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Eine Ode an den kalten Kaffee!

“Kalter Kaffee” ist in Österreich ja seit jeher bekannt. Natürlich eher im mystisch übertragenen Sinne - als Hoffnung zum Schönheitsmittel 😉. Diese Geschichte stammt aus dem 18. Jahrhundert. Hier mehr dazu: “Kalter Kaffee macht schön”.

Ob kalter Kaffee wirklich schön macht, ist nach wie vor nicht bewiesen. Eines ist sicher: er erfrischt!
Und: In der Zwischenzeit hat sich rund um den Kaffee (auch um den kalten) viel getan. Und das ist gut so!

Weil Menschen gerne essen und trinken, ist auch in den letzten Jahren viel mit Kaffee experimentiert geworden. Das hat - bis auf ein paar Ausnahmen (z. B. Bulletproof-Kaffee) - durchwegs schöne Geschmacksnuancen auf den Markt gebracht! Und im Zuge der Digitalisierung ist “Foodporn” zu einem Lifestyle geworden, der auch vor Kaffee nicht halt gemacht hat. Man denke an die vielen, vielen Latte Art-Fotos und Videos von Trommelröstern oder dem “Unboxing” von Kaffeemaschinen 😉.

Kaffee gepimpt - geschmackliche Spielvarianten

Zurück zum kalten Kaffee. Gemixed mit Eis und Schlagobers kennen wir: als traditionellen Wiener Eiskaffee. Und im Urlaub in Italien lernte man, bereits als Kind - wenn man Glück hatte -, den Caffè al Affogato oder den Shakerato kennen.

Später kamen andere, neue Varianten dazu:

Die meisten dieser Kreationen schmecken herrlich und bringen etwas Abkühlung in heiße Sommertage. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Alles Mögliche kann dem Kaffee beigement werden - zum Beispiel

  • Hafermilch: am besten in schön geschäumter Latte-Art-Manier

  • Eiswürfel: in Italien Shakerato genannt, wurde er weltweit als “Iced Coffee” bekannt durch die zahlreichen 2ndwave Kaffee-Shops

  • Kondensmilch: Vietnamesischer Eiskaffee besteht aus heißem Kafffee, Eiswürfel und viel Kondensmilch. Seeeehr süß!

  • Alkohol: Kaffee ergibt zum Beispiel durch Zugabe von Eiswürfeln und Malt Whiskey eine schöne malzige Note. Natürlich geht das auch mit Grappa 😉

  • Japanischer Eiskaffee: Filterkaffee wird heiß zubereitet und anschließend in eine Kanne mit vielen, vielen Eiswürfeln geleert

  • Cold Brew bzw. Cold Press: Man lässt den gemahlenen Kaffee über mehrere Stunden in kaltem Wasser oder Eiswasser ziehen. Danach abseihen und genießen - am besten mit einer Orangenspalte oder auch mit Tonic Water: Das Espresso Tonic ist seeeehr erfrischend! Diese Kaffees eignen sich besonders hervorragend für COLD BREW!

  • Stickstoff: Nitro Kaffee mit Guiness-Effekt-Schaum

  • Avocado: Avolatte (=Kaffee in leerer Avocado-Schale —> 100% Öko-Gedanke)

  • Pulverisierte Vitalpilze: Mushroom Coffee

  • Roter Beete oder Rosen-Extrakt und Honig: Pink Latte lässt sich auch einfach selbst zubereiten (Das Original wird eher warm genossen, aber manche Bars bieten auch hiervon Eiskaffee-Varianten an)

  • etc.

Weniger gelungen sind meiner Meinung nach die Flavor-Eiskaffees, also aromatische Zusätze, die Kaffee nach Haselnuss, Vanille, Erdbeere, etc. schmecken lassen. Aber das ist natürlich Geschmackssache! …

Die hervorragendsten Kaffees

Wie sonst überall gilt auch beim Kaffee: Jedem Tierchen sein Plaisierchen!
Und dennoch muss ich sagen: bei aller Liebe zur Experimentierfreudigkeit, mir sind die einfachsten Kaffee-Rezepte die liebsten. Denn sie verfälschen den Kaffee-Geschmack nicht durch Fremd-Aromen oder zu viel Zucker, Obers oder sonstigen Schnickschack. Daher zählen Espresso und Cappucchino das ganze Jahr über zu meinen absoluten Favoriten. Das gilt auch für diese beiden kalten Kaffee-Versionen in der heißen Jahreszeit:

  • Caffè al Affogato und

  • Geeister Cappucchino (Espresso und Milch geshaked mit Eiswürfel. Durch das Schütteln wird die Milch so wahnsinnig cremig und süß, dass man keinen Zucker mehr braucht.

Tipp: Hier klicken! Diese Kaffees eignen sich hervorragend für Eiskaffee!

Fazit

Kalter Kaffee schmeckt hervorragend und kühlt wunderbar von innen. Mit vollem Kaffee-Aroma! Und ich bin sicher: er macht jedenfalls schön. Und zwar von innen 😉 - denn er macht zufrieden und glücklich! Damit wünsche ich Euch viele erfrischende Momente,
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Kalter Kaffee macht schön!

Diese Redewendung kennt fast jeder: „kalter Kaffee macht schön“.

Was hat es damit auf sich? Der wahre Grund ist in Vergessenheit geraten, weil nicht mehr ganz zeitgemäß ...ich würde meinen: aus gutem Grund!

Sie stammt nämlich aus der Zeit, als im gut situierten Adel und dem Bürgertum Perücken und Schminke das Schönheitsideal der Gesellschaft prägten. Die Schminke war, anders als heute, von schlechter Qualität: sie wurde auf Wachsbasis hergestellt. Somit hielt sie nicht besonders gut und zerfloss sehr schnell. Vor allem wenn es warm war. Man stelle sich vor, wie die Menschen also bei den prunkvollen Bällen oder auch im Sommer tatsächlich aussahen! 😉

Und genau aus diesem Grund hat man den Kaffee lauwarm bis kalt genossen. So konnte man vermeiden, dass der Dunst, den der heiße Kaffee beim Trinken ins Gesicht projiziert, die Schminke - vor allem rund um die Mundpartie - nicht zum Zerlaufen brachte.

Das erklärt vielleicht, warum die Dame, die 1774 von Louis-Marin Bonnet bei King Coffee porträtiert wurde, möglicherweise deshalb den Kaffee in die Untertasse gießt, damit er schneller abkühlt ...

Dementsprechend hatte es vielmehr geheißen: „Kalter Kaffee hält schön!” Aber der Volksmund hat das wohl anders - nämlich einfacher formuliert - weitergetragen.

Und in heutigen Zeiten von Caffè al Affogato, Shakerato, Iced Cappuccino, Cold Brew bzw. Cold Press oder Nitro-Coffee können wir das nur bestätigen!
Euer Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Single Origin-Kaffee - was ist das?

Gewisse Dinge ändern sich nicht im Leben:

  • Als Kind viele Ferien in England verbracht, und natürlich dort ebenso viel Englisch gesprochen.

  • Die Eltern: Englisch & Latein-Lehrer, daher auch zu Hause viel Englisch gesprochen.

  • Im früheren Geschäftsleben in internationalen Firmen Marketing&Vertrieb tagtäglich mit englischen Kollegen und Begriffen gearbeitet - somit dort ebenfalls viel Englisch gesprochen.

Und nun auch in Sachen Kaffee:
Viele Bezeichnungen kommen aus dem Englischen. Das liegt einerseits an der Handelsware Kaffee, die weltweit nach Rohöl Platz 2 belegt und somit nach einer internationalen Sprache verlangt, andererseits sicherlich auch an den vielen neuen Trends, die aus Australien, UK, USA und Canada zu uns "herüberschwappen".

Für mich ist das Englische fein, weil es mir immer ein bisschen von zweiter Heimat, Jugend und "Feriengefühl" bringt. Für meine Kunden ist es manchmal etwas mühsam, da man sich mit der Materie Kaffee hauptsächlich Gaumenfreuden-technisch auseinandersetzen und weniger mit Begrifflichkeiten herumschlagen möchte.

Daher gibt es hier eine Zusammenfassung eines typischen Kaffee-Begriffs, über den mehr und mehr gesprochen wird, weil dieser Kaffee-Typ häufiger nachgefragt wird:

Single Origins

Die englische Bezeichnung „Single Origin“ bezieht sich auf die Herkunft eines Kaffees. Damit ein Kaffee diesen Titel erhält, müssen alle Kaffeebohnen aus demselben Anbaugebiet stammen und dürfen nicht mit anderen Kaffeesorten gemischt werden. In den letzten Jahren ist Single Origin-Kaffee immer beliebter geworden, weil es den Wunsch vieler Kaffeetrinker nach einem exklusivem Produkt mit außergewöhnlichem Geschmack erfüllt.

Der Single Origin drückt einen hohen Qualitätsstandard aus. Für Single Origins werden nur die besten Bohnen einer Ernte ausgewählt. Diese stammen zumeist aus den kühlen Hochlandregionen. Dort herrschen Wachstumsbedingungen, die die Kaffeekirschen langsam heranreifen lassen. Diese Anbauweise schlägt sich zwar im Preis nieder, macht sich aber auch geschmacklich wirklich bemerkbar.

Diese hohe Qualität wird auch im Ernteverfahren weitergeführt: Single Origins werden oft durch Picking (nur reife Bohnen werden vom Strauch genommen) und nicht durch Stripping (ganzer Ast wird abgestreift (mit unterschiedlich reifen Bohnen)) geerntet.

Single Origins werden oft gerne kürzer geröstet als Kaffeebohnenmischungen (siehe unten "Blends"), die häufig eher dunkler geröstet werden. Man spricht dann von der "nordischen", also helleren Röstung. Dadurch kommt der geschmackliche fruchtige Facettenreichtum des sortenreinen Kaffees besonders gut zur Geltung.

Jedenfalls braucht es für Single Origins erfahrene Röstmeister. Da Kaffee ein Naturprodukt ist, muss der/die RösterIn den Röstvorgang ständig betreuen und unablässig testen, um geschmackliche Schwankungen auszugleichen (bei Blends ist das einfacher - siehe unten).

Eine Qualitätssteigerung der Single Origins stellt ein Single Estate Coffee dar - der kommt dann nicht nur aus einer bestimmten Region, sondern von einer ganz bestimmten Farm.
 

Blends

Coffee Blend.jpg

Ein Blend entsteht, wenn verschiedene Kaffeesorten miteinander vermischt werden. Im besten Fall ergänzen sich die unterschiedlichen Kaffeesorten so, dass sie sowohl größentechnisch als auch geschmacklich eine harmonische Mischung entsteht. Traditionell sind Blends die am weitesten verbreitete Form im Handel. Der Hauptgrund dafür besteht darin, dass es bei Kaffeemischungen einfacher ist, einen gleichbleibenden Geschmack zu gewährleisten.

Einerseits lässt sich durch das Blending der Geschmack einzelner Kaffeesorten ausgleichen. In Verbindung mit anderen Bohnen werden positive Noten einer Sorte unterstrichen oder geschmackliche Schwächen überdeckt. Andererseits werden den Blends zum Zweck der Kostenreduzierung mitunter auch Kaffeesorten minderer Qualität beigemischt, da dies in einer Kaffeemischung kaum auffällt. Je mehr Kaffeesorten einer Mischung beigefügt werden, desto schneller ähneln die Blends einander im Geschmack. So geht der Eigengeschmack der einzelnen Kaffeesorten bei Blends leicht verloren.
 

Fazit

Der Geschmack von Single Origin Kaffees und Blends mag unterschiedlich sein, muss sich qualitativ aber nicht unterscheiden!

Ich finde jede Tasse Kaffee aufs Neue spannend, egal ob gute Blend, schöner Single Origin oder hochqualitativer Estate Coffee. Also wieder mal die Conclusio: trinkt, was Euch schmeckt - ob fruchtig, ob schokoladig. Wenn Ihr Euch (und der Kaffee-Industrie) was Gutes tun wollt, dann achtet auf Direct Trade und darauf, dass der Kaffee in einer Trommel geröstet wurde!

Lasst ihn Euch schmecken, Euren Lieblingskaffee!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

 

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Milchschaum-Tipps

Hier ein paar Einblicke in die perfekte Milchschäumerei.

Perfekter, cremig süßer Milchschaum stellt die Krönung eines Cappuccinos oder Espresso oder auch Macchiatos dar. Durch seinen süßlich cremigen Geschmack rundet er die Röstaromen jedes Kaffees vollendet ab.

Zuerst sei gesagt: Baristi - also professionelle Kaffeesieder - wollen stets eine Milch-CREME produzieren. Denn anders, als die leeren geschmacklosen Blasen eines Schaumes, ist sie süß und verleiht einem Cappuccino oder Macchiato oder auch Caffé Latte diese gewisse geschmackliche Etwas, das Milch-Kaffeeliebhaber-Herzen höher schlagen lässt.

Also sprechen wir in Wahrheit von der hohen Kunst der Milchcreme, wenn wir von “Milch schäumen” sprechen.

Und diese Milch-Creme ist es auch, die man für die sogenannte “Latte Art”, also das “Zeichnen” von Symbolen in den Espresso benötigt.

Schaum Daheim bzw. im Büro

Handquirrler elektrisch.png
  • Manuell: Erfahrungsgemäß liefert für den Hausgebrauch nur von HAND-geschäumte Milch den perfekten Milchschaum. Mit handgeschäumt meine ich, echtes manuelles Bewegen eines Zapfens in der Milch, also zum Beispiel ein Handschäumer wie der von Bodum (siehe rechts).

  • Elektrisch: Bei elektrischen Milchschäumern kann ich aktuell für den Hausgebrauch bzw. Kleinbüro/Shop-Gebrauch nur zwei Typen empfehlen: den Aeroccino von Nespresso und den von Matello - die liefern bei richtiger Handhabung (Anweisung lesen) auf Knopfdruck recht akzeptablen Milchschaum - warm wie kalt (Sommer)!

  • ACHTUNG:
    Von elektrischen "Quirrlern" rate ich ab. Die brauchen unnötig viel Batterie (Umweltschutz!) und das Ergebnis wird eigentlich immer nur Schaum, also nie so fest, dass eine typische Milchcreme entsteht.

Milchcreme per Dampflanze

Dampflanze_Schönbergers Kaffeegreissler.jpg

Am besten lässt sich Milchcreme mittels einer Dampflanze, die direkt auf einer wertigen Kaffeemaschine angebracht ist, herstellen. Mir ist bewußt, nicht jeder hat eine solche zu Hause (oder in Büros) verfügbar. In diesem Fall: siehe “manuelle Dampflanze” oder für den großen Bürobedarf gibt ist eigene Geräte, zum Beispiel den sogennanten Foamino (bei Interesse: kontaktiert mich gerne!)

Und so geht nun, das professionelle Milch-Creme-Erzeugen mit der Dampflanze:

Schritt 1:
Kühlschrankkalte Milch
in ein erhitzbares Gefäß - am besten in ein Alu-Kännchen - füllen. Achtung: Keine zimmer- oder lauwarme Milch verwenden. Denn dann gelingt der Schaum nicht!
Tipp: Ob Sie Vollmilch oder fettarme Milch verwenden, hat – obwohl immer wieder les- und hörbar – auf die richtige Konsistenz keinen entscheidenden Einfluss.

Schritt 2: Schäumen
Das Schäumen funktioniert in 2 Phasen der "Zieh - und der Rollphase". Bei der

  • ZIEH-Phase

  1. Hält man die Kanne etwas schräg unter die Dampflanze und

  2. taucht die Dampflanze in die Milch. Wichtig: nur ganz knapp unter die Milchoberfläche eintauchen (Achtung: nicht an die Oberfläche bringen, sonst entstehen ungewollte Bläschen! - ich nenne das “Badeschaum 😉)

  3. Dampf einschalten und ruhig halten. Der Dampf erhöht das Volumen der Milch. Damit Ihr stets knapp unter der Obefläche bleibt, bewegt Ihr Euch mit der Lanze mit - ihr zieht das Kännchen also langsam nach unten. Daher heißt die Phase auch ZIEH-Phase. Sobald das Volumen 1/3 erhöht ist und die Milch beginnt warm zu werden, startet Ihr die

  • ROLL-Phase:

In dieser Phase durchmischt sich die Milch mit dem Dampf. Das heißt, Ihr haltet die Kanne weiterhin schräg und am besten sehr ruhig. Den Rest erledigt die Dampflanze: sie rollt die Milch - wärmt sie durch. Achtung: hier darf die Milch nicht zu heiß werden, sonst zerstört man den Milchzucker und die schöne Süße wäre dahin. Dafür gibt es einen einfachen Trick, den wir Baristi allesamt anwenden: Haltet die Milchkanne mit den bloßen Händen unter die Lanze. Sobald die Kanne so heiß wird, dass man sie nicht mehr mit bloßen Händen halten kann, stoppt ihr den Vorgang (Dampf abschalten). Und die Creme ist perfekt!

Achtung: Stellt die Milchkanne nicht einfach ab, sondern haltet die Milch mit leichtem Schwenken in Bewegung. Solange, bis Ihr sie in den Espresso/Kaffee gießt. Damit stellt nämlich sicher, dass die Creme sicht noch besser in der Kanne verteilt. Es bringt die letzten Milchbläschen zum Platzen und die perfekte Creme ist fertig. Mehr zum guten Milchschaum findet ihr im Blogbeitrag Milchschäumen.

Achtung: Erhitzt die Milch nur so lange, wie Ihr das Zubereitungsgefäß in Händen halten könnt, 70 Grad Celsius dürfen keinesfalls überschritten werden, da sonst die in der Milch enthaltenen Molkenproteine denaturieren. Dh. es zerfällt der Schaum und der Geschmack leidet.

Schritt 3: Hygiene
Wie bei allen Lebensmitteln ist auch bei der Kaffeezubereitung Hygiene wichtig. Achtet darauf, dass sämtliche Gegenstände nach jeder Benutzung von innen gereinigt werden. Somit wird die Entstehen von Keimen verhindert.

Schritt 4: Ein Tipp für die Zubereitung von Caffè Latte
Achtet darauf, dass der Espresso heißer ist als die Milch im Glas, dann setzt er sich formschön als mittlere Schicht zwischen Milch und Milchschaum ab.

Ob als Profi oder für zu Hause: ich wünsche Euch gutes "Milch-CREME-Gelingen"

Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler



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Blümchenkaffee - was ist das?

Zuerst muss ich gleich sagen: ich bin froh, dass in unseren Breiten heute kaum noch Blümchenkaffe zu finden ist! Warum? Entgegengesetzt zu seinem anmutenden, floralen Namen, der fälschlicherweise eine schöne helle Röstung vermuten lässt, handelt es sich nämlich um ein Kaffeegebräu minderer Qualität:

Der Begriff steht für sehr, sehr dünn gebrühten Kaffee! In Österreich sagen wir auch “Kaffeegschloder” dazu, für deutsche Landsgenossen wäre dafür wohl “Kaffeeplörre” die beste Übersetzung.

Porzellan als Namensgeber

Als Kind dachte ich, dass es die Bezeichnung für besonders milden bzw. bekömmlichen oder lieblichen Kaffee ist 😉 - irgendwie ließ ich mich durch die Blumen irreleiten. Heute weiß ich natürlich, dass er entsteht, wenn Wasser beim Brühen mit extrem wenig Kaffeemehl in Berührung kommt und man dadurch bis zum Boden der Tasse sieht.

Da früher Kaffeetassen oft innen wie außen mit Blumenmuster versehen waren, waren die dann Namensgeber für die dünne Brühe. Denn man sah auch in der voll mit Kaffee gefüllten Tasse das darunterliegende Blümchenmuster vom Boden durchschimmern.

Leider erinnert der Begriff BLÜMCHENKAFFEE auch an die Kriegsjahre. Denn dort musste man sich - oft auch in Ermangelung von echten Kaffeebohnen - mit sehr dünnem Kaffee-ERSATZ-gebräu begnügen. Wobei Blümchenkaffee nichts über die Bohne bzw. den Ersatzkaffee aussagt, das verwendet wurde, sondern eben nur über das Verhältnis Wasser zu gerösteten Inhaltsstoffen. So gelten auch dünner “Muckefuck” - Ersatzkaffee aus Zichorien (gemeine Wegwarte) - dünner Getreidekaffee, Malzkaffee, und so weiter ebenfalls als Blümchenkaffee.

Schwerter Kaffee

Noch dünner als der Blümchenkaffee ist der sogenannte “Schwerter Kaffee”. Sein Namensgeber ist niemand geringerer als die deutsche Porzellan-Manufaktur Meissen. Ihr Markenzeichen sind zwei sich kreuzende Schwerter, die an der Unterseite des jeweiligen Porzellans eingebrannt werden.

Schwerter Kaffee wird das Gebräu genannt, das so dünn ist, dass man angeblich die Schwerter auf der Unterseite der Tasse sehen kann 😉. Ob Schwerter oder Blümchen, eins ist gewiss: wenn es um Kaffee geht, dann lieber einen großen Bogen um Beide machen!

Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Covid19: Für Kaffee ist gesorgt - per Versand!

Liebe Kaffee-Liebhaber!

Wir nehmen die aktuellen Entwicklungen sehr ernst. Und da Kaffee gleichermaßen zur Motivation wie zur guten Stimmung beiträgt, haben wir beschlossen, weiterhin Bohnen, Maschinen sowie ESE-Pads auszuliefern - per Postversand.

Bestellungen: Gerne jederzeit!

Sollten sich Eure Kaffee-Lager leeren, nehmen wir gerne Kaffeebestellungen entgegen:

Gesundheit im Vordergrund

Damit wir ALLE gesund bleiben, bearbeiten wir eintreffende Bestellungen in den "Tiefen" ;) unseres Lagers in Einzel-Schichten. Der Versand wird durch die Post - die hoffentlich weiterhin uneingeschränkt tätig sein wird - erledigt.

Damit wollen wir unser Scherflein zur sozialen Verantwortung beitragen, in dieser speziellen Situation die Moral hoch-, und den Herausforderungen etwas entgegen zu halten.

Danke für Eure Unterstützung in diesen ungewöhnlich turbulenten Zeiten. Bleibt's daheim und Xund!
Euer Patrick Schönberger
🙏❤️🙏☕🙏

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Die Ursachen für nassen Kaffeekuchen - PUCK

Siebträger Kaffeetrinker beschäftigt oft die Frage, warum der PUCK - also der Kaffeekuchen, der nach dem Kaffeebezug aus dem Siebträger-Halter zu schlagen ist, nass ist und zerfällt.

Dafür gibt es eigentlich nur drei Gründe:

Ursache nasser Kaffee Puck_zu wenig Einwaage_Schönbergers.jpg
  1. Zu wenig Kaffeemehl: Einwaage prüfen!

    Für einen einfachen Espresso nimmt man zwischen 7 - 12 mg Einwaage. Ein Tipp: Espresso aus dem Doppelsieb schmeckt nicht nur besser, sondern auch der Kaffeepuck ist - auch für ungeübte Barista von Beginn an - trockener und fester. Beides liegt an der größeren Kaffeemenge, die verwendet wird: ich empfehle hier 14 - 20g Einwaage.
    Und natürlich schadet es nicht, auch das Kaffeemehl im Siebträger gut anzudrücken (per Leveler und Tamper). Aber es ist sicherlich nicht die Hauptursache für nasses Kaffeemehl —> mehr dazu im Beitrag: “Ist Tampern überbewertet?”

  2. Eine weitere - sehr einfache - Begründung für die Frage, warum der Kaffee-Puck oft nass und so gar nicht kompakt ist, liegt am Alter der Kaffeebohnen. Ab einem gewissen Alter quillt der Kaffee nicht mehr so gut auf. Dadurch wird die Brühkammer im Siebträger nicht mehr komplett ausgefüllt. Und das hat dann nicht nur Auswirkungen auf die Feuchtigkeit des PUCKs, sondern man schmeckt es auch: In beiden Fällen schmeckt der Kaffee unterextrahiert - also recht dünn und “flach”.

    Tipp: Kaffee fängt ab dem Monat 6 nach der Röstung an, abzubauen. Am besten schmecken Kaffeebohnen - je nach Röstung und Bohnensorte - in den Wochen 2 - 16 nach der Röstung. Also immer aufs Röstdatum (und weniger aufs Ablaufdatum) schauen.

  3. Sieb: selten aber doch kommt es - vor allem bei älteren Maschinen - manchmal vor, dass das Sieb zu grob oder zu groß ist oder nicht mehr richtig sitzt. Hier hilft die Investition in ein Neues. Siebträger haben üblicherweise 57mm oder 58mm Durchmesser. Besser vorher abmessen, bevor ihr kauft!

Falls Ihr Euch nicht sicher seid, was bei Euch der Grund für nicht ganz perfekten Espresso oder PUCK sein könnte, dann ruft einfach an oder sendet ein E-Mail an ciao@schoenbergers.at. Ich berate Euch gerne!

Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Manuelle Kaffeezubereitungsarten im Überblick

Wir bieten Kaffeespezialitäten für alle Zubereitungsarten:

Kaffeegreisslerei für alle Zubereitungsarten_Schönbergers.jpg

Passende Kaffees pro Zubereitungsart findet Ihr in unserem Kaffeegreissler Webshop -> siehe die Navigationspunkte Aeropress Kaffees, Cold Brew Kaffees, Chemex Kaffees, etc.: Bohnen für Filterkaffee.

Jede Zubereitung erfordert dabei etwas andere Parameter: andere Wassertemperatur, Kaffee- & Wassermengen, Mahlgrad, Kontaktzeit. Und weil man bei den vielen Kaffeezubereitungsarten leicht den Überblick der wichtigsten Parameter verlieren kann, hier die Zusammenfassung pro manueller Kaffeezubereitung:

Siebträger Kaffee Zubereitung Parameter_Schönbergers.jpg
Zubereitung Mokkakanne_Schönbergers
Zubereitung Filterkaffee_Schönbergers
Zubereitung Frenchpress_Schönbergers
Zubereitung Chemex_Schönbergers
Zubereitung Aeropress_Schönbergers
Zubereitung KarlsbaderKanne_Schönbergers
Aeropress_Parameter_Schönbergers.jpg
Zubereitung ColdBrew_Schönbergers


Und hier noch 3 Tipps für die Zubereitung auf Vollautomaten:

Bei Vollautomaten sind vor allem 3 Punkte besonders wichtig:

1. Achtet auf die Einstellung des Mahlgrades. Am besten stellt man ihn auf die feinste Stufe ein! Dann läuft der Kaffee zwar etwas langsamer in die Tasse, dafür schmeckt er nach Espresso und nicht nach hellbrauner Plörre ;)
2. Hygiene: reinigt Eure Maschine täglich: Wassertank & Sudlade leeren und spült die Brühgruppe einmal wöchentlich!
3. Milch am Abend in den Kühschrank! Leider sehe ich in Büros oft, dass über Nacht der Milchschlauch in die Milch getunkt stehen bleibt. Das ist nicht nur unappetitlich, sondern fördert auch das Wachstum von Bakterien. Also am besten eine Regel aufstellen: der/die das Licht ausmacht, stellt auch die Milch in den Kühler! ;)

Klickt hier, wenn ihr mehr über die Wahl von und Zubereitung auf Vollautomaten wissen möchtet!

Ich wünsche Euch viele entspannte Kaffeemomente mit Eurer Lieblingszubereitungsart!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer "Kaffee-Pad"

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Single Estate Coffee - Was ist das?

Single Estate Coffees verkörpern die höchste Qualitätsform von Kaffee!
Es handelt sich dabei um Rohkaffeebohnen die von einer einzigen Farm bzw. einer Farmgemeinschaft derselben Region stammen. Sie sind also besonders sortenrein.

Ähnlich wie beim Wein geht es vor allem darum, die genaue Lage (Region, Hang, Produzent, etc.) zu beschreiben: denn ist ein Kaffee als Single Estate Coffee ausgewiesen, dann ist das in der Regel aussagekräftiger als wenn er aus "demselben Anbaugebiet stammend" ausgezeichnet wird. Denn auf einer bestimmten Hanglage im Süden einer Anbauregion können bereits andere Bedingungen herrschen als im Norden – sodass auch der Kaffee unterschiedlich schmecken kann.

Wo wird Single Estate Coffee angebaut?

Single Estate-Kaffees stammt meist von eher kleinen und oft familiengeführten Farmen, wo er mit großer Sorgfalt angebaut wird. Auch aus diesem Grund gilt die Bezeichnung Single Estate Coffee als ein Qualitätsmerkmal. Aufgrund der vergleichsweise sehr kleinen Produktionsmengen sind Single Estate Coffees zudem nur in geringerem Maß verfügbar und können echte Raritäten sein.

Qualitätstechnisch gesehen könnte man also grob zusammengefasst sagen, dass ein Single Estate Plantagenkaffees wesentlich höher einzustufen ist, als eine Blend (Kaffeemischung). Denn dort werden ganz bewusst verschiedene Bohnen vermischt - entweder zu einer Mischung aus 100% Arabicabohnen oder zu einer Mischung aus Arabica und Robusta. Das soll aber nicht heißen, dass Blends schlechter schmecken! Gute Blends produzieren köstliche Geschmacksnoten und Aromen am Gaumen - davon können wir uns z. B. im Schönbergers täglich überzeugen. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden 😉.

Was ist der Unterschied zwischen Single Origin und Single Estate Coffee?

Unter Single Origin versteht man Kaffee, der von einem ganz bestimmten Anbaugebiet stammt bzw. dessen Kaffeebohnen alle in derselben Region angebaut wurden. Bei Single Estate Coffee wird darüber hinaus sehr strikt darauf geachtet, dass die Kaffeebohnen alle von der gleichen Farm bzw. Farmgemeinschaft kommen – er ist also eine spezielle Art des Single Origin-Kaffees. Außerdem ist Single Origin Kaffee nicht immer sortenrein, denn hier können beispielsweise Arabica- und Robusta-Bohnen gemischt werden.

Beide Kaffee-Varietäten sind jedenfalls sicherlich hochwertigste Kaffees. Und beide werden auch meist in Form von Direct Trade - also direkt zwischen Farmen und Röstern gehandelt.

Was macht Single Estate Coffee so besonders?

Single Estate Coffee ist deshalb so besonders, weil man seine ganz spezifischen Charakteristika herausschmecken kann, wie z. B. die besonderen Eigenheiten des Anbaugebiets, der einzelnen Farm, des Hanges, von dem der Kaffee stammt.

Generell schmeckt bereits Kaffee aus Indien beispielsweise sehr vollmundig und würzig, äthiopischer Kaffee sehr fruchtig und Kaffee aus Südamerika wiederum nussig-schokoladig.

Für Single Origin-Kaffees aus bestimmten Regionen innerhalb dieser Länder und Single Estate Coffees von bestimmten Farmen innerhalb dieser Regionen ergeben sich dann noch sehr viel spezifischere Geschmackseigenschaften.

Natürlich - das kennen wir vom Wein oder auch Champagner - haben Produkte solcher speziellen Hänge bzw. Regionen auch einen höheren Preis. Beim Kaffee drückt sich dies im Preis der Rohkaffeebohne aus. An der Börse wird der Durchschnittswert von gutem Kaffee mit ca. 30 EUR Cent gehandelt. Single Origins liegen preislich natürlich etwas höher - da startet der Rohkaffeehandel ab EUR 4,- pro KG. Single Estate Coffee ist dann ab EUR 8,- pro KG erhältlich, allerdings gibt's hier keine Deckelung. Seltene Spitzenrohkaffees wechseln auch mal für EUR 100,- oder mehr pro KG den Besitzer.  

Probieren!

Wir haben bei uns im Café Schönbergers ab und an hochqualitative SINGLE ESTATES von österreichischen Röstern wie Kaffeelix, Süssmund, Suchan Kaffee im Sortiment. Falls Ihr an Single Estates interessiert seid: sagt uns gerne vorab Bescheid, damit wir sie zu uns ins Geschäft holen können. Denn wie bei allen Kaffees gilt auch für Single Estate-Kaffees: Rund 14 - 21 Tage nach der Röstungen schmecken sie am hervorragendsten!

Lasst sie euch schmecken, die genialen Single Estates!
Euer Patrick Schönberger, der Kaffeegreissler

 

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Hobby-Barista Kurs!

Für alle, die auch zu Hause die Geheimnisse guter Kaffeezubereitung nicht missen möchten, bieten wir Hobby-Barista Kurse an. Buchen? Geht bei uns im Café Schönbergers, online im Kaffeegreissler-Webshop oder via Courseticket und Jollydays an.

Der Kurs ist für alle Espresso-, Cappuccino-, Latte Macchiato- & Co Fans, die zu Hause und im Freundeskreis italienisches Kaffee-Flair genießen möchten.

Entdecken Sie Ihren ganz persönlichen Kaffeegeschmack!
Sie lernen auf einer echten Gastro-Espresso-Maschine guten Kaffee zuzubereiten und das Wissen für Ihre Maschine daheim zu nutzen.

Kursinhalte:

Beeindrucken & verwöhnen Sie sich selbst und Ihre Freunde mit Kaffee-Wissen und -Geschmack.

Kursziele:

  • Eintauchen in die geschmacksintensive Welt des Kaffees - von der Kaffeekirsche bis in die Tasse

  • Tipps und Tricks für exzellente Kaffeezubereitung

  • Richtige Bedienung und Pflege einer Siebträgermaschine

  • Summa summarum: Kaffee zubereiten wie ein italienischer Barista!

Kurslocation: Café Schönbergers (vormals Naber), Wiedner Hauptstraße 40, 1040 Wien
Kursdauer: ca. 5 Stunden
Kurstermine finden Sie hier: www.courseticket.com bzw. www.jollydays.at


Damit wir während des Kurses für jede/n TeilnehmerIn genug Zeit haben, ist die Teilnehmerzahl mit maximal 6 Personen pro Kurs beschränkt. 

Eventuelle Stornierungen sind bis 14 Tage vor Kursbeginn kostenfrei möglich, innerhalb dieser 14 Tage müssen wir eine Stornogebühr von 50% verrechnen. Bei Nichterscheinen oder Abmeldung am Kurstag stellen wir die Kursgebühren 100% in Rechnung.

Meine persönliche Kursimpressionen:
Es ist immer eine Freude, sich in einer Gruppe von Interessierten auszutauschen. Ich selbst genieße das genauso wie meine Kursteilnehmer, denn spielerisch taucht man im Nu ins italienische Barista-Flair ein und holt sich ein Stückchen Dolce Far niente - ein kleiner Kurzurlaub mit Wissenstransfer.

Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler
 

So findet Ihr uns im Erdgeschoß der Wiedner Haupstraße 40, 1040 Wien - im ehemaligen Café Naber:

 
Café Schönbergers_.JPG
BlackEagle_Schönbergers.JPG
Bar im Schönbergers Kaffeegreissler.JPG

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Thermoplan - der Vollprofi-Automat

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Thermoplan - der Vollprofi-Automat

Good News:

Schweizer Präzisionshandwerk gibt es nicht nur bei Uhren, sondern auch bei Kaffeemaschinen!

Patrick Schönberger_Inhaber Beans and Machines.jpg

Thermoplan schafft es wie kein zweites Unternehmen weltweit, Automatenkaffees auf ein Niveau zu bringen, dass Siebträger-Kaffeequalität hat.

Noch dazu ist der Schweizer Hersteller in der Lage, diese Präzision in Kombination mit großen Kaffeemengen zu bieten. Sprich: kauft man eine Thermoplan, kann man nicht nur exzellenten, sondern auch große Mengen an Kaffeespezialitäten genießen. Das Ganze hat natürlich seinen Preis, aber für Gastro und Büros, die Wert auf höchste Kaffeequalität sowie schnelle Zubereitung legen, ist Thermoplan DIE erste Adresse!

THERMOPLAN Black & White

Thermoplan Black&White3_CTS_Dampf.jpg

Die Black&White 3 gefällt zeichnet sich durch ihr geradliniges, kompaktes Design und ihrer ausgereiften Technologie und Edelstahl-Ausführung aus.

Sie liefert hochqualitativ zuverlässige Ergebnisse in der Tasse und besticht - wenn täglich gut gepflegt - durch ihren äußerst geringen Wartungsaufwand.

Die Black&White 3 ist in mehreren Versionen erhältlich:

  1. als reine Espressomaschine oder mit 

  2. Heißwasser-/Milch- und Dampf-Funktion.

Mittels Touch Screen mit 7"LCD Display lässt sich die Maschine leichtestens bedienen. Sie erzeugt einzigartige Milchschaum-Qualität (auch kalt!) dank des patentierten Dampfrohrs aus Peek. Und die Edelstahl-Milchlanze ist wahlweise mit Auto-Steam-Funktion erhältlich.

Alle Modelle bieten einen modularen Aufbau, sprich: sie sind in mehreren Ausführungen erhältlich und erweiterbar durch funktionales Zubehör! Mehr Details zu den Black&White-Modellen sowie weiteren Vollautomaten gibt's hier.

Ein weiterer Pluspunkt, den alle Thermoplan-Modelle bieten ist für die Profi-Gastronomie wesentlich: Die Automaten sind allesamt kompatibel für Abrechnungssysteme - d. h. die Kaffeebezüge sind pro Mitarbeiter zuorden- und abrechenbar.

Falls Ihr Euch nicht sicher seid, welche Maschine am besten zu Euch passt, dann ruft einfach an. Ich berate Euch gerne!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Doppelt hält besser!

"Doppelgemoppelt" ist bei Espresso die bessere Wahl!

Hinsichtlich Espresso-Zubereitung gilt ausnahmsweise die Regel "Mehr ist mehr". Was das heißt? Wir ziehen bei der Espresso-Zubereitung keine sogenannten "Single Shots" also eine Portion Espresso, sondern stets zwei Portionen.

Diese Art der doppelten Zubereitung bringt die Kaffee-Geschmacks-Charaktere einfach viel besser zur Geltung als die Zubereitung einer einfachen Portion Espresso.

Warum?
Weil es nun mal so ist, dass der Kaffee sowohl sein Aroma als auch seinen Geschmack besser entfalten kann, wenn mehr Kaffeemehl mit Wasser in Kontakt kommt. Bei einem einfachen Espresso werden in guten Cafés ca. 8 - 12g Kaffeemehl verwendet. Bei einem doppelten eben dann entsprechend die doppelte Menge.

Somit können sich während der Extraktionszeit die Kaffeeinhaltsstoffe besser bzw intensiver entwickeln - das Zusammenspiel der Kaffee-Öle, die gute Säure und Bitterstoffe ergeben bei Doppel-Shots eine Espresso-Qualität, die ein einfacher Shot einfach nicht erreichen kann. Er hat mehr Körper, mehr Fülle, meist einen längeren Abgang (je nach Kaffeesorte).
 

Was tun wir mit der 2. Portion?

Die eine Portion servieren wir wie bestellt - als Espresso, Cappuccino, Caffè Latte & Co - und wenn wir Glück haben, dann möchte ein weiterer Gast exakt zum selben Zeitpunkt ebenfalls einen Espresso - dafür nehmen wir die zweite Portion. Aber nur unter folgender Voraussetzung: Espresso will und muss unbedingt gleich nach der Zubereitung heiß konsumiert werden. Jede Sekunde, die er steht und nicht getrunken wird, verliert er an Qualität. Und so wird der 2. Shot nur angeboten, wenn er dieses Frische-Kriterium erfüllt. Denn alles andere möchten wir natürlich keinesfalls unseren Gästen zumuten!

Sospeso:
bei uns im Schönbergers gibt es die Möglichkeit, einen Sospeso Kaffee zu konsumieren. Sprich: ein Gast lädt einen anderen, der sich keinen Kaffee leisten kann, auf einen ein. Tritt der Fall, dass der zahlende und der Sospeso-Gast zeitgleich konsumieren ein, dann geht der 2. Shot gleich an einen Sopeso-Kunden.

Wenn also der Fall eintritt, dass der 2. Shot nicht vom Gast getrunken werden möchte, dann konsumieren wir - das Schönbergers Team - die zweite Portion selbst oder - falls wir selbst schon zu viel Koffein intus haben sollten 😉 - übergeben wir sie dem Gulli. Manche mögen jetzt sagen: welche Verschwendung. Da muss ich sagen: in diesem Falle bin ich lieber für die Weggabe der 2. Portion als dass ich Abstriche bei der Qualität mache. Tja, so bin ich nun mal ...
 

Ein guter Barista bereitet stets 2 Espressi-Portionen zu!

Achtet das nächste mal darauf, wenn Ihr in eine Caffè Bar kommt. Das ist ein Qualitätskriterium, an dem Ihr gute Baristi bzw. gute Café-Lokale sofort erkennt!

In diesem Sinne: Lang lebe die 2. Portion!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

 

 

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Kopi Luwak, Black Ivory Coffee, etc. - Kaffee für die Katz'!

"Kopi Luwak" bezeichnet die Kaffeekirschen, die von einer bestimmten Schleichkatzenart gefressen und später wieder ausgeschieden werden. Diese Art der Kaffee-"Aufbereitung" wird in Kaffeekreisen viel besprochen und erregt gleichzeitig nicht nur die Gemüter Tierschützer, sondern auch Röster und Kaffeeliebhaber, denen neben den armen Tierchen auch die gute Kaffeequalität am Herzen liegen.

Aber bevor wir darauf eingehen, hier noch kurz zur Entstehungsgeschichte von Kopi Luwak:

Woher Kopi Luwak stammt

Der Markenname Kopi Luwak stammt aus Indonesien von den Inseln Sumatra, Java und Sulawesi. Kopi ist das indonesische Wort für Kaffee. Musang luwak ist die indonesische Bezeichnung für den beteiligten wilden Fleckenmusang, einer in Süd- und Südostasien verbreiteten Schleichkatzenart. Auf den Philippinen wird er unter Kape Alamid oder Philippine Civet Coffee vertrieben. Er ist eine Mischung aus Arabica-, Liberica- und Excelsa-Bohnen.* Es ist also eine exklusive Rohkaffee-Mischung.

Aus diesem Grund wurde er in den frühen 1990er Jahren - als er noch in der freien Wildbahn eingesammelt wurde - auch als exotischer,  hochqualitativer und exklusiver Liebhaberkaffee eingeordnet. Denn abgesehen vom einmalig vollmundig süsslichen Geschmack (die Fermentierung der Kaffeekirschen passiert in diesem Fall direkt in den Innereien der Katze 😉), kommen den beiden Bohnen "Liberica" und "Excelsa" kaum wirtschaftliche Bedeutung zu*. Umso exklusiver wird also deren Aufbereitung und Verzehr und schließlich auch deren Preis eingeordnet.

Warum sind die Katzen also arm?

Und wie es so ist mit Massentrends und der Globalisierung: der sogenannte "Katzenkaffee" wird heute nicht mehr in der freien Wildbahn, sondern auf Plantagen in eng zusammengepferchten Käfigen "hergestellt". Die Katzen werden mit den Kirschen gefüttert und ihr Kot wird dann direkt verarbeitet. Die Tiere bewegen sich also nicht frei und fressen auch anders, als ihre in freier Wildbahn lebenden Artgenossen.

Massenfütterung wie in Käfigbatterien
Alles andere wäre nur gegen absolute Liebhaberpreise möglich. Und da dieser Markt sehr klein wäre, steigt der Mensch um auf Massentierhaltung, wobei die Käfighaltung und Mästung (Kaffeekirschen) der Tiere heute an Tierquälerei grenzt und so oftmals auch mit der Gänsemast verglichen wird.

Aus diesem Grund findet der Kopi Luwak weniger und weniger seine Wege in seriöse Kaffeeplantagen, Händler und Röstereien. Denn auf der einen Seite hat durch die Massentierhaltung die Kaffee-Qualität enorm an Aromen und Geschmack verloren. Und natürlich möchte man auch nichts fördern, bei dessen Herstellungsprozess unschuldige Tiere unnötig leiden müssen und der Freiheit beraubt werden. Dafür steht gute Kaffeeherstellung einfach nicht.

Elefanten-Kaffee: Black Ivory

Und genau aus diesem Grund kommt auch mir kein Kopi Luwak Kaffee ins Haus bzw. wird in unserem Schönbergers Sortiment nicht angeboten. Und die Röster, mit denen wir zusammenarbeiten, sehen das genauso. Das gleiche gilt für den Black Ivory Coffee, also jenen Kaffeebohnen, die im Darmtrackt thailändischer Elefanten vergärt wird. Auch dort wird teilweise berichtet, dass die Elefanten kaum anderes gefüttert bekommen und mit unfassbar großen Mengen Kaffeekirschen gefüttert werden. Ich denke, diese Art der Tierquälerei muss einfach nicht sein. Menschen haben ein Hirn und das können sie gerne einsetzen. Gerade für Arten, die sich nicht wehren können.

Unser Credo ist, dass wir Kaffee.Besser.Machen wollen. Das gilt auch für die Umwelt. Und selbstredend für den Tierschutz.

Daher bleibe ich bei Kaffees, die nach den klassischen Aufbereitungsarten - also gewaschen, trocken oder durch honey-processing (für Details siehe gerne Seite 15 in unserem KaffeeGlossar - "Rohkaffee-Aufbereitung") hergestellt werden.
Und sage laut und deutlich "Katzenkaffee ist für die Katz'"!

In diesem Sinne: lasst ihn Euch schmecken, Euren traditionellen Kaffee! ;)
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer "Kaffeegreissler”
PS: In die gleiche Kerbe schlägt übrigens auch der lesenswerte Artikel von Coffeeness: Man braucht keine tierquälerischen Kaffeevarianten - es gibt Auswahl genug. Hier geht's zu deren Einblicke:
Mythos Katzenkaffee
 

Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

 

* Weltweit kommen ausschließlich den beiden Bohnen-Arten "Arabica" und "Canephora" (Robusta ist eine Varietät davon) wirtschaftliche Bedeutung zu.

 

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Life is too short for bad Coffee! Von Luxus und schlechtem Kaffee ...

Patrick Schönberger Kaffeeplausch.jpg

Heute ein etwas “philosophischerer” Beitrag. Es gibt eine Sache, die mich immer wieder beschäftigt. Nämlich:

Menschen geben ein Vermögen aus für teure Autos, exotische Urlaube, Luxus-Mode oder Designerküchen (im worst case nicht mal oft genutzt). Warum sparen sie dann bei Dingen, die sie täglich brauchen, nutzen bzw. genießen - wie zum Beispiel bei Betten und Kaffee?

Beides wird mir beinah täglich bewusst:

  • Ersteres abends, wenn ich mich in mein wunderbares rückenschonendes Matratzenwunder der charmanten Naturfabrik Ahorn begebe und

  • Zweiteres bei Gesprächen mit Menschen, die zwar einen sensationellen Geschmack in ihrer Espresso-Tasse erwarten, von außergewöhnlichsten Plätzen erzählen, an denen sie bereits - stark überteuerte - Getränke und Speisen gekostet haben. Dann aber doch genau bei der Basis für ihren täglichen Kaffee - der Röstung - noch ein paar Euro sparen möchten.

Was ist wohl der dafür Grund?

  1. Vielleicht, weil es keiner sieht, was man in der Tasse hat? Also das fehlende Publikum?

  2. Oder das Gewissen, im Alltag nicht über die Stränge zu schlagen?

  3. Bzw. ein gewisser Jagdinstinkt für Schnäppchen? Man beteuert (sich selbst gegenüber), clever zu agieren? Irgendwo muss man ja sparen. Auch, wenn man dem eigenen Körper vielleicht nicht unbedingt was Gutes tut? Und egal, ob es sich auf die Gesundheit (in den angeführten Fällen Rücken bzw. Magen/Herz) auswirkt?


Kaffeequalität macht das Leben besser!

Wie ich aus meiner Management-Zeit weiß: Kaffee kann einem den Tag retten. Hat man einen furchtbaren Meeting-Marathon im Büro hinter sich oder geht der Business Plan nicht wie gehofft auf oder hat man Stress mit Kooperationspartnern? In solchen Momenten gönnt einem eine gute Tasse Kaffee eine kurze Atempause. Der Alltagsstress rückt kurz in die Ferne und hilft, sich wieder “einzunorden”. Zusätzlich bringt sie auch Kollegen zusammen: man tauscht sich aus - ganz ohne elektronische Gadgets 😉. Kaffeetrinken als Socialising der ursprünglichsten Form: Gedanken und Ideen werden geteilt - in Echtzeit. Das bringt einen weiter. Weiter als manches stundenlange Stillsitzen in Meetings oder vorm Computer.

Und dann kommt natürlich noch eine weitere Zeitkomponente hinzu, die ich voriges Jahr im Mai selbst am eigenen Leib erfahren habe: mir wurde vor Augen geführt, dass das Leben per se einfach ganz schön kurz sein kann! Keiner ist unsterblich. Diesen Gedanken kann man sich ruhig ab und an - in positiver Weise - vor Augen führen. An Credos wie “Das mach ich dann in der Pension” habe ich nie geglaubt. Und sie sind bei mir als Selbständiger ohnehin hinfällig 😉. Aber seit diesem “Event” versuche ich, Augenblicke noch intensiver auszukosten.

Während der Genesungsphase hat mir jemand eine Weisheit mitgegeben, die ich sehr oft abrufe:
Luxus liegt nicht nur in schönen Uhren, Urlauben auf einsamen Inseln oder im Mieten eines Ferraris für ein Wochenende oder gar einer Segeljacht (wobei ich das hier keinesfalls verurteile. Denn das Motto ist: “Jede/r wie er kann und mag!”).

Nein, der echte Luxus liegt im Genuss der kleinen Dinge im täglichen Leben: eine kurze Auszeit für sich selbst, Urlaub mit seinen Liebsten, mal schlafen, wenn der Körper es verlangt (auch wenn die gesellschaftlichen Zwänge vielleicht gerade was anderes sagen), eine Runde an der frischen Luft drehen, kurz ins Leere blicken oder Kinder beim Spielen zuschauen. Und natürlich: lukullische Genüsse. Und dazu gehört für mich eben auch der tägliche kleine Luxus einer wirklich guten Tasse Tee oder Kaffee.


Was beim Kaffee zählt

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Kaffee ist keine Ware, er ist Nahrungsmittel! Es zählt dabei alles, was wir positiv auch mit “Bio”-Lebensmitteln assoziieren: Gesunde Anbauflächen, bestes “Saatgut”, Bio-Pflege während des Wachstums, Ernte der reifen (nicht der grünen) Kirschen (picking statt stripping), hochqualitative Aufbereitung und schließlich die Profi-Hand des Rösters. Wird Kaffee so aufbereitet, dann schmeckt man den Unterschied. Und: Unser Körper spürt ihn auch! Daher rate ich: schaut aufs Label: ist der Kaffee direct Trade oder zumindest fair gehandelt? Ist er trommelgeröstet? Dann greift zu, denn …

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  • Trommelröstungen lassen typisches “Kaffee-Magenweh” oder -Herzrasen verschwinden. Da dieser Kaffee aufgrund der langsamen Röstung so viel bekömmlicher ist.

  • Espresso ist plötzlich auch am Abend verträglich!
    Man braucht dafür zum Beispiel nur die typische italienische Familie im Urlaub beim Abendessen beobachten: dort wird ordentlich zugelangt. Und zum Abschluss rundet eine schöne Tasse Espresso den Abend ab. Ganz ohne nächtliche Einschlaf-Störungen. Das liegt an der Trommelröstung! Sie ist de facto ein wahres Wundermittel.

Damit das alles nicht nur leere Worthülsen sind, habe ich mich guter Kaffeequalität verschrieben. Ich biete meinen Kunden ausschließlich hochqualitative Kaffees aus privat geführten Mikro- bis mittelgroßen Röstereien an. Inzwischen sind es über 50 Sorten! Allesamt in bester Röstmanier hergestellt. Allesamt exzellente Trommelröstungen. Fair gehandelt und mit Liebe bis zum ersten Crack gebracht 😉. Luftgekühlt und nicht mit kaltem Wasser derart abgeschreckt, dass Bohnen aufplatzen und das wertvolle Öl und somit Aromastoffe verloren gehen. Wer will schon herz- oder magenaufreibende Industrieröstungen, wenn er/sie wesentlich bessere Qualität haben kann!

Schließlich lautet das Motto: #LifeIsTooShortForBadCoffee

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Was kostet guter Kaffee?

Kauft man sich eine Kilo schöner Bohne und bereitet ihn zu Hause zu, dann kostet eine Tasse Espresso rund € 20 Cent!

Sind wir uns ehrlich: Die Kosten können’s also nicht wirklich sein, wenn man sich gegen Qualität und pro industriegerösteten Schnäppchen-Kaffee entscheidet. Klar kostet der vielleicht nur € 7 Cent pro Tasse.

Aber bedenkt man die Auswirkungen, die solche Diskonter-Kaffees mit sich bringen - von der Ausbeutung der Kaffeebauern über die mittelmäßige Aufbereitung bis hin zur Magenbelastung beim Trinken - dann ist die Entscheidung sonnenklar: Tu Dir was Gutes und gönn Dir die 20 Cent!

In diesem Sinne: hoch die Trommelröst-Tassen!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Urlaub? Frenchpress!

 

Die Frenchpress liefert - vorausgesetzt die richtige Zubereitung - immer guten Kaffee. Und da sie zu alledem auch noch platzsparend ist, ist sie die ideale Reisebegleiterin! Klein, kompakt, gut zu verstauen*!

Gerade im Urlaub möchte man nicht auf guten Kaffee verzichten. Als Kaffeeliebhaber schon gar nicht. Und wenn man in Regionen fährt, wo guter Kaffee nicht überall erhältlich ist, dann ist man als "Selbstversorger" gut beraten. Eine feine Trommelröstung, eine Handmühle und schon geht's los, das Kaffeevergnügen ;). Denn das gesamte Zubereitungsprozedere mit der Frenchpress hat zugleich was Entspannendes wie auch "Gourmet-technisches".

Egal ob auf Urlaub oder daheim: ich schwöre bei French Presses auf die Modelle, deren Innenleben aus Stahl gefertigt sind:

  • Erstens weil sie langlebiger sind und

  • Zweitens, um gleich von vornherein auszuschließen, dass sich eventuelle Plastik-Geschmackspartikel in meine Brüh-Köstlichkeiten verirren könnten! ;)

Die Zubereitung ist altbekannt und gut:

Wasser und Kaffee werden in der Kanne mit ca. 94 Grad heißem Wasser überbrüht. Nach 3 -5 Minuten Ziehen wird der gemahlene Kaffee mit einem Filter zu Boden gepresst. Am besten den Kaffee nun schnell genießen bzw. in ein anderes Gefäß umfüllen, damit er nicht zu lange auf dem Pulver steht und bitter wird.
 

Zubereitungstipp für die Wassertemperatur:

Falls ihr das Wasser mit einem Topf am Herd zum Kochen bringt oder einen einfachen Wasserkocher zur Verfügung habt, der "nur" erlaubt, das Wasser auf 100° zu erhitzen, dann gibt es einen kleinen aber praktischen Trick, wie ihr schnell und effizient die 96° erreichen könnt:

Füllt das Wasser einfach einmal um in ein anderes sauberes Gefäß, dass ihr bereitgestellt habt (am besten eins mit Ausguß-Vorrichtung, also eine Kanne oder Ähnliches) - und schon habt ihr die perfekten 94 Grad. Einfach umgießen und danach in die Frenchpress eingießen. Ziehen lassen und fertig ist der Kaffee mit der perfekten Temperatur!

Der perfekte Reisebegleiter

Als Kaffee-Geek der ich bin, ist es für mich natürlich niemals eine Option KEINEN Kaffee auf Reisen mitzuhaben. Daher ist die French Press bei mir DAS fixe Utensil in meiner Reisetasche. Ihre Größe ist ideal, und mit der richtigen Kaffee-Röstung (Röstung für Filter, Frenchpress oder Aeropress) und dem richtigen Mahlgrad ist French Press Kaffee eine Offenbarung.

Die Frenchpress kommt bei mir immer dann mit, wenn die Siebträger nicht mehr ins Gepäck passen ;).


In diesem Sinne wünsche ich Euch eine schöne Urlaubs- und Reisezeit!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

*PS: Allen, die kein Glas im Reisegepäck haben möchten (z. B. bei Flügen oder beim Campen), empfehle ich, die Mokkakanne mitzunehmen. Kann aus eigener Erfahrung sagen: Oft probiert und immer sehr zufrieden mit meinem selbstgebrauten Urlaubs-Herdkannen-Kaffee! 😉

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JURA - guter Geschmack und Verlässlichkeit für Bürokaffee!

In diesem Beitrag breche ich eine Lanze für JURA Kaffeemaschinen!!

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Warum JURA?

Immer wieder darf ich in Büros mit sensationellen Menschen und Maschinen arbeiten und sehe, dass die Bürokollegen oftmals mit der Bedienung der Maschinen nicht zurechtkommen. Denn wer hat schon Zeit, sich in diesem Umfeld mit Kaffeemahlgrad, Temperatur und Programmieren von Einstellungen auseinanderzusetzen, wenn man doch wesentlich wichtigere Dinge zu tun hat!

Kaffee dient im Office natürlich der Motivation (Studien zeigen, dass Kaffee Mitarbeitermotivationsgrund Nummer eins ist), aber - bleibt man bei der Herzberg’schen 2-Faktoren-Theorie - dann ist die Kaffeezubereitung selbst, jedenfalls als Hygienefaktor einzustufen. Man will und kann sich damit nicht beschäftigen. Es fehlt die Zeit. Schließlich will man eine Kaffee-Pause, und keine Kaffee-Zubereitungspause einlegen. Es soll schnell gehen. Und schmeckt der Kaffee gut, dann hebt das natürlich die Stimmung enorm.

Und da jede/r seinen/ihren Kaffee gerne etwas anders genießt (kurzer Espresso, Verlängerter, mit/ohne Zucker oder mit Milch), habe ich die Beobachtung gemacht, dass aktuell der Schweizer Hersteller mit seiner Präzisionsarbeit es wie kaum ein anderer schafft, all diesen Anforderungen gerecht zu werden.

Die Vorteile von JURA

JURA schafft es, drei wesentliche Entscheidungskomponenten unter einen Hut zu bringen:

  1. Guter Kaffeegeschmack

  2. Wahlmöglichkeiten zur Zubereitungsart: sei es Espresso, Heißwasser (für Verlängerten) oder Milchkaffees wie z. B. Cappuccino und Caffé Latte

  3. und LEICHTE und EINFACHE Bedienbarkeit.

Natürlich gibt es noch andere seeeehr gute Anbieter - man denke da z. B. an Thermoplan oder Nuova Simonelli. Und dennoch, wenn ich um Rat nach einer zuverlässigen Kaffeemaschine für Büros gefragt werde, dann ist derzeit meine eindeutige Empfehlung: entscheidet euch für eine JURA. Denn vor allem der dritte Punkt - die leichte Bedienbarkeit - ist ausschlaggebend: sie spart Zeit im Büroalltag!

Als vierter und nicht unwichtiger Grund kommt noch hinzu, dass das Preis-Leistungsverhältnis bei den JURA-Maschinen ein sensationelles ist:

Klar kosten die größeren Varianten etwas mehr, dafür ist …

  • das Resultat des Kaffees in der Tasse stimmig

  • jede/r versteht die Programmierung UND

  • sie - landläufig ausgedrückt - so zuverlässig wie ein TRAKTOR!
    JURA Automaten sind kaum “umzubringen”! Egal wie vernachlässigt sie behandelt werden. Es muss schon viel schief gehen, dass sie einem im Stich lässt. Natürlich sollte man ihr im Gegenzug eine regelmäßige Wartung zukommen lassen. Dann läuft sie wie ein Glöckerl.

Also ganz einfach: mit einem JURA Vollautomaten macht ihr nichts verkehrt. Die Maschinen sind meiner Erfahrung nach aktuell die verlässlichsten, die man sich für den Bürobetrieb anschaffen kann.

Welche JURA Vollautomaten sind die besten fürs Büro?

Für typische österreichische Büros, wo rund 40-50 Kaffees pro Kaffeeküche getrunken werden, empfehle ich die beiden Modelle aus der Jura-Serie WE. Ihr Preis-Leistungsverhältnis ist einfach kaum zu toppen. Kunden, die sich dafür entschieden haben, sind höchst zufrieden:

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Jura WE8_Schönbergers_BeansAndMachines.jpg

Falls größere Mengen nötig sind:

Für große Büros bietet JURA weitere Modelle, die höhere Mengen bewältigen können: die X8 (bis zu 80 Kaffees täglich) sowie die GIGA X8 (bis zu 200 Kaffees täglich):

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Jura Giga X8_Schönbergers_BeansAndMachines.jpg

Ein weiterer Pluspunkt, den alle vier Modelle bieten ist für die Profi-Gastronomie wesentlich: Die Automaten sind allesamt kompatibel für Abrechnungssysteme - d. h. die Kaffeebezüge sind pro Mitarbeiter zuorden- und abrechenbar.

Also: viel Spaß bei der Wahl der Maschine. Bei Fragen: jederzeit gerne anrufen oder schreiben - ich berate Euch gerne!

Kaffee-Abo fürs Büro

Und falls Ihr nicht Lust habt, laufend über den passenden Kaffee zu sinnieren, dann rate ich zum supergünstigen und bequemen Kaffee-Abo: Abgesehen von der Gratis-Zustellung gibt’s -10% Rabatt ab einer Bestellung von 10kg Bohnen oder 10 ESE-Pad-Boxen (à 150 Stück) im Quartal!
Damit spart Ihr Zeit und Geld und könnt Euch den wirklich wichtigen Tätigkeiten im Büro widmen!

In diesem Sinne viel Erfolg und viele schöne Kaffee-Momente!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Coffee Brew Ratio - was ist das?

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Wie in vielen Bereichen, hat auch bei der Kaffeezubereitung das Englische längst Einzug gehalten. Und spätestens seit den Barista World Championships - also den Kaffeesieder Weltmeisterschaften 😉 - sind Wörter wie Shot, Blooming und eben auch Brew Ratio in den Munden vieler Kaffeeliebhaber.

Kaffeezubereitung mit Brew Ratio

Wir Kaffeesieder/Baristi halten bei der Kaffeezubereitung stets einige Dinge im Auge, damit das schwarze Gold auch im Geschmack seinem Namen gerecht wird: wir sehen uns zum Beispiel vor der Zubereitung die Verpackung (Röstdatum, Einwegventil ja/nein) und das Bohnenbild (Sorten, ganze Bohnen, eventuell gebrochene?, Röstgrad, etc.) an und können damit Rückschlüsse zur Kaffeequalität ziehen.

Dann geht’s erst ans Eingemachte: Kaffee brühen

Der Kaffee wird gemahlen. Dabei ist die gleichmäßige Mahlung ausschlaggebend, damit der Kaffee später gut “durchläuft”. Ist der Mahlgrad genau richtig - für Espresso muss das Mehl fein (wie Sand) sein - dann führt das zu einem perfekt extrahierten Espresso (wenn auch die Wassermenge passt).

Falls nicht, sprechen wir in weiterer Folge von einem unter- oder überextrahierten Kaffee. Die typischen Elemente eines guten Espresso könnt Ihr hier nachlesen. Und hier, was alles so schief gehen kann.

Die wesentliche Komponente der Zubereitung ist dabei die BREW RATIO:

Sie zeigt das Verhältnis zwischen dem Gewicht des Kaffeemehls zum Gewicht des fertig extrahierten Espressos.
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Im Wesentlichen beschreibt sie also wie lange die Kaffee-Einwaagemenge braucht, um durch die Maschine zu laufen und welche trinkbare Kaffeemenge dabei rauskommt. Es ist eine Komposition aus Kaffeemenge, Zeit und Wasser.

Als Daumenregel für Espresso kann man sich diese Formel merken:

7-12g Kaffee werden in rund 20-30 Sekunden zu ca. 25-35ml Espresso extrahiert.

Hier zur Orientierung eine Übersicht der Brewratios aller gängigen Zubereitungsarten, also Ristretto, Espresso, Verlängerter und Filterkaffee:

BrewRatio Kaffee_Schönbergers Beans-and-Machines.jpg

Ein erfahrener Baristi hält diese Komponenten stets im Auge und adjustiert gegebenenfalls nach:

  • Kaffeemahlgrad feiner oder gröber stellen

  • Erhöhen/Senken der Kaffeemenge (7-12 Gramm pro Tasse)

  • Temperatur (je nach Röstung und Bohne und Zubereitungsart zwischen 91° und 96°)

  • Tamperdruck prüfen (mit wieviel Kraft wird das Kaffeemehl in den Siebträger gepresst): sollte rund 15kg sein

  • Hygiene im Maschinen-Inneren (Entfernen von Kaffee-Ölen und Fetten (z. B. durch Rückspülen bei Siebträgermaschinen))

  • Mahlscheiben-Check (denn nach einiger Zeit nutzen sie ab)

  • etc.

Mit diesen Tipps wünsche ich Euch stets beste Kaffeeverhältnisse in Eurer Tasse!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Trommelgerösteter Kaffee - was passiert da und welchen soll ich nehmen?

Welchen Kaffee soll ich nehmen?

Das ist wohl eine der schwierigsten und gleichzeitig spannendsten Fragen. Auch für mich selbst. Denn es gibt so viel Kaffee-Angebot - und so unendlich gute Röstungen dabei! - das weltweit laufend weiterentwickelt wird. Und so lautet mein Rat: trinkt das, was Euch schmeckt! Probiert euch durch. Keine Scheu. Und: probiert immer wieder mal was Neues: zum Beispiel:

  • eine neue Bohne (Arabica, Robusta oder Maragogype)

  • eine neue Röstung (100% Arabica, 100% Robusta! - ja, das gibt's 😉, etc.)

  • ein neuer Blend (Mischung aus Arabica und Robusta)

  • einen anderen Röstgrad (schokoladig oder nordisch hell)

  • eine andere Maschine oder

  • einfach nur eine andere Temperatur bei der Zubereitung.

Die Bandbreite der Geschmackserlebnisse ist schier unendlich beeindruckend. Einen Tipp habe ich jedenfalls:
Egal, mit welcher Zubereitungsart ihr euren Kaffee am liebsten trinkt oder in welcher Form - als Espresso, Cappuccino, Macchiato oder Caffè Latte:

Greift jedenfalls zu Trommelröstungen!

Alles andere ist abträglich für Gesundheit und Geschmack!

Was ist also eine Trommelröstung?

Trommelröstungen zeichnen sich durch ein besonders schonendes Röstverfahren, unglaublich gute Aromen und vollmundigen Geschmack sowie ein schönes Bohnenbild aus. Wenn euch das wichtig ist und euch euer Magen 😉 am Herzen liegt, dann trinkt nur Kaffee, der wie folgt zubereitet wurde: trommelgeröstet!

Bei Trommelröstungen wird der Kaffee in sogenannten "Trommelröstern" geröstet. Das sind Maschinen die ermöglichen, dass der Kaffee gleichmäßig und schonend geröstet wird (anders als bei Industrieröstungen- siehe weiter unten). Den Aufbau eines typischen Trommelrösters können Sie hier sehen: Der Trommelröster. Dieser Röster ermöglicht, dass die Kaffeebohnen langsam geröstet und sich gleichzeitig die ca. 800 Aromen, die den guten Kaffeegeschmack ausmachen, bilden können:

Peter Affenzeller (Suchan Kaffee) am Trommelröster

Peter Affenzeller (Suchan Kaffee) am Trommelröster

  1. Zuerst wird der Rohkaffee mittels einem großem Trichter in die bereits vorgeheizte Trommel geleert. Das Vorheizen schafft den ersten Schritt zur Konsistenz im Röstprozess. Sie bildet das A&O des guten Röstverfahrens, denn Abweichungen schlagen sich schnell auf die geschmackliche Qualität nieder.

  2. Nun wird bei gleichmäßiger Hitzezufuhr und konstanter Temperaturentwicklung so lange langsam geröstet, bis der gewünschte Röstgrad erreicht ist.

  3. In den ersten Minuten der Röstung geht die Farbe der Bohnen von einem leichten Gelb in ein helles Braun über. In diesem Röstabschnitt liegt ein Popcorngeruch in der Luft und die Bohnen sehen leicht schrumpelig aus, denn im Rohkaffee befindet sich noch Feuchtigkeit, die verdampft.

  4. Dann setzt die nächste Phase des Röstprozesses ein, die wichtigste: der chemische Fachbegriff dafür heißt "Maillard Reaktion" oder "nichtenzymatische Bräunung". Hierbei werden Aminosäuren und reduzierende Zucker in Melanoidine umgewandelt. Das sind stickstoffhaltige organische Verbindungen. Dieser Prozess ist für die Bräunung der Kaffeebohnen, sowie die Bildung der bis zu 800 Aromen zuständig. Übrigens läuft die Maillard Reaktion nicht nur beim Rösten eines Kaffees ab, sondern zum Beispiel auch beim Brotbacken oder Steakbraten.

  5. Der sogenannte "First Crack" kommt nach ca. 9 Minuten: durch das Verdampfen des Wassers bricht die Bohne auf, was an einem deutlichen Knacken zu hören ist - das ist der "First Crack". Die Oberfläche der Bohne ist nun nicht mehr schrumpelig, sondern glatt. Außerdem nimmt die Bohne durch die austretenden Röstgase an Größe zu. Nach dem "First Crack" muss der Röstmeister noch genauer beobachten, wie sich Dein Kaffee verhält. Denn in dieser Phase entfaltet sich die gesamte Aromavielfalt. Die schleimhautunfreundlichen Fruchtsäuren (Stichwort Magen!) werden abgebaut, Zucker karamellisiert und die Zellstruktur wird geschwächt.

  6. Der Röster entscheidet den Röstgrad - von "hell" (ca. 218° C) bis hin zu einer immer "dunkleren" Röstung (bis zu 225°C). Helle Röstungen zeichnen sich durch einen fruchtigen, säurebetonten und wenig bitteren Geschmack aus. Für sie wird der Röstvorgang nach dem First Crack abgebrochen.

  7. Weiter geht der Röstprozess dann für Kaffees mit weniger Frucht- und Säuregehalt und mehr Bittergeschmacksanteilen: den Kaffees für Espresso-Zubereitung. Die sollen nämlich dunkler sein und mehr Bitterstoffe haben. Man spricht von schokoladigen Flavours. Je länger der Kaffee geröstet wird, desto kräftiger und bitterer wird er. Der Eigengeschmack des Kaffees tritt immer mehr in den Hintergrund. Je nach gewolltem Resultat behält bricht man den Röstvorgang vor dem zweiten Crack ab oder behält sie zum zweiten Crack im Röster. Dann sind sie richtig dunkel. Man spricht dann von süditalienischen bzw. -französischen bzw. auch spanische Röstungen.

  8. Insgesamt dauert so ein Trommelröstvorgang zwischen 12 Minuten (für "hell") und 20 Minuten (für "dunkel"). Die langsame Röstung gibt den Bohnen Zeit, alle Aromen auszubauen und die Fruchtsäuren, die sogenannten Chlorogensäuren sowie Bitterstoffe abzubauen.

Entlang des gesamten Röstprozesses entnimmt der Röster Proben und kann so auf das Röstverhalten des Kaffees reagieren. Da jede Charge Kaffee anders ist, ist hier das Können des Rösters gefragt: durch das Fachwissen, die Erfahrung und vor allem das „Gefühl für die Bohne“ muss der Röster die Temperatur anpassen, die Röstung gekonnt unterbrechen und schließlich anhand von Farbe und dem „Cracken“ der Bohne den Zeitpunkt bestimmen, an dem der Kaffee fertig ist.

Die Kunst des Röstmeisters liegt jedenfalls darin, für jeden Kaffee die richtige “Röstkurve” zu entwickeln. Denn nur bei richtig eingestellter Temperatur und Röstdauer kann der perfekte Geschmack aus dem Kaffee herausgekitzelt werden.

Die Trommelröstung verleiht den Bohnen mehr geschmacklichen Körper als andere Röstverfahren

Trommelgerösteter Kaffee hinterlässt im Mund einen volleren Geschmack, da dieser relativ langsame Röstvorgang für eine durchgängige Röstung der Bohne (das Innere der Bohne ist schön braun) sorgt - die Bohne ist sozusagen "ganz durch". Diese Methode sorgt für volle Entfaltung des Aromas bei kontrolliertem Säureabbau.

Mit zunehmender Röstdauer werden die Säuren abgebaut und die Röstaromen nehmen zu. Je länger der Kaffee geröstet wird, desto kräftiger und bitterer wird er. Der Eigengeschmack des Kaffees tritt immer mehr in den Hintergrund. Je nachdem für welchen Zweck die Bohnen geröstet werden, wird der Röstgrad und die Endtemperatur vom Röstmeister bestimmt:

  1. Espressobohnen: Beim Rösten von Espressobohnen soll ein kräftiger Geschmack mit wenig Säureanteil erzeugt werden, deshalb werden Espressi länger geröstet.

  2. Filterbohnen: Bei Filterkaffee hingegen trägt ein leichter Säureanteil zur Lebendigkeit des Geschmacks bei, deshalb wird dieser weniger lang geröstet.

Das geschieht während des Röstvorgangs:

  • Das in den Kaffeebohnen enthaltene Wasser verdampft.

  • Säure wird abgebaut, die Bitterheit steigt an.

  • Die äußere Kaffeehaut löst sich und fällt ab.

  • Die Kaffeebohne verändert ihre Farbe und geht von Zartgrün in Gelb, Gelbbraun, Hellbraun auf Dunkelbraun über ("Maillard Reaktion"). Dabei bilden sich die ca. 800 Aromen.

  • Beim Röstvorgang werden die Bohnen auf ca. das Doppelte ihres ursprünglichen Volumens aufgebläht, dies geschieht durch den inneren Überdruck durch Wasserverdampfung und Röstgase.

  • Wenn die Bohne aufbricht, gibt es ein hörbares Knacken. Das wird auch „Crack“ genannt. Der tritt nach ca. nach 9 Minuten ein. Vor dem ersten Crack ist der Kaffee noch nicht fertig, also "durch".

  • An dem „First Crack“ kann der Röster erkennen, wie weit der Röstprozess fortgeschritten ist. Bei hellen Röstungen wird der Röstvorgang nach dem First Crack abgebrochen, denn ab diesem Zeitpunkt verliert die Bohne immer mehr Feuchtigkeit. Diese längere Röstzeit gibt den Bohnen Zeit, alle Aromen auszubauen und ungewollte Säuren und Bitterstoffe abzubauen. Bei den "dunklen" Röstungen (bis zu 225°C) bilden sich Geschmacks-Nuancen von Schokolade und Nüssen. Oft wird dies auch als "erdig" oder manchmal mit "ledrig" beschrieben. Diese sogenannten schokoladigen Kaffees eignen sich ausgezeichnet für die Espresso- & Mokkakannen-Kaffee-Zubereitung. Vom Röstgrad abhängig, können manchmal Öle austreten - das ist z. B. bei der langen Röstungzeit für "Frenchroast" der Fall.

  • Durch eine Reihe chemischer Primär- und Sekundärreaktionen bildet sich das spezifische Kaffeearoma. Mit Hilfe gaschromatographischer Untersuchungen konnten bisher über 800 Aromakomponenten identifiziert werden.

  • In den Zellen der Bohne bilden sich - eingeschlossen und sorbiert - unter anderem 1 bis 2 % Kohlendioxid und in wenigen Mengen Kohlenmonoxid. Beide diffundieren abhängig vom Röstgrad, schneller oder langsamer aus den Zellen heraus. Das kann bis zu zwei Monaten dauern. Man spricht dann vom “Gasen” des Kaffees. Daher haben gute Kaffeeverpackungen Einwegventile integriert.

  • Der Gewichtsverlust der Rohkaffeebohnen während des Röstens - auch „Einbrand” genannt - beträgt je nach Wassergehalt des Rohkaffees und Röstgrad 11 bis 20 %.


Nach dem Röstprozess...

Sobald der Röstvorgang abgeschlossen ist, wird das Kaffeegut mit Luft gekühlt. Diese schonende "Luftkühlung" ist ein wesentlicher Bestandteil der Trommelröstung und garantiert eine natürlich langsame Abkühlung der Bohnen (Achtung: bei Industrieröstungen wird mit Wasser gekühlt. Das sorgt für schnelle Abkühlung aber auch für das Aufplatzen der Bohnen!).

Mit der Luftkühlung steht dem perfekten Kaffeegenuss nichts mehr im Wege. Nach dem Kühlen erfolgen evtl. eine zusätzliche Reinigung, danach das Verwiegen (Einbrandkontrolle) und, soweit die Qualität des Endproduktes es erfordert, die erneute Sortierung des Kaffees (entweder mechanisch oder optisch). Einen Tag nach der Röstung wird der Kaffee verpackt. Diese Zeit wird eingehalten, um das CO2, das sich bei der Röstung entwickelt hat, abgasen zu lassen.

Verpackt sollte der Kaffee nun ca. 1 - 2 Wochen ruhen, damit das verbliebene CO2 weiter entweichen kann (Ventil!) und sich die vollen Geschmacksaromen entwickeln können.

Espresso-Röstungen

Espressobohnen werden dunkler geröstet als Bohnen für Filterkaffee (siehe “nordisch helle Röstung”). Das ist notwendig, da sich bei der Zubereitungsart unter Druck im Vergleich zu herkömmlichen Methoden die natürliche Säure der Kaffeebohne überproportional schnell löst. Beim Filterkaffee ist dem nicht so und daher braucht der Kaffee nicht so dunkel geröstet sein. Außerdem schmeckt es einfach soooo viel besser!

Filterkaffee-Röstungen

ACHTUNG: Filterkaffee enthält ungefähr doppelt so viel Koffein wie ein klassischer Espresso!

Das liegt an der längeren Kontaktzeit zwischen Wasser und Bohnen. Das heißt also, man schmeckt beim Espresso die dunklere Röstung mehr heraus, stärker ist aber der Filterkaffee!

Achtung bei INDUSTRIERÖSTUNGEN!

Hier werden die Bohnen bei ca. 450 Grad in 2 Minuten zubereitet. Daher schmeckt industriell gerösteter Kaffee oft „verbrannt“, säuerlich und ist nicht gut verträglich. Sie erkennen es daran, dass die Bohne außen dunkel ist und innen noch weiß
(sog. „helleres“ Kaffeemehl).

Auch wird industriell keine Luftkühlung verwendet, sondern sogenanntes „Quenching“, sprich die frisch gerösteten Kaffeebohnen werden zur Kühlung mit Wasser besprüht und somit schnell abgekühlt. Das führt oft dazu, dass die Bohnen brechen. Somit gehen bereits vor der Verpackung Aromen und Geschmacksstoffe verloren. 

Achten Sie also beim Kauf Ihrer Bohnen auf die Qualität traditioneller Trommelröstverfahren!

Kauftipp: Kaffeegeschmack ist wie Wein. Jeder schmeckt anders. Jede Person hat einen anderen (Wein-/Kaffee/etc.)Geschmack. Lassen Sie sich Nichts einreden! Nur weil etwas im Trend liegt, heißt das noch lange nicht, dass es Ihnen auch schmecken muss. Verlassen Sie sich auf Ihren eigenen Geschmack. Nur dann werden Sie auch zu Hause beim Kaffeetrinken Freude haben und jeden Schluck genießen!

Haben Sie auch einen Tipp? Dann teilen Sie ihn gerne mit uns! Denn wir probieren auch immer wieder gerne selbst neue ☕ Röstungen aus 😉.
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Die Top3-Gründe warum Kaffee in Kaffeehäusern nicht schmeckt

Warum schmeckt in Österreichs Kaffeehäusern der Kaffee oft nicht?

Ja - das ist die Frage des Jahrhunderts! Schließlich gilt Österreich, und da ganz speziell Wien, als altehrwürdige Kaffeeweltstadt. Dieser Ruhm wurde vor langer Zeit begründet - siehe Blogbeitrag "Wo der Kaffee herkommt" - und böse Zungen behaupten, dass die Bewegung - wie so manche österreichische Traditionen - auch im letzten Jahrhundert hängen geblieben ist 😉. Man spricht inzwischen von einer KaffeeHAUS- und MEHLSPEIS-Kultur, und weniger von einer Kaffee-Kultur. Wie's aussieht, ist der Kaffee-Geschmack selbst in den Hintergrund gerückt.

Doch ganz gemäß dem Asterix'schen Zitat: "Ganz Gallien? Nein, ein kleines Dorf leistet Widerstand ..." könnte man sagen, es tut sich wieder was! Siehe dazu weiter unten meine Café-Tipps ("Österreichische 3rd Wave Cafétiers retten die Ehre!"). Dort könnt Ihr garantiert hochqualitativen Kaffee genießen!

Im Gegensatz zu Österreich gelten altbekannte Kaffee-Länder wie Italien und die Türkei weiterhin als Kaffeemekka, denn dort schmeckt Kaffee (meist 😉) so gut wie eh und je.  Und dann gibt es neue "Mekka-Länder" wie z. B. Australien, Japan oder auch Schweden, die Österreich langsam aber sicher den Rang als Kaffeenationen ablaufen. Und das zurecht, behaupte ich jetzt mal ganz frank und frei.

Typisch österreichischer Kaffeehausbesuch

Wenn man heute im typischen Kaffeehaus einen Espresso - der heute zu 90% die Basis für sämtliche Kaffeehauskaffees darstellt - zu sich nimmt, dann muss man oft sagen: das Beste, was man darüber sagen kann ist, dass er warm ist. Von gutem Geschmack wenig Spur. Oft sauer, oft dünn, manchmal bitter, doch selten gut. Meist nur mit Obers oder viel Milch oder gar Zucker zu genießen, um die Säure (kurzfristig) zu übertünchen.

Ich frage mich: warum lassen wir Österreicher, die so stolz auf ihre Kaffeekultur sind, das zu? Schließlich wäre es so einfach, guten Kaffee zu servieren. Natürlich könnte man jetzt böse sagen: wenn eh keiner den Unterschied merkt oder bemängelt, ist es ja egal, ob der Kaffee gut oder schlecht schmeckt. Denn die Wahrnehmung vieler Gastronomen, mit denen ich persönlich gesprochen habe, ist leider oft so: "Bei mir hat sich noch kein Kunde beschwert, dass der Kaffee nicht schmeckt." Und das stimmt auch - denn - seien wir uns ehrlich: wer hat im Urlaub oder in der Hektik des Alltags die Muße, sich mit dem berühmten grantigen Kellner wegen dem Kaffeegeschmack anzulegen. Man ist froh, dass man ein normales Service bekommt. Da geht man keine Diskussion über Geschmack ein, schluckt lieber die "saure Krot" ...

Und der durchschnittliche österreichische Gastronom bemerkt so nicht, dass eine lange Tradition langsam aber sicher den Bach runter geht. Dabei müsste er/sie nur der Bequemlichkeit und dem falschen Spar-Sinn ein Schnippchen schlagen. Denn den 3 Top-Gründen für schlechten Kaffee - Hygiene, Einwaage und Röstqualität - kann man ganz leicht in Griff bekommen! Hier sind sie:

Österreichs Kaffeehaus-Manko Nr. 1: Kaffeemaschinen-Hygiene:

Der Grad der Wartung und Hygiene der Kaffeemaschine ist das A&O des guten Kaffees. Meiner Meinung nach ist vor allem die mangelnde Kaffeehygiene die Ursache Nummer Eins für den typischen Kaffeegeschmack in österreichischen Kaffeehäusern.

Über Hygiene könnte man Seiten füllen, so schlecht wird sie in Österreich gelebt! Der Ausruf »Heinrich! Mir graut's vor dir.« kommt einem schnell in den Sinn. Vor allem, wenn man so manche Maschine der heimischen Gastro-Szene inspiziert. Da lassen oft Keime und Schimmel grüßen. Die Folge sind bitterer, verbrannter oder sonst undefinierbarer Kaffeegeschmack. Und so verwundert es umso mehr, dass die Kaffeemaschinen-Reinigung - die Maschinen-innere! - nicht am täglichen Reinigungsplan steht.

Summa Summarum dauert Maschinen-Hygiene nicht lange, wenn man sie täglich durchführt. Das gilt für alle Arten von Kaffeemaschine.
Bei hoher "Kaffeesieder-Frequenz" ist natürlich die oftmalige Reinigung angesagt.

  • Vollautomaten-Reinigung:

Wichtig ist bei Vollautomaten, dass er mit einer herausnehmbare Brühgruppe ausgestattet. Die mindestens 1x wöchentlich ordentlich durchspülen und von sämtlichen Kaffeeresten befreien. Dann ist alles gut.

Sollte das nicht der Fall sein, dann kann ich nur sagen: besorgt Euch einen, der das kann! Es gibt inzwischen sehr gute Büro- & Gastro-Lösungen mit herausnehmbaren Brühgruppen, deren äußeres Design auch schön zum Ansehen ist.

Die Alternative wäre nämlich ein regelmäßiges Service vom Automaten-Hersteller und wie wir alle wissen, schlägt das ordentlich auf die Kostenschiene. Also rate ich: Augen auf bei der Automaten-Wahl!

  • Siebträger-Reinigung:

Weil ich oft danach gefragt werde und wir auch im Hobby-Barista-Kurs genauer darauf eingehen, gibt's die Eckpunkte der Siebträger-Reinigung in dieser Anleitung übersichtlich zusammengefasst.

  • Milchlanzen-Reinigung:

Ein Wort noch für Milchkaffee-Liebhaber: reinigt die Dampflanze immer sofort nach der Benutzung. Das ist ein Handgriff, der sich automatisiert und nur wenige Sekunden dauert. So schmeckt der Cappuccino oder Latte einfach immer gut. Tut man es nicht, freuen sich die Bakterien und die Milch wird sauer. 

  • Mühlen-Reinigung:

Die Kaffeemühle macht natürlich einen Großteil des Kaffeegeschmacks aus. Daher sind folgende Schritte wichtig:

  1. Schritt: Nach Feierabend die Mühle komplett leeren (eventuell noch vorhandene Kaffeebohnen kommen zurück in die Vakuum-Verpackung (Achtung: gut verschließen!!) und werden am kommenden Tag wieder eingefüllt). Kaffee keinesfalls im Kühlschrank aufbewahren! Am besten eignen sich eigene Kaffee-Vakuumbehälter dafür. Also nicht die herkömmlichen Blechdosen, die zwar schön sind, den Kaffee aber nicht vorm “Ausrauchen” schützen.

  2. Schritt: Die Kaffeereste aus dem Mahl-Kanal rausmahlen lassen

  3. Schritt: Saugen! Mit dem Staubsauger sowohl die Kanäle als auch den Bohnenbehälter aussaugen.

  4. Schritt: Bohnenbehälter innen mit weichem Tuch säubern.

  5. Schritt: 1x in der Woche die Mühle aufschrauben & die Leitungen reinigen (Dieser Schritt ist bei älteren Mühlen-Modellen etwas schwierig, da lieber alle halbe Jahre mal den Profi ranlassen!).

  6. Schritt: 1/2 jährlich bis jährlich die Mahlscheiben der Mühle wechseln (falls eine Kegel-Mühle in Betrieb ist, sollte eine Wartung vom Profi erfolgen).

  • Kaffeesudlade-Reinigung:

Die Kaffeesudlade sollte bei hoher Frequenz jedenfalls mehrmals täglich geleert werden (damit kein Schimmel entsteht), zumindest aber immer nach Feierabend. Danach gut aus- und abwischen. Und ab und zu ein Spülgang im Geschirrspüler schadet auch nicht 😉. 

Zusammenfassend kann zur Hygiene gesagt werden:

Gute 3rd-Wave-Kaffeesieder kalkulieren für den gesamten Vorgang ca. 20 - 30 Minuten. Wie man sieht, keine Hexerei. Was kann der österreichische Durchschnitts-Gastronom davon lernen? Man muss seinen Angestellten erlauben, einen Teil Ihrer Arbeitszeit für die innere Maschinenhygiene zu verwenden. Und fairerweise auch abgelten.
 

Österreichs Kaffeehaus-Manko Nr. 2: Kaffeequalität

Die Kaffeequalität ist natürlich ein vielschichtiges Thema. Die folgenden Themen sind dabei wichtige Einflussfaktoren:

Röster Röster Peter Affenzeller (#SuchanKaffee) am Trommelröster-jedes Kilo handverlesen!

Röster Röster Peter Affenzeller (#SuchanKaffee) am Trommelröster-jedes Kilo handverlesen!

ABER ACHTUNG: mit nur einer Entscheidung schafft ihr es, diese komplexe Situation zu 95% zu lösen: Einfach in der Trommel geröstete Kaffees trinken und schon ist man auf der sicheren Seite!

Denn Kaffeeröster, die mittels Trommeln rösten, betreiben in ihren Prozessen großen Aufwand, um eine hohe Kaffeequalität mit bestem Aroma und Geschmack zu erreichen. Das gilt für kleinere "Handwerksröster" genauso wie für große Röstereien (wie z. B. Illy oder Goppion). Sie schauen allesamt drauf, dass

a) nur gute Roh-Kaffeequalität in Ihre Trommeln kommen und

b) legen Trommelröstereien auch sehr Wert darauf, dass nicht nur fair sondern auch noch DIREKT mit den Kaffeeproduzenten gesprochen und gehandelt wird. Der direkte Kontakt ist eine ausgezeichnete Basis für gute Kaffeequalität. Man kennt sich und hat eine gemeinsam Passion, für die man alles tut: beste Kaffeequalität zu erzeugen!

c) Trommelröster sichern auch Arbeitsplätze. Bei den Plantagen selbst sowie auch innerhalb der EU. Denn sie lagern die Röstung nicht aus in günstige Röst-Länder wie z. B. die Türkei oder Bulgarien, sondern schauen, dass sie direkt vor Ort unter ihrer eigenen Federführung rösten. Denn das ist das Geheimnis der kontinuierlich guten Qualität. Die kann man halt vor Ort besser im Auge behalten, als bei Auslagerungen.

Wie schon oft gesagt: man sollte sogenannte Industrieröstungen - also super schnell geröstete Bohnen - vermeiden wo's geht. Den Grund dafür haben leider viele Kaffeesieder noch nicht ganz verstanden und lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Weniger Aroma und Geschmack, dafür Magenschmerzen inklusive! Wer will das schon?
 

Die Entscheidung der österreichischen Gastronomen für Industriekaffee

  1. Der Grund, warum sich österreichische Gastronomen für Industriekaffee entscheiden ist natürlich einfach: der ist etwas billiger!
    Aber hier sei gesagt: nicht immer. Warum?

  2. Die Qualität die gekauft wird ist oftmals ihr Geld nicht wert!

  3. Und noch ein Grund kommt hinzu, den natürlich der durchschnittlich kalkulierende Gastronom völlig aus dem Auge lässt: von allen Getränken und Speisen, die es in einem Lokal gibt, bringt der Kaffee die höchste Marge. Es wäre also in seinem Sinne, so viel wie möglich Kaffee "über die Pudel zu schieben".

  4. Last but not least: Wer billig kauft, kauft teuer!
    Denn zieht man all jene Kaffees in Betracht, die aufgrund des schlechten Geschmacks nicht getrunken werden, dann kämen einem Gastronom der auch kalkulieren kann, die Tränen in die Augen 😉! Die Aufgabe künftiger HoReCa-Berater und Gastro-Kritiker wird also sein, diesen Entgang vor Augen zu führen, und Gastronomen mehr und mehr von Trommelröstungen zu überzeugen.

Kaffee-Einwaage_Schönbergers.jpg

Österreichs Kaffeehaus-Manko Nr. 3: Kaffee-Einwaage

Warum der Kaffee heute im typischen Kaffeehaus so dünn schmeckt liegt vor allem an der Kaffeemenge, die pro Tasse verwendet wird. Typischerweise sollte man pro Espresso 8 - 12 Gramm Kaffee verwenden. 3rd-Wave-Kaffeesieder verwenden teilweise sogar bis zu 14 Gramm pro Tasse. Der typische österreichische Durchschnitts-Gastronom schaut hingegen drauf, dass seine Mitarbeiter nicht mehr als 5-6 Gramm verwenden. Das schmeckt man dann natürlich auch!

Hier wird eindeutig am falschen Platz gespart. Liebe Gastronomen lasst Euch sagen: "Der/die Kunde kauft dann vielleicht einen Kaffee, aber einen 2. trinkt er/sie nimma!"

Österreichische 3rd Wave Cafétiers retten die Ehre!

Zwei Barista beim Arbeiten.jpg

Die Aufzählung aller guten modernen Kaffeesieder, die täglich die Wiener Kaffeetradition-Ehre retten, würde hier den Rahmen sprengen. Hier ein paar Tipps, wo Ihr jedenfalls gute Trommelröstungen in bester Barista-Manier serviert bekommt: Balthasar, Kaffeefabrik, Süssmund-Kaffee, Coffee-Pirates,  Caffé Couture, Coffee Junkies, Goldener Papagei, KaffeeMik, Kaffeemodul, Suchan Kaffee, Fenster Café von Sascha, Vienna School of Coffee. In Krems bei La Cultura del Caffè, in Salzburg bei Kaffee Alchemie und 220°. Und - Gott sei Dank - werden es täglich mehr! Noch ein Tipp dazu: falls ihr gute Lokale mit guten Kaffees sucht: gebt auf Google oder Tripadvisor einfach nach den Begriff "3rd-Wave-Coffee" ein und lasst Euch leiten. So kommt ihr garantiert immer zu gutem Kaffee. Egal ob im Inland oder Ausland.

Und natürlich gibt's auch bei uns im Schönbergers Kaffeegreissler ausschließlich Trommelröstungen - inzwischen sind da bei uns sogar mehr als 40 Köstlichkeiten permanent im Sortiment! Für Abwechslung ist also immer gesorgt!

Also: schaut dem Kaffeesieder Eurer Wahl auf die Finger: stimmen die Hygiene, die Einwaage sowie die Trommelröstung, dann kann kaum mehr was schief gehen!
 

Fazit: Warum also geht man in ein typisches österreichisches Kaffeehaus?

Abgesehen, dass man Kaffee im typischen Wiener Café eher meiden sollte, gibt es viele andere gute Gründe, seine Zeit im Kaffeehaus zu verbringen. Das sicher eindringlichste Argument ist sicherlich die oft zitierte Tatsache, dass man im Café nicht daheim aber doch zu Hause ist. Dann natürlich die Präsenz der anderen Gäste: auf Wunsch ist man für sich aber nicht allein. Man kann in Ruhe seine Zeitung/Notebook genießen oder einfach Leute schauen. Und wenn man Gesellschaft möchte, kommt man hier schnell ins Gespräch. Und dann sind - in der einen oder anderen Location - natürlich noch besagte Mehlspeisen.

Wie auch immer: Keine bringt den Mythos um das Wiener Kaffeehaus so vortrefflich auf den Punkt wie Comandantina: Andrea Maria Dusl.
Mit dieser sensationellen Lektüre wünsche ich euch einen schönen nächsten Kaffeehausaufenthalt!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Blue Bottle - die blaue Flasche neu erfunden

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Blue Bottle - die blaue Flasche neu erfunden

Die Neugier auf Kaffee begleitet mich eigentlich immer. Egal wo ich hinfahre, ich halte stets Ausschau nach neuen Kaffeekreationen. Und nach gutem Kaffee sowieso. Und so kam es, dass ich auf meiner kürzlichen Reise nach Florida, USA, auf eine sehr schöne Geschichte über Wiens Kaffeehauskultur gestoßen bin:

In Miamis Design District besuchte ich den Flagship-Store der in den USA sehr bekannten 3rd-Wave-Café-Kette BLUE BOTTLE. Zuerst war ich skeptisch: kann eine Kaffeehauskette im Besitz eines internationalen Konzerns guten Kaffee kredenzen?!? Die Antwort: sie kann! Vor allem der hauseigene Äthiopische Single Origin hat mich vom Hocker geworfen. So geht guter Espresso! Und auch deren Kaffee-Einwaage hat es in sich: 20 Gramm auf 20 ml!

BlueBottle_Miami Design District_Schönbergers.JPG

Bei uns wäre so eine “Brew-Ratio” undenkbar (da für unseren Geschmack etwas zu intensiv) bzw. wird nur von Kenner-Baristas im privaten Kreis ausprobiert. Zum Vergleich: in einem typischen österreichischen Kaffeehaus bekommt man rund 6 Gramm Kaffee pro Tasse. Wir bei uns im Schönbergers nehmen zwischen 10 - 14 Gramm pro Tasse (je nach Röstung).

Zur Blauen Flasche

Nun also weiter in meiner Geschichte:
Als ich also dort meine 20-Gramm-Kaffee genoss, erzählte mir der Barista, dass der Blue-Bottle-Gründer James Freeman seine Cafés - inzwischen 70 Läden!! - akkurat nach einer Wiener Geschichte zu Kaffee benannt hat: nämlich der von Kolschitzky. Der Legende nach bekam der Kundschafter Georg Franz Kolschitzky 1685 für seine Verdienste während der Türkenbelagerung von Maria Theresia die erste Kaffeehauslizenz gewährt. Damit schenkte er in seinem Lokal, der "blauen Flasche", den ersten Kaffee in Wien aus.

Diese Geschichte kennen viele Österreicher und genau darauf bezieht sich auch der Name dieser schönen nordamerikanischen Blue-Bottle Niederlassungen.

Legende und Wirklichkeit: Der Armenier Deodat war der erste Kaffeesieder Wiens!

So schön die Legende, dass die blaue Flasche die erste Kaffeeschenke war, auch ist: in der Zwischenzeit wurde von Karl Teply wissenschaftlich widerlegt, dass sie nicht so ganz stimmt.

Vielmehr war es so, dass im Jahr 1685 die Monarchie Johannes Deodat (Diodato) - einem armenisch-stämmigen Handelsmann (lebend in Wien) - das Recht gab, Kaffee auszuschenken.

Details dazu sind hier im Kaffee-WIKI der Stadt Wien nachzulesen.

Da in unseren Breiten allerdings die Geschichte von Kolschitzky so bekannt ist und aufgrund des Endes der zweiten Türkenbelagerung immer wieder gern erzählt wird, wurde sie im Laufe der Zeit offenbar mit den tatsächlichen Fakten etwas durchmischt. Und das so gut, dass sie beim Weitererzählen bis in die USA standgehalten halt 😉 .

BlueBottle_Miami_Schönbergers.JPG
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Baby’s und Subculture’s Coffee

Wenn schon, denn schon, dachte ich mir während meines Florida-Trips. Und hab natürlich gleich mehrere Cafés, Röstungen und Kaffeekreationen ausprobiert.

So stattete ich zum Beispiel in Key West der dort bestens bekannten Baby’s Coffee-Bar einen Besuch ab und muss sagen: die Röstungen haben mich beeindruckt. Eher dunkel gehalten, kommen sie an meinen persönlichen Lieblingsgeschmack der “echten Italiener” recht nahe ran. Ihre Röst-Namen zeugen von einer gewissen Verspieltheit: von “Hemingway’s Hair of the Dog” (Hemingway verbrachte ja einige Jährchen auf Key West und verbrauchte dort angeblich mehrere Fässer Alkohol 😉), über “Sexpresso” bis hin zu “Death by Coffee” - ist für jeden Geschmack was dabei.

Achtung beim Genuss vor Ort: Die ausgeschenkte Kaffeequalität hängt vom jeweiligen Barista ab, der/die Dienst hat!

Mein absolutes Lieblings-Café Floridas ist allerdings im Nordosten angesiedelt: Subculture Coffee!

SuburbanCoffee_PalmBeach_Schönbergers.JPG

Im schick-mondänen, vom Eisenbahngründer Henry Flagler geprägte Palm Beach (das ich besonders genoss, weil Präsident Trump aufgrund des Shutdowns verhindert war 😉) hat sich mir Kaffeegeschmack offenbart, wie ich ihn absolut verehre: im charmant “Barista-nerdigen” Subculture Café gibt es einfach alles, was mein Herz begehrt:

Von den unglaublich guten Avocado-Broten, Croissants und sonstigen hausgemachten lukullischen Köstlichkeiten mal ganz abgesehen, erhält man hier jede Kaffeekreation in bester Kaffeesieder-Manier.

Einfach zum Niederknien! Sensationelle Espressi, Cortado und Cappuccino und wenn’s ein bissl mehr (Milch) sein darf: Flat White!

Weitere Kaffee-Empfehlungen für Floridas Westküste

Natürlich gab’s noch viele Besuche in anderen Locations. Nicht alle davon waren eine Offenbarung - ähnlich wie das halt auch bei uns so ist. Empfehlen kann ich folgende weitere Adressen:

  • Fort Lauderdale: in Ann’s Blumenladen in der bekannten Einkaufsstraße Las Olas gibt es nicht nur Blumen, sondern in der angeschlossenen Kaffee- und Weinbar wird auch ein guter Espresso gereicht: Ann’s Florists

  • West-Miami: White Rose Coffee. Hier - in der Nähe von Little Havanna - lebt ein lokal bekannter Tattoo-Artist seine Leidenschaft zum Kaffee aus: Er hat kurzerhand neben seinem Tattoo Studio ein Café eröffnet. Die entspannt charmante Barista erklärt alles, was man über Kaffee wissen muss. Und der schmeckt!

  • Miami Wynwood: Panther Coffee hat dieses Kreativ-Viertel Miamis sozusagen miteröffnet: als erstes 3rd-Wave-Coffee-Haus am Platz bietet es besten Kaffee. Wenn auch die Einrichtung schon etwas in die Jahre gekommen ist, so ist der Shop jedenfalls ein Schauspiel: mit etwas Glück kann man dem Röster direkt über die Schulter schauen.

  • Nord-Miami Aventura: Auch ganz nett und immer voll ist die Location der Alaska Coffee Roasters: sie nennen Kaffee “den Wein der Karibik”!

Bemerkenswert ist, dass jede Kaffee-Bar, die in Florida was auf sich hält, Cold Brew serviert. Pur und geschmacksintensiv. Da können sich die Cafés in Europa noch ein kleines Scheibchen abschneiden.

Leider hab ich’s nicht mehr zu DEM Kaffee-Umschlags- und Handelsplatz Nummer 1 geschafft: Jacksonville. Aber irgendwie auch gut so. Denn damit gibt’s einen Grund, bald wieder mal in die ehemaligen Piratenkolonien aufzubrechen.

Falls Ihr also mal eine Reise nach Florida plant: der Kaffee ist dort inzwischen besser als sein Ruf - ganz ähnlich wie bei uns in Österreich! 😉
In diesem Sinne halten wir es weiterhin mit den Piraten: genießt jede gute Tasse, die ihr kriegen könnt, und gebt nichts zurück!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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