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Perfekter Espresso - DIE Komponenten!

Die Schlüssel-Faktoren bei der Espressozubereitung:


Was macht einen guten Espresso aus?

Diese 3 Espressi demonstrieren ansehnlich, wie perfekter Espresso aussieht. Gerne teile ich hier meine eigenen Zubereitungs-Erfahrungen dazu, denn schließlich möchte ich, dass Euch Euer Kaffee immer schmeckt!

 

Ein perfekter Espresso ist von einer goldbraunen Crema bedeckt. Als Crema bezeichnet man den dichten, goldbraunen Schaum, der sich auf richtig zubereitetem Espresso bildet. Die Crema besteht aus Kaffeebohnenöl, Proteinen und Zuckerarten, Kohlenstoffdioxid und bindet einen großen Teil des Espresso-Aromas. Espresso-Maschinen brauchen einen sehr fein gemahlenen Kaffee, damit sich feine Crema bildet.

Die Crema lässt durch Menge, Farbe, Dichte und ihre Standzeit Rückschlüsse auf die Zubereitung und die Frische der Röstung zu, aber nur im Vergleich ähnlicher Mischungen. Je älter ein Kaffee, desto weniger Crema, weil alternder Kaffee das crema-bildende CO2 verliert. Zu schnell oder zu kalt gebrühter oder auch zu dünner Espresso hat eine sandfarbene Crema (siehe oben mittleres Bild). Kaffee, der zu heiß gebrüht wurde, hat meist kaum Crema, die dann dunkelbraun und aufgerissen ist (Bild rechts außen).

Bei der Verwendung von Robusta-Kaffee bildet sich mehr Crema als bei der Verwendung des geschmacklich meist überlegenen Arabica-Kaffees. Daher werden häufig Espressokaffeemischungen mit einem Anteil von wenigstens zehn Prozent der günstigeren Robusta-Bohnen kreiert.

Wenn ihre diese Regeln beachtet, dann gelingt Euch Euer Espresso immer:

1. Frisches Wasser!
Tägliches Wasserwechseln ist das A und O guten Kaffees!

2. Top Bohnenqualität:
Am besten aus einer Trommelrösterei Eures Vertrauens. Gerne liefern auch wir - ruft uns einfach an.
Tipp: meidet Industrie-Röstungen, da durch die schnelle Röstung bei überhöhten Temperaturen Aroma und Geschmack leiden. Industriell gerösteter Kaffee schmeckt oft "verbrannt", säuerlich und ist nicht gut verträglich. Industriekaffee erkennt man daran, dass die Bohne außen dunkel ist und innen noch weiß (sog. "helleres" Kaffeemehl).

3. Frische Bohne:
Je frischer der Kaffee, desto besser das Aroma. Daher ist grundsätzlich Kaffee-Automaten, die Kaffee frisch mahlen, sicherlich der Vorzug zu geben. Alternative Systeme wie die z. B. von Illy initiierten Papier-Kapseln (Cialde) erreichen heute allerdings auf Basis professioneller Zubereitung ähnlich gute Resultate.

Aber Achtung: ganz frisch gerösteter Kaffee soll nicht konsumiert werden: er sollte ca. 1-2 Wochen lagern, damit er "rasten" und sein volles Aroma entwickeln kann. Aus diesem Grund raten wir von Maschinen, die Kaffee rösten und anschließend gleich verarbeiten, also mahlen und Kaffee brühen, ab.

Tipp: Guter Kaffee ist ungeöffnet bis zu 1,5 Jahre lagerbar. Nach ca. 6 Monaten beginnt er abzubauen, schmeckt aber sicher auch noch gut, wenn ihr in richtig lagert. Sobald die Kaffeepackung geöffnet wurde, sollte die Packung innerhalb von 2 Wochen aufgebraucht werden. Bewahret den Kaffee niemals im Kühlschrank (Feuchtigkeit!) auf. Das verdirbt die Qualität und nimmt den Geschmack.

4. Mahlgrad:
Je nach Kaffeezubereitung - Filter-, Arabischer, Griechischer oder Türkischer Kaffee, Espresso, etc. - benötigt man unterschiedlich grob bzw. fein gemahlenen Kaffee. Bei händische Mühlen könnt ihr das selbst steuern, bei guten Kaffee-Automaten kann man diese Mahlgrade einstellen.

5. Tasse vorwärmen:
Entweder auf dem dafür vorgesehenen Platz Eurer Kaffeemaschine oder einfach mit heißem Wasser befüllen, ein bisschen stehen lassen und dann entleeren.

6. Natürlich: Kaffee-Maschinenhygiene!
Die Maschinenpflege ist abgesehen von der Bohnen- und Röstqualität wohl das wichtigste Kriterium bei der Kaffeezubereitung. Leider erlebt man auch in Sterne-Restaurants manchmal unfaßbar schlechte Kaffeehygiene.
Dabei wäre es so einfach: tägliches Waschen der benutzten Maschinenteile und Geräte garantieren perfekten Kaffeegenuss!

Und last but not least:
7. Liebe, Liebe, Liebe:
Zugegeben ist das ein etwas "esoterischer" Ratschlag, aber ich bin überzeugt davon, dass in Italien die Espressi auch deshalb so exzellent schmecken, weil in jedem ein bisschen Herzblut des jeweiligen Baristas (Kaffeezubereitungs-Professionist) steckt.

Also: wenn ihr den Espresso zubereitet, dann konzentriert Euch in diesen Sekunden nur darauf. Lasst Euch nicht ablenken, vergeßt für einen kurzen Moment alles rund um Euch und widment Euch vollends dem Kaffee: dem Mahlen, dem Befüllen, dem Tampen (wenn Ihr einen Siebträger benützt), der Wassertemparatur, der Extraktionszeit und dem Eingießen. Seid versichert: er schmeckt dann sicher nochmal so gut! 😉

Hier die Basis-Schritte auf einen Blick zusammengefaßt:

 

In diesem Sinne, gutes Gelingen und lasst es Euch schmecken, denn wie wir wissen, ist Kaffee sehr gesund! 
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

 

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Doppelt hält besser!

"Doppelgemoppelt" ist bei Espresso die bessere Wahl!

Hinsichtlich Espresso-Zubereitung gilt ausnahmsweise die Regel "Mehr ist mehr". Was das heißt? Wir ziehen bei der Espresso-Zubereitung keine sogenannten "Single Shots" also eine Portion Espresso, sondern stets zwei Portionen.

Diese Art der doppelten Zubereitung bringt die Kaffee-Geschmacks-Charaktere einfach viel besser zur Geltung als die Zubereitung einer einfachen Portion Espresso.

Warum?
Weil es nun mal so ist, dass der Kaffee sowohl sein Aroma als auch seinen Geschmack besser entfalten kann, wenn mehr Kaffeemehl mit Wasser in Kontakt kommt. Bei einem einfachen Espresso werden in guten Cafés ca. 8 - 12g Kaffeemehl verwendet. Bei einem doppelten eben dann entsprechend die doppelte Menge.

Somit können sich während der Extraktionszeit die Kaffeeinhaltsstoffe besser bzw intensiver entwickeln - das Zusammenspiel der Kaffee-Öle, die gute Säure und Bitterstoffe ergeben bei Doppel-Shots eine Espresso-Qualität, die ein einfacher Shot einfach nicht erreichen kann. Er hat mehr Körper, mehr Fülle, meist einen längeren Abgang (je nach Kaffeesorte).
 

Was tun wir mit der 2. Portion?

Die eine Portion servieren wir wie bestellt - als Espresso, Cappuccino, Caffè Latte & Co - und wenn wir Glück haben, dann möchte ein weiterer Gast exakt zum selben Zeitpunkt ebenfalls einen Espresso - dafür nehmen wir die zweite Portion. Aber nur unter folgender Voraussetzung: Espresso will und muss unbedingt gleich nach der Zubereitung heiß konsumiert werden. Jede Sekunde, die er steht und nicht getrunken wird, verliert er an Qualität. Und so wird der 2. Shot nur angeboten, wenn er dieses Frische-Kriterium erfüllt. Denn alles andere möchten wir natürlich keinesfalls unseren Gästen zumuten!

Sospeso:
bei uns im Schönbergers gibt es die Möglichkeit, einen Sospeso Kaffee zu konsumieren. Sprich: ein Gast lädt einen anderen, der sich keinen Kaffee leisten kann, auf einen ein. Tritt der Fall, dass der zahlende und der Sospeso-Gast zeitgleich konsumieren ein, dann geht der 2. Shot gleich an einen Sopeso-Kunden.

Wenn also der Fall eintritt, dass der 2. Shot nicht vom Gast getrunken werden möchte, dann konsumieren wir - das Schönbergers Team - die zweite Portion selbst oder - falls wir selbst schon zu viel Koffein intus haben sollten 😉 - übergeben wir sie dem Gulli. Manche mögen jetzt sagen: welche Verschwendung. Da muss ich sagen: in diesem Falle bin ich lieber für die Weggabe der 2. Portion als dass ich Abstriche bei der Qualität mache. Tja, so bin ich nun mal ...
 

Ein guter Barista bereitet stets 2 Espressi-Portionen zu!

Achtet das nächste mal darauf, wenn Ihr in eine Caffè Bar kommt. Das ist ein Qualitätskriterium, an dem Ihr gute Baristi bzw. gute Café-Lokale sofort erkennt!

In diesem Sinne: Lang lebe die 2. Portion!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

 

 

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Trommelgerösteter Kaffee - was passiert da und welchen soll ich nehmen?

Welchen Kaffee soll ich nehmen?

Das ist wohl eine der schwierigsten und gleichzeitig spannendsten Fragen. Auch für mich selbst. Denn es gibt so viel Kaffee-Angebot - und so unendlich gute Röstungen dabei! - das weltweit laufend weiterentwickelt wird. Und so lautet mein Rat: trinkt das, was Euch schmeckt! Probiert euch durch. Keine Scheu. Und: probiert immer wieder mal was Neues: zum Beispiel:

  • eine neue Bohne (Arabica, Robusta oder Maragogype)

  • eine neue Röstung (100% Arabica, 100% Robusta! - ja, das gibt's 😉, etc.)

  • ein neuer Blend (Mischung aus Arabica und Robusta)

  • einen anderen Röstgrad (schokoladig oder nordisch hell)

  • eine andere Maschine oder

  • einfach nur eine andere Temperatur bei der Zubereitung.

Die Bandbreite der Geschmackserlebnisse ist schier unendlich beeindruckend. Einen Tipp habe ich jedenfalls:
Egal, mit welcher Zubereitungsart ihr euren Kaffee am liebsten trinkt oder in welcher Form - als Espresso, Cappuccino, Macchiato oder Caffè Latte:

Alles andere ist abträglich für Gesundheit und Geschmack!

Was ist also eine Trommelröstung?

Trommelröstungen zeichnen sich durch ein besonders schonendes Röstverfahren, unglaublich gute Aromen und vollmundigen Geschmack sowie ein schönes Bohnenbild aus. Wenn euch das wichtig ist und euch euer Magen 😉 am Herzen liegt, dann trinkt nur Kaffee, der wie folgt zubereitet wurde: trommelgeröstet!

Bei Trommelröstungen wird der Kaffee in sogenannten "Trommelröstern" geröstet. Das sind Maschinen die ermöglichen, dass der Kaffee gleichmäßig und schonend geröstet wird (anders als bei Industrieröstungen- siehe weiter unten). Den Aufbau eines typischen Trommelrösters können Sie hier sehen: Der Trommelröster. Dieser Röster ermöglicht, dass die Kaffeebohnen langsam geröstet und sich gleichzeitig die ca. 800 Aromen, die den guten Kaffeegeschmack ausmachen, bilden können:

Peter Affenzeller (Suchan Kaffee) am Trommelröster

Peter Affenzeller (Suchan Kaffee) am Trommelröster

  1. Zuerst wird der Rohkaffee mittels einem großem Trichter in die bereits vorgeheizte Trommel geleert. Das Vorheizen schafft den ersten Schritt zur Konsistenz im Röstprozess. Sie bildet das A&O des guten Röstverfahrens, denn Abweichungen schlagen sich schnell auf die geschmackliche Qualität nieder.

  2. Nun wird bei gleichmäßiger Hitzezufuhr und konstanter Temperaturentwicklung so lange langsam geröstet, bis der gewünschte Röstgrad erreicht ist.

  3. In den ersten Minuten der Röstung geht die Farbe der Bohnen von einem leichten Gelb in ein helles Braun über. In diesem Röstabschnitt liegt ein Popcorngeruch in der Luft und die Bohnen sehen leicht schrumpelig aus, denn im Rohkaffee befindet sich noch Feuchtigkeit, die verdampft.

  4. Dann setzt die nächste Phase des Röstprozesses ein, die wichtigste: der chemische Fachbegriff dafür heißt "Maillard Reaktion" oder "nichtenzymatische Bräunung". Hierbei werden Aminosäuren und reduzierende Zucker in Melanoidine umgewandelt. Das sind stickstoffhaltige organische Verbindungen. Dieser Prozess ist für die Bräunung der Kaffeebohnen, sowie die Bildung der bis zu 800 Aromen zuständig. Übrigens läuft die Maillard Reaktion nicht nur beim Rösten eines Kaffees ab, sondern zum Beispiel auch beim Brotbacken oder Steakbraten.

  5. Der sogenannte "First Crack" kommt nach ca. 9 Minuten: durch das Verdampfen des Wassers bricht die Bohne auf, was an einem deutlichen Knacken zu hören ist - das ist der "First Crack". Die Oberfläche der Bohne ist nun nicht mehr schrumpelig, sondern glatt. Außerdem nimmt die Bohne durch die austretenden Röstgase an Größe zu. Nach dem "First Crack" muss der Röstmeister noch genauer beobachten, wie sich Dein Kaffee verhält. Denn in dieser Phase entfaltet sich die gesamte Aromavielfalt. Die schleimhautunfreundlichen Fruchtsäuren (Stichwort Magen!) werden abgebaut, Zucker karamellisiert und die Zellstruktur wird geschwächt.

  6. Der Röster entscheidet den Röstgrad - von "hell" (ca. 218° C) bis hin zu einer immer "dunkleren" Röstung (bis zu 225°C). Helle Röstungen zeichnen sich durch einen fruchtigen, säurebetonten und wenig bitteren Geschmack aus und werden "Nordischen Röstung" genannt. Für helle Röstungen wir der Röstvorgang nach dem First Crack abgebrochen.

  7. Weiter geht der Röstprozess dann für Kaffees mit weniger Frucht- und Säuregehalt und mehr Bittergeschmacksanteilen: den Kaffees für Espresso-Zubereitung. Die sollen nämlich dunkler sein und mehr Bitterstoffe haben. Man spricht von schokoladigen Flavours. Je länger der Kaffee geröstet wird, desto kräftiger und bitterer wird er. Der Eigengeschmack des Kaffees tritt immer mehr in den Hintergrund. Je nach gewolltem Resultat behält bricht man den Röstvorgang vor dem zweiten Crack ab oder behält sie zum zweiten Crack im Röster. Dann sind sie richtig dunkel. Man spricht dann von süditalienischen bzw. -französischen bzw. auch spanische Röstungen.

  8. Insgesamt dauert so ein Trommelröstvorgang zwischen 12 Minuten (für "hell") und 20 Minuten (für "dunkel"). Die langsame Röstung gibt den Bohnen Zeit, alle Aromen auszubauen und die Fruchtsäuren, die sogenannten Chlorogensäuren sowie Bitterstoffe abzubauen.

Entlang des gesamten Röstprozesses entnimmt der Röster Proben und kann so auf das Röstverhalten des Kaffees reagieren. Da jede Charge Kaffee anders ist, ist hier das Können des Rösters gefragt: durch das Fachwissen, die Erfahrung und vor allem das „Gefühl für die Bohne“ muss der Röster die Temperatur anpassen, die Röstung gekonnt unterbrechen und schließlich anhand von Farbe und dem „Cracken“ der Bohne den Zeitpunkt bestimmen, an dem der Kaffee fertig ist.

Die Kunst des Röstmeisters liegt jedenfalls darin, für jeden Kaffee die richtige “Röstkurve” zu entwickeln. Denn nur bei richtig eingestellter Temperatur und Röstdauer kann der perfekte Geschmack aus dem Kaffee herausgekitzelt werden.

Die Trommelröstung verleiht den Bohnen mehr geschmacklichen Körper als andere Röstverfahren

Trommelgerösteter Kaffee hinterlässt im Mund einen volleren Geschmack, da dieser relativ langsame Röstvorgang für eine durchgängige Röstung der Bohne (das Innere der Bohne ist schön braun) sorgt - die Bohne ist sozusagen "ganz durch". Diese Methode sorgt für volle Entfaltung des Aromas bei kontrolliertem Säureabbau.

Mit zunehmender Röstdauer werden die Säuren abgebaut und die Röstaromen nehmen zu. Je länger der Kaffee geröstet wird, desto kräftiger und bitterer wird er. Der Eigengeschmack des Kaffees tritt immer mehr in den Hintergrund. Je nachdem für welchen Zweck die Bohnen geröstet werden, wird der Röstgrad und die Endtemperatur vom Röstmeister bestimmt:

  1. Espressobohnen: Beim Rösten von Espressobohnen soll ein kräftiger Geschmack mit wenig Säureanteil erzeugt werden, deshalb werden Espressi länger geröstet.

  2. Filterbohnen: Bei Filterkaffee hingegen trägt ein leichter Säureanteil zur Lebendigkeit des Geschmacks bei, deshalb wird dieser weniger lang geröstet.

Das geschieht während des Röstvorgangs:

  • Das in den Kaffeebohnen enthaltene Wasser verdampft.

  • Säure wird abgebaut, die Bitterheit steigt an.

  • Die äußere Kaffeehaut löst sich und fällt ab.

  • Die Kaffeebohne verändert ihre Farbe und geht von Zartgrün in Gelb, Gelbbraun, Hellbraun auf Dunkelbraun über ("Maillard Reaktion"). Dabei bilden sich die ca. 800 Aromen.

  • Beim Röstvorgang werden die Bohnen auf ca. das Doppelte ihres ursprünglichen Volumens aufgebläht, dies geschieht durch den inneren Überdruck durch Wasserverdampfung und Röstgase.

  • Wenn die Bohne aufbricht, gibt es ein hörbares Knacken. Das wird auch „Crack“ genannt. Der tritt nach ca. nach 9 Minuten ein. Vor dem ersten Crack ist der Kaffee noch nicht fertig, also "durch".

  • An dem „First Crack“ kann der Röster erkennen, wie weit der Röstprozess fortgeschritten ist. Bei hellen Röstungen wird der Röstvorgang nach dem First Crack abgebrochen, denn ab diesem Zeitpunkt verliert die Bohne immer mehr Feuchtigkeit. Diese längere Röstzeit gibt den Bohnen Zeit, alle Aromen auszubauen und ungewollte Säuren und Bitterstoffe abzubauen. Bei den "dunklen" Röstungen (bis zu 225°C) bilden sich Geschmacks-Nuancen von Schokolade und Nüssen. Oft wird dies auch als "erdig" oder manchmal mit "ledrig" beschrieben. Diese sogenannten schokoladigen Kaffees eignen sich ausgezeichnet für die Espresso- & Mokkakannen-Kaffee-Zubereitung. Vom Röstgrad abhängig, können manchmal Öle austreten - das ist z. B. bei der langen Röstungzeit für "Frenchroast" der Fall.

  • Durch eine Reihe chemischer Primär- und Sekundärreaktionen bildet sich das spezifische Kaffeearoma. Mit Hilfe gaschromatographischer Untersuchungen konnten bisher über 800 Aromakomponenten identifiziert werden.

  • In den Zellen der Bohne bilden sich - eingeschlossen und sorbiert - unter anderem 1 bis 2 % Kohlendioxid und in wenigen Mengen Kohlenmonoxid. Beide diffundieren abhängig vom Röstgrad, schneller oder langsamer aus den Zellen heraus. Das kann bis zu zwei Monaten dauern. Man spricht dann vom “Gasen” des Kaffees. Daher haben gute Kaffeeverpackungen Einwegventile integriert.

  • Der Gewichtsverlust der Rohkaffeebohnen während des Röstens - auch „Einbrand” genannt - beträgt je nach Wassergehalt des Rohkaffees und Röstgrad 11 bis 20 %.


Nach dem Röstprozess...

Sobald der Röstvorgang abgeschlossen ist, wird das Kaffeegut mit Luft gekühlt. Diese schonende "Luftkühlung" ist ein wesentlicher Bestandteil der Trommelröstung und garantiert eine natürlich langsame Abkühlung der Bohnen (Achtung: bei Industrieröstungen wird mit Wasser gekühlt. Das sorgt für schnelle Abkühlung aber auch für das Aufplatzen der Bohnen!).

Mit der Luftkühlung steht dem perfekten Kaffeegenuss nichts mehr im Wege. Nach dem Kühlen erfolgen evtl. eine zusätzliche Reinigung, danach das Verwiegen (Einbrandkontrolle) und, soweit die Qualität des Endproduktes es erfordert, die erneute Sortierung des Kaffees (entweder mechanisch oder optisch). Einen Tag nach der Röstung wird der Kaffee verpackt. Diese Zeit wird eingehalten, um das CO2, das sich bei der Röstung entwickelt hat, abgasen zu lassen.

Verpackt sollte der Kaffee nun ca. 1 - 2 Wochen ruhen, damit das verbliebene CO2 weiter entweichen kann (Ventil!) und sich die vollen Geschmacksaromen entwickeln können.

Espresso-Röstungen

Espressobohnen werden dunkler geröstet als Bohnen für Filterkaffee (siehe auch nordische Röstung). Das ist notwendig, da sich bei der Zubereitungsart unter Druck im Vergleich zu herkömmlichen Methoden die natürliche Säure der Kaffeebohne überproportional schnell löst. Beim Filterkaffee ist dem nicht so und daher braucht der Kaffee nicht so dunkel geröstet sein. Außerdem schmeckt es einfach soooo viel besser!

Filterkaffee-Röstungen

Das liegt an der längeren Kontaktzeit zwischen Wasser und Bohnen. Das heißt also, man schmeckt beim Espresso die dunklere Röstung mehr heraus, stärker ist aber der Filterkaffee!

Achtung bei Industrieröstungen!

Hier werden die Bohnen bei ca. 450 Grad in 2 Minuten zubereitet. Daher schmeckt industriell gerösteter Kaffee oft „verbrannt“, säuerlich und ist nicht gut verträglich. Sie erkennen es daran, dass die Bohne außen dunkel ist und innen noch weiß
(sog. „helleres“ Kaffeemehl).

Auch wird industriell keine Luftkühlung verwendet, sondern sogenanntes „Quenching“, sprich die frisch gerösteten Kaffeebohnen werden zur Kühlung mit Wasser besprüht und somit schnell abgekühlt. Das führt oft dazu, dass die Bohnen brechen. Somit gehen bereits vor der Verpackung Aromen und Geschmacksstoffe verloren. 

Kauftipp: Kaffeegeschmack ist wie Wein. Jeder schmeckt anders. Jede Person hat einen anderen (Wein-/Kaffee/etc.)Geschmack. Lassen Sie sich Nichts einreden! Nur weil etwas im Trend liegt, heißt das noch lange nicht, dass es Ihnen auch schmecken muss. Verlassen Sie sich auf Ihren eigenen Geschmack. Nur dann werden Sie auch zu Hause beim Kaffeetrinken Freude haben und jeden Schluck genießen!

Haben Sie auch einen Tipp? Dann teilen Sie ihn gerne mit uns! Denn wir probieren auch immer wieder gerne selbst neue ☕ Röstungen aus 😉.
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Wie entstehen die 3 Schichten im Caffè Latte?

Schon Cleopatra wusste: Milch ist für Götter. Doch nicht jeder verträgt sie heutzutage. Dann macht man es am besten wie sie: drin baden 😉. Oder eben auf Sojamilch, Reismilch, Schafmilch, Ziegenmilch, Kokosmilch oder Mandelmilch umsteigen!*

Zum Milchschäumen sei eins vorausgeschickt: Kuhmilch, Sojamilch und Schafmilch lassen sich gut schäumen. Für alle anderen oben genannten braucht es sehr viel Geschick, um eine gute Milchcreme erzeugen zu können. Bei Reismilch und Mandelmilch gelingt es auch Profis nicht wirklich gut. Wenn Ihr also gerne Milchschaum habt, dann eher eine der anderen Alternativen wählen.

So oder so, stellen viele trinkende Milchliebhaber zu Recht die Frage: wie kommen die berühmten drei Schichten in den Caffè Latte (oder auch in den Latte Macchhiato), ohne dass sie sich vermischen?

Caffè Latte mit nicht ganz perfekten drei Schichten (das liegt in diesem spezifischen Fall an der höheren Dichte des Kaffees).

Caffè Latte mit nicht ganz perfekten drei Schichten
(das liegt in diesem spezifischen Fall an der höheren Dichte des Kaffees).

Das funktioniert ganz einfach!

Die Erklärung liegt in der Dichte der 3 Schichten.

  • Obenauf: Milchschaum bzw. Milchcreme

  • Dazwischen: Kaffee

  • Darunter: warme Milch

Wie geht man also vor? Hier eine kurze Darstellung, wie man eine schöne Milchcreme mittels einer Dampflanze erzeugt. Wichtig sind beim Schäumen diese beiden Phasen: die Zieh- und die Rollphase.
 

a) Ziehphase:

Milchlanze blubbert und zischt - sie muss unter die Oberfläche getaucht werden.

Diese Phase heißt deshalb so, weil man die Kanne ganz leicht nach oben zieht, um das Volumen der Milch zu verdoppeln. Wie funktioniert das?
Man nehme kühlschrankkalte Milch und befüllt eine Kanne aus Edelstahl (sog. Pitcher) oder Porzellan zu ca. 1/3. Dann die Lanze knapp unter die Milchoberfläche halten, die Kanne etwas schief halten und den Dampfhahn aufdrehen (Achtung: nicht vorher aufdrehen, sonst habt Ihr überall Milchspritzer). Und nicht irritieren lassen: es ist zu Beginn etwas laut (typisch zischendes Geräusch, wie man es aus dem Kaffeehaus kennt). Dieser Vorgang erstreckt sich so lange, bis sich das Volumen der Milch ca. verdoppelt hat. Wichtig ist dabei darauf zu achten, dass man mit der Lanze stets etwas unter der Milchoberfläche gemeinsam mit dem Milchvolumen nach oben wandert - also immer gerade schön unter der Oberfläche bleibt. Weil man hier sozusagen langsam nach oben zieht, nennt man das die Ziehphase.

TIPP: "Blubbert und zischt" es, dann ist die Milchlanze zu weit oberhalb der Milchoberfläche --> Einfach eintauchen und schon schäumt die Milch richtig. "Quietscht" es, dann seid ihr mit der Dampflanze zu weit drinnen. Einfach etwas raus bewegen und schon müsste es ruhig sein.

b) Rollphase:

Danach, kommt das "Rollen". In dieser Phase wird keine Luft mehr eingesaugt, sondern man fährt mit der Lanze schön tief in die Milch. Sie beginnt zu rollen und wird komplett durchwärmt. Eventuelle Schaumbläschen werden durch eine Drehbewegung fein zerstäubt und es entsteht die Basis für die später schöne Milch-Creme.
Wichtig hier ist: die Milch darf nie 70 Grad überschreiten, da sonst die in der Milch enthaltenen Proteine zerfallen. Am besten kann man das überprüfen, in dem man während des gesamten Aufschäumprozesses die Hand am Boden oder an der Seite der Kanne positioniert. Solange man die Kanne so halten kann ohne sich zu verbrennen, hat die Milch genau die richtige Temperatur.
Sobald die Milch schön heiß ist, den Dampfhahn abdrehen. FERTIG!

Nun kommt ein sehr wichtiger Schritt: die Milchkanne immer in Bewegung halten, am besten durch Schwenken. So stellt man sicher, dass die Milch cremig bleibt (es wird verhindert, dass sich Milch nach unten und Milchcreme nach oben absetzt). Es entsteht eine schön glänzende Milchcreme, die süß schmeckt (weil höchstens auf 70°C erhitzt). Keinesfalls mit dem Löffel durchrühren! In den Augen echter Baristi wäre das ein absoluter Faux Pas 😉!

Anrichten des Caffè Latte

  1. Ihr braucht: Außer der Milch und Eurer Dampf-Lanze ein großes Glas, eine kleine Kanne mit einem Ausguss-Schnabel und natürlich einen Espresso

  2. Zuerst den Espresso frisch brühen - am besten gleich einen doppelten - und ihn in einer kleinen Kanne mit dem Ausguss-Schnabel auffangen (eine Tasse eignet sich weniger, da er ja ins große Glas umgeleert wird).

  3. Milch wie oben schäumen, danach in Bewegung halten und

  4. Zügig in ein hohes Glas füllen. Am besten darauf achten, dass der leichtere Milchschaum, der sich oben in der Kanne gebildet hat, obenauf sitzt.

  5. Anschließend den Espresso langsam und vorsichtig (!) durch die obere Schaumschicht in das Glas füllen. Weil der Espresso heißer ist als die Milch, setzt er sich bei langsamem Gießen zwischen Milch und Milchschaum ab**. Es entstehen die typischen drei Schichten des Caffè Latte.

    **Achtung: es gibt Kaffees, deren physikalische Dichte schwerer ist als die der Milch. Bei solchen Kaffees gelingen die drei Schichten nicht - es vermengt sich der Kaffee mit der unteren Milchschicht. Nicht verzagen: auch wenn sich die beiden vermengen, dann gilt der Caffè Latte dennoch rein arbeitstechnisch als gelungen!

Der Caffè Latte wird meist im Glas serviert, damit die einzelnen Schichten des Getränks schön zur Geltung kommen. Dazu wird ein langer Löffel zum Umrühren gereicht und wer mag, legt noch braunen Zucker und einen kleinen Keks als Verzierung dazu. Bei uns im Schönbergers gibt's statt Keksen die leckeren Schokolade-Kaffeebohnen vom sympathischen italienischen Produzenten Pastiglie-Leone oder die Schokomandeln der Rösterei Goppion dazu! ;)

Goppion Schokomandeln_Schönbergers.JPG

Falls Ihr keine Milchlanze an Eurer Kaffeemaschine zur Verfügung habt: hier ein paar Tipps, welche alternativen Milchschäumer man wählen kann.

Gutes Gelingen und lasst sie Euch schmecken, Eure Milchcreme!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffee Pad

*PS: noch ein Nachsatz in Sachen Milch-Verträglichkeit. Man kann sich hier von den italienischen Kaffee-Liebhabern einen Trick abschauen, der meiner Einschätzung nach Wunder wirkt: Italiener trinken bis maximal Mittags Cappuccini oder Caffè Latte. Danach nur noch Espressi oder Caffè Lungo (Americano) - also Kaffees ohne Milch. Hält man sich an diese Regel, hat man schon viel richtig gemacht. Leidet man natürlich unter einer tatsächlichen Kuhmilch- oder Lactose-Intoleranz, dann hilft diese Regel nicht weiter und man hält sich lieber an die alterantiven Milchangebote oder trinkt den Espresso pur. Bei guten Trommelröstungen ist das ohnehin die köstlichere Alternative 😉!

Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Die 5M-Regel

Was macht guten Kaffee aus?
Es gibt unzählige Komponenten, die dafür verantwortlich sind, dass der Kaffee, der in der Tasse landet so schmeckt wie wir uns das vorstellen.

Und weil natürlich in Italien Kaffee als eins der höchsten Güter des täglichen Genusses geschätzt ist, haben die Italiener ein System definiert, welches diese unzähligen Komponenten übersichtlich in 5 Phasen zusammenfasst - die 5-M-Regel:

1. Mensch - Mano dell'operatore

Der Mensch ist sozusagen die "Spider in the coffee-Web". Der menschliche Handgriff bestimmt alles: die Qualität, den Geschmack, den Genuss. Wir haben es selbst in der Hand, den optimalen Kaffee zuzubereiten.

Wir entscheiden, wie wir den Kaffee herstellen und konsumieren. Es geht dabei um die Wahl der Anbau- & Erntemethoden, der Bohnen und natürlich der Maschinen. Wir selektieren die Rohbohnenqualität, die Aufzuchtart (Mono-/Mischkulturen, Bio oder nicht, Lage, etc.), Aufbereitung, Handel (Masse, Fair oder Direct). Wir wählen die Röstung bzw. die Mischung/Blend der einzelnen Bohnen, entscheiden uns für die Art der Zubereitung - Espresso, French, Filter, Mokkakanne, den Kaffeetyp - Cappuccino, Espresso, Macchiato, Latte, Verlängerter, Brauner, Arabisch/Griechisch/Türkisch, etc. - und den zugehörigen Mahlgrad (manuell oder elektrisch) sowie die geeignete Maschine. Und last but not least entscheidet er sich für den Grad der Wartung und Hygiene an der Maschine und rund um die Kaffeezubereitung.

2. Mischung - Miscela

Hier ist die Frage der Fragen: welche Rohbohnenqualität (Anbaugebiet, Region), welche Ernte- & Aufbereitungsart (wet, honey, dry --> siehe Tabelle unten) und welche Röstung - nordisch, italienisch oder french - wähle ich?

 

ZUR RÖSTUNG:

Für die Wahl und Interpretation der Röstung gibt das "Geschmacksrad" Aufschluss (siehe Grafik rechts).

Ich mag selbst lieber die sogenannten schokoladigen - also dunkleren Röstungen, so wie man sie aus Italien kennt (im Geschmacksrad rechts in Brauntönen gehalten).

Aber auch die "fruchtigen" Röstungen sind sehr interessant und hinterlassen am Gaumen oft unglaublich beeindruckende Nuancen von Zitronen, Mandarinen oder Erdbeeren (im Geschmacksrad oben rechts in gelb/apricot-Farben angezeigt).

 

 

3. Menge - Manutenzione

Die Menge und Geschmack des Kaffeemehls hängt einerseits stark von der Zubereitungsart und der damit zusammenhängenden extrahierten Flüssigkeit sowie der Wartung und Hygiene der Geräte bzw. bei der Zubereitung selbst zusammen. Es geht dabei vor allem darum, stets die gleichgut hohe Qualität in die Tasse zu bekommen und dieses Niveau auch zu halten.

Dies zeichnet gute Gastronomen bzw. exzellente Baristi aus:
es wird nicht am Kaffeemehl gespart, die Milch - wenn im Einsatz - ist perfekt geschäumt (nicht zu heiß & Mikroschaum) und die Hygiene immer im Vordergrund (tägliches Rückspülen zahlt sich aus!). So ist es z. B. heute in exzellenten Espresso-Bars in Italien, Austrialien, USA, UK, Japan und nun auch in Österreich üblich, dass ca. 9g guten Kaffeemehls pro Tasse verwendet werden. Und auch, dass es unter Tags mehrmals Reinigungsläufe an der Maschine vorgenommen werden. Dies hat vor allem den Grund, Kaffee-Bitterstoffe und Öle aus der Maschine zu bekommen. So ist beste Kaffeequalität rund um die Uhr gewährleistet.

Mengenmäßig gelten für Espresso & Filterkaffee folgende Regeln:

Die Kaffeemenge wirkt sich zusammen mit dem Mahlgrad entscheidend auf den Geschmack des Kaffees aus. Bei Voll- und Halbautomaten (Siebträgern) spielen diese beiden Faktoren in Zusammenhang mit dem Druck beim Tampen (manueller Andruck im Siebträger) bzw. in der Brühgruppe (9Bar) eine wesentliche Rolle. Hier wird entschieden, ob ein Espresso perfekt, unter- oder überextrahiert wird:

Der perfekte Espresso. Unterextrahierter Espresso. Überextrahierter Espresso. Quelle: Kaffeezentrale Schweiz

Der perfekte Espresso. Unterextrahierter Espresso. Überextrahierter Espresso. Quelle: Kaffeezentrale Schweiz

 

4. Mahlgrad/Mühle - Macinadosatore

Abhängig von der Zubereitungs-Art ist natürlich der Mahlgrad zu bestimmen. Grob zusammengefasst kann man sagen, es gibt 4 Hauptarten der Körnung:
1. Grob für Frenchpress
2. Mittel für Filterkaffee
3. Fein für Espresso
4. Ultrafein für Arabisch/Griechisch/Türkischen Kaffee.

Allgemein stellt sich die Frage: Handmühle oder elektrische. Wer viel Kaffee trinkt, wird mittelfristig mit einer elektrischen besser bedient sein. Hier könnt ihr nachlesen, welche Faktoren Ihr bei der Mühlenentscheidung beachten solltet.

 

5. Maschinen - Macchina Espresso

Das Feld der Maschinenwahl ist beim Kaffee mindestens genauso breit wie die Entscheidung der Kaffee-Provenienz und seiner Aufbereitung (Region, Bohnenqualität, Handel, Röstung). Die Kaffeemaschine ist das Verbindungsglied zwischen Wasser und Kaffee und je nach Maschinenwahl schmeckt der Kaffee unterschiedlich: Siebträger, Mokkakanne, Vollautomat, E.S.E.-Pad-Maschine, French Press, Chemex, Karlsbader Kanne, Vario C60, Mokkamaster, Aeropress, Cold Brew, etc. lassen Kaffee völlig anders zubereitung und schmecken - von mild bis kräftig. Und da man bekanntlich über Geschmack nicht streiten kann, hat jede Zubereitungsart ihre Vorteile. Also: lasst sie Euch schmecken, Eure Lieblingszubereitungsart!

Ein Tipp dazu: beachtet, dass Filterkaffee in etwas doppelt so viel Koffein enthält wie ein Espresso vom Siebträger. Es gilt also: in Maßen und dafür umso intensiver genießen! 😉

Hier nochmal zusammengefasst das Zusammenspiel derjenigen Komponenten, die einen guten Espresso in einer Siebträgermaschine ausmachen:


Egal, für welche Maschine Ihr Euch entscheidet - eines ist das Allerwichtigste: die HYGIENE!

Sie ist das A und O guter Kaffeezubereitung. Die tägliche Reinigung bzw. die Reinigung nach dem Gebrauch. Dabei geht es vor allem um das Maschinen-Innere. Bei Filter und Mokkakanne ist das leicht. Die Brühgruppen von Vollautomaten sollten herausnehmbar sein und völlig gereinigt werden, Siebträger wollen rückgespült werden. Warum das wichtig ist? Bei der Kaffeezubereitung bilden sich Öle, Kaffeereste, etc. und diese müssen entfernt werden, um ein "Ranzig-Werden" bzw. die damit zusammenhängende Schimmelbildung unbedingt auszuschließen.

Im Zuge meiner vielen Wartungs- und Servicearbeiten stelle ich immer wieder fest, dass es mangelndes Hygiene-Wissen gibt. Man bekommt es beim Maschinenkauf nicht erklärt bzw. geht davon aus, dass sich die Maschinenreinigung innen selbst vornimmt. Das betrifft Privathaushalte genauso wie die Spitzengastronomie. Also keine Scheu: ran an die Hygiene. Und falls Ihr nicht wisst, ob/wie Eure Maschine am besten gereinigt wird, dann fragt beim Verkäufer bzw. Hersteller.
Denn nur Kaffee aus einer sauberen Maschine schmeckt köstlich!

Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Caffè Cortado

Ein kleiner Ausflug nach Spanien bzw. Kuba: hier gibt es eine Kaffee-Köstlichkeit der besonderen Art, nämlich den Cortado.

Ein Cortado ist ein Espresso mit einer kleinen Menge warmer Milch. Er ist also eine Art "Mini-Cappuccino". Es handelt sich dabei um einen Espresso, der mit einer kleinen Menge Milchcreme "markiert" wird.

Mischverhältnis

Das Wort Cortado stammt vom spanischen Verb "cortar", was so viel wie "Schnitt" (wörtlich "Fleck") heißt. Der Cortado ändert je nach Region sein Mischverhältnis von Espresso und Milch. In Europa gleicht er exakt dem italienischen Caffè Macchiato. In den Vereinigten Staaten beträgt das Verhältnis von Milch zu Kaffee zwischen 1: 1 und 1: 2.

Namensvielfalt

Auf Katalanisch heißt der Cortado "Tallat", auf Baskisch "EbaKi", auf Portugiesisch wird er "Pingo" oder "Garoto" genannt und die Franzosen trinken ihn als "Noisette". In den Vereinigten Staaten variiert sein Name stark nach der Region. An der Ostküste ist er allgemein als Cortado bekannt, an der Westküste wird er als "Gibraltar" bezeichnet. Der Name Gibraltar stammt aus San Francisco, Kalifornien, wo Röster den Kaffee in Gläsern der gibraltarischen Libbey Glas-Fabrik servierten und so wird er hier heute noch serviert: im Glas. Auch in Italien gibt es eine Abwandlung des Cortados, den Caffè Macchiato - also wortwörtlich den mit Milch markierten Espresso.

Variationen

In Australien gibt es einen Cortado-ähnliches Getränk, welches als als "Piccolo latte" oder einfach nur "Piccolo" gekannt. Das ist ein Ristretto in einem Macchiato Glas, das mit geschäumter Milch aufgefüllt wird - er kommt also somit einem Latte Macchiato in unserer Region sehr nahe.

In Kuba wird es als "Cortadito" bekannt. Typisch dort ist, dass der Barista bereits bei der Zubereitung Zucker zufügt. Der Cortadito wird in einem speziellen Glas serviert, oft mit einem Metallring am Boden und einem Metalldraht als Griff. Davon gibt es dann verschiedene Variationen wie z. B. die mit süßer Kondensmilch. Die heißen dann "Cortado condensada", "Cafe con leche condensada", "Bombon" sowie "Leche y leche" (Espresso mit Kondensmilch und Sahne oben). Der "Leche y leche" wird auch gerne auf Malta und Gran Canaria getrunken.

Das Gehemnis des Cortado ist die Milchcreme!

Wichtig ist für alle anderen Kaffeezubereitungs-Arten gilt auch für den Cortado: bereitet ihn mit feinporiger Milchcreme zu, nicht mit grobporigem Schaum. Nur so kommt die gesamte Geschmackspalette des Kaffees in Kombination mit der Süße der Milch zur Geltung. Wie ihr gute Milchcreme produziert, könnt ihr hier nachlesen bzw. ansehen.

Egal, welche Variante Ihr wählt, ich wünsche Euch einen genußvollen Kaffee-Moment!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Kaffee zur Körperpflege

Jetzt, wo die Tage wieder kürzer werden und uns draußen die Kälte um die Ohren weht, verbringt man ja gerne etwas mehr Zeit im kuscheligen Warm und tut seiner Seele mit wärmenden Tees und schönen, heißen Kaffeekreationen aller Art was Gutes.

Und für alle, die auch ihre Haut - die ja besonders unter der Kälte leidet - dabei verwöhnen möchten, habe ich einen genial günstigen und umso effektvolleren Tipp:

Kaffeesatz eignet sich einmalig für Hautpeelings!

Ich bin ja nicht eitel, aber probiere gerne immer wieder mal was Neues aus - auch in Sachen Körperfplege. Der Beauty-Effekt, der dem Peeling nachgesagt wird verspricht "strafferes Bindegewebe" und eine "glatte, samtweiche Haut".

Und so hab ich's natürlich gleich selbst probiert, damit ich Euch auch berichten kann, wie's funktioniert. Fazit: die Falten sind zwar nicht weg 😉, aber der Erfrischungskick lässt sich nicht leugnen. Und zur Entspannung hilft es sowieso! Gerade jetzt, wo es trüb und kalt ist.

Gesichtspeeling:

Für ein Gesichtspeeling 1 Esslöffel Kaffeepulver oder Kaffeesatz mit etwas Olivenöl vermischen. Fertig! Wer mag, gibt noch klein geschnittene Orangenschale oder Vanilleschote dazu.

Nun auftragen. Am besten über dem Waschtisch. Dann macht Kleckern nämlich Nichts. Nach ca. 5 Minuten Einwirken sanft vom Gesicht waschen und Tages- bzw. Nachtpflege drauf.
 

Körperpeeling:

Für die "Ganzkörper-Belebung" mischt man 5 Esslöffel Kaffeesatz mit 150g Meersalz und 2 Esslöffeln Olivenöl. Falls Ihr kein Meersalz zur Hand haben solltet: macht nichts! Das der Body Scrub wirkt auch ohne hervorragend! Und falls Ihr kein Olivenöl habt, auch kein Problem! Andere gute Öle wie z. B. Mandelöl oder Leinöl funktionieren auch wunderbar!

Zum Auftragen einfach mit der Hand eine große Menge aus dem Topf nehmen und das Peeling mit kreisrunden Bewegungen am Körper verteilen. Ihr könnt das schwarze Gold durchaus mit etwas bisschen Druck verreiben. Danach kurz einwirken lassen und anschließend abspülen.

Wer möchte, kann mit dieser Mischung auch das Gesicht mitbearbeiten. Aber Achtung: die Augen aufgrund des Salzes unbedingt auslassen! 😉

Tipp zum Auftragen: ich finde es am besten, wenn man sich zum Auftragen direkt in die Dusche stellt, denn dort können eventuell herabfallende Peeling-Teilchen gleich mühelos von den Wänden bzw. dem Boden abwaschen.
 

Body Scrub mit Spa-Effekt

Wenn Ihr etwas mehr Zeit habt und eine noch intensivere Wirkung und Entspannung erzielen möchtet, dann lasst einfach das Peeling länger wirken: 10 Minuten nach dem Auftragen einwirken lassen und anschließend noch weitere 10 Minuten mitsamt dem Peeling in die mit warmem Wasser gefüllte Badewanne.

Damit Ihr das Peeling voll genießen könnt - und später nicht viel Zeit mit Putzen habt - ist es am besten, Ihr bereitet Euch ein Handtuch an einem warmen Platz vor, auf das Ihr Euch setzt oder stellt, wenn Ihr das Peeling aufträgt und danach die 10 Minuten einwirken lässt.

Tipp: am besten genießt man die Badewanne-Session mit einem guten Tässchen Espresso, dann wirkt das Peeling gleich nochmal besser ;)

Und noch ein Tipp: Nach dem Abduschen ist es am besten, die Dusche sofort auszuspülen. Die Kaffee-Peeling-Masse hinterlässt zwar keine Flecken, falls es antrocknen sollte, aber dennoch lässt es sich im frisch-freuchten Zustand mühelos wegwaschen. Getrocknet braucht es etwas mehr Putz-Aufwand. Und wir wollen's ja entspannt haben!

Mein Fazit:

Wie gesagt, selbst getestet und für gut befunden. Die Falten sind zwar nicht verschwunden 😉 - aber damit hatte ich jetzt auch nicht gerechnet. Wir Männer haben durchs (meist) regelmäßige Rasieren, ohnehin einen "Scrub Effekt". Daher denke ich, Frauen haben etwas mehr davon. Jedenfalls aber lässt dieses Peeling nach dem Abwaschen sofort ein gutes Gesichtsgefühl entstehen - egal ob Männlein oder Weiblein. 😉

Der Scrub ist jedenfalls ein prima Peeling, mit dem Ihr Euren gesamten Körper pflegen könnt. Und da ja Koffein eine sogenannte Wunderwaffe gegen Cellulite ist, ist ein selbstgemachtes Body-Scrub natürlich eine verführerisch günstige Alternative zu den Koffein-Anti-Cellulite-Kosmektika, die am Markt herumschwirren.

Was ich jedenfalls sagen kann: es macht die Haut seidenweich! Auch Stunden später hat man noch das Gefühl von "frisch gewaschen & gut gepflegt" auf der Haut. Gerade jetzt wenn es finster und kühl wird, gibt das ein sensationelles Körpergefühl!

Also: Probiert es aus. Es wirkt.
Eignet sich auch hervorragend für Männer!

Und ist kostenschonend. Was will man mehr?

Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer "Kaffee-Pad
PS: Falls Ihr die Zutaten nicht zu Hause haben solltet, dann könnt Ihr Euch gerne ein Set zum Unkostenpreis von EUR 9,90 bei uns im Schönbergers holen. 

Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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Worüber Kaffee-Experten reden - Teil 2

... und hier geht's weiter mit den Bereichen, über die sich Kaffee-Experten rege austauschen:

Getigert

Champions ziehen immer gerne Vergleiche mit der schnellen Tierwelt ;). So ist das auch im Kaffee-Universum. Hier nun im speziellen geht es weniger um die Schnelligkeit, sondern um die Anlehnung an die Fellzeichnung der Tiger: von "getigerter Marmorierung" spricht man nämlich dann, wenn die Crema auf dem Espresso kleine dunklere und hellere Schattierungen aufweist. Dies ist ein sehr positives Zeichen. Wir sprechen hier von der Crema die entsteht, wenn es sich um gute Kaffeequalität handelt, frisches Wasser verwendet wird und bei der Espressozubereitung selbst alles richtig gemacht wird (mehr dazu lest hier). Eine schöne, getigerte Crema sollte in etwa so aussehen (siehe unser Espresso-Foto rechts):

Also: haltet Ausschau nach dem Tiger in der Tasse! - "put the tiger in the tank" ;)

 

Guinness effect

Bei der Espresso-Zubereitung wirkt derselbe physikalische Prozess wie beim Zapfen eines Guiness Bieres (daher der Name): die Luftbläschen steigen nicht - obwohl sie viel leichter sind als der Kaffee - gleich an die Oberfläche, sondern sinken zuerst nach unten und kommen dann nach oben. Das klingt zuerst nicht ganz logisch, da die Bläschen ja CO2 enthalten und ihre Dichte daher geringer ist als die des Kaffees.

Was aber geschieht, ist, dass viele Luftblasen der Crema steigen, aber sie steigen überwiegend in der Mitte des Shot-Glases und durch den Druck, den sie erzeugen, drücken sie die kleineren Bläschen am Rand des Glases/der Tasse nach unten. Auf diese Weise entsteht dieses effektvolle Schauspiel, und lässt unser freies Auge den Prozess so wahrnehmen, als ob die Bläschen sinken würden.

Und dieser Prozess ist auch die physikalische Basis der oben erklärten "getigerten Marmorierung". James Hoffmann, alias JimSeven, visualisiert in diesem Video den Guiness Effekt recht eindrucksvoll:

 

Mäuseschwänzchen

Damit bezeichnet man die Form des Espressostrahls, der aus dem Siebträger in die Tasse fließt. Er sollte an einem Stück sein, also nicht unterbrochen, und richtig schön fein/dünn. Dann handelt sich um sogenannte Mäuseschwänzchen. Damit hat man die richtige Fließgeschwindigkeit um in ca. 25 Sekunden 25 ml Espresso aus dem Siebträger zu bekommen und man hat den perfekten Espresso.
 

Godshot

Als "Godshot" wird ein perfekt zubereiteter Espresso bezeichnet. Und jeder Profi ist ständig auf der Jagd nach ihm, am Feilen und Probieren, denn er gelingt auch ihnen nicht immer.
Wann spricht man von einem Godshot? Wenn einfach alles passt. Und das Resultat sieht so aus: Die Crema ist stabil, haselnussbraun und leicht marmoriert, die Espressotasse halb gefüllt, der Duft überwältigend und der erste Schluck bestätigt, was der Duft verspricht: dieser Espresso ist perfekt.

Mehr zur den Komponenten und zur Zubereitung des perfekten Espressos erfährt Ihr hier!
 

Latte Art

Ein großes Feld der Möglichkeiten ist Latte Art. Latte Art ist die hohe Kunst des "Zeichnens mit Milch". Jährlich werden auf der Latte Art Championship-Veranstaltung die Meister der Meister gekürt, die dort innerhalb kürzester Zeit unglaublich konstant hohe Leistungen an "Milchbildern" abliefern.

Bei den Experten gehen allerdings die Meinungen zu Latte Art etwas auseinander: Die einen sind der Meinung "echte Kaffeekenner trinken Kaffee ohnehin ohne Milch", daher ist Latte Art überbewertet. "Und wenn mit Milch, dann ist wichtiger dass die Qualität der Milchcreme stimmt, als dass mir von der Tasse ein Bild in die Augen schaut."

Die anderen stellen die Kunden in den Mittelpunkt. Und natürlich trinken unzählige Kunden gerne Cappuccino oder Caffè Latte und daher ist für sie Latte Art eine Art Königsdisziplin der Differenzierung. Auch hin zum Mitbewerb. Denn kann ein Café tolle "Bilder" in den Kaffee zeichnen, dann kommen die Kunden gerne wieder. Sie fühlen sich verwöhnt und schätzen den Extra-Aufwand, den sie woanders nicht bekommen. Das macht natürlich Sinn!

 

Flat White

Der aus Australien kommende Begriff "Flat White" - im sonstigen englischsprachigen Raum auch als "wet cappuccino" bezeichnet - beschreibt vor allem die Milchqualität, die einen Cappuccino oder Macchiato auszeichnet. Mehr zur Flat White Zubereitung könnt Ihr hier lesen.

Der Flat White verbannt den grobporigen Schaum voller Luft - "praise the Lord"! 😉
Er zeichnet sich durch eine feine Milchcreme aus. Diese Milchcreme bringt den Kaffeegeschmack besonders gut zur Geltung, da sie fein und süßlich schmeckt, nicht zuletzt, weil sie richtig geschäumt wurde (Roll- & Ziehphase und unter 70° Celsius).

Bei uns im Schönbergers gibt's für Milchliebhaber so gut wie immer Flat Whites. Warum? Weil die richtig geschäumte Milchcreme einfach besonders gut und süßlich schmeckt und das den Kaffee-Geschmack dann besonders hervorhebt. Und auch im schönen Café unseres "Kooperations-Partners" Balthasar Kaffee Bar gibt's stets sensationellen Flat White!

 

Kopi Luwak - Katzenkaffee

Was Kopi Luwak Kaffee ist, könnt Ihr hier nachlesen.
Eins ist sicher: Experten sind inzwischen meist dagegen, Kopi Luwak Kaffee einzusetzen, da der Schleichkatzen-Kaffee heute kaum mehr in freier Wildbahn entsteht, sondern die Katzen zumeist unter unwürdigen Bedingungen in kleinsten Käfigen gehalten werden.
 

Blue Mountain® Coffee

Blue Mountain Coffee® steht für allerhöchste Kaffeequalität. Das Jamaica Coffee Industry Board hat früh erkannt, dass höchste Kaffeebohnen-Qualität nicht nur ein perfektes Resultat in der Kaffee-Tasse liefert, sondern auch ein exzellentes Differenzierungs-Merkmal zu anderen kaffeeproduzierenden Regionen ist. Die harte Arbeit der zertifizierten Hersteller hat sich gelohnt. Ein Blue Mountain® ist einfach ein Blue Mountain®!

Dennoch ist Blue Mountain Coffee® heute nicht mehr ganz so in aller Experten-Munde, wie es noch vor 5 Jahren war. Warum das so ist? Weil Menschen stets auf der Suche nach dem neuen Kick sind 😉. Und auch, weil viele Plantagen vom Blue Mountain®-Ansatz gelernt haben und viel Arbeit in die Weiterentwicklung der Qualität gesteckt haben. So setzen sich heute z. B. viel mehr Hersteller mit der Bodenbeschaffenheit und derennachhaltige Pflege, der Auswahl der Kaffee-Varietäten, dem Verstehen der Röster, die unzähligen neuen bzw. neu entdeckten Zubereitungsarten von Kaffee und vielen weiteren Qualitätsmerkmalen auseinander und erzielen somit beste Resultate.
 

Filterkaffee

Über die Zubereitung von Filterkaffee wird mehr gesprochen denn je. Richtig zubereitet, bietet er viele schöne Geschmacks-Nuancen und kommt trotz hohem Koffeingehalt (doppelt so viel wie Espresso!) sehr mild am Gaumen an. Wirklich gut!

Bei uns kommt gerne der "Freistadt" sowie Single Origins von Suchan Kaffee in die Filtertasse. Denn sie sind einfach unglaublich mild und dennoch voll im Abgang.

Mehr dazu über Filterkaffee gibt's hier zu lesen.
 

Maschinenhygiene

Tja, darüber könnte man nun Seiten über Seiten füllen. Vor allem, wenn man so manche Maschine der heimischen Gastro-Szene inspiziert. Da lassen oft Keime und Schimmel grüßen. Die Folge sind bitterer, verbrannter oder sonst undefinierbarer Kaffeegeschmack. Und so verwundert es so mehr, dass die Kaffeemaschinen-Reinigung - die Maschinen-innere! - nicht am täglichen Reinigungsplan steht.

In Büros erlebe ich auch mal ungereinigte Maschinen. Dort ist es dann manchmal so, dass die angestellten Putzfrauen die Maschinen nicht putzen dürfen und sich dann ein passionierter Kaffeetrinker findet, der die Maschinenhygiene übernimmt.

Summa Summarum dauert Maschinen-Hygiene nicht lange, wenn man sie täglich macht. Wichtig dabei ist, Wasser durchlaufen zu lassen, Rückzuspülen (wenn möglich), Kaffeesudlade leeren (damit kein Schimmel entsteht), Milch in den Kühlschrank und alles was mit Milch in Berührung kam entweder per Dampfdüse reinigen oder ab in den Geschirrspüler (wenn der Maschinen-Anbieter das erlaubt).

Und - je nach Frequenz - solltet Ihr zu Hause oder im Büro mindestens 1x wöchentlich mit einer Reinigungstablette durcharbeiten.
Große Gastro-Maschinen sollten das natürlich täglich erfahren 😉.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen das beste Kaffeeerlebnisse und Expertengespräche!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler 

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Flat White

Oft wird mir die Frage gestellt: was ist ein "Flat White"? Und was ist der Unterschied zum Cappuccino?

Hier also der Versuch einer Erklärung bzw. Antwort:

Der Begriff

"Flat White" ist der Inbegriff eines perfekten Cappuccinos, so wie ihn professionelle Baristi servieren. Der Begriff "Flat White" wurde vor allem in Australien geprägt und bezieht sich auf die professionelle bzw. richtige Aufbereitung der Milch.

Die Zubereitung

Es ist dabei der nicht so technischen Ausdruck für unseren deutschen Begriff des "Mikroschaums" bzw. der Milchcreme, die entsteht, wenn man Milch richtig schäumt - in 2 Phasen, der sogenannten Roll- & Ziehphase. Beherrscht man einmal diese Technik, ist es kinderleicht, diesen perfekt schmeckenden, samtig glänzenden Milchtraum zu produzieren. Wie man dieses Ergebnis am besten erreicht, könnt ihr hier nachlesen bzw. ansehen bzw. auch gerne bei uns in einem Hobby-Barista-Kurs in der Praxis erlernen.

Diese Milchcreme hat kleinste Poren, schmeckt süßlich fein (weil nicht nur aus Schaum bestehend und auch, weil die Milch nicht überhitzt wurde). Wir kennen sie original aus Italien und heute wird sie weltweit in allen guten Cafés produziert. Sie bildet die Basis für beste Macchiatos und Cappuccinos und natürlich auch für schöne Latte Art (Muster im Kaffee).
Da in vielen Cafés Milch aber leider nach wie vor zu sogenanntem "Badeschaum" gequirrelt wird, also zu grobporigem Milchschaum mit viel Luft, der schnell in sich zusammenfällt und sich auch nicht durch diesen süßlichen Geschmack auszeichnet, ist man stets auf der sicheren Seite, wenn man einen "Flat White" verlangt. So bekommt man die Qualität, die den Kaffee mit der Milch am Gaumen zu einer perfekten Symbiose verschmelzen lässt.

Im gesamten englischsprachigen Raum wird der "Flat White" auch oft als "Wet Cappuccino" bezeichnet. Der herkömmliche Cappuccino wird hingegen oft als "Dry Cappuccino" bestellt, da er eben den oben beschriebenen Bade-Milchschaum als Krone aufgesetzt bekommt.

Die "Flat White"- bzw. "Dark Cappuccino"-Formeln hier im Überblick:

Nur das Beste für unsere Gäste!

Ich bin der Meinung: jedem das Seine!

Bei uns im Schönbergers wird allerdings stets die Version mit Milchcreme serviert.
Warum? Weil die Milch durch's richtige Schäumen mit ihrer natürlichen Süße (wenn richtig geschäumt) einfach besser schmeckt 😉! Somit sind unsere Cappuccinos also mehr auf der Flat White bzw. Wet-Cappuccino-Seite angesiedelt.
 

Also: schlürft ihn genüsslich, Euren Flat White!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

 

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Kaffee ist Mitarbeiter - Motivationsgrund Nr. 1!

Eins der unumstrittensten Büro-Gesetze lautet: Mitarbeiter lieben guten Kaffee!

Natürlich lässt sich das nicht für jede/n pauschalieren, denn die einen lieben ihn und trinken das "Schwarze Heiß" bei jeder Gelegenheit. Andere hingegen mögen Kaffee gerne, allerdings keinen Bürokaffe. Fragt man nach, kommt meist die Antwort: "Wir meiden ihn aufgrund der schlechten Qualität" oder auch "weil die Konsumation Magenprobleme nach sich zieht." Mehr zu den typischen 3 Hauptgründen für Kaffeeunverträglichkeit gibt's hier.

Was ich erstaunlich finde:
Zahlreiche Mitarbeiterumfragen bestätigen, was ich selbst als langjähriger Angestellter in nationalen und internationalen Unternehmen am eigenen Leib erlebt habe und mir bei diversen Kaffee-Catering Terminen in Büros, Shops, Agenturen sowie Kanzleien heute nach wie vor erzählt wird:

Ist der Kaffee nicht gut, sind die Mitarbeiter schlecht drauf. Und wenn Sie Pech haben, zusätzlich auch Ihre Kunden!

Und das Erstaunliche dabei ist eben: Unternehmen tun nichts dagegen. Dabei könnte beiden oben genannten "Nicht-Trinker"-Gründen einfach und schnell abgeholfen werden! Wie?

Also: was tun gegen schlechte Büro-Plörre?

Die Lösung ist ganz einfach und beruht auf 2 Grundprinzipien:

Am besten, Ihr meidet Industriekaffee wie der Teufel das Weihwasser! Eine gründliche Reinigung der Kaffeemaschine tut das Übrige dazu. Dann ist alles ist gut!

Und gut muss nicht teuer sein. Es gibt inzwischen eine riesen Auswahl an qualitativ hochwertigen, bürotauglichen Kaffeemaschinen und Trommelröstungen - siehe z. B. die Röstungen der Röster-Meister, mit denen ich zusammenarbeite - da ist neben der Kaffeebohnen- & Röst-Qualität auch exzellentes Preis-Leistungsverhältnis garantiert.

 

An alle Unternehmer:

Gerade jetzt, wo alle zurück vom Urlaub sind und sich diese Erholung so lange wie möglich in den Alltag retten möchten ist der perfekte Zeitpunkt, Mitarbeiter mit gutem Kaffee zu "verwöhnen" und die Motivation des Zurückkommens etwas anzuspornen. 😉

Es profitieren vor allem Eure Kunden!

Die Motivation von Menschen ist komplex und vielschichtig. Umso erfreulicher ist, dass die erwähnten Umfragen bezeugen, dass die intrinsische Mitarbeiter-Motivation durch so ein einfaches Mittel derart gesteigert werden kann.

Ich hab selbst schon oft erlebt, dass one-time-Teambuildings oder auch das teuerst erarbeitete Fringe-Benefit-Programm oftmals nicht diese Wirkung erzielen wie der erste köstliche Kaffee am Morgen im Büro!

Auch wenn Ihr in Euren Räumlichkeiten keine Gäste/Kunden empfangen solltet, so ist die gute Laune der Mitarbeiter 1:1 beim Kunden (per mail, telefonisch sowie bei Kundenterminen vor Ort, etc.) spürbar. Und Mitarbeiter tauschen sich über das "Good Feeling" aus und erzählen es weiter. Bei externen Meetings, privat am Abend oder Wochenende. Das sind authentische Referenzen, wie sie niemals von TV- oder Radio-Werbung erzeugt werden können!

Summa summarum ist es so, dass sich die Stimmung bei einem guten Kaffee nachweislich erhellt. Das darf ich auch täglich auch bei uns im Schönbergers beobachten und erleben 😉.


Mein Fazit

Guter Kaffee erweckt positive Emotionen und ein "Bonding" mit der Firma. Und genau das braucht man, um mittelfristig gute Unternehmensziele einfahren zu können.

Dabei sollte Folgendes Beachtung bekommen: es erklärt sich wohl von selbst, dass dabei die Qualität des Kaffees für die Motivation eine entscheidende Rolle spielt. Der Koffeinkick alleine motiviert keine Belegschaft. Erstklassiger Premium-Kaffee für die Mitarbeiter transportiert Wertschätzung und wertgeschätzte Mitarbeiter arbeiten engagierter und erfolgreicher. Daher sollten Unternehmer nicht die Mehrkosten für qualitativ hochwertigen Kaffee scheuen, denn in der Regel zahlt sich die gewonnene Energie durch ein positiv gestimmtes Team schnell aus.

 

Gerne schaue ich mir bei Euch vor Ort Eure Maschinen-Situation an. Erfahrungsgemäß, wenn die Maschine nicht zu alt ist, genügt es, sie gründlich zu reinigen und dann muss sich wer finden, der täglich am Abend 5 - 20 Minuten (je nach Kaffeemaschinen-Typ) "opfert" um die Maschine ordentlich zu reinigen.

Also: lasst Euch diese Hausverstand-Chance nicht entgehen! Eure Kollegen und die Kunden werden's Euch danken!

In diesem Sinne wünsche ich uns allen das beste Kaffeegeschmackserlebnis!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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15 Gründe, warum Kaffee gesund ist

Schönbergers Siebträger

Lange Zeit wurde ja viel darüber geschrieben, wie ungesund Kaffee sein soll: er erhöhe den Blutdruck, das Diabetesrisiko, das Koffein verursacht Schlafprobleme, schade dem Herzen, entzieht dem Körper Wasser und greift den Magen an.

Für viele dieser Gründe gibt es logische Erklärungen - z. B.

TOP 3 Gründe für Kaffeeunverträglichkeit.png
  • zu viel industriell gerösteter Kaffee kann das die Magenschleimhäute angreifen. Warum? Weil das Röstverfahren den Kaffee oftmals außen verbrennt während er innen noch roh ist. Das Brechen der Bohnen durch die Abkühlung mit Wasser tut das ihre dazu - Öle treten aus und die verbrannten Kaffeeinhaltsstoffe tun das ihre dazu. Und das erhöht dann den Blutdruck, denn der Abbau dieser Röstungen verlangt dem Körper viel Einsatz ab. Die Abhilfe ist einfach: auf trommelgerösteten Kaffee umsteigen!

  • wenn man dann noch viel Milch dazumischt, ist das Gebräu schwer verdaulich - das liegt aber nicht am Kaffee, sondern eben an der Milch.
    Die Abhilfe ist auch hier einfach: macht es wie die Italiener: trinkt Milch nur Vormittags - z. B. im Cappuccino - und lasst sie Nachmittags weg!

  • wenn man lang abgestandenen Filterkaffee oder Espresso als sogenannte "Lungos" trinkt! Im deutschsprachigen Raum ist es leider zur Gewohnheit geworden, Filterkaffee wird oft Stunden nach der Zubereitung noch serviert bzw. getrunken und Espresso-Kaffees werden falsch zuzubereiten: es wird der "lange Knopf" der Espresso-Maschine so programmiert, dass der Kaffee ewig durchläuft. Auf diese Weise wird das Kaffeemehl unnötig lange ausgewaschen und alle unverträglichen Inhaltsstoffe auf den Weg in den Magen geschickt.
    Die Abhilfe ist wieder einfach: bereitet einen echten "Verlängerten" bzw. "Americano" zu: einfacher oder doppelter Espresso wird mit extra serviertem heißen Wasser (Kännchen) nach Belieben verlängert. So hat man nur die guten Inhaltsstoffe im Kaffee und der Geschmack ist einfach sensationell.

Und es gibt noch viele weitere Gründe. Einer davon ist sicherlich auch mangelnde Maschinen-Hygiene. Leider stelle ich viel zu oft fest, dass Menschen zwar Kaffeemaschinen außen putzen, aber innen oftmals wenig bis keine Reinigung stattfindet. Gerne können wir darüber und über vieles mehr persönlich im Schönbergers diskutieren, wenn ihr mögt. Für die meisten Unverträglichkeiten gibt es einfache Abhilfen.
Nur in Fällen von echter Koffein-Unverträglichkeit sollte man Kaffee jedenfalls meiden.

Kurz zusammengefasst kann man sagen: meist liegt es an der falschen Zubereitung bzw. an der Röstung, dass Kaffee nicht verträglich ist. Es ist also einfach zu beeinflussen - der "Intelligente Nutzer" hat es selbst in der Hand!

Und natürlich gilt wie überall: das Maß ist das Ziel! Alles, was über die Maßen konsumiert wird, ist nicht gut. Das gilt für alle Lebensmittel - so auch für Kaffee.

 

Also was kann er, der Kaffee?

1. Kaffee senkt das Krebsrisiko

Laborversuche haben schon vor längerem gezeigt, dass bestimmte Inhaltsstoffe des Kaffees vor UVB-bedingten Zell- bzw. DNA-Schäden schützen. Eine amerikanische Studie, die nun im Mai 2015 fertiggestellt wurde, hat 500.000 Probanden 12 Jahre lang betreut und ihre Essgewohnheiten protokolliert und regelmäßig die Angaben zur UV-Belastung, Body-Mass-Index, Alter, Geschlecht, körperliche Aktivität sowie Alkohol- und Zigarettenkonsum abgefragt.
Berechnungen zeigten: Menschen, die vier Tassen Kaffee am Tag tranken, hatten ein 20 Prozent niedrigeres Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Dies galt allerdings nur für koffeinhaltigen Kaffee. Bei einem Konsum von drei Tassen am Tag war das Risiko immerhin noch um 10 Prozent niedriger.

Kaffee ist auch gut, um anderen Krebsarten entgegenzuwirken. So konnte in Studien ein präventiver Effekt für Leber-, Darm- und Rachenkrebs nachgewiesen werden. Auch vor aggressivem Prostatakrebs (siehe Punkt 6.) und Hirntumoren kann Kaffee schützen.

Kaffeetrinker, die täglich mindestens vier Tassen konsumieren, haben beispielsweise laut einer Studie der Universität von Utah in Salt Lake City im Vergleich zu Abstinenzlern ein bis zu 40 Prozent geringeres Risiko für Tumore in der Mundhöhle oder im Rachenraum. Für Tee und koffeinfreien Kaffee konnte dieser Effekt nicht gezeigt werden.

 

2. Kaffeetrinker haben bessere Leberwerte

Im Rahmen einer Studie in der rund 28.000  US-Bürger über zehn Jahre hinweg zu ihren Ernährungsgewohnheiten und ihrem Gesundheitsstatus befragt und untersucht worden waren ergab die Analyse der Daten, dass diejenigen Teilnehmer, die in den 24 Stunden vor der Blutanalyse mindestens drei Tassen Kaffee getrunken hatten, ein geringeres Risiko für hohe Leberwerte (bezogen auf die Enzyme ALT, ALP, AST und GGT) aufwiesen, als jene, die das nicht getan hatten. Auch als die Forscher den Einfluss verschiedener Risikofaktoren für hohe Leberwerte herausrechneten, wie beispielsweise einen hohen Body-Mass-Index, Rauchen, Diabetes oder eine HBV- oder HCV-Infektion, blieb der Zusammenhang bestehen. Entkoffeinierter Kaffee zeigte ähnliche Resultate, was ein Hinweis darauf ist, dass nicht das Koffein für den schützenden Effekt auf die Leber verantwortlich ist, sondern irgendein anderer Inhaltsstoff.

Weltweit gibt es viele Studien, die in diese Richtung gehen. So hat z. B. kürzlich ein chinesisch-australische Forscherteam bestätigt, dass Kaffeekonsum wohl tatsächlich den Schweregrad der nichtalkoholischen Fettleber (NAFLD) mindern kann. Außerdem werden verschiedene Eigenschaften des Kaffeeextraktes diskutiert, die für den schützenden Effekt verantwortlich sein könnten. Darunter fallen beispielsweise die antioxidativen, antiinflammatorischen oder antifibrotischen Wirkungen des Kaffees. Für die positiven Effekte machen die Forscher nicht das Koffein, sondern andere Inhaltstoffe verantwortlich.

 

3. Kaffee gegen Diabetes

Weltweit sind ca. 55 Millionen an der sogenannten "Alterdsdiabetes" (Typ-2-Diabetes) erkrankt. Der Begriff „Altersdiabetes“ verliert dabei mehr und mehr seine Berechtigung, denn die Patienten werden immer jünger. Im Gegensatz zum  Typ-1-Diabetes, bei dem durch eine autoimmune Reaktion die insulinproduzierenden Zellen zerstört werden, kommen beim Typ-2-Diabetes andere Ursachen zum Tragen. In vielen Fällen trägt unser Lebensstil zu einem erhöhten Risiko bei: Ernährungsgewohnheiten mit zuviel Fett und Zucker und in der Folge Übergewicht. Dazu kommt meist noch Bewegungsfaulheit.

Inzwischen gibt es auch in diesem Bereich zahlreiche Studien, die den schützenden Zusammenhang zwischen Kaffee und derTyp-2-Diabetes zeigen. Kaffee hat einen positiven Einfluss auf die Glukose-Toleranz sowie den Blutzuckerspiegel. Und Koffein stimuliert die Insulin produzierenden Zellen. Offenbar haben die Menschen, die drei bis vier Tassen Kaffee am Tag genießen, ein etwa 25 Prozent niedrigeres Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln.

 

4. Kaffee senkt Blutdruck

Wer über längere Zeit einen erhöhten Blutdruck hat, ist einem größeren Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Hirnschlag ausgesetzt als Menschen mit normalem Blutdruck. Nichtraucher können dieses Risiko vermindern, wenn sie Kaffee trinken – eine Tasse am Tag senkt den Blutdruck um bis zu 9 Millimeter Quecksilbersäule, wie ein Team um Murielle Bochud vom Universitätsspital Lausanne in der Fachzeitschrift "Human Molecular Genetics" berichtet.

Die Wirkung ist verlgeichbar mit Jogging: Obwohl Kaffee dafür bekannt ist, dass er kurzfristig den Blutdruck erhöht, wirkt er sich auf die Dauer genau umgekehrt aus. Das ist vergleichbar mit der sportlichen Bewegung des Laufens: während der Betätigung steigt der Blutdruck, aber mittelfristig, bei regelmässiger Wiederholung, schützt der Sport vor Herzkreislaufschäden.
 

6. Kaffee und Prostatakrebs-Risiko

Kaffeekonsum erzielt im Falle von Prostatakrebs-Risiko nicht ganz so tolle Reduktionsraten wie bei Diabetes oder Fettleber, aber ist doch auch bemerkenswert gut bei potentieller Prostata-Gefährdung das Risiko der Erkrankung. So hat z. B. kürzlich ein chinesisches Forscherteam eine Studie mit 200.000 Teilnehmern abgeschlossen. Fast 9.000 der Teilnehmer entwickelten im Beobachtungszeitraum über die Jahre ein Prostatakarzinom.

Dabei zeigte sich, dass das Risiko, ein Prostatakarzinom zu entwickeln, bei denjenigen Teilnehmern geringer war, die regelmäßig Kaffee tranken. Im Vergleich zu den Teilnehmern, die selten oder nie Kaffee tranken, lag das relative Risiko für diese Erkrankung bei ihnen nur bei 0,88.
 

7. Koffein verhift Alzheimer-Erkrankten zu besseren Gedächtnisresultaten

Die Ergebnisse epidemiologischer Studien lassen vermuten, dass der Genuss von Kaffee das Alzheimer-Risiko verringert und einem alterungsbedingten Nachlassen der kognitiven Fähigkeiten entgegen wirkt. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Koffein dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen kann. Forscher der Johns Hopkins Universität von Baltimore in den USA fanden heraus, dass der Konsum von Kaffee Erinnerungen fördert.

Koffein in der Menge von zwei Tassen Filterkaffee oder drei Tassen Espresso konnte in der Studie das Erinnerungsvermögen steigern. Eine andere niederländische Studie belegt, dass bei täglich drei Tassen Kaffee außerdem der geistige Abbau langsamer verläuft als ohne Kaffeegenuss.

Laut einer finnisch-schwedischen Langzeitstudie erkranken Kaffeetrinker deutlich seltener an Alzheimer. Drei bis fünf Tassen Kaffee täglich senken das Demenzrisiko um zwei Drittel.
 

8. Kaffee forciert sportliche Höchstleistung

Koffein stimuliert nicht nur das Nervensystem, es erweitert auch die Blutgefäße in der Peripherie. Es erhöht den Adrenalin-Level im Blut und lässt eine positive Wirkung von Koffein auf unsere sportliche Leistungsfähigkeit vermuten, da die Muskulatur besser mit Sauerstoff versorgt werden kann.

Darüber hinaus können sich auch die erhöhte Aktivität des Herzens sowie die Erweiterung der Bronchien durch Koffein positiv auf unsere Leistungsfähigkeit auswirken. Der Körper ist dadurch bereiter für intensive körperliche Aktivität. Eine skandinavische Studie zeigt beispielsweise, dass die physische Leistungsfähigkeit nach Kaffeekonsum im Durchschnitt um rund elf Prozent ansteigen kann. Wer eine halbe Stunde vor dem Fitness Studio oder dem Sport eine Tasse Kaffee trinkt, kann neben der sportlichen Leistung mit der Kombination Kaffee und Kohlenhydrate auch Ausdauer, Zielgenauigkeit und Feinmotorik steigern.

9. Kaffee bringt Energie

Abgesehen vom guten Geschmack, den Kaffee auf dem Gaumen verbreitet sind "munter bleiben" bzw. das "Energielevel auffüllen", ist für viele die Hauptgründe, Kaffee zu trinken. Koffein hat ein breites Wirkungsspektrum: In geringen Dosen wirkt es sich vor allem stimulierend auf die Psyche aus - die Konzentration wird verbessert und Müdigkeitserscheinungen werden beseitigt.

Das Koffein im Kaffee gelangt über den Magen in die Blutbahn und weiter ins Gehirn, wo es die Rezeptoren für den Neurotransmitter Adenosin blockiert. Dadurch steigt die Menge anderer Neurotransmitter an, was zu einem verstärkten "Feuern" von Neuronen und damit zu mehr Energie führt. Die Wirkung des Koffein im Gehirn führt auch dazu, dass Wachheit, Reaktionszeit sowie die generelle kognitive Leistungsfähigkeit besser werden.

Darüber hinaus wird auch die Speicherfähigkeit des Gehirns erhöht. Somit kann sich Koffein in Prüfungsphasen kurzfristig durchaus positiv auf die Lernleistung auswirken.
 

10. Kaffee beugt Tinnitus vor

Koffein stand lange in Verruf, Tinnitus eher auszulösen, als zu verhindern. Immer wieder bekommen auch heute noch Patienten mit den lästigen Ohrgeräuschen daher den Rat, auf Kaffee und Schwarztee zu verzichten.

Doch bereits im Jahr 2010 konnten britische Forscher in einer Studie zeigen, dass der Konsum von Kaffee die chronische Ohrgeräusche nicht verschlimmert. In einer aktuellen Studie von 2014 konnten kanadische Forscher nun zeigen, dass koffeinhaltiger Kaffee sogar vorbeugend gegen Tinnitus wirken kann.

Dabei wurden über 65.000 Frauen im Rahmen der Nurses’ Health Study II über viele Jahre hin zu ihrem Verhalten und ihrer Gesundheit befragt. Knapp 5.300 von ihnen entwickelten im Verlauf von 18 Jahren einen Tinnitus.

Dabei zeigte sich: Das Risiko für das belastende Ohrgeräusche war für Frauen, die mehr als 600 mg Koffein täglich zu sich nahmen, um 21 Prozent geringer als für Teilnehmerinnen, die weniger als 150 mg pro Tag konsumierten. 600 mg Koffein entsprechen circa fünf Tassen Kaffee. Auch kleinere Mengen Koffein reduzierten schon das Risiko, aber in geringerem Maße.  
 

11. Kaffee schützt vor Schlaganfall

Kaffee schützt in hohem Maße vor Schlaganfällen. Entscheidend ist dabei die Menge - je mehr, desto mehr! Und: Frauen profitieren stärker als Männer.

Wissenschaftler der Universität Cambridge stellten 2011 diese neuesten Erkenntnisse beim jüngsten Kongress der amerikanischen Schlaganfall-Gesellschaft (ASA) im texanischen San Antonio vor. Grundlage ihrer Analyse bildeten Daten von 9.978 Männern und 12.254 Frauen zwischen 39 und 79 Jahren, die in der sogenannten (EPIC)-Norfolk-Studie im Mittel über zwölf Jahre erhoben wurden.

2015 wird das Resultat nun von einem chinesisch-dänische Forscher-Team der Universitäten in Zhengzhou (China) und Aarhus (Dänemark) in einer Studie bestätigt: mit ca. 500.000 Probanden wurde erneut die Kaffee-Wirkungen in Zusammenhang mit Schlaganfällen untersucht. Bei insgesamt 12.414 der Teilnehmer waren Schlaganfälle aufgetreten.

Ergebnis: Verglichen mit Personen, die weniger als eine Tasse pro Woche tranken, hatten regelmäßige Kaffeetrinker ein um 11 Prozent verringertes relatives Risiko für Schlaganfall. Und der Effekt war dosisabhängig: Je mehr Tassen, desto stärker sank das Risiko.

Insgesamt betrug die Risikoreduktion bei Frauen 17 Prozent, bei Männern war sie geringer und statistisch nicht signifikant. Die Risikoverminderung bei bis zu zwei Tassen pro Tag betrug 10 Prozent, bei bis zu vier Tassen 14 Prozent und bei über vier Tassen 17 Prozent.
 

12. Kaffee schützt vor Depression

Eine Harvard-Studie konnte belegen, dass Frauen, die täglich vier oder mehr Tassen Kaffee trinken, ein um 20 Prozent niedrigeres Risiko haben, an Depressionen zu erkranken. Ausgewertet wurden Daten von mehr als 50.000 Amerikanerinnen über einen Zeitraum von zehn Jahren.

Für entkoffeinierten Kaffee konnte kein Zusammenhang mit dem Auftreten von Depressionen gezeigt werden. Allerdings räumen die Forscher ein, dass auch eine andere Erklärung möglich wäre: Es könnte sein, dass Menschen mit gedrückter Stimmung weniger Kaffee trinken, um durch das Koffein die für die Depression typischen Schlafprobleme nicht auch noch zu verschärfen.

13. Koffein gegen Migräne

Koffein hat eine Wirkung auf die Blutgefäße: Während sich die Blutgefäße in der Peripherie erweitern, verengen sich die Gefäße im Gehirn – deswegen kann Koffein bei Kopfschmerzen oder Migräne eine lindernde Wirkung haben. Deshalb ist mittlerweile in einigen Kopfschmerztabletten neben den schmerzlindernden Wirkstoffen auch Koffein enthalten.

 

14. Kaffee hilft der "Manneskraft"

Eine amerikanische Studie zeigt, dass Kaffeetrinker möglicherweise seltener unter Erektionsstörungen (erektiler Dysfunktion) leiden.

In der Studie waren mehr als 3.000 Männer im mittleren Alter von 49 Jahren u. a. zu ihrer Ernährung und zu Problemen mit dem Aufrechterhalten einer Erektion befragt worden. Die Auswertung zeigte: Männer, die Koffein zu sich nahmen litten seltener an erektiler Dysfunktion, insbesondere dann, wenn die aufgenommene Koffeinmenge dem Koffeingehalt von zwei bis drei Tassen Kaffee entsprach.

Die schlechte Nachricht: Männer mit Diabetes kann Kaffee dabei leider nicht helfen.
Die gute: wenn Männer unter etwas Übergewicht oder auch Bluthochdruck leiden, dann wird diese Wirkungshilfe verstärkt!
 

15. Kaffee ist gut fürs Erbgut

Lebensmittelchemiker von der Technischen Universität Kaiserslautern haben herausgefunden, dass regelmäßiger Kaffeekonsum die Erbinformationen der DNA offenbar vor Schäden schützt, die sonst durch Umwelteinflüsse, wie etwa UV-Licht, entstehen können. Kaffee verhindert die sogenannten DNA-Strangbrüche, die zum Zelltod oder zu Mutationen führen können.

Vier Wochen lang wurden ca. 100 gesunde Männer untersucht. Die Hälfte von ihnen sollte täglich 750 ml Kaffee trinken, die andere bekam stattdessen Wasser. Die Probanden sollten während dieser Zeit ihre üblichen Ernährungsgewohnheiten beibehalten und andere koffeinhaltige Produkte vermeiden. Vor und nach der Testphase untersuchten die Forscher das Erbgut der weißen Blutkörperchen auf sogenannte Strangbrüche im Erbmaterial. Solche Brüche des strickleiterartigen Moleküls kann der Körper nur schwer reparieren. Sie führen deshalb zur Alterung der Zellen und im schlimmsten Falle zu Krebs.

Bereits nach vier Wochen Kaffeekonsum setzte die nachhaltige Wirkung ein und die Männer, die nur Wasser getrunken hatten, wiesen geringfügig mehr DNA-Strangbrüche in ihren weißen Blutkörperchen auf. In der Kaffeetrinker-Gruppe dagegen war die Anzahl der Strangbrüche deutlich gesunken: insgesamt gab es 27 Prozent weniger Strangbrüche bei den Kaffeetrinkern!

Diese neuesten Erkenntnisse könnten erklären, warum dem Kaffeegenuss immer wieder positive und vorbeugende Effekte vor allem bei degenerativen Krankheiten wie Krebs, Altersdiabetes, Parkinson und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zugeschrieben werden.

In diesem Sinne: lasst uns viel Kaffee trinken!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, der "Kaffee-Pad"

Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

 

 

 

 

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Fruchtig oder Sauer?

Fruchtig ist gut. Sauer ist gut. Aber letzteres nicht in Zusammenhang mit Kaffee. Ab und zu ein fruchtiger Kaffee, das lieb ich mir. Sauer allerdings: niemals!

Was genau ist Fruchtigkeit beim Kaffee?

Eine köstliche Fruchtigkeit entsteht beim Kaffee durch mehrere Faktoren wie z. B. Anbaugebiete, Ernte-Aufbereitung etc. Hauptsächlich sind aber zwei Dinge ausschlaggebend: die Bohne und die Länge der Röstung.

Bei der sogenannten "nördlichen fruchtigen" Röstung werden die Bohnen mit etwas weniger Temperatur und weniger lange im Trommelröster geröstet als für traditionellen Filter-Kaffee oder etwa für italienischen Espresso. Grundsätzlich ist der Röstvorgang für alle gleich: der Kaffee wird bei konstanter Temperaturentwicklung langsam in der Trommel geröstet bis der gewünschte Röstgrad erreicht ist:

  • hell, bei ca. 218°, für einen eher säuerlichen und wenig bitteren Geschmack,

  • dann immer dunkler (bis zu 225°C) für Kaffees mit bittererem Geschmack und niedrigem Säuregehalt - sog. süditalienische Flavours.


Für fruchtige Kaffeeröstungen empfiehlt es sich, reine Arabica Kaffees zu verwenden. Robusta-Bohnen sind für fruchtige Röstungen kaum geeignet. Dabei bringen hochwertige Arabica-Blends (also einzeln geröstete Bohnen, die später nach dem Röstprozess vermischt werden) oft genauso gut schmeckenden Kaffee in die Tasse wie Single Origins. Das ist allerdings dann das Geheimnis eines guten Rösters ;).

                                         &nb…

                                                                                 Fruchtige Röstung               French-Roast (sehr dunkel)

Der Geschmack richtet sich nach dem Anbaugebiet, dem Erntejahr und weiteren Faktoren. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn der Kaffee schließlich nach Orange oder Zitrone schmeckt. Auch sind "Ausflüge" ins "pfeffrige" oder Geruch nach "Leder" angesagt. Viele “3rd Wave Coffee roasters”, oftmals kleinere Privatröstereien aus den "nördlicheren" Regionen wie z. B. aus Österreich, Deutschland, Amsterdam, Dänemark, Skandinavien und Nordamerika, unterstützen diese Entwicklung und rösten in diese heller geröstete Richtung.

Die helle Röstung ist nicht jedermanns Geschmack!

Alteingesessene Kaffeetrinker können sich häufig mit dem etwas fruchtigeren Geschmack nicht anfreunden. Gusto und Geschmäcker sind natürlich unterschiedlich - das steht jedem frei. Aber auch jeder, der einen klassischen Kaffee erwartet, wird von der fruchtigen Richtung überrascht sein und sie zuerst als "sauer" einstufen. Ein Vergleich mit Wein ist hier passend. Man kann - ähnlich wie beim Weintrinken - durch viel Probieren und Kosten seinen Geschmack in diese fruchtige Richtungen ausbauen. 

Bekanntlich lässt sich aber über Geschmack nicht streiten: wie bei anderen Produkten sind auch beim Kaffee die persönlichen Vorlieben ausschlaggebend.

Ab wann gilt Kaffee als sauer?

Das ist DIE Frage!
In Österreich lässt sich meiner Erfahrung nach beim Kaffeekonsum zwischen fruchtig und sauer leider oft recht schwer die Grenze ziehen. Obwohl sich das Netzwerk der versierten und erfahrenen “3rd Wave Coffee roasters” den Trend hin zu den fruchtigen Röstungen im nördlichen Stil stets erweitert, so kann man österreichweit nach wie vor nicht mit einer guten Kaffee-Garantie rechnen (das gilt leider auch noch für den traditionellen Kaffee/Espresso!).

Es gibt sie in Österreich, diese Highlight-Hot-Spots die man ansteuern kann, wenn man ein perfektes 3rd-Wave-Kaffee-Erlebnis haben möchte. Leider kann man die auf 4 Händen abzählen.
Ich musste oft die Erfahrung machen, dass sich als fruchtig zubereiteter Kaffees beinah ungenießbar sauer am Gaumen entfaltet. Es ist also nach wie vor ein schmaler Grat zwischen fruchtig und sauer. Zumindest für meinen Geschmack.

Vielleicht liegt es einfach am Röstungsprozess generell. Vielleicht liegt es aber auch am Können bzw. Aufholbedarf der österreichischen und deutschen Cafés, Caffè Bars und auch vielleicht der Röster selbst. Denn die Erfinder, "Treiber" und Könner der nördlichen Röstungen in Schweden, Australien oder sind aufgrund ihrer Erfahrung sicherlich schon ein paar Jahre voraus. Ich denke dabei an Solberg&Hansen in Schweden, Lot Sixty One Roaster’s  in Amsterdam oder fiveelephant coffee in Berlin.

Auch wenn mehrere Anbieter die helle Röstung für sich entdeckt haben, hat sie sich noch nicht vollends bei uns durchgesetzt. Es handelt sich noch immer um ein Trend-Produkt, welches nur in Maßen genossen wird. Das Entdecken von Aromen steht hier im Vordergrund.

Gut ist was schmeckt

Meine Empfehlung ist: trinkt das, was Euch schmeckt!
Lasst Euch nicht Etwas aufzwingen oder einreden, nur weil es gerade "hip" ist.
Aber: Probiert stets mal was Neues aus und entwickelt Eure Geschmacksknospen weiter. Denn der Geschmack der fruchtigen Röstungen ist interessant. Und in Milch haben sie etwas schokoladiges.

In diesem Sinne: Probieren geht über Studieren! 😉
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

 

 

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Die 5 Arten von "Bitter"

In Zusammenhang mit Kaffee stelle ich oft fest, dass sauer mit bitter verwechselt wird, wenn der Kaffeegeschmack beschrieben bzw. zum Ausdruck gebracht werden sollen.

Tatsächlich ist es so, dass Kaffee beim Rösten Säure verliert und Bitterstoffe aufgebaut werden. Somit ist also beim Kaffeegenuss eine gleichzeitig extreme Säure bei gleichzeitig extremer Bitterkeit ein äußerst seltenes Phänomen - da muss Einiges schief laufen, wenn man so eine Geschmackserfahrung erleben muss ;).

Bei uns ist es im täglichen Sprachgebrauch oft üblich, Bitterkeit als Säure zu beschreiben. Tatsächlich ist es so, dass wir auf unserer Zunge Bitterkeit hinten schmecken und Säure beiderseits seitlich entlang der Zunge - z. B. beim Genuss von Zitrone oder Grapefruit.

 

Die 5 Arten der Bitterkeit

Kaffee-fachbegrifflich unterscheiden wir fünf Arten von Bitterkeit:

1. VERBRÜHTER KAFFEE - z. B. bei Verwendung von zu heißem Wasser. Durchaus auch bei Filterkaffee: brüht man mit mehr als 96° auf, so enthält der Kaffee sicherlich mehr Bitterstoffe.
 

2. VERBRANNTER KAFFEE - z. B. bei der Röstung verbrannt oder bei der Zubereitung direkt an der Brühgruppe der Espresso-Maschine.

3. ALTER KAFFEE. Überalteter Kaffee kann extrem bitter schmecken. Noch dazu muffig. Wann Kaffee zu alt ist, hängt grundsätzlich von der Bohne, der Qualität, der Mischung (Blend), der Verpackung (Einwegventil vs. "mit Nadel angestochene Packung") und der Lagerung ab.

Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass Kaffee bis ca. 7 Monate nach der Röstung seine volle Aromen und Geschmacksstoffe entfaltet und somit perfekt für den Verzehr ist. Danach baut er ab, da sämtliches CO2 (das bei der Röstung entsteht) ausgegast ist.
 

4. MANGELNDE HYGIENE. Verschmutzte Kaffeemaschinen sind wahrscheinlich in Österreich eine der häufigsten Ursachen für schlechten Kaffee. Leider wird da sowohl bei der Ausbildung als auch später im täglichen Café- bzw. Restaurant-Betrieb zuwenig Wert darauf gelegt.
Ein guter Barista reinigt und spült (innen!) seine Maschine mindestens einmal täglich. Und das gründlich. Milch-Lanzen-Pflege und Rückspülung inklusive!
In Australien z. B. geht man beim Schichtwechsel in der Gastro sogar so weit, dass der nächste Barista, der die Maschine übernimmt, 20 Minuten reinigt. In diesen 20 Minuten wird kein Kaffee ausgeschenkt. Die Leute lieben's trotzdem oder gerade deswegen: man steht Schlange um einen perfekten Espresso zu bekommen. In stets gleich guter Qualität. Da kann sich die österreichsiche Gastronomie noch einiges abschauen!

5. Äußerst DUNKEL GERÖSTETER KAFFEE - wie z. B. French Roasts oder Süditalienische Röstungen, die man in diesen Regionen (und tw. auch in USA) sehr gerne so trinkt, sind die einzige Variante von "bitterem Kaffee", der wünschenswert ist. Man erkennt sie sofort an der eher öligen äußeren Konsistenz der ganzen Bohne (siehe Foto rechts). Im nördlichen Europa wird dieses Röstverfahren generell als "für zu dunkel geröstet" eingestuft und daher findet man diese nur in italienischen Kaffeebars bzw. in den südlichen Teilen von Kroatien, Slowenien, Montenegro, Albanien, der Türkei, Griechendland sowie Bulgarien.

Zusammenfassend sei gesagt: Verbrüht, verbrannt, alt, mangelnde Hygiene sind die 4 Bitter-Arten, die man unbedingt meiden sollte. Nur die 5. Variante von "Bitter", nämlich die dunklen Röstungen, sind erwünscht!  Somit lautet unsere grundsätzliche Empfehlung für die Gründe 1, 2, 3 & 4: Augen auf und Hände weg!

Wir raten jedenfalls zu Trommelröstungen!

Was das heißt? Wenn Ihnen Kaffeegeschmack und Ihr Magen ;) wichtig sind, trinken Sie nur Kaffee, der wie folgt zubereitet wird - alles andere ist abträglich für Gesundheit und Geschmack:

Bei Trommelröstungen wird der Kaffee bei konstanter Temperaturentwicklung langsam in sogenannten Trommelröstern geröstet bis der gewünschte Röstgrad erreicht ist: hell (ca. 218° C) für einen eher säuerlichen und wenig bitteren Geschmack, dann immer dunkler (bis zu 225°C) für Kaffees mit bittererem Geschmack und niedrigem Säuregehalt - sog. süditalienische Flavours.

Traditionell dauert der Röstvorgang 12–18 Minuten bei maximal 225 Grad. Das sorgt für eine durchgängige Röstung der Bohne (das Innere der Bohne ist schön braun), verleiht den Espresso-Bohnen mehr geschmacklichen Körper und hinterlassen im Mund einen volleren Geschmack. Diese Methode sorgt für volle Entfaltung des Aromas bei kontrolliertem Säureabbau. Die Luftkühlung garantiert eine langsame Abkühlung der Bohnen. Somit steht dem perfekten Kaffeegenuss nichts mehr im Wege.

Spezial-Info für Espresso-Liebhaber
Espressobohnen werden dunkler geröstet als Bohnen für Filterkaffee. Dies ist notwendig, da sich bei der Zubereitungsart unter Druck im Vergleich zu herkömmlichen Methoden die natürliche Säure der Kaffeebohne überproportional schnell löst.

Achtung bei Industrieröstungen!
Hier werden die Bohnen bei ca. 450 Grad in 2 Minuten zubereitet. Daher schmeckt industriell gerösteter Kaffee oft „verbrannt“, säuerlich und ist nicht gut verträglich. Sie erkennen es daran, dass die Bohne außen dunkel ist und innen noch weiß (sog. „helleres“ Kaffeemehl). Trinken wir solchen Kaffee, bezeichnen wir ihn oft als "bitter".

Auch wird industriell keine Luftkühlung verwendet, sondern sogenanntes „Quenching“, sprich die frisch gerösteten Kaffeebohnen werden zur Kühlung mit Wasser besprüht und somit schnell abgekühlt. Beide Verfahren führen zu geschmacklichen Einbußen.
Achten Sie also beim Kauf Ihrer Bohnen auf traditionelle Trommelröstverfahren! Ihr Gaumen wird es Ihnen danken. Und ihr Magen auch. Jede Tasse ein Genuss!

In diesem Sinne: hoch die Tassen! 😉
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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GUTES aus STAHL - Kaffeemaschinen!

Heute: eine Ode an Stahl!

Nicht nur weil ich waschechter Linzer und daher schon mit einer gewissen "Stahl-Affinität" (VOEST) aufgewachsen bin, bin ich überzeugt davon, dass sich höchste Kaffee-Qualität nur mit Stahlmaschinen zubereiten lässt ;)

Denn es ist eindeutig bewiesen, dass erhitztes Plastik durchaus auch Geschmacksstoffe abgeben kann.

Und wenn ich von Stahlmaschinen spreche, dann meine ich damit vorrangig das Innenleben einer Maschine. Das Äußere wirkt natürlich auch edel und formschön in Stahl, klar Sache! Aber das Interieur ist ausschlaggebend für den Kaffeegeschmack und die Haltbarkeit einer Maschine. Am besten ist hier natürlich Niroster. Denn da hat Rost keine Chance!

Egal ob Siebträger, Frenchpress, Mokkakanne, ESE Pad-Maschinen oder der Filter der Filterkaffeemaschine: mein Maschinen-Motto lautet "Echte Freundschaft ist wie geschliffener Stahl - für die Ewigkeit gemacht". Das gilt übrigens auch für Milchschäumer und Kaffeemühlen.

Daher finden Sie bei uns im Sortiment ausschließlich Kaffee-Maschinen, die innen aus Stahl gearbeitet sind. Gerne berate ich Euch dazu bzw. höre Eure Meinung und Erfahrungen dazu!

In diesem Sinne wünsche ich uns allen den besten Kaffeegeschmack! ;)
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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