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Kaffeesatz als Rohstoff für Pilzzucht!

Ein Beitrag in Sachen Multitalent Kaffeesud.
Wie schon in früheren Beiträgen erwähnt, ist der Kaffeesatz ein wertvolles "Abfall"-Produkt, das ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft vielseitig weiterverwendet werden kann. Ob zur Geruchsneutralisierung in Kühlschränken oder Autos, zum Reinigen von Spülen, als Möbelpolitur, als Pflanzendünger, Schädlingsabwehr oder zur Körperpflege (Haarspülung oder als Peeling mit Anti-Cellulite-Effekt). Und auch die Textilindustrie hat den Kaffeesud für sich entdeckt: so erzeugt z. B. Singtex, Marktführer für Funktionstextilien, sogar Trikots und Teppiche aus Kaffeesatz. Es ist somit also klar: Kaffeesud ist vielseitig anwendbar und erzielt nachweislich beste Effekte!

Kaffee für die Pilzzucht!

Ganz den Gesetzen des "ökologischen Fußabdrucks" bzw. der Blue-Economy folgend, setzen mehr und mehr Private wie auch Betriebe - wie z. B. Gärtnereien - auf den Wunderstoff Kaffeesatz. Perfekt für uns, weil wir trinken und schenken gerne viel Kaffee aus und da ist es uns natürlich umso lieber, wenn nach so einem umtriebigen Tag Nichts übrigbleibt, was bestens als Rohstoff für Anderes dienen kann.  

Ein im deutschsprachigen Raum nicht neuer, aber immer wieder weiterentwickelter Ansatz ist die Zucht von Pilzen. Mittels Kaffeesud-Einsatz bekommen die allseits bekannten Champignonfarmen nun Gesellschaft von ander-n Pilzfarmen, wie z. B. Austernpilz- & Seitlings-Farmen. Denn all diese Pilzsorten lieben Kaffeesatz als Basis für ihr Wachstum. Sie nehmen beim Wachsen allerdings kein Koffein auf und schmecken auch nicht nach Kaffee. Win-Win-Situation, sozusagen.

Vor einigen Jahren gab's bereits im experimentierfreudigen Berlin die ersten Pilzstartups, die sich neben Austernpilzen auf Limonen- & Rosa Seitlinge spezialisiert haben. Und nun ist der Trend auch in Österreich angekommen. So geschieht das z. B. auch beim sympathischen Gründer-Duo von Hut & Stiel, das zu 100% auf Kreislaufwirtschaft setzt und sich auf Austernseitlinge spezialisiert hat. Hier wachsen in einem Keller im 20. Wiener Gemeindebezirk die Seitlinge froh vor sich hin und sind aufgrund ihrer Qualität offensichtlich auch in der Spitzengastronimie sehr beliebt.

Bei solchen Keller-Zuchten kann man - je nach Anbaufläche - bis zu 150kg monatliche Ernte mit guter Qualität erzielen und um eine Idee zu bekommen, welche Kaffeesatzmengen zum Einsatz kommen: aus einer Tonne Kaffeesatz kann man ca. 150 Kilo Pilze ernten.
 

Pilz-Auf-KaffeeSatz-Experiment für zu Hause

Für alle, die jetzt auf den Gusto gekommen sind und selbst mal ausprobieren möchten, ein paar Austernpilze oder Seitlinge zu ziehen, hier eine kleine Anleitung für zu Hause.

Ihr braucht:

  • eine große Schale oder eine Folie

  • ein scharfes Messer oder eine Schere

  • einen Blumentopf mit Loch im Boden

  • eventuell Gartenhandschuhe

  • ca. 300 g frischen Kaffeesatz (maximal 2 Tage alt)

    Und so einfach geht's:

1. Streift die Handschuhe über, wenn Ihr Euch die Finger nicht schmutzig machen wollt.
2. Schneidet dann die Folie mit dem Messer oder der Schere komplett auf.
3. Gebt den Großteil des Kaffeesatzes in den Blumentopf (hebe etwas Kaffeesatz auf, um später die Oberfläche des neuen Gemisches zu bedecken.
4. Nehmt das Substrat aus der Verpackung, zerkleinert es in der Schale oder auf der Folie und vermischt es dann gut mit dem Kaffeesatz im Topf. Wenn gut durchmischt, dann könnt ihr es ruhig etwas fest drücken.
5. Nimm den restlichen Kaffeesatz und bedecke den Topfinhalt damit.
6. Nun stellt den Blumentopf an einen schattigen Platz, ruhig auch im Freien (achtet dabei darauf, dass er nicht zu viel Sonne hat). Fertig!!

Der Pilz macht nun die Arbeit: es dauert nun etwa 14-28 Tage, bis er das neue Substrat komplett durchwachsen hat (ist von der Pilzsorte abhängig). Nach zwei Wochen kann man dann beginnen, das Substrat mit der Gießkanne zu befeuchten - kann ruhig kräftig sein.
Danach regelmäßig (ein bis zwei mal täglich) feucht halten. Nach wenigen Tagen zeigen sich dann erste Fruchtkörper und ein paar Tage darauf kann dann schon geerntet werden!

Viel Spaß beim Experiment!

In der Zwischenzeit könnt Ihr bei uns im Schönbergers vorbeischauen und bei einer guten Tasse Kaffee die Wartezeit verkürzen. Und natürlich könnt Ihr jederzeit gratis Kaffeesud mitnehmen - solange der Vorrat reicht! 😉

Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler
PS: Hier sind noch ein paar Tipps nachzulesen, wie Kaffeesud helfen kann, Tiere gezielt von gewissen Bereichen fernzuhalten.

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Ökologischer Fußabdruck

Wenn Euch der ökologische Fußabruck Eures Unternehmens wichtig ist, dann trinkt Kaffee aus ganzen Bohnen!

Warum? Weil die Weiterverarbeitung und Verpackung des Rohkaffees das Ausmaß des Kaffee-Fußabdrucks enorm beeinflusst.
 

Hintergründe & Verantwortung

Die Ursache für die heutigen und zukünftigen (Umwelt-)Veränderungen und die damit in Zusammenhang auftretenden Probleme auf eine sogenannte Überbevölkerung zu schieben, ist eine einfache Möglichkeit, sich aus der Verantwortung zu stehlen.

Denn es ist nicht vordergründig die Größe der Weltbevölkerung, die zu Klimawandel, Dürrekatastrophen, Umweltverschmutzung, zur Zerstörung ganzer Ökosysteme und Lebensräume führt, sondern der menschliche Umgang damit: wachsender Verbrauch von Energie, Wasser und Rohstoffen, höhere Abfallmengen, intensivere Flächennutzung – und diese sind sehr ungleich verteilt. Die derzeitigen Mechanismen des globalen Handels verschärfen zum Teil die Auswirkungen dieser ungleichen Bedingungen.

Ein guter Bekannter beschreibt das menschliche Verhalten sehr treffend: "Der Mensch denkt oft zwar g'scheid, aber handelt dann dumm". Das gilt ja für viele Bereiche 😉 - und natürlich auch für so manche Kaffeeaufbereitung.

Gott-sei-Dank gibt es mehr und mehr Gegenbewegungen. Da sind z. B. die traditionsbewußte E.S.E-Pad-, Mokkakannen- oder Frenchpress-Trinker, die den Geschmack der herkömmlichen Zubereitung einfach mehr schätzen als neuere Systeme. Auch gibt es die überzeugten Gärtner, die Kaffeesatz nicht mehr nur zur Rosenbeetpflege nutzen, sondern auch zur Schädlingsbekämpfung oder zur Zucht von Champignons. Und natürlich gibt es die schönen Direct Trade-Initiativen, die sowohl ökonomisch als auch sozial erfolgreich gegensteuern und deren Abnehmer diese Bemühungen gerne unterstützen und auch bereit sind, pro Kilo Kaffee ca. 4-5 EUR gerne mehr zu berappen.

Der Kaffee-Footprint

Der ökologische Fußabdruck des Kaffees setzt sich aus 4 Faktoren zusammen:

  • Anbau

  • Aufbereitung

  • Röstverfahren &

  • natürlich die Verpackung.

Fakt ist, dass für die Erzeugung einer Tasse Kaffee 4,3 Quadratmeter Land benötigt werden. Doch nicht nur für die Erzeugung von landwirtschaftlichen Produkten wird Land gebraucht. In all unseren Konsumgütern ist indirekt Land enthalten, das für die Erzeugung genutzt wurde. Die Fertigung eines einzigen Laptops braucht zum Beispiel zehn Quadratmeter Land.

Je nach Aufbereitungsverfahren (trocken oder gewaschen), Röstverfahren (Industrie, Gefriertrocknen oder Trommelröstungen), Handelsverfahren (Börsen, Großvertrieb, Fair Trade, Direct Trade, etc.) sowie Verpackung (Beispiele: umweltbelastende Alukapseln, ganze Bohnen oder ESE-Pads in Säcken bzw. Tüten, verbundstoffreie oder alufreie Hüllen, etc.) entscheiden sich der Farmer, der Röster, der Vertreiber sowie der Konsument für den jeweiligen Gesamt-Footprint.

Ziel ökonomischer Kaffee-Aufbereitung ist natürlich, zu den oben erwähnten 4,3 m2 so wenig wie möglich zusätzliche Quadratmeter dazukommen zu lassen!
 

Der Große Vorteil Des Kaffee-footprints

Warum sich Unternehmer jedenfalls für die ganze Bohne entscheiden sollten:

  • Abgesehen vom besten ökologischen Footprint

  • bietet diese Wahl auch den besten Preis - für Privat und Unternehmen!

  • Mitarbeitermotivation ist dann noch das "Tüpfelchen auf dem i", denn guter Kaffee ist in Büros, Shops, Kanzleien und Labors erwiesenermaßen der Mitarbeitermotivations-Grund Nummer Eins.

  • Und auch Euer Magen wird's Euch danken: gute Trommelröstungen sind für die Magenschleimhäute im Vergleich zu Industrieröstungen ein Wohltat.

Praktisches Beispiel

Das jüngste Beispiel in Sachen "bewusster Kaffee-Konsum" in Zusammenhang mit Unternehmens-Footprint hat jetzt die Verwaltung der Stadt Hamburg gesetzt: dort wurde festgelegt, dass sämtliche Mitarbeiter keine Kaffee-Alu-Kapseln mehr kaufen dürfen. Privat ja, aber nicht auf "Betriebskosten". Man will dort unter anderem auch demonstrieren, dass die Konsumenten mit großem Einkaufsvolumina sehr wohl ein Zeichen für die Umwelt setzen können.
 

Fazit

Die Wahl guter Bohnen ist für Firmen in mehrerlei Hinsicht die beste, die sie treffen können. Wenn man also smart und ökologische handeln möchte, dann wählt man die ganze Bohne!

Und falls man lieber E.S.E.-Pads mag, dann ist das sowohl geschmacklich wie auch umwelttechnisch eine ebenso gute Wahl.

Also: setzen wir ein Zeichen und trinken guten Kaffee! 😉
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

 

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Entkoffeinierter Kaffee - schädlich oder gesund?

Entkoffeinierter Kaffee ist für diejenigen Menschen eine willkommene Alternative, die auf den Geschmack und das Aroma von Kaffee keinesfalls verzichten wollen, das enthaltene Koffein aber aus verschiedenen Gründen nicht vertragen bzw. meiden möchten bzw. sollten - wie z. B. bei attestierter Koffein-Unverträglichkeit oder bei freudigeren Anlässen wie z. B. Schwangerschaften 😉.

Doch ist entkoffeinierter Kaffee wirklich harmlos oder am Ende sogar ungesund?

Wie wird Kaffee entkoffeiniert?

Im Falle von Kaffee beginnt der Entkoffeinierungsprozess bereits mit den noch grünen und ungerösteten Bohnen. Im Allgemeinen lässt man die Bohnen unter Einwirkung von warmem Wasser oder Wasserdampf zuerst quellen.

Danach gibt es 3 verschiedene Vorgehensweisen, zwischen denen die jeweiligen Produzenten wählen:

  • Option 1: Dichlormethan

Traditionell: das in den Bohnen enthaltene Koffein wird mit einem Lösungsmittel extrahiert - z. B. mit Dichlormethan. Da in einem Prozessdurchlauf jeweils nur ein Teil des enthaltenen Koffeins entzogen werden kann, muss der Prozess öfters wiederholt werden. Bei dieser Methode ist dennoch das Preis-Leistungsverhältnis am vielversprechendsten, denn Teile von Aroma und Geschmack werden zwar abgebaut aber summa summarum bleibt der Gesamteindruck guten Kaffees erhalten.

  • Option 2: Co2

Das in den Bohnen enthaltene Koffein wird mit Co2 extrahiert. Diese Methode wird vor allem für Bio-Kaffees angewandt. Im Vergleich zu Option 1 dauert das Verfahren etwas länger, ist aber grundsätzlich dem Kaffeegeschmack und -Aromen zuträglicher, da Co2 ein Gas ist, das später auch bei der Röstung der Bohne entsteht (und später entgast) und somit im normalen Kaffee-Aufbereitungsprozess ohnehin seinen fixen, natürlichen Platz hat. Vielen Vorzügen steht ein kleiner Nachteil gegenüber: leider ist dieses Verfahren recht kostspielig.

  • Option 3: Wasserbad

Die Bohnen bleiben im Wasserbad bzw. -Dampfbad. Keine weiteren Stoffe werden zugeführt. Dieses Verfahren dauert naturgemäß am längsten und ist sicherlich das natürlichste Entkoffeiniertungsprozedere. Allerdings waschen sich aufgrund der geraumen Bewässerungszeit die Bohnen sehr aus und somit geht viel Kaffeegeschmack und auch die Aromen verloren. Aufgrund eben dieses ausgedehnten Wasserbads, der "weggewaschenen" Aromen sowie den mit der Verfahrenslänge zusammenhängenden hohen Kosten wird diese Methode selten angewandt.

Hier ein Beitrag vom Deutschen Fernsehen. Schon zwar etwas älter und recht kritisch, fasst er die Fakten sehr gut zusammen:

Fazit:

Sämtliche Untersuchungen ergeben, dass jeder mit Dichlormethan behandelte Kaffee unter den von der EU festgelegten Werten von 2mg Dichlormethan pro Kilo liegen - im Schnitt liegt der Wert bei meist unter 0,15mg - und kann somit laut EU-Empfehlung bedenkenlos genossen werden.

Der Trade-Off: Geschmackseinbußen.

Kaffee enthält ca. 400 chemische Bestandteile, die wesentlich für den Geschmack und das Aroma des aufgebrühten Getränkes verantwortlich sind. Bei der Entkoffeinierung gehen durch die Behandlung der Bohnen natürlich auch Geschmacks- und Aroma-Stoffee verloren, die eigentlich beim Kaffee-Genuss gewünscht sind. Abhängig vom Entkoffeinierungsverfahren werden diese Bestandteile ebenfalls in mehr oder weniger großem Umfang entfernt, was zu unerwünschten geschmacklichen Veränderungen des Kaffees führen kann.

Auch muss man wissen, dass bei sämtlichen Verfahren ein minimaler Anteil an Koffein in den Bohnen zurückbleibt. Natürlich wesentlich geringer als bei unbehandeltem Kaffee, aber dennoch denke ich, solltet Ihr das wissen.

Daher mein Rat: wenn ihr entkoffenierten Kaffee trinken mögt, dann könnt Ihr in Europa bedenkenlos genießen (EU-Regulierung) - natürlich wie bei allen Getränken: in Maß und Ziel. Und auch wie beim "normalen" Kaffee solltet Ihr jedenfalls ausreichend stilles Wasser trinken (Stichwort: Hydration).

Und auch bei entkoffeniertem Kaffee gilt: trinkt nur trommelgerösteten Decaf-Kaffee!

Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Die 5M-Regel

Was macht guten Kaffee aus?
Es gibt unzählige Komponenten, die dafür verantwortlich sind, dass der Kaffee, der in der Tasse landet so schmeckt wie wir uns das vorstellen.

Und weil natürlich in Italien Kaffee als eins der höchsten Güter des täglichen Genusses geschätzt ist, haben die Italiener ein System definiert, welches diese unzähligen Komponenten übersichtlich in 5 Phasen zusammenfasst - die 5-M-Regel:

1. Mensch - Mano dell'operatore

Der Mensch ist sozusagen die "Spider in the coffee-Web". Der menschliche Handgriff bestimmt alles: die Qualität, den Geschmack, den Genuss. Wir haben es selbst in der Hand, den optimalen Kaffee zuzubereiten.

Wir entscheiden, wie wir den Kaffee herstellen und konsumieren. Es geht dabei um die Wahl der Anbau- & Erntemethoden, der Bohnen und natürlich der Maschinen. Wir selektieren die Rohbohnenqualität, die Aufzuchtart (Mono-/Mischkulturen, Bio oder nicht, Lage, etc.), Aufbereitung, Handel (Masse, Fair oder Direct). Wir wählen die Röstung bzw. die Mischung/Blend der einzelnen Bohnen, entscheiden uns für die Art der Zubereitung - Espresso, French, Filter, Mokkakanne, den Kaffeetyp - Cappuccino, Espresso, Macchiato, Latte, Verlängerter, Brauner, Arabisch/Griechisch/Türkisch, etc. - und den zugehörigen Mahlgrad (manuell oder elektrisch) sowie die geeignete Maschine. Und last but not least entscheidet er sich für den Grad der Wartung und Hygiene an der Maschine und rund um die Kaffeezubereitung.

2. Mischung - Miscela

Hier ist die Frage der Fragen: welche Rohbohnenqualität (Anbaugebiet, Region), welche Ernte- & Aufbereitungsart (wet, honey, dry --> siehe Tabelle unten) und welche Röstung - nordisch hell oder dunkel schokoladig - wähle ich?

 

ZUR RÖSTUNG:

Für die Wahl und Interpretation der Röstung gibt das "Geschmacksrad" Aufschluss (siehe Grafik rechts).

Ich mag selbst lieber die sogenannten schokoladigen - also dunkleren Röstungen, so wie man sie aus Italien kennt (im Geschmacksrad rechts in Brauntönen gehalten).

Aber auch die "fruchtigen" Röstungen sind sehr interessant und hinterlassen am Gaumen oft unglaublich beeindruckende Nuancen von Zitronen, Mandarinen oder Erdbeeren (im Geschmacksrad oben rechts in gelb/apricot-Farben angezeigt).

 

 

3. Menge - Manutenzione

Die Menge und Geschmack des Kaffeemehls hängt einerseits stark von der Zubereitungsart und der damit zusammenhängenden extrahierten Flüssigkeit sowie der Wartung und Hygiene der Geräte bzw. bei der Zubereitung selbst zusammen. Es geht dabei vor allem darum, stets die gleichgut hohe Qualität in die Tasse zu bekommen und dieses Niveau auch zu halten.

Dies zeichnet gute Gastronomen bzw. exzellente Baristi aus:
es wird nicht am Kaffeemehl gespart, die Milch - wenn im Einsatz - ist perfekt geschäumt, dann spricht man von einer Milch-Cerme. Die erhält man, wenn man die Milch nicht zu heiß werden lässt und eine gute Dampflanze verwendet. Man spricht auch von “Mikroschaum”.

Auch die Maschinen-Hygiene ist nicht zu unterschätzen! Tägliches Rückspülen zahlt sich aus! So ist es z. B. heute in exzellenten Espresso-Bars in Italien, Australien, USA, UK, Japan und nun auch in Österreich üblich, dass ca. 9g guten Kaffeemehls pro Tasse verwendet werden. Und auch, dass es unter Tags mehrmals Reinigungsläufe an der Maschine vorgenommen werden. Dies hat vor allem den Grund, Kaffee-Bitterstoffe und Öle aus der Maschine zu bekommen. So ist beste Kaffeequalität rund um die Uhr gewährleistet.

Mengenmäßig gelten für Espresso & Filterkaffee folgende Regeln:

Die Kaffeemenge wirkt sich zusammen mit dem Mahlgrad entscheidend auf den Geschmack des Kaffees aus. Bei Voll- und Halbautomaten (Siebträgern) spielen diese beiden Faktoren in Zusammenhang mit dem Druck beim Tampen (manueller Andruck im Siebträger) bzw. in der Brühgruppe (9Bar) eine wesentliche Rolle. Hier wird entschieden, ob ein Espresso perfekt, unter- oder überextrahiert wird:

Der perfekte Espresso. Unterextrahierter Espresso. Überextrahierter Espresso. Quelle: Kaffeezentrale Schweiz

Der perfekte Espresso. Unterextrahierter Espresso. Überextrahierter Espresso. Quelle: Kaffeezentrale Schweiz

 

4. Mahlgrad/Mühle - Macinadosatore

Abhängig von der Zubereitungs-Art ist natürlich der Mahlgrad zu bestimmen. Grob zusammengefasst kann man sagen, es gibt 4 Hauptarten der Körnung:
1. Grob für Frenchpress
2. Mittel für Filterkaffee
3. Fein für Espresso
4. Ultrafein für Arabisch/Griechisch/Türkischen Kaffee.

Allgemein stellt sich die Frage: Handmühle oder elektrische. Wer viel Kaffee trinkt, wird mittelfristig mit einer elektrischen besser bedient sein.  

5. Maschinen - Macchina Espresso

Das Feld der Maschinenwahl ist beim Kaffee mindestens genauso breit wie die Entscheidung der Kaffee-Provenienz und seiner Aufbereitung (Region, Bohnenqualität, Handel, Röstung). Die Kaffeemaschine ist das Verbindungsglied zwischen Wasser und Kaffee und je nach Maschinenwahl schmeckt der Kaffee unterschiedlich: Siebträger, Mokkakanne, Vollautomat, E.S.E.-Pad-Maschine, French Press, Chemex, Karlsbader Kanne, Vario C60, Mokkamaster, Aeropress, Cold Brew, etc. lassen Kaffee völlig anders zubereitung und schmecken - von mild bis kräftig. Und da man bekanntlich über Geschmack nicht streiten kann, hat jede Zubereitungsart ihre Vorteile. Also: lasst sie Euch schmecken, Eure Lieblingszubereitungsart!

Ein Tipp dazu: beachtet, dass Filterkaffee in etwas doppelt so viel Koffein enthält wie ein Espresso vom Siebträger. Es gilt also: in Maßen und dafür umso intensiver genießen! 😉

Hier nochmal zusammengefasst das Zusammenspiel derjenigen Komponenten, die einen guten Espresso in einer Siebträgermaschine ausmachen:


Egal, für welche Maschine Ihr Euch entscheidet - eines ist das Allerwichtigste: die HYGIENE!

Sie ist das A und O guter Kaffeezubereitung. Die tägliche Reinigung bzw. die Reinigung nach dem Gebrauch. Dabei geht es vor allem um das Maschinen-Innere. Bei Filter und Mokkakanne ist das leicht. Die Brühgruppen von Vollautomaten sollten herausnehmbar sein und völlig gereinigt werden, Siebträger wollen rückgespült werden. Warum das wichtig ist? Bei der Kaffeezubereitung bilden sich Öle, Kaffeereste, etc. und diese müssen entfernt werden, um ein "Ranzig-Werden" bzw. die damit zusammenhängende Schimmelbildung unbedingt auszuschließen.

Im Zuge meiner vielen Wartungs- und Servicearbeiten stelle ich immer wieder fest, dass es mangelndes Hygiene-Wissen gibt. Man bekommt es beim Maschinenkauf nicht erklärt bzw. geht davon aus, dass sich die Maschinenreinigung innen selbst vornimmt. Das betrifft Privathaushalte genauso wie die Spitzengastronomie. Also keine Scheu: ran an die Hygiene. Und falls Ihr nicht wisst, ob/wie Eure Maschine am besten gereinigt wird, dann fragt beim Verkäufer bzw. Hersteller.
Denn nur Kaffee aus einer sauberen Maschine schmeckt köstlich!

Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Caffè Cortado

Ein kleiner Ausflug nach Spanien bzw. Kuba: hier gibt es eine Kaffee-Köstlichkeit der besonderen Art, nämlich den Cortado.

Ein Cortado ist ein Espresso mit einer kleinen Menge warmer Milch. Er ist also eine Art "Mini-Cappuccino". Es handelt sich dabei um einen Espresso, der mit einer kleinen Menge Milchcreme "markiert" wird.

Mischverhältnis

Das Wort Cortado stammt vom spanischen Verb "cortar", was so viel wie "Schnitt" (wörtlich "Fleck") heißt. Der Cortado ändert je nach Region sein Mischverhältnis von Espresso und Milch. In Europa gleicht er exakt dem italienischen Caffè Macchiato. In den Vereinigten Staaten beträgt das Verhältnis von Milch zu Kaffee zwischen 1: 1 und 1: 2.

Namensvielfalt

Auf Katalanisch heißt der Cortado "Tallat", auf Baskisch "EbaKi", auf Portugiesisch wird er "Pingo" oder "Garoto" genannt und die Franzosen trinken ihn als "Noisette". In den Vereinigten Staaten variiert sein Name stark nach der Region. An der Ostküste ist er allgemein als Cortado bekannt, an der Westküste wird er als "Gibraltar" bezeichnet. Der Name Gibraltar stammt aus San Francisco, Kalifornien, wo Röster den Kaffee in Gläsern der gibraltarischen Libbey Glas-Fabrik servierten und so wird er hier heute noch serviert: im Glas. Auch in Italien gibt es eine Abwandlung des Cortados, den Caffè Macchiato - also wortwörtlich den mit Milch markierten Espresso.

Variationen

In Australien gibt es einen Cortado-ähnliches Getränk, welches als als "Piccolo latte" oder einfach nur "Piccolo" gekannt. Das ist ein Ristretto in einem Macchiato Glas, das mit geschäumter Milch aufgefüllt wird - er kommt also somit einem Latte Macchiato in unserer Region sehr nahe.

In Kuba wird es als "Cortadito" bekannt. Typisch dort ist, dass der Barista bereits bei der Zubereitung Zucker zufügt. Der Cortadito wird in einem speziellen Glas serviert, oft mit einem Metallring am Boden und einem Metalldraht als Griff. Davon gibt es dann verschiedene Variationen wie z. B. die mit süßer Kondensmilch. Die heißen dann "Cortado condensada", "Cafe con leche condensada", "Bombon" sowie "Leche y leche" (Espresso mit Kondensmilch und Sahne oben). Der "Leche y leche" wird auch gerne auf Malta und Gran Canaria getrunken.

Das Gehemnis des Cortado ist die Milchcreme!

Wichtig ist für alle anderen Kaffeezubereitungs-Arten gilt auch für den Cortado: bereitet ihn mit feinporiger Milchcreme zu, nicht mit grobporigem Schaum. Nur so kommt die gesamte Geschmackspalette des Kaffees in Kombination mit der Süße der Milch zur Geltung. Wie ihr gute Milchcreme produziert, könnt ihr hier nachlesen bzw. ansehen. Solltet ihr keine Dampflanze zur Verfügung haben, dann empfehle ich den Induktionsmilchschäumer CILIO.

Egal, welche Variante Ihr wählt, ich wünsche Euch einen genussvollen Kaffee-Moment!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Worüber Kaffee-Experten reden - Teil 2

... und hier geht's weiter mit den Bereichen, über die sich Kaffee-Experten rege austauschen:

Getigert

Champions ziehen immer gerne Vergleiche mit der schnellen Tierwelt ;). So ist das auch im Kaffee-Universum. Hier nun im speziellen geht es weniger um die Schnelligkeit, sondern um die Anlehnung an die Fellzeichnung der Tiger: von "getigerter Marmorierung" spricht man nämlich dann, wenn die Crema auf dem Espresso kleine dunklere und hellere Schattierungen aufweist. Dies ist ein sehr positives Zeichen. Wir sprechen hier von der Crema die entsteht, wenn es sich um gute Kaffeequalität handelt, frisches Wasser verwendet wird und bei der Espressozubereitung selbst alles richtig gemacht wird (mehr dazu lest hier). Eine schöne, getigerte Crema sollte in etwa so aussehen (siehe unser Espresso-Foto rechts):

Also: haltet Ausschau nach dem Tiger in der Tasse! - "put the tiger in the tank" ;)

 

Guinness effect

Bei der Espresso-Zubereitung wirkt derselbe physikalische Prozess wie beim Zapfen eines Guiness Bieres (daher der Name): die Luftbläschen steigen nicht - obwohl sie viel leichter sind als der Kaffee - gleich an die Oberfläche, sondern sinken zuerst nach unten und kommen dann nach oben. Das klingt zuerst nicht ganz logisch, da die Bläschen ja CO2 enthalten und ihre Dichte daher geringer ist als die des Kaffees.

Was aber geschieht, ist, dass viele Luftblasen der Crema steigen, aber sie steigen überwiegend in der Mitte des Shot-Glases und durch den Druck, den sie erzeugen, drücken sie die kleineren Bläschen am Rand des Glases/der Tasse nach unten. Auf diese Weise entsteht dieses effektvolle Schauspiel, und lässt unser freies Auge den Prozess so wahrnehmen, als ob die Bläschen sinken würden.

Und dieser Prozess ist auch die physikalische Basis der oben erklärten "getigerten Marmorierung". James Hoffmann, alias JimSeven, visualisiert in diesem Video den Guiness Effekt recht eindrucksvoll:

 

Mäuseschwänzchen

Damit bezeichnet man die Form des Espressostrahls, der aus dem Siebträger in die Tasse fließt. Er sollte an einem Stück sein, also nicht unterbrochen, und richtig schön fein/dünn. Dann handelt sich um sogenannte Mäuseschwänzchen. Damit hat man die richtige Fließgeschwindigkeit um in ca. 25 Sekunden 25 ml Espresso aus dem Siebträger zu bekommen und man hat den perfekten Espresso.
 

Godshot

Als "Godshot" wird ein perfekt zubereiteter Espresso bezeichnet. Und jeder Profi ist ständig auf der Jagd nach ihm, am Feilen und Probieren, denn er gelingt auch ihnen nicht immer.
Wann spricht man von einem Godshot? Wenn einfach alles passt. Und das Resultat sieht so aus: Die Crema ist stabil, haselnussbraun und leicht marmoriert, die Espressotasse halb gefüllt, der Duft überwältigend und der erste Schluck bestätigt, was der Duft verspricht: dieser Espresso ist perfekt.

Mehr zur den Komponenten und zur Zubereitung des perfekten Espressos erfährt Ihr hier!
 

Latte Art

Ein großes Feld der Möglichkeiten ist Latte Art. Latte Art ist die hohe Kunst des "Zeichnens mit Milch". Jährlich werden auf der Latte Art Championship-Veranstaltung die Meister der Meister gekürt, die dort innerhalb kürzester Zeit unglaublich konstant hohe Leistungen an "Milchbildern" abliefern.

Bei den Experten gehen allerdings die Meinungen zu Latte Art etwas auseinander: Die einen sind der Meinung "echte Kaffeekenner trinken Kaffee ohnehin ohne Milch", daher ist Latte Art überbewertet. "Und wenn mit Milch, dann ist wichtiger dass die Qualität der Milchcreme stimmt, als dass mir von der Tasse ein Bild in die Augen schaut."

Die anderen stellen die Kunden in den Mittelpunkt. Und natürlich trinken unzählige Kunden gerne Cappuccino oder Caffè Latte und daher ist für sie Latte Art eine Art Königsdisziplin der Differenzierung. Auch hin zum Mitbewerb. Denn kann ein Café tolle "Bilder" in den Kaffee zeichnen, dann kommen die Kunden gerne wieder. Sie fühlen sich verwöhnt und schätzen den Extra-Aufwand, den sie woanders nicht bekommen. Das macht natürlich Sinn!

 

Flat White

Der aus Australien kommende Begriff "Flat White" - im sonstigen englischsprachigen Raum auch als "wet cappuccino" bezeichnet - beschreibt vor allem die Milchqualität, die einen Cappuccino oder Macchiato auszeichnet. Mehr zur Flat White Zubereitung könnt Ihr hier lesen.

Der Flat White verbannt den grobporigen Schaum voller Luft - "praise the Lord"! 😉
Er zeichnet sich durch eine feine Milchcreme aus. Diese Milchcreme bringt den Kaffeegeschmack besonders gut zur Geltung, da sie fein und süßlich schmeckt, nicht zuletzt, weil sie richtig geschäumt wurde (Roll- & Ziehphase und unter 70° Celsius).

Bei uns im Schönbergers gibt's für Milchliebhaber so gut wie immer Flat Whites. Warum? Weil die richtig geschäumte Milchcreme einfach besonders gut und süßlich schmeckt und das den Kaffee-Geschmack dann besonders hervorhebt.
 

Kopi Luwak - Katzenkaffee

Was Kopi Luwak Kaffee ist, könnt Ihr hier nachlesen.
Eins ist sicher: Experten sind inzwischen meist dagegen, Kopi Luwak Kaffee einzusetzen, da der Schleichkatzen-Kaffee heute kaum mehr in freier Wildbahn entsteht, sondern die Katzen zumeist unter unwürdigen Bedingungen in kleinsten Käfigen gehalten werden.
 

Blue Mountain® Coffee

Blue Mountain Coffee® steht für allerhöchste Kaffeequalität. Das Jamaica Coffee Industry Board hat früh erkannt, dass höchste Kaffeebohnen-Qualität nicht nur ein perfektes Resultat in der Kaffee-Tasse liefert, sondern auch ein exzellentes Differenzierungs-Merkmal zu anderen kaffeeproduzierenden Regionen ist. Die harte Arbeit der zertifizierten Hersteller hat sich gelohnt. Ein Blue Mountain® ist einfach ein Blue Mountain®!

Dennoch ist Blue Mountain Coffee® heute nicht mehr ganz so in aller Experten-Munde, wie es noch vor 5 Jahren war. Warum das so ist? Weil Menschen stets auf der Suche nach dem neuen Kick sind 😉. Und auch, weil viele Plantagen vom Blue Mountain®-Ansatz gelernt haben und viel Arbeit in die Weiterentwicklung der Qualität gesteckt haben. So setzen sich heute z. B. viel mehr Hersteller mit der Bodenbeschaffenheit und derennachhaltige Pflege, der Auswahl der Kaffee-Varietäten, dem Verstehen der Röster, die unzähligen neuen bzw. neu entdeckten Zubereitungsarten von Kaffee und vielen weiteren Qualitätsmerkmalen auseinander und erzielen somit beste Resultate.
 

Filterkaffee

Über die Zubereitung von Filterkaffee wird mehr gesprochen denn je. Richtig zubereitet, bietet er viele schöne Geschmacks-Nuancen und kommt trotz hohem Koffeingehalt (doppelt so viel wie Espresso!) sehr mild am Gaumen an. Wirklich gut!

Bei uns kommt gerne der "Freistadt" sowie Single Origins von Suchan Kaffee in die Filtertasse. Denn sie sind einfach unglaublich mild und dennoch voll im Abgang.

Mehr dazu über Filterkaffee gibt's hier zu lesen.
 

Maschinenhygiene

Tja, darüber könnte man nun Seiten über Seiten füllen. Vor allem, wenn man so manche Maschine der heimischen Gastro-Szene inspiziert. Da lassen oft Keime und Schimmel grüßen. Die Folge sind bitterer, verbrannter oder sonst undefinierbarer Kaffeegeschmack. Und so verwundert es so mehr, dass die Kaffeemaschinen-Reinigung - die Maschinen-innere! - nicht am täglichen Reinigungsplan steht.

In Büros erlebe ich auch mal ungereinigte Maschinen. Dort ist es dann manchmal so, dass die angestellten Putzfrauen die Maschinen nicht putzen dürfen und sich dann ein passionierter Kaffeetrinker findet, der die Maschinenhygiene übernimmt.

Summa Summarum dauert Maschinen-Hygiene nicht lange, wenn man sie täglich macht. Wichtig dabei ist, Wasser durchlaufen zu lassen, Rückzuspülen (wenn möglich), Kaffeesudlade leeren (damit kein Schimmel entsteht), Milch in den Kühlschrank und alles was mit Milch in Berührung kam entweder per Dampfdüse reinigen oder ab in den Geschirrspüler (wenn der Maschinen-Anbieter das erlaubt).

Und - je nach Frequenz - solltet Ihr zu Hause oder im Büro mindestens 1x wöchentlich mit einer Reinigungstablette durcharbeiten.
Große Gastro-Maschinen sollten das natürlich täglich erfahren 😉.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen das beste Kaffeeerlebnisse und Expertengespräche!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler 

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Worüber Kaffee-Experten reden - Teil 1

Es wird ja in den letzten Jahren sehr viel über Kaffee gesprochen. Über Anbaumöglichkeiten, Ernte-Arten, Handel und natürlich über die Röstung und Verzehr. Und das ist gut so.

Längst ist Kaffee nicht mehr nur die weltweit zweitmeistgehandelte Ware (nach Rohöl), sondern (wieder) zu einem Genussmittel der nächsten Generation geworden. Dazu haben sehr viele beigetragen: große Kaffeehandelshäuser und Röster der sogenannten 2. Kaffeewelle, denen trotz großen Mengen, die sie rösten, die Kaffeequalität am Herzen liegt - ich denke da z. B. an die österreichischen Häuser Amann-Kaffee, Hornig Kaffee oder Naber Kaffee. Sowie natürlich die Riege der 3rd Wave Coffee Roasters & Brewers die Gott-sei-Dank weltweit beste Kaffeequalität aus dem Boden sprießen lassen und das Thema unermüdlich vorantreiben. Um hier einige zu nennen: Vienna School of Coffee, Caffé Couture, Rösterei Wild, Süssmund Kaffee, Kaffeefabrik,  KaffeeMik, Kaffeemodul,  Kaffee AlchemieSuchan Kaffee, Coffee Pirates, Alt Wien Kaffee. Und es sind natürlich inzwischen viele viele mehr. Und das ist gut so!. Cudos an alle!

Natürlich auch Dank vieler, vieler Individualisten, die sich einfach nicht zufrieden mit dem Kaffee geben, der heute oft in so manchen bekannten Kaffeehäusern in die Tasse kommt und daher ständig das Suchfeld nach guter Kaffeequalität erweitern.

Die Frage ist hier vielleicht: worüber unterhalten sich diese Experten? Was treibt sie an? Was hält sie beschäftigt? Hier an dieser Stelle also eine kleine Zusammenfassung der typischen Experten-Terms, um die sich deren qualitätsorientierte Gespräche und Diskussionen drehen:

Single Origins

Die englische Bezeichnung "Single Origin" bezieht sich auf die Herkunft des Kaffees. Damit ist nicht das Land gemeint, sondern das Anbaugebiet, sprich: es handelt sich um Kaffee, der von ein und derselben Plantage bzw. von Händlern im gleichen Gebiet kommt.

Also Vorsicht: die Bezeichnung "100% Arabica" muss noch lange nicht heißen, dass der Kaffee aus derselben Region, geschweige denn aus demselben Land kommt. Natürlich verhält es sich genauso mit Bezeichnungen wie z. B. "100% Brasil". Auch das kann ein “Blend” - also eine Mischung aus Bohnen aus mehreren Regionen - sein. Auch heißt es nicht, dass nur hochwertige Bohnen verwendet wurden.

Wenn Ihr also auf Single Origins Wert legt, dann achtet immer darauf, dass die Ware, die ihr kauft - tatsächlich aus dem gleichen Anbaugebiet sind.
Was ich hier auch noch sagen möchte: eine Blend heißt nicht immer automatisch, dass der Kaffee minderwertig ist. Ich habe bereits viele, viele genialste Kaffees kosten dürfen, die Blends der köstlichsten Sorte waren. Gute Röster und Kaffee-Anbieter können Euch da beim Kauf beraten.

Hier mein Tipp dazu:

Und noch ein kleiner Tipp: achtet jedenfalls darauf, dass Ihr Kaffee aus Trommelröstungen trinkt. Alles andere tut mittelfristig dem Magen nicht so gut.

Hier eine Beschreibung typischer Suchan Single Origins, die bei uns jederzeit zu haben sind:


Micro Lots

Ein Micro Lot ist in der Regel die kleinste Verpackungsgröße mit der man Kaffeehandel betreiben kann. Im Falle von Rohkaffee wäre das z. B. rein theoretisch ein ganzer Sack Kaffee, sprich 60 Kilogramm Bohnen. Wenn Kaffee-Experten von Micro Lots sprechen, dann meinen sie Mengen zwischen 5 und 100 Säcken. Im täglichen Handelsgebrauch sind es für Klein-Händler und Micro-Röster meist um die 40 Säcke. Diese sind meist die beste Qualität einer Ernte und werden nach dem Cupping von der restlichen Ernte getrennt.

 

Cupping

Beim Cupping wird die Qualität des Kaffees ermittelt. Dabei wird eine kleine Menge des Kaffees in einem kleinen Profi-Trommelröster geröstet. Dann darf er im besten Falle ein bis zwei Tage ruhen, damit sich das beim Röstprozess entstandene C02 abbauen kann.

Frisch gemahlen kommt der Kaffee dann in kleine Wassergläser und wird mit heißem Wasser - nach dem Filterkaffee-Zubereitungs-Prinzip - aufgegossen. Nach 2 - 5 Minuten Ziehzeit wird die Oberfläche (die Bohnen schwimmen oben) mit zwei Esslöffel geteilt und dann direkt aus dem Glas - ebenfalls mittels eins Esslöffels - "gecuppt", sprich verkostet. Dabei ziehen die Verkoster den Kaffee durch die Vorderzähne. Es entsteht dabei das typische Schlürfgeräusch "suuuup" (ähnlich wie Weinverkoster das machen). Durch diese Methode können die Geschmacksaromen des Kaffees bestens eingestuft werden.

Heute werden weltweit jährlich ca. 9 Tonnen Kaffee geerntet. Und diese Ernten durchlaufen alle den Cupping-Prozess, denn auf Basis solcher Cuppings entscheiden Unternehmen, welchen Rohkaffee sie kaufen und welchen nicht. Die Verkostungen haben also weitreichende Konsequenzen - sowohl für die produzierenden Plantagen als auch für Kaffeehändler und die Röster und natürlich schließlich für die Endkunden, die das Resultat in der Tasse serviert bekommen.

Hier die Cupping-"Formel" (falls Ihr's zu Hause probieren möchtet): auf 8,25 Gramm Kaffee (ganze Bohnen) kommen ca. 150 ml Wasser. Falls Ihr aufgrund der Gefäßgröße die Menge ändern müsst, dann adjustiert die Menge entsprechend dem folgenden Maßstab: 0,055 g Kaffee (ganze Bohne) pro 1 ml Wasser.

Cup of Excellence®

Bei den jährlichen Cup of Excellence®-Veranstaltungen werden tausende Kaffees in Form von Cuppings (siehe "Cupping" oben) verkostet und bewertet. Cup of Excellence® ist DIE führende Plattform für Kaffee Wettbewerb und Auktionen. Die best evaluierten Kaffees erzielen hier Spitzenpreise. Diese Veranstaltungen sind sozusagen die Qualitäts-Checks der Kaffee-Ernten.

Neben der Evaluierung der Kaffees bieten diese Cups of Excellence den Röstern und Herstellern die Möglichkeit, in direkten Kontakt zu kommen. Die Farmer erfahren so, wonach die Röstern suchen und können auf Basis des direkten Feedbacks auf das eingehen, wonach die Röster Ausschau halten - z. B. auf die Auswahl der Kaffee-Varietät, den exakten Erntezeitpunkt, die Aufbereitungs-Art oder aber auch die Pflege des Bodens.

Direct Trade

Bei Direct Trade werden von Käufern & Röstern individuelle Beziehungen zu den einzelnen Kaffee-Herstellern aufgebaut. Das gemeinsame Ziel ist, die Anzahl der Zwischenhändler auf null zu reduzieren und in direkter Zusammenarbeit nachhaltige Partnerschaften aufzubauen, die höchste Kaffee-Qualität erreichen.

Mehr zum Unterschied zwischen Direct und Fair Trade und warum ich persönlich Direct Trade bevorzuge,

Röstprofile

- von nördlich-fruchtig bis dunkel-bitter.

Grundsätzlich ist der Röstvorgang für alle Trommelröst-Kaffees gleich: der Kaffee wird bei konstanter Temperaturentwicklung langsam in der Trommel geröstet bis der gewünschte Röstgrad erreicht ist:

  • hell, bei ca. 218°, für einen eher säuerlich-fruchtigen und wenig bitteren Geschmack,

  • dann immer dunkler (bis zu 225°C) für Kaffees mit bittererem Geschmack und niedrigem Säuregehalt - sogenannte "süditalienische Flavours" oder "French Roasts".

Hier ein Bild eines typischen Röstprofils:
Es zeigt die Dauer des Röstvorgangs und die entsprechende Temparatur pro Zeiteinheit:

Solche Röstprofile werden heute von vielen Röstprofis auch per Computer erstellt und direkt mit dem Trommelröster gekoppelt. Ein so gespeichertes Röstprofil garantiert dem Abnehmer die konstant gleichbleibende Qualität und Geschmack einer gewissen Kaffee-Sorte oder -Blend.

Bei der säuerlich-fruchtigen Röstung - auch "nördlich-fruchtige Röstung" genannt (weil von Skandinavien über England zu uns kommend) - werden die Bohnen mit etwas weniger Temperatur und weniger lange im Trommelröster geröstet als für traditionellen Filter-Kaffee oder etwa für italienischen Espresso. Diese dunklen Röstungen nennt man oft auch "schokoladig".

Eine köstliche Fruchtigkeit entsteht beim Kaffee durch mehrere Faktoren wie z. B. guter Rohkaffeequalität die mittels Selektion der Anbaugebiete, Ernte-Aufbereitung & Verarbeitung, Lagerung etc. eruiert wird. Hauptsächlich sind aber zwei Dinge ausschlaggebend: die Qualität der Bohne selbst und die Länge der Röstung. In der Regel rösten "fruchtige" Kaffees weniger lange (ca. 13 - 15 Minuten) und "schokoladigere" Espresso-Röstungen eher länger (ca. 18 - 22 Minuten).


Kaffeesensorik & Geschmacksrad

Der Begriff Sensorik umfasst die Wahrnehmung verschiedener Eigenschaften eines Produkts mittels der Sinne Riechen, Schmecken, Tasten, Sehen und Hören. Für die Verkostung von Kaffee spielen vor allem die ersten drei eine wichtige Rolle, wobei man aber kein Profi sein muss um zumindest die eigenen Geschmacksvorlieben in Worte zu fassen.

Beim Kaffee spricht man von ca. 800 verschiedenen Aromen (im Vergleich: beim Wein "nur" von ca. 400). Diese enorme Zahl macht klar, dass Experten viel Zeit und Leidenschaft in die Identifizierung dieser Faktoren stecken, denn man will so gut wie möglich beschreiben, was man riecht & schmeckt. Neben diesen Aromen diskutieren Experten natürlich auch viel über den Geschmack des jeweiligen Kaffees bzw. auch über dessen Mundgefühl. Alle 3 Faktoren werden bei o. a. Cuppings intensiv geprüft.

Um den Charakter einer Bohne genauer auf den Punkt zu bringen, wird oft ein sogenanntes Geschmacksrad zu Hilfe genommen.

Unseres sieht z. B. so aus:
diese visuelle Darstellung verschiedener Aromen basiert auf dem Buch “The Coffee Cuppers Handbook” der Speciality Association of America (SCAA) und bildet auf der rechten Seite die drei Haupt-Aroma-Kategorien „Enzymatisch“ (Enzymatic), „Zuckerbräunung“ (Sugar Browning) und „trockene Destillation“ (dry distillation) ab.

Die Kategorie „Enzymatisch“ unterteilt sich wiederum in „Blumig“, „Fruchtig“ und „Kräuterartig“ und beschreibt primär Charakteristika, die noch auf die Kaffeepflanze zurückzuführen sind. Ausgehend von diesen Unterkategorien, z.B. „Fruchtig“, gelangt man zur nächsten Ebene, die den Begriff in „Zitrusaroma“ und „Beerenaroma“ aufteilt und so die Zuordnung etwas vergleichbarer und greifbarer macht. Schlussendlich werden auf der letzten Stufe direkte Armomenvergleiche zu anderen Lebensmitteln hergestellt, so findet man unter „Zitrusaroma “ zum Beispiel Apfel und Zitrone und unter „Beerenaroma“ Aprikose und Schwarzbeere. So findet man aber auch Aromen von Knoblauch über Walnuss bis hin zu verkohlt! 

Wichtig ist aber nicht nur, die Aromen zuordnen zu können, sondern sich auch bewusst zu sein, dass nicht alle Aromen einen Kaffees gleichzeitig wahrgenommen werden können während der Verkostung. Man unterscheidet hier vier Wahrnehmungszeitpunkte:

Geruch (des gemahlenen Kaffees), Aroma (sobald der Kaffee mit Wasser in Berührung kommt), Nase (Wahrnehmung im Mund- und Rachenraum während des Kostens) sowie Nachgeschmack (vor allem die Geschmacksrichtungen der "trockenen Destillation" kommen hier zum Vorschein).

Hier geht es zum Teil 2 - worüber Kaffee-Experten sprechen!
Ich wünsche Euch köstliche Kaffee-Momente und anregende Expertengespräche ;)
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

 

 

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Flat White

Oft wird mir die Frage gestellt: was ist ein "Flat White"? Und was ist der Unterschied zum Cappuccino?

Hier also der Versuch einer Erklärung bzw. Antwort:

Der Begriff

"Flat White" ist der Inbegriff eines perfekten Cappuccinos, so wie ihn professionelle Baristi servieren. Der Begriff "Flat White" wurde vor allem in Australien geprägt und bezieht sich auf die professionelle bzw. richtige Aufbereitung der Milch.

Die Zubereitung

Es ist dabei der nicht so technischen Ausdruck für unseren deutschen Begriff des "Mikroschaums" bzw. der Milchcreme, die entsteht, wenn man Milch richtig schäumt - in 2 Phasen, der sogenannten Roll- & Ziehphase. Beherrscht man einmal diese Technik, ist es kinderleicht, diesen perfekt schmeckenden, samtig glänzenden Milchtraum zu produzieren. Wie man dieses Ergebnis am besten erreicht, könnt ihr hier nachlesen bzw. ansehen bzw. auch gerne bei uns in einem Hobby-Barista-Kurs in der Praxis erlernen.

Diese Milchcreme hat kleinste Poren, schmeckt süßlich fein (weil nicht nur aus Schaum bestehend und auch, weil die Milch nicht überhitzt wurde). Wir kennen sie original aus Italien und heute wird sie weltweit in allen guten Cafés produziert. Sie bildet die Basis für beste Macchiatos und Cappuccinos und natürlich auch für schöne Latte Art (Muster im Kaffee).
Da in vielen Cafés Milch aber leider nach wie vor zu sogenanntem "Badeschaum" gequirrelt wird, also zu grobporigem Milchschaum mit viel Luft, der schnell in sich zusammenfällt und sich auch nicht durch diesen süßlichen Geschmack auszeichnet, ist man stets auf der sicheren Seite, wenn man einen "Flat White" verlangt. So bekommt man die Qualität, die den Kaffee mit der Milch am Gaumen zu einer perfekten Symbiose verschmelzen lässt.

Im gesamten englischsprachigen Raum wird der "Flat White" auch oft als "Wet Cappuccino" bezeichnet. Der herkömmliche Cappuccino wird hingegen oft als "Dry Cappuccino" bestellt, da er eben den oben beschriebenen Bade-Milchschaum als Krone aufgesetzt bekommt.

Die "Flat White"- bzw. "Dark Cappuccino"-Formeln hier im Überblick:

Nur das Beste für unsere Gäste!

Ich bin der Meinung: jedem das Seine!

Bei uns im Schönbergers wird allerdings stets die Version mit Milchcreme serviert.
Warum? Weil die Milch durch's richtige Schäumen mit ihrer natürlichen Süße (wenn richtig geschäumt) einfach besser schmeckt 😉! Somit sind unsere Cappuccinos also mehr auf der Flat White bzw. Wet-Cappuccino-Seite angesiedelt.
 

Also: schlürft ihn genüsslich, Euren Flat White!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

 

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Die richtige Espressotasse

Die richtige Espressotasse. Foto-Credits: Reinhard Loidl.

Die richtige Espressotasse. Foto-Credits: Reinhard Loidl.

Was muss eine Espressotasse können?

Die perfekte Espresso-Tasse hat folgende Charakteristika:

  • dickwandig

  • konisch & mit einem

  • Fassungsvermögen von 60 - 90ml für Espresso bzw.

  • 150 - 200ml für Cappuccino (alle größeren Tassen eignen sich dann exzellent für Caffé Latte bzw. auch Latte Macchiato und für Australien-Fans: für Flat White).

Baristi schwören darauf, dass nur Tassen aus dickem Porzellan in Tulpenform - so, wie Sie in Italien gerne in den Caffè Bars oder Restaurants verwendet werden - den Kaffeegeschmack am besten zur Geltung bringen. Denn sie hält nicht nur die die Temperatur und man kann ihn Schluck für Schluck bis zum Schluß genießen, sondern bietet auch besten Voraussetzungen, um die Crema gut herauszuarbeiten

Espresso-Zubereitung

Mehr zur richtigen Espresso-Zubereitung könnt Ihr hier lesen. Grundsätzlich gilt: Espresso wird je nach Röstung zwischen 88°C und 94 °C gebrüht (Grundregel: ca. 88°-89°C für hellere Röstungen, 92°-93,5°C für die dunkleren, sogenannten “schokoladigen” Röstungen) und so heiß wie möglich genossen. Um das beste Geschmackserlebnis zu bekommen, ist für einen solchen kurzen Kaffee die Tulpenform ideal.

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ACHTUNG:

Anders als bei Tee, sollte man für die Kaffeezubereitung flache und dünnwandige Tassen meiden:

Der flache Boden beschleunigt nicht nur die Abkühlung des Espressos, sondern behindert auch die Bildung einer schönen Crema! Leider sieht man solche Tassen sehr oft in der Groß-Gastronomie. Hier wird leider oftmals der Preisvorteil im Tasseneinkauf über die Kaffeequalität gestellt. Kaufmännisch gesehen schade eigentlich, denn gerade bei Kaffee haben die Gastronomen die größte Spanne.

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Glas-Tassen

In den letzten Jahren wird auch immer öfter gerne mal zu Glas-Espresso-Tassen gegriffen.
Sie bringen den Espresso perfekt zur Geltung. Dagegen ist gar nichts einzuwenden, so lange sie doppelwandig sind und eben besagte Tulpenform mitbringen.
Dann schmeckt Espresso auch daraus einfach nur hervorragend!

Und noch ein Vorteil: man sieht im Glas exakt, ob der Espresso richtig zubereitet wurde:
die Menge der Flüssigkeit, die Farbe des Kaffees sowie Dicke und Konsistenz der Crema geben Ausschluss über die Kaffeequalität und das Können des Baristas.
 

Noch ein Wort zur "Dickwandigkeit" von Tassen:

Massive Tassenwände speichern die Wärme besonders gut und der Espresso gelangt mit der richtigen Temperatur zum Gast bzw. in Euren Mund 😉. Die besondere Dicke des Tassenrandes ist jedoch nicht jedermanns/-fraus Sache:

Das Mundgefühl des dicken Randes, das die einen Espresso-Liebhaber besonders zu schätzen wissen, missfällt so manch anderen Espressotrinkern. Daher gibt es auch zahlreiche extra dicke Espressotassen, die sich zum Tassenrand hin verjüngen. Der Tassenrand ist also nicht ganz so dickwandig und fällt eleganter aus. Diese Variante ist doppelt gut:

  • Erstens hat Tasse hat die nötige Masse an Porzellan, um die Wärme ausreichend zu speichern und

  • Zweitens wirkt sie am Mund nicht zu dick.

    Für den Geschmack ist eines entscheidend: die Dicke des Porzellans im unteren Teil der Tasse, also der, der den Espresso umgibt.

 

Die Espresso-Parameter

Espresso Parameter.png

Die sogenannte Espresso-Formel besteht aus folgenden wichtigen Komponenten:

  • ca. 10 Gramm gemahlener Kaffee

  • ca. 20 kg Anpressdruck

  • ca. 92°C Grad heißes Wasser (je nach Röstung, siehe oben)

  • 9 Bar Pumpendruck

  • ca. 25 Sekunden Durchlaufzeit

  • ca. 25 ml fertig extrahierte Flüssigkeit

 

Achtung: die richtige Espresso-Tasse wird niemals bis zum Rand gefüllt! Wenn Ihr einen Espresso randvoll serviert bekommt, dann handelt es sich im glücklichsten Fall um einen Espresso Doppio, also einen Espresso mit doppelter Kaffeemenge. Im unglücklichsten Fall allerdings um einen falschverstandenen "Lungo", sprich bei der Zubereitung wurde zu viel Wasser auf die Kaffeemenge eines einfachen Espressos durchgelassen. Wir nennen das im Fachjargon "unterextrahiert" - der Kaffee schmeckt dann im besten Fall wässrig.

Diese Variante ist im deutschsprachigen Raum leider oft anzutreffen. Die Gründe sind dabei so vielfältig wie die Cafés, die es gibt: entweder gastronomische Sparmaßnahmen (absichtlich weniger Kaffeemehl pro Tasse), falsche Maschinen-Einstellungen bis hin zu falschem "Tampern" (Anpressdruck des Kaffeemehls) oder man will sich Diskussionen mit dem Gast sparen (denn viele fühlen sich bei einer unangefüllten Tasse nach wie vor geprellt). Grund ist immer der gleiche: schlechte bzw. kaum Schulung des Personals.

Also: die halb- bzw. dreiviertel gefüllte Tasse ist im Falle des Espressos ein Qualitätskriterium! Alles andere ist Humbug!
 

Tasse Anwärmen bringt den Espresso-Geschmack in den Mittelpunkt!

Richtiges Anwärmen von Tassen: Öffnung nach oben!

Richtiges Anwärmen von Tassen: Öffnung nach oben!

Ihr kennt ja sicher den alten Spruch "Unterbelichtete haben's gern warm." Diesen Spruch gerne als Eselsbrücke merken, denn er hat was Gutes: er gilt auch für Espressotassen 😉. Und das mit gutem Grund. Denn das Vorwärmen - wir kennen's auch von den Tellern im Restaurant - hat eine Funktion: durch die Wärme bleibt der Geschmack der Lebensmittel länger in dem Zustand, in dem er am besten zur Geltung kommt und verlängert so die Zeit des Genusses.

Hier also ein Tipp für den perfekten Espresso-Genuss:
immer Tasse vorwärmen!

Entweder einfach mit heißem Wasser direkt vorm Gebrauch ausspülen oder, falls die Möglichkeit besteht, direkt auf der Kaffeemaschine lagern. Dabei solltet Ihr darauf achten, dass die Tassen NICHT verkehrt - also auf dem Kopf mit dem Rand nach unten stehend - sondern so wie sie später auch benutzt werden, mit der Öffnung nach oben stehen. Denn schließlich will man den Tassenboden für den Espresso anwärmen und nicht den Rand für die Lippen 😉.

Und noch ein Tipp für alle, die Angst haben, dass die Tassen bei dieser Weise der Lagerung verstauben könnten: einfach ein sauberes Geschirrtuch drüberlegen und der Staubteufel hat keine Chance!

Also: viel Spaß beim Aussuchen der richtigen Tasse und bei der Zubereitung Eures perfekten Espresso. Falls ihr Fragen habt, schreibt mir jederzeit gerne an ciao@schoenbergers.at.
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

 

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Die Buchstaben sind gefallen!

Die NABER KAFFEE - Buchstaben-Rallye ist beendet!

Vielen Dank für Eure zahlreichen guten und lustigen Ideen! Es ist uns eine Ehre, so viele Kaffee-/Koffeinliebhaber zu kennen! Wir haben gestaunt, welche eleganten Wortkreationen mit diesen 11 Buchstaben möglich sind - und uns teilweise auch schief gelacht über die kreativen Wortspiele. Chapeau!

Es gibt 4 glorreiche Gewinner, die aus datenschutzgründen hier nicht namentlich genannt werden, aber natürlich bereits über Ihren Gewinn informiert wurden!

Damit es nicht ganz so förmlich ist, gibt's hier das Ranking sowie die Gesichter der glücklichen Kaffee-Gewinner:

Vielen Dank für Eure Kreationen - sie sind eine Bereicherung für unser Schönbergers!

Bei der Gewinner-Ziehung haben wir's uns nicht leicht gemacht: eine hochkarätige Jury wurde zusammengestellt und ein neutrales Urteil im demokratischen Sinne gefällt.

Damit auch alles seine Richtigkeit hat, haben wir uns trotz Hitzewelle nicht davon abhalten lassen, in einer gemeinsamen "Sitzung" die vielen Ideen gewissenhaft zu screenen, abzuwägen und schließlich auszuwählen.

Ein großes DANKE geht daher an die Jury für ihren Einsatz:

Jürgen Rupprecht, WKÖ Presse-Ref; Mag. Ursula Brustmann alias #CoffairyQueen; Oliver Pusch alias #KaffeeOK

Jürgen Rupprecht, WKÖ Presse-Ref; Mag. Ursula Brustmann alias #CoffairyQueen; Oliver Pusch alias #KaffeeOK

Danke an alle fürs engagierte Mitmachen!
Liebe Gewinner: lasst Euch Eure Preise schmecken!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

 

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Top 3 Gründe für Kaffeeunverträglichkeit

Schönbergers Siebträger

Immer wieder werde ich gefragt, warum Kaffee Magenweh oder Herzrasen verursacht. Die drei folgenden Themen sind erfahrungsgemäß oft die Ursachen für die Beschwerden:

TOP 3 Gründe für Kaffeeunverträglichkeit.png
  1. Zu viel von industriell geröstetem Kaffee kann das die Magenschleimhäute angreifen. Warum? Weil das Röstverfahren den Kaffee oftmals außen verbrennt während er innen noch roh ist. Das Brechen der Bohnen durch die Abkühlung mit Wasser tut das ihre dazu - Öle treten aus und die verbrannten Kaffeeinhaltsstoffe tun das ihre dazu. Und das erhöht dann den Blutdruck, denn der Abbau dieser Röstungen verlangt dem Körper viel Einsatz ab. Die Abhilfe ist einfach: auf trommelgerösteten Kaffee umsteigen!

  2. Milch: Wenn man zu oben erwähnter Industrieröstung bzw. auch zu Trommelröstungen dann noch viel Milch dazu mischt, ist das Gebräu noch schwerer verdaulich.
    Die Abhilfe ist auch hier einfach: macht es wie die Italiener: trinkt Milch nur Vormittags - z. B. im Cappuccino - und lasst sie Nachmittags weg!

  3. Wenn man lang abgestandenen Filterkaffee oder Espresso als sogenannte "Lungos" bzw. Verlängerte trinkt! Im deutschsprachigen Raum ist es leider zur Gewohnheit geworden:

    1. Filterkaffee wird oft Stunden nach der Zubereitung noch serviert bzw. getrunken und

    2. Espresso-Kaffees werden falsch zubereitet: es wird der "lange Knopf" der Espresso-Maschine so programmiert, dass der Kaffee ewig durchläuft. Auf diese Weise wird das Kaffeemehl unnötig lange ausgewaschen und alle unverträglichen Inhaltsstoffe auf den Weg direkt in den Magen geschickt.

      -> Die Abhilfe ist wieder einfach: bereitet einen echten "Verlängerten" bzw. "Americano" zu: einfacher oder doppelter Espresso wird mit extra serviertem heißen Wasser (Kännchen) nach Belieben verlängert. So hat man nur die guten Inhaltsstoffe im Kaffee und der Geschmack ist einfach sensationell.

Und es gibt noch viele weitere Gründe. Einer davon ist sicherlich auch mangelnde Maschinen-Hygiene. Leider stelle ich viel zu oft fest, dass Menschen zwar Kaffeemaschinen außen putzen, aber innen oftmals wenig bis keine Reinigung stattfindet. Gerne können wir darüber und über vieles mehr persönlich im Schönbergers diskutieren, wenn ihr mögt. Für die meisten Unverträglichkeiten gibt es einfache Abhilfen.
Nur in Fällen von echter Koffein-Unverträglichkeit sollte man Kaffee jedenfalls meiden.

Kurz zusammengefasst kann man sagen: meist liegt es an der falschen Zubereitung bzw. an der Röstung, dass Kaffee nicht verträglich ist. Es ist also einfach zu beeinflussen - der "Intelligente Nutzer" hat es selbst in der Hand!

Und natürlich gilt wie überall: das Maß ist das Ziel! Alles, was über die Maßen konsumiert wird, ist nicht gut. Das gilt für alle Lebensmittel - so auch für Kaffee.

 

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Fruchtig oder Sauer?

Fruchtig ist gut. Sauer ist gut. Aber letzteres nicht in Zusammenhang mit Kaffee. Ab und zu ein fruchtiger Kaffee, das lieb ich mir. Sauer allerdings: niemals!

Was genau ist Fruchtigkeit beim Kaffee?

Eine köstliche Fruchtigkeit entsteht beim Kaffee durch mehrere Faktoren wie z. B. Anbaugebiete, Ernte-Aufbereitung etc. Hauptsächlich sind aber zwei Dinge ausschlaggebend: die Bohne und die Länge der Röstung.

Bei der sogenannten "nördlichen fruchtigen" Röstung werden die Bohnen mit etwas weniger Temperatur und weniger lange im Trommelröster geröstet als für traditionellen Filter-Kaffee oder etwa für italienischen Espresso. Grundsätzlich ist der Röstvorgang für alle gleich: der Kaffee wird bei konstanter Temperaturentwicklung langsam in der Trommel geröstet bis der gewünschte Röstgrad erreicht ist:

  • hell, bei ca. 218°, für einen eher säuerlichen und wenig bitteren Geschmack,

  • dann immer dunkler (bis zu 225°C) für Kaffees mit bittererem Geschmack und niedrigem Säuregehalt - sog. süditalienische Flavours.


Für fruchtige Kaffeeröstungen empfiehlt es sich, reine Arabica Kaffees zu verwenden. Robusta-Bohnen sind für fruchtige Röstungen kaum geeignet. Dabei bringen hochwertige Arabica-Blends (also einzeln geröstete Bohnen, die später nach dem Röstprozess vermischt werden) oft genauso gut schmeckenden Kaffee in die Tasse wie Single Origins. Das ist allerdings dann das Geheimnis eines guten Rösters ;).

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                                                                                 Fruchtige Röstung               French-Roast (sehr dunkel)

Der Geschmack richtet sich nach dem Anbaugebiet, dem Erntejahr und weiteren Faktoren. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn der Kaffee schließlich nach Orange oder Zitrone schmeckt. Auch sind "Ausflüge" ins "pfeffrige" oder Geruch nach "Leder" angesagt. Viele “3rd Wave Coffee roasters”, oftmals kleinere Privatröstereien aus den "nördlicheren" Regionen wie z. B. aus Österreich, Deutschland, Amsterdam, Dänemark, Skandinavien und Nordamerika, unterstützen diese Entwicklung und rösten in diese heller geröstete Richtung.

Die helle Röstung ist nicht jedermanns Geschmack!

Alteingesessene Kaffeetrinker können sich häufig mit dem etwas fruchtigeren Geschmack nicht anfreunden. Gusto und Geschmäcker sind natürlich unterschiedlich - das steht jedem frei. Aber auch jeder, der einen klassischen Kaffee erwartet, wird von der fruchtigen Richtung überrascht sein und sie zuerst als "sauer" einstufen. Ein Vergleich mit Wein ist hier passend. Man kann - ähnlich wie beim Weintrinken - durch viel Probieren und Kosten seinen Geschmack in diese fruchtige Richtungen ausbauen. 

Bekanntlich lässt sich aber über Geschmack nicht streiten: wie bei anderen Produkten sind auch beim Kaffee die persönlichen Vorlieben ausschlaggebend.

Ab wann gilt Kaffee als sauer?

Das ist DIE Frage!
In Österreich lässt sich meiner Erfahrung nach beim Kaffeekonsum zwischen fruchtig und sauer leider oft recht schwer die Grenze ziehen. Obwohl sich das Netzwerk der versierten und erfahrenen “3rd Wave Coffee roasters” den Trend hin zu den fruchtigen Röstungen im nördlichen Stil stets erweitert, so kann man österreichweit nach wie vor nicht mit einer guten Kaffee-Garantie rechnen (das gilt leider auch noch für den traditionellen Kaffee/Espresso!).

Es gibt sie in Österreich, diese Highlight-Hot-Spots die man ansteuern kann, wenn man ein perfektes 3rd-Wave-Kaffee-Erlebnis haben möchte. Leider kann man die auf 4 Händen abzählen.
Ich musste oft die Erfahrung machen, dass sich als fruchtig zubereiteter Kaffees beinah ungenießbar sauer am Gaumen entfaltet. Es ist also nach wie vor ein schmaler Grat zwischen fruchtig und sauer. Zumindest für meinen Geschmack.

Vielleicht liegt es einfach am Röstungsprozess generell. Vielleicht liegt es aber auch am Können bzw. Aufholbedarf der österreichischen und deutschen Cafés, Caffè Bars und auch vielleicht der Röster selbst. Denn die Erfinder, "Treiber" und Könner der nördlichen Röstungen in Schweden, Australien oder sind aufgrund ihrer Erfahrung sicherlich schon ein paar Jahre voraus. Ich denke dabei an Solberg&Hansen in Schweden, Lot Sixty One Roaster’s  in Amsterdam oder fiveelephant coffee in Berlin.

Auch wenn mehrere Anbieter die helle Röstung für sich entdeckt haben, hat sie sich noch nicht vollends bei uns durchgesetzt. Es handelt sich noch immer um ein Trend-Produkt, welches nur in Maßen genossen wird. Das Entdecken von Aromen steht hier im Vordergrund.

Gut ist was schmeckt

Meine Empfehlung ist: trinkt das, was Euch schmeckt!
Lasst Euch nicht Etwas aufzwingen oder einreden, nur weil es gerade "hip" ist.
Aber: Probiert stets mal was Neues aus und entwickelt Eure Geschmacksknospen weiter. Denn der Geschmack der fruchtigen Röstungen ist interessant. Und in Milch haben sie etwas schokoladiges.

In diesem Sinne: Probieren geht über Studieren! 😉
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

 

 

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6 Tipps, Kaffeesatz sinnvoll weiterzuverwenden!

Heute mal was anderes: Etwas zum Thema Umwelt. Sie liegt mir sehr am Herzen und daher gibt es in meinem Kaffee-Sortiment z. B. keine Alu-Kapseln.

Und weil ich meinen Pflanzen sehr gerne was Gutes tue, teile ich hier ein Erfolgsrezept meines "grünen Daumens". Abgesehen davon, dass ich mit ihnen spreche und sie auch berühre - ja zugegebenermaßen klingt das nach "Nerd-Alarm!" 😉 - gibt es einen direkten Link zu "meinem" Kaffee-Thema: den KAFFEESATZ!

Denn: Kaffeesatz ist der beste Dünger! Re-Use ist daher angesagt. Kaffeesud gehört - wenn's nach mir geht - also nicht in die Mülltonne, sondern auf den Kompost. Oder noch besser: direkt ins Gießwasser oder ab ins Beet. Eure Pflanzen werden's Euch danken. Und auch der Geldbeutel 😉.

So nährstoffreich ist Kaffeesatz

Beim Kaffeesatz handelt es sich um ein praktisch kostenfreies, absolut umweltverträgliches Düngemittel, das vielerorts täglich zur Verfügung steht und zugleich reich an Nährstoffen ist, wie z. B.

  • Kalium

  • Stickstoff

  • Phosphor.

Des Weiteren gilt Kaffee als leicht „sauer“, allerdings im positiven Sinne, denn dadurch kann der PH-Wert z. B. bei moorhaltiger Erde deutlich gesenkt werden. Dadurch neutralisiert der Kaffeesatz extrem kalkhaltiges Gießwasser und hält einige Schädlinge von den Pflanzen fern.

Selbst die inzwischen häufig verwendeten Kaffeepads und ein Großteil aller Kaffee-Filtertüten können auf dem Kompost noch zu Dünger umgewandelt werden.

Tipp: Regenwürmer lieben Kaffeesatz! Sie fühlen sich nahezu magisch davon angezogen und lockern durch ihre Anwesenheit gleich noch die Erde in den Beeten optimal auf!
 

Anwendungstipps für Kaffeesatz als Dünger

In unzähligen Haushalten wird Tag für Tag frischer Kaffeesatz oftmals achtlos im Müll entsorgt, obwohl es sich dabei um einen hochwertigen Dünger für Freiland- und Topfpflanzen handelt.

Kaffeesatz ist wirklich gut für Rosen, aber es gibt auch andere gute Einsatzmöglichkeiten im Garten! Hier einige meiner Favoriten:

  • Im Gemüsebeet

Arbeiten Sie den Kaffeesatz in den Boden rund um Tomaten und Mais ein oder streuen sie ihn auf den Boden rund um Salat, Rüben, Brokkoli, Bohnen und Erbsen. Das düngt und hält gleichzeitig Eichhörnchen und auch Kaninchen vom Knabbern ab.

  • Als Dünger für blühende Sträucher

Das Spränkeln von Kaffeesatz rund um den Boden von Rosen, Azaleen, Hortensien macht sie "glücklich" ;). Stellen Sie sicher, dass Sie ein bisschen Abstand - ca. 2 cm - vom Pflanzenstamm halten. So vermeiden Sie Schimmel und Mehltau.

  • Wachstumsschub für Sämlinge

Geben Sie Kaffeesatz in das Wasser, mit dem Sie kleine Sämlinge gießen. So können sie ihnen einen schönen Stickstoff Schub zu geben und ihnen helfen, schneller zu wachsen.

  • Schädlingsbekämpfung

Einen Berg von Kaffeesatz ein paar Zentimeter hoch um die befallene Pflanze kann auf natürliche Weise Schnecken und Ameisen abhalten!

  • Hygiene

Wenn die Gartenarbeit erledigt ist, dann reiben Sie Ihre Hände mit Kaffeesatz ab. Auf diese Weise erzielen Sie eine große Tiefenreinigung. Er wirkt auch nach der Haushaltsarbeit gut - z. B. als eine Art Peeling nach dem Putzen oder zur Bekämpfung von unangenehmen Gerüchen wie z. B. Zwiebel und Knoblauch.

  • Kaffeesatz mit Wasser verdünnen

Des Weiteren können geringe Mengen von Kaffeesatz auch mit viel Wasser verdünnt und die Zimmerpflanzen damit begossen werden. Wichtig dabei ist, nicht direkt auf die Blätter zu gießen, sondern nur rund um den Pflanzenstamm zu düngen.
 

Kaffeesatz holen & los geht's!

Sagen Sie einfach bei Ihrem nächsten Besuch im Schönbergers Bescheid und wir packen ein bisschen davon für Sie ein! ;)


Haben Sie auch einen Tipp? Dann teilen Sie ihn gerne mit uns! ;)
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Die 5 Arten von "Bitter"

In Zusammenhang mit Kaffee stelle ich oft fest, dass sauer mit bitter verwechselt wird, wenn der Kaffeegeschmack beschrieben bzw. zum Ausdruck gebracht werden sollen.

Tatsächlich ist es so, dass Kaffee beim Rösten Säure verliert und Bitterstoffe aufgebaut werden. Somit ist also beim Kaffeegenuss eine gleichzeitig extreme Säure bei gleichzeitig extremer Bitterkeit ein äußerst seltenes Phänomen - da muss Einiges schief laufen, wenn man so eine Geschmackserfahrung erleben muss ;).

Bei uns ist es im täglichen Sprachgebrauch oft üblich, Bitterkeit als Säure zu beschreiben. Tatsächlich ist es so, dass wir auf unserer Zunge Bitterkeit hinten schmecken und Säure beiderseits seitlich entlang der Zunge - z. B. beim Genuss von Zitrone oder Grapefruit.

 

Die 5 Arten der Bitterkeit

Kaffee-fachbegrifflich unterscheiden wir fünf Arten von Bitterkeit:

1. VERBRÜHTER KAFFEE - z. B. bei Verwendung von zu heißem Wasser. Durchaus auch bei Filterkaffee: brüht man mit mehr als 96° auf, so enthält der Kaffee sicherlich mehr Bitterstoffe.
 

2. VERBRANNTER KAFFEE - z. B. bei der Röstung verbrannt oder bei der Zubereitung direkt an der Brühgruppe der Espresso-Maschine.

3. ALTER KAFFEE. Überalteter Kaffee kann extrem bitter schmecken. Noch dazu muffig. Wann Kaffee zu alt ist, hängt grundsätzlich von der Bohne, der Qualität, der Mischung (Blend), der Verpackung (Einwegventil vs. "mit Nadel angestochene Packung") und der Lagerung ab.

Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass Kaffee bis ca. 7 Monate nach der Röstung seine volle Aromen und Geschmacksstoffe entfaltet und somit perfekt für den Verzehr ist. Danach baut er ab, da sämtliches CO2 (das bei der Röstung entsteht) ausgegast ist.
 

4. MANGELNDE HYGIENE. Verschmutzte Kaffeemaschinen sind wahrscheinlich in Österreich eine der häufigsten Ursachen für schlechten Kaffee. Leider wird da sowohl bei der Ausbildung als auch später im täglichen Café- bzw. Restaurant-Betrieb zuwenig Wert darauf gelegt.
Ein guter Barista reinigt und spült (innen!) seine Maschine mindestens einmal täglich. Und das gründlich. Milch-Lanzen-Pflege und Rückspülung inklusive!
In Australien z. B. geht man beim Schichtwechsel in der Gastro sogar so weit, dass der nächste Barista, der die Maschine übernimmt, 20 Minuten reinigt. In diesen 20 Minuten wird kein Kaffee ausgeschenkt. Die Leute lieben's trotzdem oder gerade deswegen: man steht Schlange um einen perfekten Espresso zu bekommen. In stets gleich guter Qualität. Da kann sich die österreichsiche Gastronomie noch einiges abschauen!

5. Äußerst DUNKEL GERÖSTETER KAFFEE - wie z. B. French Roasts oder Süditalienische Röstungen, die man in diesen Regionen (und tw. auch in USA) sehr gerne so trinkt, sind die einzige Variante von "bitterem Kaffee", der wünschenswert ist. Man erkennt sie sofort an der eher öligen äußeren Konsistenz der ganzen Bohne (siehe Foto rechts). Im nördlichen Europa wird dieses Röstverfahren generell als "für zu dunkel geröstet" eingestuft und daher findet man diese nur in italienischen Kaffeebars bzw. in den südlichen Teilen von Kroatien, Slowenien, Montenegro, Albanien, der Türkei, Griechendland sowie Bulgarien.

Zusammenfassend sei gesagt: Verbrüht, verbrannt, alt, mangelnde Hygiene sind die 4 Bitter-Arten, die man unbedingt meiden sollte. Nur die 5. Variante von "Bitter", nämlich die dunklen Röstungen, sind erwünscht!  Somit lautet unsere grundsätzliche Empfehlung für die Gründe 1, 2, 3 & 4: Augen auf und Hände weg!

Wir raten jedenfalls zu Trommelröstungen!

Was das heißt? Wenn Ihnen Kaffeegeschmack und Ihr Magen ;) wichtig sind, trinken Sie nur Kaffee, der wie folgt zubereitet wird - alles andere ist abträglich für Gesundheit und Geschmack:

Bei Trommelröstungen wird der Kaffee bei konstanter Temperaturentwicklung langsam in sogenannten Trommelröstern geröstet bis der gewünschte Röstgrad erreicht ist: hell (ca. 218° C) für einen eher säuerlichen und wenig bitteren Geschmack, dann immer dunkler (bis zu 225°C) für Kaffees mit bittererem Geschmack und niedrigem Säuregehalt - sog. süditalienische Flavours.

Traditionell dauert der Röstvorgang 12–18 Minuten bei maximal 225 Grad. Das sorgt für eine durchgängige Röstung der Bohne (das Innere der Bohne ist schön braun), verleiht den Espresso-Bohnen mehr geschmacklichen Körper und hinterlassen im Mund einen volleren Geschmack. Diese Methode sorgt für volle Entfaltung des Aromas bei kontrolliertem Säureabbau. Die Luftkühlung garantiert eine langsame Abkühlung der Bohnen. Somit steht dem perfekten Kaffeegenuss nichts mehr im Wege.

Spezial-Info für Espresso-Liebhaber
Espressobohnen werden dunkler geröstet als Bohnen für Filterkaffee. Dies ist notwendig, da sich bei der Zubereitungsart unter Druck im Vergleich zu herkömmlichen Methoden die natürliche Säure der Kaffeebohne überproportional schnell löst.

Achtung bei Industrieröstungen!
Hier werden die Bohnen bei ca. 450 Grad in 2 Minuten zubereitet. Daher schmeckt industriell gerösteter Kaffee oft „verbrannt“, säuerlich und ist nicht gut verträglich. Sie erkennen es daran, dass die Bohne außen dunkel ist und innen noch weiß (sog. „helleres“ Kaffeemehl). Trinken wir solchen Kaffee, bezeichnen wir ihn oft als "bitter".

Auch wird industriell keine Luftkühlung verwendet, sondern sogenanntes „Quenching“, sprich die frisch gerösteten Kaffeebohnen werden zur Kühlung mit Wasser besprüht und somit schnell abgekühlt. Beide Verfahren führen zu geschmacklichen Einbußen.
Achten Sie also beim Kauf Ihrer Bohnen auf traditionelle Trommelröstverfahren! Ihr Gaumen wird es Ihnen danken. Und ihr Magen auch. Jede Tasse ein Genuss!

In diesem Sinne: hoch die Tassen! 😉
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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GUTES aus STAHL - Kaffeemaschinen!

Heute: eine Ode an Stahl!

Nicht nur weil ich waschechter Linzer und daher schon mit einer gewissen "Stahl-Affinität" (VOEST) aufgewachsen bin, bin ich überzeugt davon, dass sich höchste Kaffee-Qualität nur mit Stahlmaschinen zubereiten lässt ;)

Denn es ist eindeutig bewiesen, dass erhitztes Plastik durchaus auch Geschmacksstoffe abgeben kann.

Und wenn ich von Stahlmaschinen spreche, dann meine ich damit vorrangig das Innenleben einer Maschine. Das Äußere wirkt natürlich auch edel und formschön in Stahl, klar Sache! Aber das Interieur ist ausschlaggebend für den Kaffeegeschmack und die Haltbarkeit einer Maschine. Am besten ist hier natürlich Niroster. Denn da hat Rost keine Chance!

Egal ob Siebträger, Frenchpress, Mokkakanne, ESE Pad-Maschinen oder der Filter der Filterkaffeemaschine: mein Maschinen-Motto lautet "Echte Freundschaft ist wie geschliffener Stahl - für die Ewigkeit gemacht". Das gilt übrigens auch für Milchschäumer und Kaffeemühlen.

Daher finden Sie bei uns im Sortiment ausschließlich Siebträger, Vollautomaten und ESE-Pad Maschinen, deren essenzielle Innenteile aus Stahl bzw. Edelmetallen gearbeitet sind. Gerne berate ich Euch dazu bzw. höre Eure Meinung und Erfahrungen dazu!

In diesem Sinne wünsche ich uns allen den besten Kaffeegeschmack! ;)
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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KAFFEE-Buchstaben RALLYE

Schönbergers Kaffee

Welche Worte kann man aus den Buchstaben "NABER KAFFEE" bilden?

Wir haben zuerst mal ABER KAFFEE und jüngstens nun KAFFEE BAR draus gemacht!

Die Übernahme der Naber-Kaffeestube in der Wiedner Hauptstraße 40 hat uns eine echte "Architektur-Perle" geschenkt: das original-Interieur von 1955 lässt nicht nur unsere, sondern auch Architekten- und Mobiliar-Liebhaber-Herzen höher schlagen.

Da wir das Sortiment um Kaffee-Köstlichkeiten aus anderen Privat-Röstereien erweitert haben - es gibt im Schönbergers also nicht nur mehr Naber Kaffee, sondern auch andere Köstlichkeiten aus Italien und Österreich - möchten wir noch weiter mit den Buchstaben spielen.

Spontan fällt uns dazu z.B. RABEN oder BAER KAFFEE ein ;)
Und da das sicherlich noch lange nicht alle Versionen sind, möchte ich Euch herzlich einladen, uns Eure Ideen und Spielvarianten mit diesen Buchstaben N A B E R K A F F E E zu nennen.

Aus allen Beiträgen ziehen wir dann einen Gewinner.
Als Preis winkt Gratis-Kaffee-Vorrat für ein Quartal - also 3 Monate lang kosten und genießen - bei uns im Schönbergers bzw. Ihnen zu Hause!

Schönbergers Kaffee-Bar

Viel Spaß bei der Kreation ;)


Ich freue mich auf Eure Ideen und Inspirationen!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Affogato al Caffè

Schönbergers Affogato

Kein Wort ist im Sommer erotischer als dieses: AFFOGATO ;)

Dabei ist die 1:1 Übersetzung aus dem Italienischen alles andere als sinnlich: es bedeutet nämlich „im Kaffee ertrunken“ und meint damit das Vanilleeis, das in einer kleinen Tasse oder einem kleinen Glas platziert mit heißem Espresso (einfach oder doppelt - je nach Belieben) übergossen wird. Es ist also ein leichtes italienisches Dessert für heiße Tage.

Außerhalb Italiens wird diese Köstlichkeit manchmal auch fälschlich als Espresso Affogato (ital. „ertrunkener Espresso“) bezeichnet - also Achtung beim Bestellen in bella Italia ;)

Affogato wird mit einem kleinen Löffel gegessen. Es werden auch Varianten mit Haselnusseis, Kakaopulver, Obers oder flüssiger Schokolade serviert. Bei uns im Schönbergers halten wir uns ans Originalrezept. Es kommt uns also nur handgemachtes Bio-Eis mit echtem Espresso aus trommelgerösteten Bohnen ins und außer Haus ;)

Egal ob an Sonnen- oder Regentagen: Affogato ist immer passend!
In diesem Sinne: lasst es Euch schmecken!

Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

 

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Wir eröffnen einen Kaffee-Shop mit italienischer Caffè-Bar!

VORANKÜNDIGUNG:

MITTE MAI startet das Schönbergers mit dem Probebetrieb!

Um es mit den Worten der genialen Wolf Haas-Figur Simon Brenner auszudrücken:
"Jetzt ist schon wieder was passiert!" In meinem Fall allerdings was Gutes! ;)

Der Zufall hat mir die Möglichkeit in die Hände gespielt, in Wien eine Caffè Bar mit Shop-Funktion zu eröffnen und ich habe gemeinsam mit meinen Partnern "JA" gesagt. Es handelt sich sozusagen um ein doppeltes "Ja":

  • Ja zum Steh-Café
  • Ja zur "Home base" für unseren Beans-and-Machines Shop für Bohnen, Cialde und Kaffee-Maschinen.

 

Das Konzept:

Kaffee*Maschinen*Pads*Bohnen

Wir übernehmen die "Architektur-Perle" des ehemaligen Naber Cafés in der Wiedner Haupstrasse und erweitern das Sortiment um Produkte aus kleinen und feinen italienischen und österreichischen Privatröstereien. Qualitativ hochwertige Kaffeemaschinen runden das Sortiment ab.

Neben den Kaffeeköstlichkeiten wie Espresso, Cappuccino, Caffè Latte, etc. wird es auch stets 2 - 3 zusätzliche Röstungen geben, die man vor Ort verkosten kann. Dazu servieren wir kleine italienische Snacks und Süßigkeiten von Landtmann. Und für alle, die Kaffee nicht zu ihren "preferred" Drinks" zählen, gibt es natürlich auch anderes ;).

 

Unsere Bar-Shop Koordinaten im Überblick:

  • Name, Adresse & Details: siehe www.Schönbergers

  • Der Probebetrieb startet mit Mitte Mai.

  • Ihr findet uns hier: 1040 Wien, Wiedner Hauptstraße 40 - vormals Naber Café!
     
  • Öffnungszeiten: Mo - Fr 8.00 - 18.00 Uhr
                                Sa: 9.00 - 13.00 Uhr.
                                Feiertags und geschlossen.
                                Privatbuchungen gerne auf Anfrage.
     
  • In unserem Steh-Café wird neben dem Kaffee- & Maschinen-Shop die Kaffeekultur vorherrschen:
    wir verwöhnen unsere Gäste mit besten Trommelröstungen sowie kleinen Snacks im italienischen Stil!
     
  • Auch unsere Barista-Kurse werden wir ab sofort hier abhalten.
     
  • E-Mail-Adresse: ciao@schoenbergers.at

Hier ein paar erste Eindrücke:


Wir freuen uns auf EUCH!

Schaut gerne ab Mai vorbei und besucht uns! Details zum Start des Probebebetriebs folgen.
Wir freuen uns riesig darauf, Euch mit gutem Kaffee und bester Beratung rund ums Thema Kaffeegenuss zu verwöhnen! Denn: "Life is too short for bad coffee!" ;)

See you there,
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer "Kaffee-Pad"

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Kaffeehaltbarkeit & Kaffee-Aufbewahrung

Haltbarkeit von Kaffee

Während Rohkaffee bei guten Bedingungen über Jahre bei geringem Qualitätsverlust lagerfähig ist, verhält sich das bei geröstetem Kaffee ganz anders. Frisch gerösteter Kaffee braucht ca. 10 bis 14 Tage, um sein Aroma voll zu entwickeln. Danach beginnt auch schon der Abbau. Um den Aromaverlust möglichst lange hinauszuzögern, sind einige wenige Grundsätze zu beachten:

Die Verpackung von Kaffee zählt neben Gewürzen zu den Königsdisziplinen der Verpackungstechnik. Kaffee muss vor Feuchtigkeit, Sauerstoff und Licht geschützt werden. Verschweißte, lichtdichte Verpackungen bieten optimalen Schutz. Gerade vor kurzem habe ich eine über zwei Jahre alte Packung verkostet. Der Kaffee war überraschend gut, das Aroma hatte nur kaum merklich gelitten. Immer wieder tauchen originelle Verpackungen für Kaffee auf. Meine diesbezüglichen Erfahrungen sind bisher durchwegs negativ. Vor allem unzureichender Lichtschutz scheint sich fatal auf das Kaffeearoma auszuwirken. Sehr wichtig sind Verpackungen mit Ventil oder Mikroperforation. Da frisch gerösteter Kaffee noch stark „ausgast“, d.h, der CO2-Überdruck aus dem Bohneninneren nach außen abgegeben wird, besteht bei Verpackungen ohne Ventil die Gefahr, dass die Packung aufplatzt. Die Packungen mit einer Nadel anstechen gilt nicht, da durch diese Öffnung Luft eindringt und die Haltbarkeit des Kaffees leidet.

Richtig aufbewahren

Ist die Packung einmal geöffnet, beginnt die Uhr zu ticken. Sehr schnell bei gemahlenem Kaffee, etwas langsamer bei Bohnen. Grundsätzlich wird Kaffee in seiner Verpackung belassen und möglichst luftdicht verschlossen (mit einer Klammer oder in einer Dose). Die Packung nicht zu lange offen stehen lassen. Und schon gar nicht in den Kühlschrank stellen oder einfrieren. Wird der Kaffee aus der kälteren Umgebung herausgenommen und die Packung geöffnet, kondensiert sofort Wasser auf dem Kaffee. Und das ist ein zuverlässiger Aromakiller.

Am besten frisch mahlen

Durch die viel größere Oberfläche ist gemahlener Kaffee viel anfälliger auf Aromaverlust als ganze Bohnen. Meiner Erfahrung nach schmeckt gemahlener Kaffee schon ca. 1 Woche nach dem Öffnen der Packung sehr schal und ist nicht mehr zu vergleichen mit frisch gemahlenem Kaffee. Es heißt, dass innerhalb der ersten 15 Minuten nach dem Mahlen ca. 50% des Aromas verloren gehen. Zumindest behaupten das Hersteller von Frischmahlmühlen . Dass es sehr schnell geht, ist aber unbestritten. Jeden Kaffee ganz frisch vor der Zubereitung zu mahlen ist auf jeden Fall eine wichtige Voraussetzung für einen guten Kaffee.

Credits: Suchan-Kaffee

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Welche ist die beste Kaffeeausrüstung fürs Büro? Teil 1 - "KaffeeArchetypen im Büro"

Welche ist die beste Kaffeeausrüstung fürs Büro?
Das ist die Fragen der Fragen!

Um eine gute Antwort auf diese Frage zu bekommen, ist es wichtig zu definieren, was von einem guten Büro-Kaffee erwartet wird.

Ich denke am klarsten wird's, wenn ich das anhand von Kaffee-ArcheTypen beschreibe, die mir im Büro begegnen und deren Erwartungen erörtere. In der Regel handelt es sich dabei grob um 4 Typen von Bürokaffee-Trinkern:

 

Es gibt meiner Erfahrung nach 4 Archetypen von Kaffeetrinkern:

1. PragmatikerIn*: "Ich trinke alles, hauptsache warm!"
Die "Kaffee-Pragmatiker" sind auf ihre Weise irgendwie die Glücklichen unter uns, denn sie sind im Arbeitsumfeld
a) sehr genügsam und legen bei der Arbeit relativ wenig Wert auf Kaffeegeschmack und
b) unanfällig für unangenehme Kaffee-Nebenwirkungen wie z. B. Übelkeit, Magenschmerzen (z. B. bei Industrieröstungen oder Kaffeeweißer) oder Ähnlichem.

2. Effizienz-TrinkerIn: "Ich würde gerne besseren Kaffee trinken. Aber leider haben wir im Büro nur den.” Der ist zwar nicht toll und ich vermeide ihn, wo ich kann, aber für besseren Kaffee müsste ich meinen Arbeitsplatz verlassen und nach draussen in umliegende Shops gehen. Und das geht nur schwierig. Und außerdem müßte ich für den Kaffee extra bezahlen. Das steht sich sowohl arbeits- als auch Preis-Leistungs-technisch nicht dafür (müsste Pausen beim Arbeitsplatz-Verlassen eintragen und aus Eigener Tasche bezahlen)."

3. Kaffee-LiebhaberIn: "Ich lege Wert auf guten Kaffee. Nicht nur für meine Kollegen und mich selbst, sondern auch für unsere Büro-Gäste - Business Partner, Kunden, Opinion Leader, Journalisten, Bewerber, etc. - schließlich haben wir ausgezeichnete Produkte und ich möchte bei der Präsentation nicht mein Gesicht durch schlechten Kaffee verlieren. Und so ein guter Kaffee für uns alle zwischendurch - das hebt die Lebensgeister!"

4. Kaffee ConnaisseurIn: "Ich bin Kaffee-Aficionado” - also Kenner und -Liebhaber. Bevor ich schlechten Kaffee trinke, trinke ich lieber keinen. Für guten Kaffee zahle ich auch gern mal selbst. Am liebsten trinke ich Espresso, Americano oder Macchiato und genieße dabei italienisches Kaffeeflair. Ich verstehe nicht, warum das in Österreich in Büros und Kaffeehäusern kaum möglich ist, denn jede italienische Autobahn-Raststation kann das bieten.".

Die Lösung pro Kaffee-Archetyp

Ad 1. Kaffee-PragmatikerIn - "Hauptsache warm"
Den Typus Eins zufriedenzustellen ist leicht:
günstige Industrieröstungen, Automatenkaffee oder Löskaffee und heißes Wasser und los gehts. Kaffeeweisser stört auch nicht ;). Der Kaffee-Pragmatiker ist insofern gesegnet, dass es ihm mehr oder weniger egal ist, wie der Kaffee schmeckt. Hauptsache er ist heiß und gratis. Natürlich ist das jetzt  überzeichnet, aber dennoch ehrlichgesagt nicht so ganz mein Fall. Denn ich arbeite gerne mit "Durch-und-Durch"-Genießern, die gerne gut essen und trinken und auch Qualität schätzen. Mit solchen Connaisseuren tausche ich mich gerne aus, werde gerne von ihnen "ge-challenged" und es gibt nichts Schöneres, als sie dann genüßlich Kaffee kosten und schlürfen zu sehen. ;)

Ad 2. "Effizienz TrinkerIn"
Die Situation der Effizienz Trinker ist nicht ganz leicht zu lösen, denn der Effizienz Trinker weiß zwar, was gut schmeckt, kann sich aber aufgrund von Arbeitsplatz-Infrastruktur und Zusatzkosten nicht die Qualität einverleiben die er/sie gerne hätte. Der Effizienz-Trinker ist gleichermaßen qualitäts- und gesundheitsbewußt.

Diese Situation kann meiner Erfahrung nach nur der Arbeitgeber/Abteilungs-/Teamleiter mit einem gewissen Budget-Pouvoir lösen - eine gute Trommelröstung kostet heute zwischen EUR 22,- und 25,- pro Kilogramm, ein bürotauglicher Vollautomat ist ab ca. EUR 950,- zu bekommen. Der Chef muss dafür natürlich motiviert sein, eine solche Entscheidung zu treffen bzw. mitzutragen. Ist er/sie selbst Typ 3 oder Typ 4-Kaffeetrinker (siehe unten) dann ist die Motivation natürlich höher, denn dann möchte er/sie selbst gern gute Qualität genießen. Auch gerade in Zeiten der Büro-Kosten-Effizienz weiss er/sie genau, dass Aluminium- oder Plastik-Kapselsysteme wesentlich teurer sind. Und dass das mit dem Kaffee zusammenhängende Belohnungs- und Pausengefühl wesentlich besser zu beruflichen Hochleistungen motiviert, ist ohnehin unumstritten.

Ad 3. "KaffeeliebhaberIn"
Ist der/die KaffeeliebhaberIn mit Entscheidungs-Pouvoir und Motivation ausgestattet, dann probiert er/sie alles, dass er/sie und seine/ihre KollegInnen in den Genuss guten Kaffees kommen - in Form von trommelgerösteten Kaffeebohnen, die am liebsten vor Ort in einer Maschine (z. B. Vollautomaten) gemahlen werden, so dass jede Tasse frisch zubereitet wird. Falls aus Unternehmersicht ein Kapsel-System präferiert wird, dann wird er sich für ESE Papier-Kaffeekapseln und gegen Alu-Kapseln entscheiden. Der Kaffeeliebhaber mag neben Espresso auch gerne echten italienischen Cappuccino (mit Milchschaum - ohne Schlagobers! ;) ) und ist daher auch an Latte Art interessiert.

Ad 4. "Kaffee-ConnaisseurIn"
Der Kaffee-"Aficionado" macht alles möglich, um auch an seinem/ihrem Arbeitsplatz guten Kaffee genießen zu können. Daheim und in Restaurants tut er/sie das sowieso.

Er/sie setzt alle Hebel in Bewegung, um an Trommelröstung aus einer österreichischen oder italienischen Kleinrösterei, eine Kaffeemühle sowie eine Siebträgermaschine zu kommen. Diese Kaffeemaschinen-Art gibt's ja inzwischen in allen Größen, von mehreren Siebträger-Gruppen für Gastro bis hin zu klein, mit einem Siebträger (1 Gruppe) fürs Büro und zu Hause.

Siebträgermaschinen holen den besten Geschmack aus der Bohne. Daher gelten Sie als das Handwerkszeug der Meister und eignen sich daher vorzüglich für Kaffee-ConnaisseurInnen.

Die beste Ausrüstung

Zusammenfassend ist zu sagen: Typ 2, 3 und 4 sind mit Trommelröstungen, Kaffeevollautomaten bzw. Siebträgern oder auch Cialde-Lösungen bestens bedient.

Italienischem Kaffee-Flair mit Barista-Qualität steht jedenfalls auch am Arbeitsplatz, in Pausenräumen, Kaffeeküchen, Kantinen, Büros sowie in Shops, Restaurants und Kaffeehäusern nichts mehr im Wege!

Fortsetzung folgt! ;)

Falls Ihr Fragen habt: bitte einfach melden - ich berate Euch gerne!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, der "Kaffee-Pad"


* Gender-Erklärung: Zur besseren Lesbarkeit werden auf dieser Website personenbezogene Bezeichnungen, die sich zugleich auf Frauen und Männer beziehen, generell nur in der im Deutschen üblichen männlichen Form angeführt, also z.B. „Kunden“ statt „KundInnen“ oder „Kundinnen und Kunden“. Dies soll jedoch keinesfalls eine Geschlechterdiskriminierung oder eine Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes zum Ausdruck bringen.

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