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Die rund 800 Aromen des Kaffees tragen zu seinem unvergleichlichen Geschmack bei. Will man die voll auskosten, muss er richtig verpackt sein …

Manchmal ist es so im Leben: Es gibt keine Alternative!

Lange und viel wurde schon gesucht und geforscht, um Kaffee umweltschonender zu verpacken. Man hat versucht, das Alu aus der Verpackung zu bekommen, den Kunststoff, Kaffee in (mehrlagigen) Karton-Schachteln verpackt und viele probieren auch, ihre ach so geliebten Kaffeekapseln mit gemahlenem Kaffee wieder zu befüllen.

Leider muss man sagen: All diese Versuche sind umwelttechnisch zwar löblich, aber wenn man wirklich Kaffee mit all seinen Aromen (und das sind über 800!) genießen möchte, dann kommt man aktuell um die typische Alu-Verbund- bzw. moderne Kunststoff-Verpackungen nicht umhin …

Warum ist das so fragen sich seit Jahrzenten Röster, Kaffeetrinker und all jene, denen die Umwelt am Herzen liegt …

Wenn Verpackung Sinn macht

Quelle: Polymer Service GmbH Merseburg

Quelle: Polymer Service GmbH Merseburg

Der Grund, warum Kaffee eine völlig luftdichte und dunkle Verpackung benötigt, liegt in seiner komplexen geschmacklichen Natur:

Kaffee hat wesentlich mehr ätherische Öle als die meisten anderen Lebensmittel. Das verlangt nach einer Verpackung, die diese erhält.

Die Grafik unten versucht dies bildlich darzustellen: Ähnlich wie bei Säuglings- und Infusions-Nahrung oder bei Bier muss man spezielle Verpackungen wählen, damit der Geschmack erhalten bzw. das Lebensmittel gut “konserviert” werden kann:

Man sieht, dass bei allen Lebensmitteln, die in der Grafik im unteren Bereich angeführt werden, die Sauerstoff-Durchlässigkeit am niedrigsten sein muss. Sonst oxidiert das Produkt. Und Bei Kaffee kommt noch dazu, dass die Wasserdampfdurchlässigkeit relativ hoch ist. Das heißt für die Verpackung: Sie braucht eine “Barriere-Schicht”, die genau dem entgegenwirkt.

Daher ist es beispielsweise bei Tee etwas leichter, gut abbaubare Verpackungs-Stoffe einzusetzen. Aroma geht dort wesentlich weniger verloren. Und man kann auf 100% biologisch abbaubare Verpackungsmaterialien setzen. Gut so!

Conclusio: Kaffeeverpackung muss dicht sein

Nun ist es also so wie es ist: Die Forschung heute ist noch nicht so weit, einen biologisch abbaubaren Stoff zu liefern, der gleichzeitig den Kaffeegeschmack und die -Aromen vollkommen erhält.

Daher muss man sich aktuell noch entscheiden:

Wenn man es als Kaffeeproduzent bzw. Röster ernst mit der Kaffee-Qualität und das Recht der Konsumenten auf guten Geschmack respektiert, ist ein Aluminiumverbund oder ein Kunststoffverbund mit Barriere-Schicht notwendig. Alle andere Materialen performen einfach zu wenig und der Kaffee oxidiert sehr schnell und schmeckt ranzig. Wer will das schon? Kaffeeliebhaber jedenfalls nicht.

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Einige Röster - beispielsweise die Wiener Traditionsrösterei Naber - ist hier mit Probeläufen dran, die Alu-Schicht aus den Verpackungen weg zu bekommen. Es gibt ein paar Produkte, die bereits aus reinem Kunststoff bestehen. Da steckt viel Bemühung und Wille dahinter. Denn solche Verpackungen sind natürlich wesentlich teurer als herkömmliche. Aber will man eben umweltfreundlich agieren, dann sind manche Röster bereit und nehmen solche Strapazen auf sich. Sehr löblich!

Noch ein Gedanke zur Umweltbelastung durch Kunststoff in Österreich

In Österreich landen sämtliche Kunststoffe, die im Müll (egal ob Bio oder Restmüll oder gelbe Tonne) entsorgt werden, bei Kontamination gezielt in den Müllverbrennungsanlagen bzw. werden dem Recycling zugeführt. Dabei werden die Verpackungen werden zu Granulat verarbeitet und für die Herstellung neuer Produkte eingesetzt. Diese Verfahren reduzieren nicht nur auf umweltschonendste Weise die Müllberge, es sorgen dort auch entsprechende Filteranlagen dafür, dass die Luft sauber bleibt. Und - das wissen die Wenigsten - die Anlagen trennen auch sogenannte abbaubare Stoffe (wie beispielsweise die sogenannten Bio-Obst-Sackerl der Supermärkte) heraus , da deren Abbaufähigkeit (auch aufgrund der großen Mengen) zu lange für eine verantwortungsvolle & müllreduzierende Entsorgung wäre.

Kaffeegeschmack mit gutem Gewissen

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“Wie kann man dann als Kaffeeliebhaber umweltfreundlich seiner Leidenschaft frönen?” fragt Ihr Euch jetzt sicherlich. Tja, dazu kann ich nur sagen:

Je größer die Verpackungseinheit, desto umweltfreundlicher. Sprich:

Die 1kg Kaffeebohnen-Verpackungen reduzieren den Müll im Vergleich zu allen anderen Kaffeelösungen enorm! Die größten Müllberge verursachen natürlich Kaffeekapseln! Der Artikel vom Guardian hat kürzlich erst wieder bestätigt: Weltweit werden SEKÜNDLICH in etwa 400 Kapselkaffees getrunken. Mit ein bisschen Fantasie kann man sich den Müllberg eines ganzen Tages gut vorstellen: ein großes Einfamilienhaus. Der Verbrauch einer Woche entspricht dann schon eher dem Platz einer Wohnsiedlung … und von den benötigen Ressourcen für den Rohstoffabbau rede ich da noch gar nicht. Also deshalb hier mein Appell:

Ich rate zu Kaffeelösungen, die Euren Kaffee per Vollautomaten, Siebträger, Filter- oder Mokkakannen zubereiten. Das sind mit Abstand die umweltfreundlichsten Kaffees! Zusätzlich kann man den Kaffee-Sud noch sinnvoll weiterverwenden. Mehr dazu lest ihr hier …
Auch gebrauchte ESE-Pads kann man direkt auf den Bio-Müll werfen. Die ESE-Verpackung selbst natürlich leider nicht … die wandert wie oben beschrieben in der sicheren Mülltrennung für weiteres Recycling bzw. Müllverbrennung.

AnneHermine-Etuis aus Kaffeeverpackungen

AnneHermine-Etuis aus Kaffeeverpackungen

Kaffeeverpackungen weiterverwenden

Weil uns die Umwelt ebenfalls sehr am Herzen liegt, suchen wir in unserem Kaffeebetrieb stets nach Möglichkeiten, so Co2-bewusst wie möglich zu agieren. Daher versuchen wir die umweltbewussten Prinzipien “RE-USE” und “UPCYCLING” so viel und oft wie möglich anzuwenden:

  • Wir verwenden beispielsweise die die Lieferkartons, in denen der Kaffee bei uns eintrifft, wieder, und verpacken unsere Kaffeelieferungen in diesen bereits produzierten Kartons. Das reduziert unnötige Müllberge!

  • Und eine besonders schöne Idee ist der Designerin Anne-Hermine eingefallen: Sie holt regelmäßig die gebrauchten Kaffeesackerl bei uns ab und schneidert daraus wunderbare Täschchen, Börsen und Etuis aller Art. Sie produziert echte Hingucker-Unikate. Und gleichzeitig ist der Umweltgedanke immer dabei! Wir freuen uns, dafür als indirekter “Lieferant” agieren zu dürfen!

In diesem Sinne: Lasst Ihn Euch guten Gewissens schmecken,
den Kaffee aus GANZEN Bohnen!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer "Kaffeegreissler"

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