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Festschrift 10 Jahre - Kapitel 1/8 : E wie ESPRESSO

Kapitel 1/8: E – Es kam, wie es kommen musste …

Autorin: Sonja Schönberger

„Das musst du nehmen!“ - Die Worte des befreundeten Architekten Peter, der netterweise zur Besichtigung mitgekommen war, überraschten uns. Er war eigentlich zum Termin gekommen, um uns sein „kritisches Auge des Profis“ zu leihen und es uns gegebenenfalls auszureden. Aber schon hatte ihn das kleine Steh-Café mit seinem Charme überzeugt.

Alles hier flüstert dir leise zu: „Bleib doch, schau Dich um, nimm die Atmosphäre auf …“. Und man lässt sich gerne überzeugen. Denn das besondere Flair wirkt. Bei jedem.

Es ist Mitte März 2015 und wir stehen mit unserem Geschäftspartner, einem Schwiegersohn der Familie Naber im Espresso in der Wiedner Hauptstraße. Die Familie trennt sich von ihren fünf Filialen. Die nächste Generation möchte sich voll und ganz dem Rösten und anderen Dingen widmen. Das Einzelhandels-Konzept kann weg. Man hatte diese Filiale Ende Dezember des Vorjahres geschlossen. Und dennoch sieht es hier so aus, als ob erst gestern noch ein Gast dagewesen wäre. Ein paar Tassen stehen am Tresen, Gläser griffbereit, lose Kaffeebohnen liegen in der Glasauslage der gerundeten Theke und lustigerweise auch eine Torte in der Vitrine – längst eingetrocknet. Das ist dem Besitzer peinlich. Er dachte, es sei alles gründlich gereinigt, wenn wir zum Besichtigungstermin kommen. Es sind nun aber genau diese Kleinigkeiten, die ein Flair erzeugen, dass man sich sofort vorstellen kann, wie es aussähe, wenn Betrieb herrscht.

„Diese Fliesen sind einzeln verlegt. Qualitätshandarbeit. Heute undenkbar. Und beinah ‚unkaputtbar‘, sagt Peter weiters. „Die gute Nachricht: Der damalige Architekt hat vorausschauend gehandelt und dahinter einen Schacht für Leitungen legen lassen. Bezüglich Wasserleitungen: Die haben zwar nur ein geringes Gefälle, aber es sollte reichen“, so die weitere Diagnose des Architektenfreunds. „Die Spüle gehört früher oder später ausgetauscht. Auch der Geschirrspüler und die Eiswürfelmaschine müssen aus hygienischen Gründen ersetzt werden“.

Wir schauen uns im Detail um: Das kleine Steh-Café besteht aus drei Ebenen: Dem Gastraum, einem „Podest“, auf dem die Theke und Regale stehen, und von der eine Tür mit einer weiteren Stufe in die enge Küche führt. Die ist ebenfalls mit Regalen und Kästchen aus den 1950ern ausgestattet. Der Tischler hatte sogar einen winzigen Arbeitstisch integriert. Ein Fenster schaut in einen Lichthof. Daneben eine winzige Personaltoilette (in einem Zustand, den wir fürs erste nicht so genau beäugen wollen). Klar ist: Die gehört unbedingt renoviert. Genauso wie einiges andere: der Boden, der Spülbereich, die Wand etc.

Der Besitzer lässt uns alles in Ruhe inspizieren und sagt dann nach einer Weile: „Ja, was vielleicht wichtig ist zu wissen: Im Haus hat jemand das Denkmalamt eingeschaltet und das Interieur ist nun unter Denkmalschutz. Das gilt es bei Renovierungsarbeiten künftig also zu berücksichtigen.“

Der Architekt meint: „Das betrifft sicherlich hauptsächlich den Gastraum. Und hat – abgesehen vom schönen Interieur – einen baulichen Vorteil: Die drei Ebenen können belassen werden, es braucht keinen barrierefreien Übergang. Hinten in der Küche wird das altbauliche sicherlich nicht so streng exekutiert. Da regiert später eher das Marktamt – Hygiene geht vor.“
Klar ist damit: Kochen oder Toasten werden künftig hier nicht möglich sein – denn es ist unwahrscheinlich die dafür nötigen Betriebsanlagen genehmigt zu bekommen. Nun, professionelles Kochen, so wie man es aus Restaurants und Kaffeehäusern kennt, hatten wir ohnehin nicht vor. Wir wollen ja die dezidierte Espresso-Widmung weiterführen.

Architekt Hofman wusste, was er tat – Wiens erster Coffee-Shop (1955)

Die Rösterei Naber wurde 1908 gegründet. Der findige Spross des Gründers betraute nach seiner Geschäftsübernahme um 1950 den Nachkriegsarchitekten Ernst Otto Hofmann mit der Konzeption
eines Ladenkonzepts: Eine Kombination aus „Espresso[1] mit integriertem Kaffeeladen. Man sollte dort Kaffeebohnen erwerben sowie eine Tasse Kaffee vor Ort genießen können.

[1] So nannte man damals die kleinen Kaffee-Bars, wo mittels neuester Espressomaschinen Kaffee serviert wurde.

Beim Betreten des Geschäfts erkennt man sofort: Architekt Hofmann hat sein Handwerk verstanden.
Er schuf ein einladendes Flair aus Holz und Messing, das erlaubt, die Stehkaffee-Bar mit dem
Greissler-Konzept zu verbinden. Besser hätte man diese Idee nicht umsetzen können. Der Entwurf
des talentierten Architekten entpuppt sich als Meisterleistung mit beeindruckendem Interieur:

·         der Adolf-Loos-Einfluss der schräg angesetzten Auslage: Die Fensterscheiben laden mit ihrem nach innen gezogenen leichten Winkel ein, einzutreten – ja sie ziehen das interessierte Publikum förmlich hinein

·         eine große, geschwungene Theke wirkt gemütlich und elegant durch ihr Nuss-Holz und die integrierten Vitrinenglas-Elemente

·         die handgefertigten sowie einzeln handverlegten Glas-Mosaiksteine (Fliesen) in Pastell-Gelb. Heute kann kaum noch ein versierter Fliesenleger diese aufwändige Arbeit produktionstechnisch nachvollziehen oder gar wirtschaftlich leistbar umsetzen

·         die Spiegelwand, die alles größer wirken lässt und Details in Szene setzt

·         die beeindruckenden Kaffee-Behälter – sogenannte „Kaffee-Schütten“ aus Messing, die der Entnahme frisch gerösteter Kaffeebohnen dienten

·         einen expliziten Platz für die Espresso-Maschine, der diese in Szene setzt -> so wie man es heute aus modernen 3rd-wave-Coffee-Läden kennt

·         der original Stehtisch von 1955 mit seinen abgerundeten Ecken, feinen Holzleisten und eingelassener Lack-Linoleum-Oberfläche ist ebenfalls denkmalgeschützt und steht massiv da wie ein „Einser“

·         die Uhr sowie vielen kleinen Messing-Elemente und Details im Stil der 50er Jahre verleihen zugleich Eleganz und Wärme

·         und schließlich der ebenfalls in den 50er Jahren für NABER eigens kreierte 3D-Schriftzug des Gründer-Firmen-Namens NABER

·     Summa summarum: ein designtechnisches Gesamtkunstwerk 😉

Wiens allererster „Coffee-Shop“:
Naber Kaffee“  - Auf der Wiedner Hauptstraße 40 im Jahr 1955 errichtet. Heute noch gemütlich und bezaubernd:

Nabers Anforderung an den Architekten war auch, dass man das Design "vervielfachen" kann - heute würde man sagen: ein Ladenkonzept, das "skalierbar" ist. Naber ließ damals fünf Filialen errichten. Damit war die erste moderne Coffee-Shop-Kette Wiens geboren.

Zeitgleich zu "unserem" Standort in der Wiedner Hauptstraße 40 wurden noch fünf weitere Filialen in ähnlichem Design errichtet: in der Schönbrunner Straße, der Stumpergasse, der Nußdorferstraße, Lerchenfelderstraße, sowie in der Wipplingerstraße.

Die Filialen hatten zwei Funktionen, die wir bis heute weiterbetreiben:

1) Kaffeegreissler-Geschäft, in dem frische Röstungen zum Mitnehmen angeboten werden. Damals konnte man Kaffee noch nicht regulär im Supermarkt kaufen.

2) Steh-Espresso zum raschen Kaffee-Trinken vor Ort (wie man es aus Italien kennt).

Auf diese Weise wurde in Wien Kaffee-Geschichte geschrieben, die bis in die Gegenwart beeindruckt. Wenn auch Naber inzwischen alle Filialen veräußert hat, so dienen heute noch zwei dieser Geschäftsräume ihrem ursprünglichen Zweck: dem Kaffeegenuss. Bei uns und in der Wipplinger Straße kann man Kaffee trinken. Das Greissler-Konzept blieb allerdings nur bei uns erhalten. Alle anderen Standorte wurden inzwischen geschliffen oder werden anders verwendet.

Wirken und Warten und Drüberschlafen …

Zurück zur Erst-Besichtigung: Ich bleibe weiterhin skeptisch. Nicht, weil mich das Interieur nicht überzeugt. Sondern mehr der Gedanke daran, was da kommt. Meine Großeltern hatten einen Nahversorger-Geschäft in Niederösterreich und ich wusste von Klein her, dass so ein Laden enorm viel Arbeit macht. Egal ob Woche oder Wochenende, du arbeitest immer. Auch abends. Sonn- und feiertags. Ich frage Patrick: „Willst du dir das tatsächlich antun? Wir haben weder Erfahrung mit Gastro noch mit Einzelhandel. Da bist du rund um die Uhr beschäftigt. Ist dir das bewusst?“

Er brummt nur „architektonisch spricht nichts dagegen“ und schaut sich weiter um. Innerlich weiß ich bereits: Seine Entscheidung ist getroffen. Patrick möchte den Laden haben.

Denn dieses Geschäft hat eine Energie, die einen in ihren Bann zieht. Man spürt, dass viele Menschen hier gute Gedanken reingesteckt und eine gute Zeit verbracht haben. Das warme Messing-Holz-Konzept ist stimmig. Man fühlt sich geborgen und es gibt viel zu schauen: Das Holz der europäischen Nuss strahlt eine Gemütlichkeit aus, die gerundete Theke wirkt einladend, die Wandfliesen in Pastell-Gelb bilden einen schönen Kontrast. Die goldfarbenen „Kaffeeschütten“ – die zu früheren Zeiten als Kaffeeaufbewahrungsbehälter gedient hatten - tun ihr Übriges dazu.

Wir stehen und lassen es wirken. Witzigerweise tun wir das heute – zehn Jahre später – immer noch. Abends, wenn alle Gäste weg sind, alles abgeräumt und geschlichtet ist, saugen wir in aller Ruhe das Flair des Cafés ein. Mal auch mit einem Glas Wein in der Hand. Denn Espressi haben wir zu diesem Zeitpunkt schon ausreichend getrunken 😉 Aber ich greife der Geschichte vor. Wir stehen also im Geschäft und lassen es wirken. Schnell ist eine TO-DO-Liste geschrieben:

·         Die Finanzierung muss aufgestellt werden. Schließlich gibt es eine Ablöse zu bezahlen und wir brauchen eine professionelle Espresso-Maschine, die Gastro-Ansprüchen genügt.

[1] Gastrokaffeemaschinen benötigen so gut wie immer Starkstrom

·         Wir trauen unseren Augen nicht : Die Kaffeemaschine, die auf der Theke steht, ist an „Normalstrom“[1] angeschlossen. Der nette „Vertreter“ der Familie Naber - Marco den wir heute als Freund bezeichnen dürfen - sagt: „Ah, deshalb schmeckte der Kaffee wohl nie gleich. Einmal intensiv, einmal wässrig. Aber nicht mehr wirklich gut“. Wir brechen alle in Gelächter aus. Ein wahres Glück, dass es nie zu einem Kabelbrand kam! Manchmal hat man mehr Schutzengel als man glaubt …

·         Einige Renovierungsarbeiten müssen unbedingt vor der Eröffnung ausgeführt werden: Es braucht eine neue Strom- und Wasser-Infrastruktur sowie die nötigsten Reparaturen in der Küche, am WC und in der Vitrine.

·         Kassa: Das Erbstück von Naber (siehe Foto rechts) hat ausgedient. Wir wollen ein Kassensystem, das auch Warenwirtschaft kann und starten mit Orderbird.

·         Möbel: Regale für die Auslage wären ideal. Und auch Stühle, die zum wunderschönen denkmalgeschützten Steh-Tisch passen.

 

·         Auch brauchen wir Internet, Geschirr (Tassen, Gläser, Löffel, Teller, Filterkannen etc.) sowie Betriebsutensilien wie Servietten, Becher, Milch sowie Süßes zum Kaffee. Das Suchen und Sichten der für uns richtigen „Barista-Gadgets“ dauert bis heute an – denn es entwickelt sich ja ständig alles weiter und wir sind neugierig 😉.

·         Plus: Ein bisschen frische Farbe wäre nicht schlecht. Insbesondere das Ausmalen des Gastraums ist dringend erforderlich.

Das Reinigen übernehmen wir selbst. Es braucht mehrere Runden, um alle Oberflächen wieder sauber und auf Glanz zu bekommen.

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Kaffeeaufbereitung Honey Processing - Semi Washed

Diese Kaffee-Aufbereitung kommt ganz OHNE Honig aus! Der Name ist nicht immer Programm …

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10 Jahre guter Bürokaffee!

Guter Kaffee für Büros? Ja das ist möglich! Nach zehn Jahren kann ich bestätigen: Auch Vollautomaten-Kaffees können gut schmecken ;)

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DECAF: Verträgliche Sugar Cane-Entkoffeinierung: mit natürlichem Ethylacetat aus Zuckerrohr

Entkoffeinierter Kaffee - das “EA Sugarcane”-Verfahren

Wie wird Kaffee Entkoffeiniert?

Von entkoffeiniertem Kaffee spricht man, wenn Rohkaffeebohnen maximal 0,1 Prozent Koffein enthalten. Dieser Grenzwert gilt für die deutschsprachigen Länder. In anderen Ländern kann der Gehalt durchaus höher liegen. Das Entkoffeinieren ist ein komplizierter Vorgang - es braucht mehr als einen Entkoffeinierungs-Durchlauf.

Es gibt mehrere Methoden, wie den Rohkaffeebohnen das Koffein entzogen werden kann. Man unterscheidet zwischen direkten und indirekten Verfahren. Bei den direkten Verfahren kommen die Kaffeebohnen direkt mit einem Lösungsmittel in Kontakt. Ein solches direktes Verfahren ist beispielsweise das folgende:

Sugarcane DECAF Methode

Zur Entkoffeinierung wird beim sogenannten “EA Sugarcane”-Verfahren ein natürliches Lösungsmittel verwendet. EA steht für Ethylacetat, das aus Zuckerrohr gewonnen wird.

Die Vorteile der EA Sugarcane Methode:

  1. Das Ethylacetat aus Zuckerrohr ist ein in der Natur vorkommender Stoff, der nicht schädlich ist.

  2. Durch die Behandlung des Rohkaffees mit dem Ethylacetat (EA) aus Zuckerrohr wird der Geschmack des Kaffees nicht beeinträchtigt. Das Verfahren stellt sicher, dass so gut wie alle Aromastoffe, die die natürliche Rohkaffeebohne mitbringt, erhalten bleiben. Damit steht einer geschmacklich vollmundigen Tasse voller Kaffee-Aromen nichts im Wege. Das Verfahren ist sogar dermaßen schonend, dass man in der Blindverkostung keinen Unterschied erkennt, welcher der Kaffee mit und ohne Koffein ist.

Die Entkoffeinierung erfolgt in 5 Schritten:

  1. Vor dem Entkoffeinierungsprozess wird der Rohkaffee 30 Minuten lang gedämpft. Der Dampfvorgang erfolgt bei niedrigem Druck, wodurch die Poren des Kaffees geöffnet und das Koffein extrahiert werden kann.

  2. Anschließend werden die Bohnen in die EA-Sugarcane-Lösung gelegt. Während dieser Zeit bindet sich das Koffein an das Ethylacetat (EA) und trennt sich somit von der Kaffeebohne.

  3. Die Bohnen erreichen dabei einen Sättigungsgrad, sodass der Tank geleert und mit frischer Lösung aufgefüllt werden muss. Dieser Vorgang wiederholt sich etwa acht Stunden lang oder bis der Kaffee ausreichend entkoffeiniert ist.

  4. Sobald das gesamte Koffein entfernt ist, werden die Bohnen für das erneute Dämpfen vorbereitet. Dieses zweite Dämpfen entfernt alle Spuren von EA.

  5. Nach dem Trocknen wird der entkoffeinierte Kaffee poliert, um seine Reinheit zu gewährleisten. Anschließend wird er verpackt und vertrieben.

Profis erkennen DECAF-Kaffee an seiner Optik

Wer schon länger Kaffeebohnen röstet, erkennt den Unterschied zwischen entkoffeiniertem und “normalem” Kaffee sofort am Röstbild: DECAF-Bohnen werden beim Röstvorgang in der Regel deutlich dunkler als Bohnen mit Koffein. Das liegt daran, dass die Oberfläche beim Dämpfen und der Behandlung mit Ethylacetat (EA) trotz finaler Politur offener bleibt als beim ursprünglichen Zustand der Original- Rohkaffeebohnen. Einfach ausgedrückt, reagieren dadurch die behandelten Bohnen im Röster rascher auf die Hitzeentwicklung und werden damit dunkler und röstiger. Weiss der/die RösterIn, was er/sie tut ;) und stoppt die Röstung rechtzeitig, entsteht ein wunderbarer, schokoladiger DECAF-Kaffee.

Sugarcane-DECAF ist eine gute Wahl!

Darf man etwa aus gesundheitlichen Gründen nur DECAF-Kaffee genießen oder will man mal den Kaffeegeschmack ohne “Push-Wirkung” - beispielsweise weil man spät am Tag Kaffee trinkt oder bereits zu viel Koffein zu sich genommen hat - dann spricht alles dafür, Röstungen zu wählen, die mittels Sugarcane-Verfahren entkoffeiniert wurden. Damit ist man auf der sicheren Seite!

Lasst ihn euch schmecken, den Kaffee ohne Koffein!
Hoch die Tassen,
Euer Patrick Schönberger, euer Kaffeegreissler

PS: mehr zu anderen DECAF-Methoden gibt es hier nachzulesen: DECAF-Coffee - ist entkoffeinierter Kaffee schädlich oder gesund?

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Kaffeebohnenqualität erkennen: Top 3 Tipps

Wie erkenne ich gute Kaffeebohnenqualität?

Gute Kaffeebohnen lassen sich über mehrere Wege identifizieren:

  1. Verpackung

Allein die Verpackung verrät einiges über die enthaltenen Kaffeebohnen. Die folgenden fünf Komponenten lassen auf die Qualität in der Verpackung schließen:

A) Röstdatum:

Hier gilt der einfache Rat: Röstungen, die älter als 6 Monate sind, bauen ab. Daher schaut, ob ihr auf der Verpackung das Datum der Abpackung findet. Falls nur ein Enddatum angegeben ist, kann man von folgendem Ausgehen:

  1. handelt es sich um eine italienische Röstung, dann wird der Kaffee als zwei Jahre haltbar eingestuft. Man rechnet daher vom Ablaufdatum 2 Jahre zurück und schon hat man das Hersteller-Datum. In seltenen Fällen werden auch 1,5 Jahre angegeben.

  2. handelt es sich um eine Röstung aus dem deutschsprachigen Raum, dann wird das Ablaufdatum meist nach einem Jahr angegeben.

Grundsätzlich gilt:

  • Arabica-Bohnen halten ihren Geschmack weniger lange als Robusta-Bohnen. Sprich: Röstungen mit hohem Arabica-Anteil schmecken meist zwei bis 10 Wochen nach Röstung am allerbesten und sollten nach unserer Erfahrung spätestens nach sechs Monaten rasch verzehrt werden. Danach baut sich das Geschmacksprofil zunehmend ab.

  • Röstungen mit hohem Robusta-Anteil schmecken meist nach zwei bis drei Monaten! am besten. Und sie halten entsprechend länger ihren Geschmack. Solche Röstungen schmecken meist auch noch 1,5 Jahre nach Ihrem Abpackdatum sehr gut.

Näheres zur Geschmacksentwicklung einer Röstung kann man hier nachlesen:


Kaffeebohnen Trommelröster

B) Röstverfahren:

Mit etwas Glück steht es auf der Verpackung, wie der Kaffee geröstet wurde. Handelt es sich um hochwertigen Kaffee, dann ist er jedenfalls in einer Trommel geröstet worden (Italienisch: tostatura lentamente, Englisch: drum roast).

Das heißt, die Bohnen wurden schonend und ihrem Profil entsprechend geröstet - in einem sogenannten Trommelröster. Micro- und Klein-Röstereien verwenden meist ein Modell, das im nebenstehenden Bild gezeigt wird.

Das Gegenteil davon ist die Industrie-Röstung. Die macht es zwar möglich, große Mengen in unglaublich kurzer Zeit zu verarbeiten, meist leidet aber der Geschmack - nicht zuletzt, da die Bohnen entweder nicht ganz “durch” geröstet oder aber verbrannt werden. Nicht unsere Sache das … !


C) Aroma-Einweg-Ventil:

Kaffeepackung mit Einweg-Ventil

Ist die Packung mit einem sogenannten Aromaventil ausgestattet, dann ist garantiert, dass der Kaffee ausgasen kann (Co2 entweicht) und gleichzeitig KEIN Geruch ins Innere der Verpackung gelangt. So ein Ventil ist jedenfalls ein gutes Zeichen für Kaffeequalität! Denn es bedeutet, dass dem Röster die Bohnen am Herzen liegen (und der Rohkaffee wahrscheinlich etwas teurer im Einkauf war - also gute Kaffeebohnenqualität).

Fehlt das Einwegventil, dann kann das 2 Ursachen haben:

  • Es handelt sich um eine hochmoderne Verpackung, die an den Schweißnähten so speziell und absichtlich perforiert ist (für das Auge nur für den Profi sichtbar), dass die Einweg-Entgasung dort stattfinden kann.

  • oder aber: Es handelt sich um eine billige Verpackung, die mit einer Nadel angestochen wurde, damit der Kaffee entgasen kann. Ihr erratet es: dort wo Gas rauskommt, können auch Gerüche ins Innere reinkommen. Also eher: Hände weg!

    Fragt am besten den Kaffeehändler Eures Vertrauens, welche Verpackung der Kaffee im Sortiment hat!


2. Bohnenbild

Öffnet man die Packung und schüttet ein paar Bohnen in die Hand oder auf einen kleinen Teller, kann man viel über die Aufbereitung sehen. Ist das Bild ebenmäßig, die Bohnen ganz und haben alle einen ähnlichen Bräunungsgrad, dann kann man sich über einen schön verarbeiteten Kaffee freuen.

Hingegen sind zerbrochene Bohnen oder etwa einzelne, sehr helle ein Zeugnis dafür, dass die Qualität nicht dem entspricht, was ein Kaffeesommelier oder Q-Grader als A-Qualität bezeichnet. Insights zu den Bohnenbildern der jeweiligen Kaffee-Anbauregionen werden hier erklärt: Röstgrade & Bohnenbilder.

Zerbrochene Bohnen bedeuten, dass sie beim Aufbereitungsprozess - von der Ernte bis hin zum Rösten - nicht mit der nötigen Sorgfalt gehandhabt wurden. Oft erzählt das Bohnenbild von Billig-Kaffees eine ganze Leidensgeschichte ;) - die man dann auch in der Tasse leider schmecken kann.

Einzelne helle Bohnen im Bohnenbild sind Zeugen für die “Strip-Ernte”, bei der auch unreife (grüne) Kaffeekirschen geerntet und mit den reifen (roten) Kirschen gemeinsam verarbeitet werden. Mehr zur Kaffeepflanze und die kommerzielle Verwendung liest man hier: Kaffeebaum & Kirsche.


3. Geschmack

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Andererseits aber: doch! ;)

Kaffee hat viele Geschmacksrichtungen - von fruchtig über Nougat oder beerig hin zu nussig-schokoladig wird alles geboten. Je nach Aufbereitung und Zubereitung ist die Welt des Kaffees so vielschichtig wie die Menschheit. Das Aroma-Rad gibt Aufschluss über die vielen Geschmacks-Nuancen, die Kaffee bieten kann.

Grundsätzlich gilt: Wenn es schmeckt, dass passt’s. Egal was andere sagen.

Natürlich sollte man im Hinterkopf behalten, dass es auch Grenzen gibt. Hier ein paar Qualitätskriterium-Tipps zur Sensorik, die eurer ganz persönliche Entscheidung dienen können:

  • Geruch: Öffnet man die Packung und der Kaffee riecht muffig, dann liegt das entweder an einer besonderen Aufbereitung ( =gut! ) oder aber am zu hohen Alter. Der Blick auf das Röst- bzw. Ablaufdatum verrät mehr. Riecht der Kaffee ähnlich wie feuchte, alte Kaffeefilter, dann lieber: Hände weg! Das kann man bereits erkennen, ohne die Packung zu öffnen: Drückt man die Packung und es entströmt wunderbarer Duft beim Einwegventil, dann liegt man schon mal richtig.

    Wenn ihr euch bereits mit Kaffee beschäftigt habt, habt ihr sicherlich schon mal gehört, dass beim Röstprozess über 800 Aromen entstehen. Jüngste Studien zeigen sogar, dass es weit über 1000 sein können. Es ist also ein weites Feld und damit Good News: Es ist für jede/n etwas dabei!

  • Vollmundigkeit: Jeder Kaffee - egal ob mit viel Arabica hell oder mit Robusta dunkel geröstet - kann vollmundig sein. Das bedeutet, er “füllt den Gaumen aus” - auf eine sehr besondere, geschmackvolle Weise. Es macht ihn interessant. Und man möchte mehr davon haben. Das Gegenteil bezeichne wir als “flach”. Sprich: Der Kaffeegschmack ist eher fade und der Eindruck bleibt nicht lange im Mund und Gaumen. Häufiger Grund: Bei der Röstung wurde nicht die bestmögliche Vorgehensweise gewählt. Und damit: Schade um die Rohkaffeebohnen …

  • Bitterkeit. Es gibt eine gute, schokoladige Bitterkeit. Es gibt auch eine verbrannte Bitterkeit - die will man nicht haben. Nicht bei Brot, bei Gemüse oder Fleisch vom Grill und auch nicht bei Kaffee. Oder aber auch beim Alter: Öffnet man die Packung und der Kaffee riecht muffig, dann liegt das entweder an einer besonderen Aufbereitung ( =gut! ) oder aber am zu hohen Alter. Der Blick auf das Röst- bzw. Ablaufdatum verrät mehr.

So, genug der theoretischen Beschreibung. Nun ist es an der Zeit, einen Kaffee zu brühen ;)

Ich wünsche euch einen genussvollen Kaffee-Moment!
Euer Patrick Schönberger, euer Kaffeegreissler

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Kaffeebohnen im Vollautomaten - die umweltfreundlichste Art, Kaffee zu genießen!

Oft werde ich gefragt, welche wohl die umweltfreundlichste Art ist, im Büro Kaffee zu genießen.

Die Antwort ist eindeutig und klar: Die Kaffeezubereitung im Vollautomaten ist die wahrscheinlich die günstigste und zugleich umweltfreundlichste Art, Kaffee zu trinken.

Warum ist echter Bohnenkaffee aus dem Vollautomaten der günstigste Bürokaffee? Hier die Top-3-Gründe:

  1. Die Verpackung! Im Gegensatz zur Einzelverpackung bei Kapseln ist Bohnenkaffee meist im Kilo verpackt. Das reduziert natürlich den Aufwand in der Produktion sowie später die Müllmenge!

  2. Ganze Bohnen sind am umweltfreundlichsten. Kaffeebohnen, die direkt im Vollautomaten frisch gemahlen werden, benötigen den wenigsten Energieaufwand. Sie sind daher für die Umwelt wesentlich freundlicher, als weiterverarbeitete “Kaffees” wie beispielsweise Kapsel- oder Instant-Kaffee. Auch wenn Instant-Pulver im Kilo verpackt ist, ist der Produktionsweg von der Bohne hin zum Instant-Pulver sehr energieintensiv: Die Bohnen werden gemahlen, eingedickt und daraus wird dann wiederum ein Kaffeepulver gewonnen, dass gefriergetrocknet wird. Danach folgt auf eigenen Produktionsstraßen deren Portionierung und Verpackung - entweder in Kapseln oder Beuteln. Lässt man sich die einzelnen Produktionsschritte durch den Kopf gehen - (Hallen mit Maschinen, Wartung, etc.) - erkennt man rasch, dass diese Verarbeitungsschritte wesentlich schlechter für den Co2 Abdruck sind, als Kaffee, der direkt nach der Ernte frisch aufbereitet als ganze Bohne im Handel landet.

    Vom Geschmack muss man da gar nicht erst sprechen: Echte, gut geröstete Bohnen schmecken sicherlich intensiver nach Kaffee als Pulverkaffee. Und Ernährungswissenschaftler bestätigen ohnehin seit langem, dass “Lebens- und Genussmittel wesentlich verträglicher sind, je weniger Verarbeitungsschritte sie durchlaufen”.

  3. Vollautomaten haben von allen Kaffeemaschinen am Markt die kürzeste Aufheizzeit. Im Gegensatz zu Siebträgermaschinen, benötigt ein Vollautomat einen Bruchteil der Zeit, bis er fürs Kaffeebrühen bereit ist. Und damit zahlen Vollautomaten auch diesbezüglich in die umweltfreundliche Co2-Bilanz ein.

Also mein Tipp: wer guten Kaffee genießen und gleichzeitig so wenig Co2 wie möglich dabei verursachen möchte, greift am besten zu ganze Bohnen!


Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, euer Kaffeegreissler

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Guter Bürokaffee - die Visitenkarte für Ihre Büro-Gäste

Guter Bürokaffee ist keine Selbstverständlichkeit. Aber tatsächlich möglich. Versprochen!

In Gesprächen mit potenziellen Bürokaffee-Kunden habe ich mehr als einmal diesen Satz gehört:
“Unseren Kaffee können wir Gästen nicht anbieten. Wir trinken ihn ungern selbst. Umso weniger können wir ihn externen Personen servieren - da blamieren wir uns. Wir brauchen eine Kaffee-Lösung, die unser gutes Image repräsentiert.”

Als ehemaliger Büro-Angestellter kann ich das bestens nachvollziehen. Ist mir selbst öfters passiert, dass ich in solchen Fällen Kunden auf eigene Rechnung auf einen Espresso in einem Café neben dem Büro eingeladen habe. Denn der Automatenkaffee im Büro selbst war einfach nicht mit Freude trinkbar. Und falls er doch kredenzt wurde, dann bekam man später die Quittung per Magenschmerzen.

Das muss nicht sein. Denn schließlich versteht sich Kaffee als GENUSS-Mittel.

Warum bekommt man von Bürokaffees oft Magenschmerzen?

Die möglichen Gründe sind eigentlich recht simpel und gut nachvollziehbar:

  • Entweder es handelt sich um Pulver. Obwohl das im Einkauf gar nicht so billig ist, wird dafür leider oftmals billigster Kaffee verwendet. Der wird dann zu heiß geröstet, um nicht zu sagen verbrannt, anschließend vermahlen und meist gefriergetrocknet. Mit gutem Kaffee hat das Endergebnis nicht mehr viel zu tun. Leider …

  • Oder: Es handelt sich um eine ungepflegte Kaffeemaschine (Mühle verstellt, Milchbakterien-Reste, etc.) -> das spielt nicht nur dem Geschmack übel mit - nein, schlechte Hygiene kann auch unangenehmere Folgen haben - ein saurer oder gar verdorbener Magen kann da schon mal passieren.

  • Oder: Man verwendete schlechte Bohnenqualität.

    • Miese Bohnenqualität kann bereits bei der Aufzucht (Monokulturen, Pestizide, etc.) aber auch bei der Ernte beginnen: Bei mechanischen Ernten werden alle Kirschen gleichzeitig vom Kaffee-Baum gestreift. Dazu muss man wissen: Die Kirschen werden nicht alle gleichzeitig reif. Ein Ast des Kaffeebaums kann gleichzeitig Blüten, grüne (=unreife) und rote (=reife) Kirschen tragen. Kommen die unreifen Kirschen in die Ernte, dann schmeckt man das später beim Kaffee. Wie viele Früchte ist auch die Kaffeekirsche im unreifen Stadium nicht wirklich genießbar. Das Rösten ändert daran nichts.

    • Natürlich kann auch während der Kaffee-Aufbereitung einiges schief gehen, wie

      • der Kaffee trocknet nicht ganz durch

      • man mischt beispielsweise Rohkaffeebohnen minderer Qualität zusammen -> die spätere Röstung - egal wie gut sie gemacht ist - kann schlechte Blend-Qualität nicht wettmachen

    • Es kann aber auch “ausgerauchter” Kaffee (Verpackung offen gelassen oder luftdurchlässige Dosen) oder abgelaufener Kaffee sein, der dann nur noch muffig und alt schmeckt.

  • Der Kaffee wurde industriell geröstet und nicht alle Bohnen sind durchgeröstet oder auch verbrannt - oder beides gleichzeitig. Beim Röstprozess wird Säure abgebaut. Dauert der Prozess zu wenig lange, dann ergibt das im worst case einen sauren Kaffee, der zusätzlich bitter und verbrannt schmeckt. Ich überlasse es eurer Fantasie, das Ergebnis auf die Mund- und Magenschleimhäute zu übersetzen ;)

Kaffee: Die geschmackliche Visitenkarte für Ihre Gäste

Menschen in unseren Breiten werden anspruchsvoller: Qualität ist ein Kriterium im Alltag. Auch im Arbeitsalltag. Das macht auch vor dem Kaffee nicht halt. Keiner trinkt gerne Pulverkaffee aus dem Automaten, wenn es eine andere Lösung gibt. Wir haben sogar manche Kunden, die uns erzählen: “Wir haben anspruchsvolle Gäste, die es gewöhnt sind, beste Qualität zu bekommen. Wenn die bei uns im Büro eine Besprechung oder einen Termin haben, erwarten sie natürlich auch guten Kaffee.”

Einfach zusammengefasst:
Bewirtet man als Büro Besucher (Kunden, Lieferanten, etc.) mit Kaffee, dann soll der im besten Falle mit einem “ah, guter Kaffee” kommentiert werden. So eine Erfahrung kann die beste Basis für einen guten Geschäftsverlauf bieten. Kunden fassen vertrauen und man tauscht sich aus. Ist das Geschmackserlebnis hingegen sauer oder bitter, dann flüchtet man eher aus dem Meeting - man will schließlich seine Zeit nicht vergeuden und sich nur guten Dingen aussetzen …

Daher meine Empfehlung:

Verkosten Sie mit Ihren Mitarbeitern, die gerne Kaffee trinken, ein paar Röstungen und einigen Sie sich auf jene, die den meisten zusagt - wenn sie Glück haben, sagt sie sogar allen zu. Erfahrungsgemäß kann ich Sie aber beruhigen: Dass ein Kaffee wirkliche ALLEN im Büro schmeckt ist eher selten, um nicht zu sagen ein “lucky shot”, denn Kaffeegeschmack ist so vielfältig wie die Menschen selbst: Jede/r trinkt ihn anders.

Jedenfalls: Ist die Mehrheit von ihrem Bürokaffee überzeugt, dann wird er mit großer Sicherheit auch Ihren Büro-Gästen schmecken und da Kaffee etwas sehr emotionales ist, kann er in der einen oder anderen Situation zum Eisbrecher werden und Gespräche kommen in Gang, Dokumente werden unterschrieben und Abschlüsse getätigt.

-> Ja tatsächlich, das habe ich mehr als einmal gehört und auch bereits selbst erlebt! ;)

Ich wünsche uns allen wunderbare Kaffee-Momente und stehe gerne Rede & Antwort, wenn es um Fragen rund um die Verbesserung Ihres Bürokaffees geht!

Hier geht es zu den guten Kaffee-Bohnen und ESE-Pads ;)

Patrick Schönberger

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Coffee nap - Kaffee Nickerchen

Passend zum World Sleep Day: Endlich bestätigt die Wissenschaft, was ich heimlich schon immer wusste: meine beiden Lieblingsbeschäftigungen Kaffee und Schlafen harmonieren perfekt ;)

Das Leben ist ja voller Oxymora. Wörter wie "Hassliebe", "offenes Geheimnis", "Diätbier", "Friedenspanzer", etc. gehören zum täglichen Sprachgebrauch.

Also, was hat Koffein mit Schlafen am Hut? Die gängige Meinung bis dato war, dass man sicherlich keinen Espresso zu sich nimmt, wenn man gut schlafen möchte.

Das Phänomen wurde zuerst von britischen Wissenschaftlern an der Universität Loughborough entdeckt, als man auf der Suche nach einem Weg war, die Müdigkeit der Tester eines Fahrsimulators zu bekämpfen. Dort wurde festgestellt, dass von allen getesteten Möglichkeiten - Kaffee Trinken ohne und mit anschließendem Nickerchen, nur Schlafen oder eine Pause oder Bewegung an der frischen Luft, etc. etc. - die Kombination Kaffee & Nickerchen wesentlich besser funktionierte als alle anderen Varianten.

Der Grund, warum es so gut funktioniert, ist relativ simpel: es dauert etwa 20 Minuten, bis der Körper auf die Wirkung von Koffein reagiert. Nutzt man nun gleich direkt nach dem Trinken diese Zeit für ein kurzes Nickerchen, dann setzt die stimulierende Wirkung exakt nach dem Aufwachen ein. So erwacht man gestärkt durch den Power Nap und kommt anschließend gleich in den Genuss des Koffein Schubs.

Und so geht's am besten:

  • (Doppelten, ungezuckerten) Espresso trinken
    Die Wissenschafter raten von anderen koffeinhältigen Getränken wie z. B. Red Bull, Cola, etc. ab, da die enthaltenen Zucker am Schlafen hindern können. Auch von Koffein-Pillen wird abgeraten. Die beste Wirkung erzielt offensichtlich nur echter, ungezucketer Kaffee.

  • Sofort schlafen legen
    Am besten vor dem 1. Mal ein ruhiges Plätzchen ausmachen, damit man sich dem schnellen Schlaf gleich entspannt und ungestört hingeben kann.

  • Wecker-Alarm auf 15 - 20 Minuten stellen
    Das ist wichtig. Achte darauf, nicht länger als 20 Minuten zu "nappen", da man sonst in eine tiefere Schlafphase eintaucht, die zwar Nachts für die Regeneration etc. nützlich ist - unter Tags im gesunden Zustand eher kontraproduktiv wirkt.

  • Trainieren, trainieren, trainieren - ähnlich wie beim Power Napping.

Die Coffee-Nap-Technik ist zu jeder Tageszeit wirksam. Am effektivsten ist sie allerdings in den Nachmittagsstunden, so in der Mitte, um die Nachmittags-Energiekrise zu bekämpfen. Die Technik erzielt unglaubliche Wirkung und ist ein gleichermaßen toller Produktivitäts-Tipp für Arbeiter wie Angestellte und wirkt Wunder für übermüdete Autofahrer.

In diesem Sinne: let's Coffee-nap!

Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

 

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Die Top 5 Kaffeebohnen für Büros, Events & Ordinationen

In der Folge stelle ich die fünf beliebtesten Kaffeebohnen unserer Kunden vor. Allesamt schonend in der Trommel geröstet, entfalten sie ihr volles Aroma und sind damit ideale Kandidaten, um eine entspannte Kaffeepause in den Büro- bzw. Ordinations-Alltag zu “zaubern”.

Jede der fünf Röstungen ist gleichermaßen für Vollautomaten und Siebträger geeignet!

Hier die Liste - in alphabetischer Reihenfolge:

Atena

Die wunderschöne ATENA-Röstung von Partenope ist Italien-Geschmack pur! Sie besteht aus 40% Robusta und 60% Arabica-Bohnen. Die Röstungen von Partenope sind generell sehr dunkel geröstet, ohne dabei aber verbrannt zu sein oder bitter zu schmecken. Sie sind rassig - auf die beste Weise, die man sich vorstellen kann und haben eine schöne Anmutung einer Holzröstung. Man schmeckt intensive Aromen von Bitterschokolade und Nüssen. Die Röstung bleibt sehr lange am Gaumen und ist sowohl als Espresso als auch als
”Verlängerter” / Americano oder für die Zubereitung mit Milch - beispielsweise als Cappuccino - bestens geeignet. Schöne dichte Crema!

 

Aurelia

Diese Trommelröstung stammt aus Trumau in Niederösterreich. Mit ihren 40% Robusta und 60% Arabica-Anteilen überzeugt sie als vollmundiger Kaffee. Kanzi Kaffee sagt selbst: “Ein Espresso wie ein italienischer Road Trip!”. Der Aurelia ist tatsächlich ein rassiger Blend aus hochwertigsten Rohkaffeebohnen. Das Resultat: Kräftig, schokoladig - mit Anklängen an Haselnuss und Mandel.

 

Cannizzaro Extra Bar

Diese schöne hochwertige süditalienische Mischung aus
60% Arabica- und 40% Robusta-Bohnen besticht mit
ihren schokoladigen Aromen. Der Espresso ist kräftig und
gleichzeitig ausgewogen im Geschmack. Beim Abgang bleibt
bleibt der Kaffee wunderbar lange am Gaumen.

Der hohe Robusta-Anteil sorgt nicht nur für einen hohen Koffein-Anteil, sondern resultiert auch in einer wunderbaren Crema. 

 

Die traditionelle Trommelröstung aus Wien ist ein Blend aus 70% Arabica- und 30% Robusta Bohnen. Diese ausgewogene Röstkomposition zeichnet sich durch ihre Milde bei gleichzeitiger Vollmundigkeit aus - ja das ist möglich! Ein wunderbarer Kaffee, der sich bei unseren KundInnen besonders großer Beliebtheit erfreut. Zurecht!

Der Naber 24 schmeckt mit seiner Kombination aus Haselnuss und den äußerst sanft fruchtigen Noten als “moderner” Espresso genauso wie als Verlängerter (Americano) oder mit Milch beispielsweise als Cappuccino.

Auch als Filterkaffee zubereitet ergibt er einen schön ausgewogenen harmonischen Geschmack. Ein wahrlicher Allrounder, durch und durch!

 

Dieser Blend aus feinsten 80% Arabica- und 20% Robusta-Bohnen wurde eigens als Ode an die Wiener Wieden kreiert. Die Röstung ist kräftig - wie die charaktervolle Wieden ;) - und bringt ein schön schokoladiges Aroma in Ihre Kaffeepause. Der Kaffee ist vollmundig und hinterlässt beim Abgang eine harmonische Balance von Röstaromen am Gaumen. Eine wirklich wunderbare Komposition! Ganz wie man es vom Herzen von Wien - der Wieden - erwartet. Schmeckt als Espresso intensiv und mit Milch wird sie zur perfekten Melange. Gelingt aber auch als Cappuccino oder Caffè Latte wunderbar.

Die Wiener Wieden steht für Tradition und angesehenes Bürgertum und ihr Aussehen ist in zentrumsnähe durch die Karlskirche, Sezession, TU Wien, Wien Museum sowie die wunderbaren Pavillons von Otto Wagner geprägt.

Ebendiese unverwechselbaren Pavillons haben wir als Hintergrund-Symbol für das Kaffee-Etikett der WIEdNER MELANGE gewählt. Unser Schönbergers Kaffeegreissler (Kaffeeladen mit integrierter Espresso-Bar) ist auf der Wiener Wieden ortsansässig und die WIEdNER MELANGE ist sozusagen unser Hauskaffee mit Herz! Mehr zur Melange an sich gibt es hier zu lesen: Wiener Melange

Mit diesen Top 5- Kaffeebohnen-Hits wünsche ich tolle Kaffeemomente!
Euer Patrick Schönberger, euer Kaffeegreissler

PS: Falls ihr das noch nicht wusstet: Trommelröstungen sorgen auch dafür, dass Kaffee bestens verträglich ist - sprich: Mit ihnen sagt man den Magenschmerzen “adé”!



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Kaffeebohnen-Preise steigen ins Bodenlose - Warum ist das so?

Die Kaffeebohnen-Preise sind verrückt! Wie ihr vielleicht bereits dort oder da gehört habt, steigen im Welthandel aktuell die Rohkaffee-Preise ins schier Bodenlose. Die folgende Grafik verdeutlicht den Anstieg in den letzten Monaten:

Leider sieht es aktuell auch nicht danach aus, dass die Preise bald sinken werden. Ganz im Gegenteil, man erwartet in den nächsten Monaten sogar eine weitere Verdopplung der steilen Entwicklung der letzten Monate! Also absurd hohe Preise pro Kilo Rohkaffee! Einige Röster überlegen bereits intensiv, wie/ob sie sich den Einkauf weiterhin leisten werden können.

Warum ist Kaffee aktuell so teuer?

Und warum steigen die Preise weiter? Auch bei den sonst relativ günstigen Robusta-Bohnen?

Die Gründe* sind vielfältig -> in diesem Video fasse ich kurz zusammen, welche Themen aktuell sämtliche Kaffeebauern, Röster und Händler beschäftigen:

Die Ursachen sind vielfältig - hier die wichtigsten Gründe:

1. Ernteausfälle & Klimaveränderung (Pflanzenrobustheit)

2. erhöhte globale Nachfrage (Asien)

3. Kaffee als Spekulationsobjekt internationaler Pensionsfonds: anstatt mit Immobiiien handelt man mit den aktuell volatilen Lebensmitteln (Kaffee, Kakao, etc.)

4. erhöhte Transportkosten durch Ukraine-Krieg

5. Kaffeebauern finden weniger Arbeitskräfte, die diese harte Arbeit machen

6. diverse Ressourcen-Engpässe

7. wirtschaftliche Nachwirkungen von Covid19

Hoffen wir das Beste - insbesondere, dass die nächsten Ernten stabil ausfallen!

In der Zwischenzeit kann ich nur folgendes Argumentarium mitgeben:

Rechnet man die Kosten auf die einzelne Tasse runter, dann bedeutet es eine geringe Erhöhung um ein paar Cent pro Tasse. Das ist natürlich der Versuch eines Kaffeegenießers, die aktuelle Situation etwas zu “verniedlichen”. Allerdings denke ich, man kann mit dieser Relation die schlechte Nachricht besser verdauen. Mir hilft es zumindest ….

Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, der Kaffeegreissler

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Direct Trade Kaffeebohnen

Direct Trade Kaffeebohnen bieten die BESTE und fairste Kaffeequalität, die man bekommen kann!

Direct Trade steht für die unmittelbare Geschäftsbeziehung zwischen Kaffeebauern und Rohkaffee-Käufern bzw. Röstern. Davon profitieren alle in mehrfacher Hinsicht:

  • Durch den Direktbezug entsteht eine persönliche Beziehung zwischen den Rohkaffee-Käufern und den Kaffeebauern. Und wir alle wissen: Kennt man sein Gegenüber persönlich, dann entsteht ein Naheverhältnis, dass Vertrauen und Verbindung schafft. Das ist die beste Basis für eine langfristige Geschäftsbeziehung mit und für Qualität.

  • Der Direktbezug schaltet alle unnötigen Zwischenhändler aus.

  • Das dadurch ersparte Geld kann in andere Dinge investiert werden, wie beispielsweise:

    • Die Kaffeebauern selbst bekommen mehr pro verkauftem Kilo und damit mehr Mittel für ihr Produkt. Und das wiederum bedeutet mittelfristig bessere mehr Qualität im Rohkaffee. Warum? Weil…

      • die Kaffeebauern können mehr Geld in die Aufzucht und Pflege der Kaffeepflanzen investieren

      • sie können auch mehr Aufmerksamkeit in die Bohne und die Umgebung investieren, da sie genau wissen, was der Röster haben möchte

      • das gilt auch für die spätere Ernte und Aufbereitung: Der Rohkaffee kann so aufbereitet werden, wie der Röster ihn haben möchte. Man kann vielleicht sogar mit besseren Methoden und mehr Wissen trocken oder gewaschen oder honey aufbereiten oder vielleicht anaerob oder gar thermal fermentieren - gezielt nach konkreten Vorstellungen zur Weiterverarbeitung für Filterkaffee (hellere Röstung) oder Espresso (schokoladige Röstung).

    • Durch den persönlichen Austausch erfahren

      • die Röster mehr über die Umgebung und Gegebenheiten der Ernte und der Aufbereitung und können bei der späteren Röstung darauf eingehen

      • die Kaffeebauern lernen, was Röstern wichtig ist. Sie können ihren gerösteten Kaffee zubereitet in der Tasse kosten und wissen, wie ihr Produkt schmeckt bzw. schmecken soll oder wie es zusätzlich entwickelt werden könnte. Daraus lernt man für den nächsten Jahrgang bzw. die Ernte.


    • UND last but not least: Bessere Lebensbedingung für die Bauern und eine Art Zuschuss gegen die Armut der Kaffeebauern - insbesondere der -Bäuerinnen, die rund 80% der Kaffeeaufzucht und -Ernte erledigen! Man kann es sich in unserer privilegierten Welt nicht vorstellen, aber es gibt Kaffeebauern, die selbst ihren Kaffee noch nie getrunken haben, da sie alles verkaufen müssen, um ihre Familien ernähren zu können. Mehr als einmal habe ich von Röstern erzählt bekommen, wie dankbar und voller Glück Kaffeebauern sind, wenn sie bei einem persönlichen Besuch ein paar geröstete Kilo ihrer eigenen Kaffeebohnen bekommen und endlich das schwarze Gold selbst kosten dürfen. So klein kann Glück sein!

Die DIRECT Trade-Beziehung motiviert alle Beteiligten, ihr Bestes zu geben.

Kennt man sich persönlich, dann spornt das noch mehr zu Höchstleistungen an. Die Bauern arbeiten dann nicht mehr nur für eine Kooperative, die an anonyme Käufer weiterverkauft. Nein, sie kennen nun ihren Endabnehmer persönlich. Dafür strengt man sich noch mehr an, geht die sogenannte “Extra Mile” und hütet die Kaffeepflanzen wie einen Augapfel. Im besten Falle ergeben aus der Zusammenarbeit fruchtbare Ideen, die die nachhaltige Entwicklung des Bodens und der Umgebung sichern.

Und im allerbesten Fall ergeben sich Freundschaften, die ein Leben lang halten. Viele Kaffeebauern “adoptieren” die ihnen persönlich bekannten DIRECT Trade-Röster und integrieren sie in ihrem engsten Freundeskreis - da sie Ihnen eine Welt gezeigt haben, die sie sonst vielleicht nie kennengelernt hätten. Und die Röster schätzen die wirklich harte Arbeit, die in jede handgeerntete Bohne fließt, doppelt und dreifach und gehen mit dem Rohstoff Kaffee umso achtsamer um.
DIRECT Trade trägt jedenfalls dazu bei, dass die Kaffee-Familie, die Qualität und Umweltfreundlichkeit schätzt, noch enger zusammenwächst.

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Top 5 Kriterien für die Wahl der elektronischen Kaffeemühle

Ihr habt einen Siebträger gekauft und jetzt stellt sich die Frage:
Welche elektrische Kaffeemühle soll ich nehmen?

Viele behaupten sogar, die Mühle ist das wichtigste, um einen guten Espresso zuzubereiten. Wichtiger als der Siebträger. Wie man auch dazu steht, ist - wie bei allen elektronischen Geräten - die Anschaffung eine Frage der gewünschten Funktionen, des Designs, aber natürlich auch der Geldbörse. Hier eine Fragen-Checkliste, die bei der Entscheidung hilft:

  1. Wieviel Kaffee trinke ich am Tag?

  2. Ist Totraum für mich ein Thema?

  3. Will ich viele unterschiedliche Röstungen abwechselnd trinken - oder bleibe ich immer bei meiner Lieblingsröstung?

  4. Möchte ich eine Mühle, die eine Portions-Programmierung erlaubt? Beispielsweise für 1 oder 2 Tassen?

  5. Ist Sekunden-Ersparnis beim Mahlen wichtig für mich?

  6. Wie gut erreicht man die Mahlscheiben, falls die getauscht werden müssen?

empfehlungen für die Top-5 Kriterien der Kaffeemühlen-Wahl:

Ad 1. Mengen-Frage:

Ganz ehrlich: warum mehr bezahlen, als nötig? Daher empfehle ich allen - auch Profis! - die mit ihren Siebträgern täglich nur 2-3 Espressi brühen - nehmt doch ein Einsteigermodell. Beispielsweise die FRED von Lelit. Natürlich braucht sie etwas länger und hat keine Programmierungsmöglichkeiten. Das wär bei dem Preis auch verwunderlich. Aber: sie mahlt präzise und ist ein über Jahre verlässliches Gerät. Zusätzlich ist sie ein Platzwunder! Wer doch etwas programmierbares möchte, ist mit der Mignon SILENZIO von Eureka gut beraten. Sie ist einfach zu bedienen und bietet bestes Preis-Leistungs-Verhältnis!

Ad 2. Totraum - Was ist das?

Beim sogenannten Totraum handelt es sich um den Leerraum einer Mühle. Dort “verliert” die Kaffeemühle in ihrem eigenen Inneren etwas Mahlgut und sammelt es in diesem Totraum-Bereich an. Dieses “verlorene” Mehl fällt dann erst beim nächsten Mahlvorgang runter in den Siebträger. Das Kaffeemehl verliert seine Aromen, da es bis zum nächsten oder übernächsten Mahlvorgang im Leerraum liegt und der Luft ausgesetzt ist. Bei einem großen Totraum “raucht” der Kaffee damit aus. Und damit schmeckt der Kaffee nie so gut, wie er könnte. Grundsätzlich gilt also: Gute Kaffeemühlen haben wenig Totraum.
Die Größe des Totraums kann ganz einfach festgestellt werden: man wiegt die Bohnenmenge vor dem Mahlgang ab und wiegt dann die Menge des Kaffeemehls nach dem Mahlvorgang. Voilà: der Unterschied ist der Totraum.

Ich kann getrost behaupten: die Mühlen unseres Kaffeegreissler-Sortiments sind allesamt so konstruiert, dass sie so kleinen Totraum wie möglich haben. 100%ig vermeiden kann man das, indem man eine Single-Doser-Mühle wählt. Mehr dazu gleich im nächsten Punkt:

Ad 3. Abwechslung?

Wenn ihr gerne hochwertigste (also auch teure) Röstungen trinkt und das mit ständigem Wechsel, dann rate ich unbedingt zu einer Zero-Dosage oder Single-Doser Mühle, wie die Experten sie nennen. Aktuell kann ich die vom chinesischen Hersteller (ja leider) VARIA sehr empfehlen. Diese Mühlen sind in Österreich immer wieder erhältlich. Wer distanztechnisch näher einkaufen und Zoll (UK) zahlen kann bzw. jemanden findet, der importiert, dem empfehle ich: schaut mal zu Niche - deren Single-Doser Grinder sind legendär!

Ad 4. Programmierung ist Bedingung

Trinkt ihr mehr und probiert ihr gerne mal eine neue Röstung, dann rate ich unbedingt zu einer programmierbaren Mühle die etwas leiser und rascher im Mahlvorgang ist. Wenn ihr euch den Komfort der Programmierung jedenfalls gönnen mögt, dann seid ihr mit den Eureka Modellen SPECIALITA und TURBO gut beraten. Oder aber mit der LEO von Macap. Deren Vorteil liegt eindeutig in ihrer Robustheit und Verlässlichkeit sowie dem großen Drehknopf, mit dem sich der Mahlgrad jederzeit easy einstellen lässt.

Ad 5. Rasche Präzision

Hier bewegen wir uns bereits im eindeutigen Profi- sprich Barista- und Gastro-Bereich. Da reden wir dann natürlich auch über andere Budgets, die man einkalkulieren muss. Als extrem tolle, verlässliche Mühlen-Partner kann ich hier wiederum Eureka und Macap empfehlen. Wir haben Mühlen dieser beiden Hersteller bei uns selbst im Schönbergers im Einsatz und ich muss sagen - von allen hochqualitativen Mühlen, die in den letzten Jahren so in der “Nerd- und Experten”-Community für diverse Championships etc. heiss diskutiert wurden, sind uns diese beiden Hersteller am allerliebsten. Die Maschinen arbeiten - auch bei großen Mengen - absolut rasch, verlässlich und präzise. Nichts verklumpt oder überlastet.

Ad 6. Mahlscheiben-Zugänglichkeit

Der sechste und letzte Punkt wird dann relevant, wenn man sich über die spätere Wartung Gedanken macht. Manche Mühlen müssen wirklich kompliziert aufgeschraubt werden, bis man zu den Mahlscheiben kommt. Bei anderen braucht es oft nur ein paar Handgriffe, um ins Innere zu gelangen. Das schlägt sich dann beim Geschick bzw. auch in eventuell zu bezahlender Arbeitszeit nieder. Nachdem man von Maschinen weiß, dass später regelmäßig Service-Kosten auf einen zukommen, lohnt es sich sicherlich, gleich beim Kauf die Frage nach der späteren Wartungsintensität zu berücksichtigen.

Fazit zu elektrischen Mühlen:

Grundsätzlich ist zu sagen: unter EUR 200,- gibt es keine “gescheite” sprich gute elektrische Mühle. Das hat mich meine langjährige Erfahrung gelehrt.

Sonst gilt: Es passt, was gefällt ;) Sprich: auch das Design ist nicht zu vernachlässigen. Die meisten orientieren sich dabei an ihrem Siebträger und dem Platz, der zur Verfügung steht: Ist der Siebträger Chrom, dann kauft man meist eine Chrom-Mühle, ist er schwarz oder weiß, dann eben eine schwarze oder weiße Mühle und so weiter. Rot ist auch immer wieder mal angesagt.

Damit bilden SIEBTRÄGER und MÜHLE nicht nur ein Espresso-Power-Couple, sondern auch ein schönes optisches Duett.

Ich wünsche euch jedenfalls wunderbare Kaffeemühlenmomente mit präzisen Mahlergebnissen ;)

Euer Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Thermal Fermentation

Thermal fermentation - die thermische Gärung - ist eine Form der anaeroben Verarbeitungstechnik der Kaffeekirschen.

Die thermale Fermentierung ist insofern ein ganz besonderes Verfahren, da es die Komplexität des Kaffee-Aromas nochmals erhöht und dem Tassenprofil einen stärkeren Aspekt des Fruchtcharakters verleiht.

Das spezifische an dieser Methode ist, dass die Kaffeekirschen nacheinander zwei unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzt werden. Der Prozess beginnt mit der Auswahl der Kirschen, wenn sie am reifsten sind, sodass sie einen hohen Zuckergehalt aufweisen.

Gestartet wird mit der heißen Temperatur: Die Kirschen werden für einen kurzen Zeitraum etwa 70 Grad Celsius ausgesetzt. Dadurch werden Apfel- und Milchsäuren aufgebaut. Das Verfahren kann auf mehrere Arten durchgeführt werden. Die beiden gängigsten sind folgende:

Die Kaffeekirschen werden

  • direkt in einem luftdichten Behälter der Hitze mittels heißem Wasser (=thermal washed) ausgesetzt, oder aber

  • in einem zweistufigen Verfahren aufbereitet, das direkt an der frischen Luft beginnt. Dazu wird der Kaffee entpulpt und in die Sonne gelegt. Erst danach wird der Kaffee gut gemischt in einen hermetisch geschlossenen Tank verfrachtet. Dieser Prozess verleiht dem Kaffee einen außergewöhnlich süßen und fruchtigen Geschmack.

Durch die Hitzeeinwirkung wird der natürlichen Zucker der Kaffeekirschen abgebaut und teilweise karamellisiert.

Wie bei allen anaeroben Verfahren ist es sehr wichtig, dass der Tank vollständig geschlossen ist, da sonst das CO2 entweichen und kein Druck entstehen könnte. Der Druck auf die Bohnen ist wichtig: Er ermöglicht, dass die Aromen der Kaffeesäfte in das Pergament (Kaffeebohnenschale) gelangen. Während der Gärung, die zwischen 18 bis 23 Stunden dauert, wird die Temperatur des Tanks kontrolliert. Danach wird die Gärung gestoppt (Tank wird vorsichtig geöffnet, ggf. Wasser abgelassen), damit kein Alkohol entsteht.

Die Ergebnisse in der Tasse sind erstaunlich. Es entstehen wunderbar vielschichtige Kaffees mit ausdrucksstarken Noten von roten Früchten, Zimt, reifen tropischen Früchten …

Nachdem es sich bei diesem Verfahren um ein sehr aufwändiges handelt, führen es nur wenige Kaffeebauern durch. Daher mein Rat: Wann immer sich die Gelegenheit bietet, einen solch aufbereiteten Kaffee zu probieren, tut es! ;)

Damit wünsche ich euch weiterhin viele schöne Kaffeemomente,
Euer Patrick Schönberger - der Kaffeegreissler

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Kalk - der Tod der Kaffeemaschine

Wir wiederholen es gebetsmühlenartig bei jedem Maschinenverkauf und nach jedem Service:

Entkalken ist essentiell für Kaffeemaschinen & spart miitelfristig GEld!

Putzen ist SEXY!

Wir wissen, dass es unattraktiv ist, Zeit mit Putzen zu verbringen, aber lasst euch gesagt sein: Das Reinigen des Inneren der Kaffeemaschine ist mindestens genauso wichtig, wie die Auswahl der Mühle oder der Bohnen!

Aus irgendeinem Grund ist Reinigen gesellschaftlich nach wie vor mit “minderer Arbeit” assoziiert. Aus Erfahrung sage ich euch: Mit jeder Reinigung - ob Rückspülen eines Siebträgers, Entkalken oder Tauschen der Dichtungsringe - verlängert ihr die Lebensdauer eurer Maschine! Macht es euch zum Ritual, die Maschine einmal wöchentlich durchzureinigen. Man kann es als eine Art Psycho-Hygiene-Session anlegen oder als Yoga-Übung: Durchatmen, Runterkommen und dabei sauber machen. Dann ist das Gefühl, man vergeudet Zeit mit unnötigem Putzen, wie weggeblasen ;)

Warum Putzen? Kaffee enthält Öle. Die legen sich im Laufe der Zeit im Inneren der Maschine an. Holt man diese Öle nicht durch Rückspülen und Putzen der Siebe bzw. Siebträger raus, dann werden sie ranzig und der Kaffee schmeckt nicht mehr gut.

Also: ich kann es nur noch wiederholen: Wer seine Maschine liebt, der pflegt sie.
Euer Geldbörsel wirds euch danken!
Und der Kaffeegeschmack sowieso!

Entkalken - ein eigenes Kapitel

Kalk ist in manchen Regionen ein echtes Problem. Wir bekommen regelmäßig Maschinen rein, die nicht mal mehr Wasser durch den Schlauch anziehen können, weil das Innere der Kaffeemaschine so verkalkt ist. Lebt ihr also in einer bekanntermaßen kalkhaltigen Gegend, dann sollte die innere Kaffeemaschinen-Reinigung einmal pro Monat fix auf eurer Freizeitgestaltung stehen. Wenn es sich um eine teure Siebträger-Maschine handelt, dann umso mehr. Denn Ersatzteile sind teuer. Und die Mechaniker-Arbeitszeit sowieso!

Beispiel: 14 Jahre alter Kalk

Kalk nach 14 Jahren in der Kaffeemaschine

Nach einer gewissen Zeit sieht der Kalk in der Kaffeemaschine so aus wie am Foto: er verfärbt sich braun. Das liegt an diversen chemischen Reaktionen, die im Laufe der Zeit in der Maschine passieren. In dieser Tasse hat unser Mechaniker die Kalkteilchen, die er in mühevoller Handarbeit aus der Maschine geholt halt, gesammelt. Die Maschine stand in einem Gastronomiebetrieb in einer kalkarmen Gegend. Dennoch sieht man deutlich, dass auch in solchen Regionen Kalk im Maschinen-Inneren - sozusagen für die Nutzer unsichtbar und schleichend - Einzug hält.

Wie weiß ich, ob bei mir das Wasser verkalkt ist?

Die Gemeinde weiß meist mehr … Viele Gemeinden bieten als Service an, auf ihren Webseiten den jeweiligen Wasserhärtegrad anzuzeigen. Damit weiß man sofort, wie es ums Wasser in der jeweiligen Region steht. Oder aber man kauft sich beispielsweise im Drogeriemarkt Teststreifen. Sind günstig und der Test ist rasch erledigt. Sofort hat man Aufschluss über den Wasserhärtegrad.

Anzeichen, dass es höchste Zeit zum Entkalken ist…

Kalk in der Kaffeemaschine äußert sich in vielen Varianten. Ein paar typische Anzeichen für eine verkalkte Maschine sind folgende: Es kann sein, dass …

  • die Pumpe lauter wird, als man gewöhnt ist

  • die Pumpe mal Wasser zieht und mal nicht (Schlauch bzw. Ventile sind bereits teilweise verkalkt)

  • die Maschine gar kein Wasser mehr bekommt und dadurch nur mehr brummt (Schlauch und Inneres verkalkt)

  • die Maschine nicht mehr aufheizt (Heizstab verkalkt)

  • ein worst case eintritt: Das Wasser sucht sich andere Wege durch die Maschine (da Schlauch etc. nicht mehr durchgängig sind) und Innenteile der Maschine korrodieren … dann heißt es manchmal: Adé Kaffeemaschine!, da die Reparatur zu teuer kommt.

Kalk-Prävention macht sich bezahlt

Wenn euer Wasserbehälter groß genug ist, dann rate ich jedenfalls zur Nutzung von sogenannten Ionentauschern - also Kalkfilter, die man alle 2-3 Monate tauscht. Wohnt man in einer kalkhaltigen Gegend, dann jedenfalls noch zusätzlich regelmäßig Entkalken! Damit hat man sichere Hygiene und kann eine gröbere Verkalkung verhindern -> im Siebträger genauso wie in der ESE-Maschine. Denn das kann später wirklich teuer werden. Es gilt der Leitsatz: Entkalken schont das Geldbörsel.

Hier eine kurze Anleitung, wie man die ESE Maschine entkalkt:


Mit diesen Tipps wünsche ich euch weiterhin besten Kaffee-Geschmack.
Euer Patrick Schönberger, euer Kaffeegreissler

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1. Oktober ist Tag des Kaffees - so feiert ihn Österreich

Tag des Kaffees_Schönbergers.jpg

Am 1. Oktober ist der “Tag des Kaffees”. Allerorts wird er begangen und das schwarze Gold gefeiert. Und das zurecht: schließlich ist Kaffee nach Erdöl der zweitmeistgehandelte Rohstoff der Erde!

Bei mir ist ja jeder Tag der “Tag des Kaffees” 😉. Und wie’s aussieht, halten das viele ÖsterreicherInnen so! Denn nicht nur beim Bierkonsum liegen wir Österreicher im internationalen Vergleich auf Platz 2. Platz 1 hält meines Wissens nach, nach wie vor Tschechien). Nein, auch beim Kaffeekonsum trinken wir weltweit in der Oberliga mit:

Mit 137 Litern pro Person und Jahr liegt Kaffee nach Wasser (142 Liter) auf Platz 2 der beliebtesten Getränke in Österreich! Bier folgt mit 107,7 Liter.

B&M espresso Crema.jpg

Nur die Finnen trinken noch mehr Kaffee - dort ist das Argument, dass während der langen dunklen Tage der Kaffee der Finsternis entgegenhält und natürlich auch der Kälte.

Wir haben einen durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von ca. 9 kg Rohkaffee pro Jahr. Die Finnen verbrauchen ca. 12 kg! Rohkaffee pro Kopf und Jahr. Im Vergleich dazu liegt der EU-Durchschnitt bei 4,84 kg Rohkaffee pro Kopf und Jahr. Wer hätte das gedacht, dass nicht Italien hier die Nase vorn hat!

Bei uns in Österreich scheint die Kaffeeliebhaberei in der berühmten, traditionellen Kaffeehauskultur begründet, die mit Zeit und Muße Hand in Hand geht und in der neuen, dritten Welle - 3rdWaveCoffee - eine schöne Weiterentwicklung erfährt.

Hier die Fakten, wie es die Österreicher mit dem Kaffee halten: 

  1. Rund 90 Prozent der Österreicher trinken Kaffee, davon drei Viertel täglich eine oder mehrere Tassen.

  2. Umfragen zufolge rangiert in Österreich der kleine bzw. große Braune vor Espresso, Melange und Cappuccino.

  3. ÖsterreicherInnen bevorzugen Kaffee mit Milch: rund 38 Prozent! Nur ein Viertel trinkt ihn schwarz.

  4. Ein weiteres Viertel der ÖsterreicherInnen genießt Kaffee mit Zucker. Süßstoff verwenden nur ca. 1%. 

  5. In Österreich gibt es rund 1.000 große Kaffeehäuser. Zählt man Steh-Cafés, Espressi, Konditoreien, und Mobil-Cafés dazu, so kommt man auf rund 2.500 Möglichkeiten, um österreichweit Kaffee zu genießen. 

  6. Österreich importiert jährlich ca. 70.000 Tonnen Rohkaffee - der Großteil davon (etwa 46.000 Tonnen) wird auch tatsächlich hier konsumiert. Der Rest wird von Röstereien veredelt und wandert in den Export. 

  7. Der Anteil von fair und direkt gehandeltem Kaffee hat sich seit 2005 auf rund 30 Prozent verdreifacht - mehr als 1.300 Cafés, Restaurants und Bäckereien setzen auf mehr Fairness gegenüber den Kaffeebauern.

  8. Mittlerweile verwenden jüngsten Erhebungen zufolge rund 45 Prozent zur Zubereitung ihres Kaffees zu Hause oder in Büros sogenannte Einzelportionssysteme (sprich ESE-Pads oder Kapsel-Systeme). Rund 35 Prozent setzen auf Kaffee-Vollautomaten (inkl. Mühle und Wasser-Systeme). Der Gebrauch von Filterkaffeemaschinen ist weiterhin rückläufig, auch wenn in fast zwei Drittel aller Haushalte noch ein derartiges Gerät steht. 

  9. Einzelportionssysteme sind vorwiegend bei Singles, Familien mit unterschiedlichen “Kaffeegeschmäckern” bzw. bei jenen zu finden, die es am Morgen eilig haben. Und zunehmend steigend auch in der Altersgruppe ab 65 zu finden. Vor zehn Jahren wurde hier noch überwiegend Filterkaffee getrunken. Dem tragen auch die italienischen Großproduzenten Rechnung: es wird mehr und mehr Kaffee in Einzelportionen verpackt und in die ganze Welt gesandt.

  10. All jene ÖsterreicherInnen, denen der ökologische Co2-Fußabdruck am Herzen liegt, setzen vermehrt auf die Nutzung ganzer Kaffeebohnen (Vollautomaten & Siebträger): das schont die Umwelt und stellt auch gleichzeitig den höchsten Kaffeegenuss dar. Denn frisch gemahlene Bohnen sind nach wie vor das A&O der perfekten Kaffeegeschmacks.

Liebe Kaffeeliebhaber, mit diesen Fakten rund um uns ÖsterreicherInnen wünsche ich uns allen einen wunderbaren Tag des Kaffees!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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DECAF Coffee - ist entkoffeinierter Kaffee schädlich oder gesund?

Entkoffeinierter Kaffee - der heute oft mit dem englischen Ausdruck DECAF bezeichnet wird - ist für diejenigen Menschen eine willkommene Alternative, die auf den Geschmack und das Aroma von Kaffee keinesfalls verzichten wollen, das enthaltene Koffein aber aus verschiedenen Gründen nicht vertragen bzw. meiden möchten bzw. sollten - wie z. B. bei attestierter Koffein-Unverträglichkeit oder bei freudigeren Anlässen wie z. B. Schwangerschaften 😉.

Doch ist entkoffeinierter Kaffee wirklich harmlos oder am Ende sogar ungesund?

Wie wird Kaffee entkoffeiniert?

Im Falle von Kaffee beginnt der Entkoffeinierungsprozess bereits mit den noch grünen und ungerösteten Bohnen. Im Allgemeinen lässt man die Bohnen unter Einwirkung von warmem Wasser oder Wasserdampf zuerst quellen. Das hat den Zweck, dass das Koffein an die Oberfläche der Bohnen wandert.

Heute wendet man fünf verschiedene Vorgehensweisen an:

  • Option 1: Dichlormethan oder Ethylacetat - die klassische Methode

Traditionell: das in den Bohnen enthaltene Koffein wird mit einem Lösungsmittel extrahiert - z. B. mit Dichlormethan oder auch mit Ethylacetat. Da in einem Prozessdurchlauf jeweils nur ein Teil des enthaltenen Koffeins entzogen werden kann, muss der Prozess öfters wiederholt werden. Bei dieser Methode ist dennoch das Preis-Leistungsverhältnis am vielversprechendsten, denn Teile von Aroma und Geschmack werden zwar abgebaut aber summa summarum bleibt der Gesamteindruck guten Kaffees erhalten.

  • Option 2: Co2

Das in den Bohnen enthaltene Koffein wird mit Co2 extrahiert. Diese Methode wird vor allem für Bio-Kaffees angewandt. Im Vergleich zu Option 1 dauert das Verfahren etwas länger, ist aber grundsätzlich dem Kaffeegeschmack und -Aromen zuträglicher, da Co2 ein Gas ist, das später auch bei der Röstung der Bohne entsteht (und später entgast) und somit im normalen Kaffee-Aufbereitungsprozess ohnehin seinen fixen, natürlichen Platz hat. Vielen Vorzügen steht ein kleiner Nachteil gegenüber: leider ist dieses Verfahren recht kostspielig.

Das Verfahren selbst läuft in etwa so ab:
Die Bohnen werden nach dem oben erwähnten Quellen unter Druck (zwischen 73 und 300 Bar) mit Co2 “gespült”. Das lässt das Kohlenstoffdioxid verdampfen und reines Koffein bleibt übrig. Der Vorgang wird mehrmals wiederholt, bis der EU-Wert erreicht wird. Nach dem Trocknen kann der Rohkaffee dann geröstet werden.

  • Option 3: Wasserbad

Auch diese Methode wird für Bio-Kaffees angewandt: Die Bohnen bleiben nach dem Quellen weiterhin im Wasserbad bzw. -Dampfbad. Keine weiteren Stoffe werden zugeführt. Dieses Verfahren dauert von allen Verfahren am längsten und ist sicherlich das natürlichste Entkoffeinierungsprozedere. Allerdings waschen sich aufgrund der geraumen Bewässerungszeit die Bohnen sehr aus und somit geht viel Kaffeegeschmack und auch die Aromen verloren. Aufgrund eben dieses ausgedehnten Wasserbads, der "weggewaschenen" Aromen sowie den mit der Verfahrenslänge zusammenhängenden hohen Kosten wird diese Methode selten angewandt.

  • Option 4: EA SuGARCANE

Bei diesem Verfahren wird ein natürliches Lösungsmittel verwendet: Ethylacetat aus Zuckerrohr. Mehr Details zu diesem Verfahren sind hier zusammengefasst: EA Sugarcane Decaf-Verfahren.

  • Option 5: Triglycerid

Bei diesem Verfahren taucht man die heiß gequollenen Rohkaffeebohnen in erhitzte Kaffeeöle, die von Natur aus Triglyceride enthalten. Durch das Eintauchen “ziehen” sie das Koffein aus den Oberflächen Kaffeebohnen. Das Verfahren dauert kurz und muss nur einmal durchgeführt werden. Dadurch gilt es als besonders schonend für den Kaffeegeschmack: die Aromen bleiben vollumfänglich erhalten. Und auch die Kosten halten sich im Vergleich zu anderen Verfahren in Grenzen - man spricht von Nachhaltigkeit.

Fazit:

Von entkoffeiniertem Kaffee spricht man, wenn Rohkaffeebohnen maximal 0,1 Prozent Koffein enthalten. Dieser Grenzwert gilt für die deutschsprachigen Länder. In anderen Ländern kann der Gehalt durchaus höher liegen. Das Entkoffeinieren ist ein komplizierter Vorgang - es braucht mehr als einen Entkoffeinierungs-Durchlauf.

Die beiden oben beschriebenen Verfahren Wasser & Co2 sind sicherlich die natürlichsten, wobei auch die aufwendigsten. Im Falle des Wasserbads wird dazu noch sehr viel Wasser verbraucht.

Das klassische Dichlormethan-Verfahren (Option 1) wird immer wieder sehr kritisch durchleuchtet. Sämtliche Untersuchungen dazu ergeben, dass die in der EU regelmäßig untersuchten Kaffees UNTER dem festgelegten Wert von 2mg Dichlormethan pro Kilo liegen. Im Schnitt liegt der Wert meist unter 0,15mg. Damit können DECAF-Kaffees innerhalb der EU bedenkenlos genossen werden.

Hier ein Beitrag vom Deutschen Fernsehen zu Entkoffeinierung. Schon etwas älter und recht kritisch, fasst er die Fakten recht strukturiert zusammen:

Der Trade-Off: Geschmackseinbußen.

Kaffee enthält ca. 400 chemische Bestandteile, die wesentlich für den Geschmack und das Aroma des aufgebrühten Getränkes verantwortlich sind. Bei der Entkoffeinierung gehen durch die Behandlung der Bohnen natürlich auch Geschmacks- und Aroma-Stoffee verloren, die eigentlich beim Kaffee-Genuss gewünscht sind. Abhängig vom Entkoffeinierungsverfahren werden diese Bestandteile ebenfalls in mehr oder weniger großem Umfang entfernt, was zu unerwünschten geschmacklichen Veränderungen des Kaffees führen kann.

Auch muss man wissen, dass bei sämtlichen Verfahren ein minimaler Anteil an Koffein in den Bohnen zurückbleibt. Natürlich wesentlich geringer als bei unbehandeltem Kaffee, aber dennoch denke ich, solltet Ihr das wissen.

Daher mein Rat: wenn ihr entkoffenierten Kaffee trinken mögt, dann könnt Ihr in Europa bedenkenlos genießen (EU-Regulierung) - natürlich wie bei allen Getränken: in Maß und Ziel. Und auch wie beim "normalen" Kaffee solltet Ihr jedenfalls ausreichend stilles Wasser trinken (Stichwort: Hydration).

Und auch bei entkoffeniertem Kaffee gilt: trinkt nur trommelgerösteten Decaf-Kaffee!

Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Kohlensäuremazeration

Die Kohlensäuremazeration ist vom Weinbau inspiriert. Sie ist eine Unterart der anaeroben Fermentierung und wird in der Weinherstellung angewandt. Sie ist eng mit der französischen Weinregion Beaujolais verbunden.

Bei der Kaffee-Kohlensäuremazeration werden ebenfalls die ganzen Kirschen fermentiert. Sie werden in einem Behälter versiegelt, in den aktiv Kohlendioxid (CO2) gepumpt wird. CO2 erzeugt Druck und verdrängt Sauerstoff (O2), wodurch eine anaerobe Umgebung entsteht. Man geht davon aus, dass CO2 eine schonendere Stoffwechselkraft bewirkt, als die Gärung unter freiem Himmel und damit die Oxidation von Frucht- und Samengewebe reduzieren kann.

Im Vergleich zur Wein-Mazeration ist die Kaffee-Mazeration aufwändiger. Anders als bei den Weintrauben, wird beim Kaffee nicht die Frucht, sondern der Samen aufbereitet. Daher ist die Aufbereitung des Kaffees etwas komplexer als die der Trauben. Die Kaffeebohnen durchleben mehrere Arbeitsgänge der Fermentation: die des Fruchtfleischs, danach die Lösung des Fruchtfleisches vom Samen, dann folgt die Reinigung der Samen, die im Anschluss getrocknet und gelagert werden. Erst dann kann man an die Röstung und die spätere Zubereitung denken, bei dem sie - zum Genuss der Kaffeeliebhaber - die vollen Aromen entfalten.

Warum betreibt man den Aufwand der Kohlensäuremazeration?

Während Faktoren wie Zeit und Temperatur dazu beitragen können, eine Reihe verschiedener Aromen zu erzeugen, haben Kaffees aus Kohlensäuremazeration oft „intensive Geschmacksprofile mit alkoholischen und gekochten Fruchtaromen.

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Arabica & Robusta

Es gibt zahlreiche Kaffeebohnen-Sorten. Doch nur bei dreien lohnt es sich wirtschaftlich, sie zu kultivieren: Arabica, Robusta (Canephora) und Maragogype (sog. Elefantenbohnen sind ca. doppelt so groß wie die beiden anderen Sorten).

Merkmale und Unterschiede von Arabicas und Robustas:

Kaffeebohnen Arten Robusta Arabica_Schönbergers.jpg

Geröstete Arabica Bohnen zeichnen sich durch ihren milden Geschmack aus. Sie haben eine feine Säure und Noten von Früchten sowie Nougat. Robusta Bohnen sind hingegen eher nussig und bitterschokoladig im Geschmack. Beide Bohnen entwickeln am besten im Trommelröster ihre Aromen, wobei die Arabicas eine kürzere Röstzeit benötigen wie die Robustas.

Auch optisch gibt es einen Unterschied: Robustas haben mittig einen eher geraden Schnitt, Arabicas einen geschwungenen. Dieses Kurz-Video zeigt den Unterschied:

Charakteristika der Arabica und Robusta-Bohnen

Arabica-Bohnen eignen sich ideal für die helle Kaffee-Röstung, die zuerst aus Triest und später - noch heller - aus Skandinavien und der USA bzw. Australien zu uns gewandert ist. Die Bohne in ihrer feinen Ausprägung lässt die helleren Röstungen einfach wunderbar stimmig wirken. Robusta-Bohnen hingegen verlangen nach einer längeren Röstdauer, damit sich die typischen Aromen besser entfalten können. Diese längere Röstdauer zieht natürlich dann auch die Fruchtigkeit heraus und erhöht die Bitterstoffe. Der Gesamteindruck ist dunkler und röstiger mit Noten von Bitterschokolade.

Die Robusta Pflanze ist - das kann man sich leicht mit Eselsbrücke merken - robuster. Sie ist weit nicht so pflegebedürftig bzw. anfällig wie die Arabica-Sträucher und daher werden sie von Kaffeefarmen oftmals bevorzugt bewirtschaftet. Darin liegt allerdings auch eine Falle: Da sie weniger Pflege benötigen, werden sie oftmals nicht so gut gepflegt und das schmeckt man dann auch. Daher hat der Ruf der Robusta-Bohne in den letzten 70 Jahren ziemlich gelitten. Heute gibt es dankenswerterweise einen Gegentrend. Mehr dazu kann man hier nachlesen: Robusta wieder im Vormarsch.

Die Unterschiede der beiden Bohnen-Sorten hier kurz zusammengefasst:

Robusta und Arabica_Schönbergers.jpg

Beide gemeinsam ergeben einen wunderbar röstigen Blend mit einem schokoladigen Geschmack, wie wir ihn in Zentral-Europa gerne genießen!

Warum nur eine Bohne genießen, wenn man auch die Vorzüge beider haben kann? Das dachten sich vor vielen, vielen Jahren die Vorreiter der Kaffeezubereitung - die Italiener - und haben die Röstungen beider Sorten vermengt.

Das Geheimnis dabei:

Zuerst werden Arabica und Robusta-Bohnen geröstet und später erst zusammengemischt. Warum? Wie oben beschrieben, kommen Arabicas mit einer kürzeren Röstdauer aus als Robustas. Daher würde ein gemeinsames Rösten bedeuten, dass die Arabicas verbrennen oder die Robustas nicht ganz “durch” sind. Das schmeckt man dann auch. Leider gibt es solche Röstungen tatsächlich. Man kann sie leicht erkennen: solche Industrieröstungen werden oftmals zu Dumping-Preisen verschleudert. Also: ein Blick auf den Preis kann schon einiges über die Machart des Kaffees verraten! Hier ein paar weitere Tipps, wie man guten Kaffee alleine an der Verpackung erkennt: 6 Hinweise auf eine gute Röstung

Ein guter Blend sorgt jedenfalls für den typischen Kaffeegeschmack, den wir in Österreich so lieben:
etwas röstig (also etwas länger in der Trommel belassen) mit intensiv feinen Schokoladen-Noten, voller Körper am Gaumen mit langem Abgang und viel Crema. Was will man mehr? ;)

B&M espresso Crema.jpg

Ich hoffe, ich habe Euch jetzt den Mund wässrig gemacht und Ihr strebt gleich in die Küche bzw. ins nächste Café für eine schöne Tasse schwarzes Gold!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler


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Kaffee Peeling - Coffee Scrub

Für alle, die ihrer Haut was Gutes tun wollen und wenig Geld dafür ausgeben möchten, habe ich einen genialen, dafür umso effektvolleren Tipp:

Kaffeesatz eignet sich einmalig für Hautpeelings!

Ich bin ja nicht eitel, aber probiere gerne immer wieder mal was Neues aus - auch in Sachen Körperpflege. Der Beauty-Effekt, der dem Peeling nachgesagt wird, verspricht eine "glatte, samtweiche Haut".

Und so hab ich's natürlich gleich selbst probiert, damit ich Euch auch berichten kann, wie's funktioniert. Fazit: die Falten sind zwar nicht weg 😉, aber der Erfrischungskick lässt sich nicht leugnen. Und zur Entspannung hilft es auch, weil lustig!

Gesichtspeeling:

Für ein Gesichtspeeling 1 Esslöffel Kaffeepulver oder Kaffeesatz mit etwas Olivenöl vermischen. Die Konsistenz des Gemisches soll nicht flüssig sein, sondern eine Art Paste. Damit es gut am Gesicht haften bleibt ;) Fertig! Wer mag, gibt noch klein geschnittene Orangenschalen oder Vanilleschoten dazu. Und die ganz “Harten” geben noch eine Prise Salz dazu. Aber das braucht es nicht unbedingt.

Nun auftragen. Am besten über dem Waschtisch oder gleich direkt in der Dusche. Dann macht Kleckern nämlich Spaß. Schön einreiben und ein bisschen einwirken lassen. Danach vom Gesicht waschen und schon spürt sich die Haut wunderbar weich an. Warum? Weil Kaffee ja viele Öle enthält und das Pflegt die Haut! 

Körperpeeling:

Für die "Ganzkörper-Belebung" mischt man 5 Esslöffel Kaffeesatz mit 2 Esslöffeln Olivenöl. Wer möchte, fügt zusätzlich noch 150g Meersalz dazu. Falls Ihr kein Meersalz zur Hand haben solltet: macht nichts! Das der Body Scrub wirkt auch ohne hervorragend! Und falls Ihr kein Olivenöl habt, auch kein Problem! Andere gute Öle wie z. B. Mandelöl oder Leinöl funktionieren auch wunderbar!

Zum Auftragen einfach mit der Hand eine große Menge aus dem Topf nehmen und das Peeling mit kreisrunden Bewegungen am Körper verteilen. Ihr könnt das schwarze Gold durchaus mit etwas bisschen Druck verreiben. Danach kurz einwirken lassen und anschließend abspülen.

Wer möchte, kann mit dieser Mischung auch das Gesicht mitbearbeiten. Aber Achtung: die Augen aufgrund des Salzes unbedingt auslassen! 😉

Tipp zum Auftragen: Auf ein riesen Badetuch stellen, bevor ihr mit dem Einreiben beginnt. Dann lassen sich die Spuren am Boden später leicht “einsammeln”. Besser noch, sich zum “Einrubbeln” direkt in die Dusche stellen. Dort können die herabfallende Peeling-Teilchen später mühelos von den Wänden bzw. dem Boden abwaschen.
 

Body Scrub mit Spa-Effekt

Wenn Ihr etwas mehr Zeit habt und eine noch intensivere Wirkung und Entspannung erzielen möchtet, dann lasst einfach das Peeling länger wirken: 10 Minuten nach dem Auftragen einwirken lassen und anschließend noch weitere 10 Minuten mitsamt dem Peeling in die mit warmem Wasser gefüllte Badewanne.

Damit Ihr das Peeling voll genießen könnt - und später nicht viel Zeit mit Putzen habt - ist es am besten, Ihr bereitet Euch ein Handtuch an einem warmen Platz vor, auf das Ihr Euch setzt oder stellt, wenn Ihr das Peeling aufträgt und danach die 10 Minuten einwirken lässt.

Tipp: am besten genießt man die Badewanne-Session mit einem guten Tässchen Espresso, dann wirkt das Peeling gleich nochmal besser ;)

Und noch ein Tipp: Nach dem Abduschen ist es am besten, die Dusche sofort auszuspülen. Die Kaffee-Peeling-Masse hinterlässt zwar keine Flecken, falls es antrocknen sollte, aber dennoch lässt es sich im frisch-freuchten Zustand mühelos wegwaschen. Getrocknet braucht es etwas mehr Putz-Aufwand. Und wir wollen's ja entspannt haben!

Mein Fazit: Koffein-Kick für die Haut!

Koffeingehalt bei Beauty-Produkten wird ja seit Jahren beworben. Frische für die Haut und Anti-Cellulite-Effekt werden versprochen. Kaffeetrinker haben’s leicht: Sie müssen dafür nicht tief in die Geldbörse greifen. Nach dem Kaffeegenuss, ab ins Bad mit dem Sud.

So ein Coffee-Scrub ist eine tolle Sache! Selbst getestet und für gut befunden - siehe Fotobeweise 😉. Wir Männer haben durchs (meist) regelmäßige Rasieren, ohnehin einen "Scrub Effekt". Daher denke ich, Frauen haben etwas mehr davon. Jedenfalls aber lässt dieses Peeling nach dem Abwaschen sofort ein gutes Gesichtsgefühl bzw. Körpergefühl entstehen - egal ob Männlein, Weiblein oder Divers!

Was ich jedenfalls sagen kann: es macht die Haut seidenweich! Auch Stunden später hat man noch das Gefühl von "frisch gewaschen & gut gepflegt" auf der Haut - ein sensationelles Körpergefühl! Ich sehe wieder aus wie ein Baby - bzw. zumindest fühle ich mich so ;)

Also: Probiert es aus. Es wirkt.
Und ist kostenschonend. Was will man mehr?


Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Der Röstprozess

Das alles passiert beim Röstvorgang!

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