Das Daily Business im Büro hält alle auf Trab. Umso wichtiger ist oft der kleine Genuss, den eine Tasse Kaffee bringt. Damit diese kurze Kaffeepause optimalst genossen werden kann, sind vor allem zwei Dinge ausschlaggebend.

  • Erstens, guter Kaffee.
    Am besten, wie schon oft betont, in Form von Trommelröstungen, da die für besten Geschmack und auch bestens für unseren Körper verträglich sind.

  • Zweitens, gute Hygiene.
    Und hier möchte ich näher darauf eingehen, denn ich sehe im Zuge meiner Liefer- & Wartungsarbeiten in sehr vielen Büros und Gastro-Betrieben, dass die Maschinen zwar oft außen vorbildlich geputzt werden und blitzeblank auf ihren Plätzen glänzen. Ganz oft wird allerdings die Reinigung des Maschinen-Inneren vergessen bzw. aus mangelnden Zeit- oder Informationsgründen nicht durchgeführt.

Daher hier ein paar Tipps für die Hygiene des Inneren Eurer Maschine. Wenn Ihr die folgenden Punkte beherzigt, dann steht einem umfassenden Kaffeegenuss sowie einem langlebigen Erhalt Eurer Maschine nichts im Wege:

1. Täglich die Brühgruppe reinigen

Das Reinigen der Brühgruppe ist besonders wichtig, da sich durch die Kaffeezubereitung Öle und Kaffeemehl-Reste absetzen. Diese müssen entfernt werden, da
a) die austretenden Öle bei Nicht-Entfernung ranzig werden
b) das verbleibenden Kaffeemehl durch die Erhitzung verbrennen kann
und das Verbrannte direkt in die nächste Tasse kommt
c) es außerdem zur Schimmelpilz-Bildung kommt.

Summa summarum kann man also schon erahnen, dass sich diese einzelnen Faktoren extrem auf den Kaffeegeschmack und auch auf die Gesundheit auswirken. Denn wer will schon ranzige Öle oder gar Schimmel trinken!

Falls die Brühgruppe in Eurer Maschine nicht herausnehmbar ist: schaut, ob der Anbieter eventuell die Funktionalität der "Rückspülung" (Reinigung der inneren Leitungen & Bestandteile mittels Reinigungsmittel) eingebaut hat. Falls nicht, solltet Ihr jedenfalls von einem Service-Mann eine regelmäßige Wartung durchführen lassen, bei der er die Brühgruppe herausschraubt und in Reinigungsmittel einlegt bzw. damit kräftig säubert.

ACHTUNG: das Reinigen der Brühgruppe ist nicht zu verwechseln mit der Entkalkung! Diese ist natürlich vor allem bei hartem Wasser sehr wichtig, ersetzt aber die tägliche Reinigung nicht!

2. Täglich das Wasser wechseln

Frisches Wasser trägt enorm zur Kaffeequalität bei!
Wenn Ihr eine Maschine habt, die mit einem Wassertank ausgestattet ist, dann wechselt das Wasser täglich. Falls Ihr das nicht macht, kommt es einerseits zu Geschmacksverlusten, weil das Wasser abgestanden ist und andererseits mittelfristig kommt es zur Schlierenbildung im Tank. Auch das ist nicht gerade der Gesundheit zuträglich.
 

3. Täglich die Sudlade leeren

An Ende des Bürotages solltet Ihr jedenfalls den Kaffeesud leeren. Ihr müsst ihn nicht wegwerfen - es gibt vielzählige Möglichkeiten, wie Kaffeesud sinnvoll weiterverwendet werden kann.
Jedenfalls sollte er aus der Sudlade raus, damit dort keine Schimmelbildung entsteht. Durch die Feuchte des Kaffeesatzes kann das sehr schnell passieren - besonders in den Sommermonaten. Und Lebensmittel bzw. Getränke und Schimmel, das verträgt sich einfach nicht!

4. Milchlanze: nach jeder Nutzung reinigen

Wenn Ihr gerne Milchkaffee trinkt, dann solltet Ihr die Dampflanze oder den Milchschäumer nach jedem Gebrauch sofort reinigen. Milch hat - vor allem im Sommer - die Eigenschaft, sehr schnell sauer zu werden und das ist natürlich gerade für den Kaffeegeschmack sehr abträglich. Länger ungereinigte Kaffeelanzen bringen natürlich auch wieder alle möglichen Risiken der Bakterienbildung mit.

5. Falls Ihr eine Siebträger-Maschine habt: die tägliche Reinigung des Siebträgers ist WICHTIG!

Die Siebträger-Maschinen sind mit einer Rückspül-Funktionalität ausgestattet, die täglich in Anspruch genommen werden sollte. Der Anbieter bzw. Lieferant Eurer Maschine zeigt Euch, wie das geht.

Viele Nutzer wissen das nicht - auch nicht im Profi-Gastro-Bereich. Das ist erstaunlich, aber immer wieder beobachtbar. Denn man könnte meinen, dass bei der Kellner-Ausbildung die Hygiene bei der Getränke-Zubereitung ein großes Kapitel ist.

Daher gilt: putzt, putzt, putzt was das Zeug hält! Denn meist ist nicht die Kaffeebohne schuld, wenn der Kaffee nicht schmeckt, sondern die ungeputzte Maschine! Natürlich gibt es Ausnahmen (billige Industrieröstungen, alter Kaffee oder auch zu wenig Kaffeemehl pro Tasse), aber die meisten Fälle, die mir unterkommen sind, sind meist hygienebedingt.

So ein Reinigungs-Vorgang dauert bei Siebträgern (je nach Maschinengröße) 10 - max. 20 Minuten und zahlt sich sowohl geschmacklich als auch bakterienabtötungstechnisch jedenfalls aus - es nicht zu tun, ist keine Option!
 

6. last but not least: regelmäßige Maschinenwartung!

Je nach Nutzungsgrad, empfehle ich eine vierteljährliche bis jährliche Wartung. Die umfasst den Tausch der Dichtungsringe, Entkalkung, Wasserfilter-Tausch, Schrauben- Leitungs & Schmiermittel-Check, etc. Eine gute Wartung verlängert die Lebensdauer Eurer Maschine enorm. Und sie kostet nicht die Welt. Hier würde ich also nicht sparen. Außer, Ihr wollt bald gerne eine neue Maschine anschaffen - soll ja durchaus auch vorkommen 😉!

Fazit

Auch wenn der Büroalltag hektisch und man Abends müde ist und Maschinenhygiene dann das Letzte ist, was einem Freude bereitet, denkt dran: Hygiene ist wichtig, weil sie für die Gesundheit wichtig ist! Und natürlich ist der Kaffeegeschmack je besser, je höher die Hygiene ist. Mehr gibt's dazu nicht zu sagen.

Es hilft, das Ganze positiv zu bewerten:
Abgesehen, davon dass Ihr täglich vom ausgezeichneten Kaffeegeschmack profitiert und der ungesunden Schimmelbildung vorbeugt, kann so ein Reinigungsvorgang durchaus auch meditativ wirken: eine solche Auszeit von 10 - 15 Minuten nach einem stressigen Tag im Office kann ein schönes Ritual sein, um runterzukommen. Und Ihr könnt mit der Aussicht auf den guten Kaffee am nächsten Morgen in den wohlverdienten Feierabend gehen. 

Also: einfach machen und sich am guten Kaffee erfreuen!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

1 Comment