Die Legende, wie der Kaffee nach Österreich kam, kennen viele. Unzählige Mythen ranken sich darum, wer wohl der erste Kaffeesieder Wiens war bzw. wer das erste Kaffeehaus eröffnete. So ganz genau werden wir’s nie wissen. Aber mehr Infos dazu verrät unser Kaffee-Blog-Beitrag “Wo der Kaffee herkommt” …

Neben den namhaften Erfindern des Kaffees ist auch interessant, wie man in Wien die Bohnen überhaupt entdeckte! Man erzählt dazu folgende Geschichte:

1683 war Wien zum zweiten Mal von türkischen Osmanen derart belagert - man spricht von 300.000 Mann - dass klar war, dass man alleine die Belagerung nicht bewältigen wird können.

Kamelfutter?

Prinz Eugen wird folgender Schachzug zugeschrieben: Pfiffig wie er war, sinnierte er nach einem erfolgsversprechenden Plan, durch die feindlichen Linien hindurch den Kriegspartner Polen, der mit einem Heer im Rücken der Osmanen lagerte, zu erreichen und um schnelle Hilfe zu bitten. Man wählte dafür einen jungen Polen der in Wien als Soldat seinen Dienst tat: Georg Franz Kolschitzky. Er hatte zudem die arabische Welt bereist sprach angeblich auch Türkisch.

Getarnt mit einer türkischen Uniform kam er durch die türkische Belagerung durch und überbrachte den Polen die Botschaft, zu helfen.

Das führte zum vielbesungenen Sieg über die zweite türkische Belagerung von Wien. Nach der Niederlage mussten die Türken schnell handeln, damit sie mit dem Leben davon kommen konnten. Sie verließen ihre Belagerungsstätten fluchtartig. Dabei blieben viele Gegenstände und auch Tiere - wie beispielsweise Kamele und Ochsen - in Wien zurück.

UND: Man fand rund 500 Säcke mit runden grünen harten Bohnen und wollte sie zuerst an die Tiere verfüttern, denn die Bohnen wurden für Kamelfutter gehalten.

Kolschitzky wusste es besser …

Aber Kolschitzky war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Er hatte in Arabien gesehen, wie man dem Rohkaffee durch Rösten köstliche Aromen entlocken konnte und wusste es besser, als diese Bohnen an die Tiere zu verfüttern. Und so kam es zur oft erzählten Legende: Man überließ ihm als Bezahlung für seine Heldentaten die zurückgelassenen Säcke voller Rohkaffee. Da er auf seinen Reisen genau beobachtet hatte, wie man die grünen Bohnen röstet, mahlt und brüht, entschloss er sich kurzerhand, dieses braune Getränk in seinem Gasthaus “zur blauen Flasche” auszuschenken.

Kaffee Melange

Weil die Wiener dieses schwarze Getränk als zu bitter und stark empfanden, hatte angeblich wiederum der findige Kolschitzky die Idee, den Kaffee abzuseihen (früher wurde er auch bei uns inklusive Kaffeemehl - so wie heute noch der arabische, griechische oder türkische Kaffee serviert) und Milch und Honig beizufügen. Die Wiener Melange war geboren und floss und fließt seitdem stetig in die Herzen der Österreicher und seine Besucher …

Eine wunderbare Geschichte, nicht wahr?
Wenn ihr andere Kaffeegeschichten kennt oder erzählen möchtet: bitte jederzeit gerne per E-mail senden an: office@beansandmachines.at
Euer Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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