Guter Bürokaffee ist keine Selbstverständlichkeit. Aber möglich!

In Gesprächen mit potenziellen Bürokaffee-Kunden habe ich mehr als einmal diesen Satz gehört:
“Unseren Kaffee können wir Gästen nicht anbieten. Wir trinken ihn ungern selbst. Umso schlechte können wir ihn externen Personen servieren - da blamieren wir uns. Wir brauchen eine Kaffee-Lösung, die unser gutes Image repräsentiert.”

Als ehemaliger Büro-Angestellter kann ich das bestens nachvollziehen. Ist mir selbst öfters passiert, dass ich in solchen Fällen Kunden auf eigene Rechnung auf einen Espresso in einem Café neben dem Büro eingeladen habe. Denn der Automatenkaffee im Büro selbst war einfach nicht mit Freude trinkbar. Und falls er doch kredenzt wurde, dann bekam man später die Quittung per Magenschmerzen.

Das muss nicht sein. Denn schließlich versteht sich Kaffee als GENUSS-Mittel.

Warum bekommt man von Bürokaffees oft Magenschmerzen?

Die möglichen Gründe sind eigentlich recht simpel und gut nachvollziehbar:

  • Entweder es handelt sich um Pulver. Obwohl das im Einkauf gar nicht so billig ist, wird dafür leider oftmals billigster Kaffee verwendet. Der wird dann zu heiß geröstet, um nicht zu sagen verbrannt, anschließend vermahlen und meist gefriergetrocknet. Mit gutem Kaffee hat das Endergebnis nicht mehr viel zu tun. Leider …

  • Oder: Es handelt sich um eine ungepflegte Kaffeemaschine (Mühle verstellt, Milchbakterien-Reste, etc.) -> das spielt nicht nur dem Geschmack übel mit - nein, schlechte Hygiene kann auch unangenehmere Folgen haben - ein saurer oder gar verdorbener Magen kann da schon mal passieren.

  • Oder: Man verwendete schlechte Bohnenqualität.

    • Miese Bohnenqualität kann bereits bei der Aufzucht (Monokulturen, Pestizide, etc.) aber auch bei der Ernte beginnen: Bei mechanischen Ernten werden alle Kirschen gleichzeitig vom Kaffee-Baum gestreift. Dazu muss man wissen: Die Kirschen werden nicht alle gleichzeitig reif. Ein Ast des Kaffeebaums kann gleichzeitig Blüten, grüne (=unreife) und rote (=reife) Kirschen tragen. Kommen die unreifen Kirschen in die Ernte, dann schmeckt man das später beim Kaffee. Wie viele Früchte ist auch die Kaffeekirsche im unreifen Stadium nicht wirklich genießbar. Das Rösten ändert daran nichts.

    • Natürlich kann auch während der Kaffee-Aufbereitung einiges schief gehen, wie

      • der Kaffee trocknet nicht ganz durch

      • man mischt beispielsweise Rohkaffeebohnen minderer Qualität zusammen -> die spätere Röstung - egal wie gut sie gemacht ist - kann schlechte Blend-Qualität nicht wettmachen

    • Es kann aber auch “ausgerauchter” Kaffee (Verpackung offen gelassen oder luftdurchlässige Dosen) oder abgelaufener Kaffee sein, der dann nur noch muffig und alt schmeckt.

  • Der Kaffee wurde industriell geröstet und nicht alle Bohnen sind durchgeröstet oder auch verbrannt - oder beides gleichzeitig. Beim Röstprozess wird Säure abgebaut. Dauert der Prozess zu wenig lange, dann ergibt das im worst case einen sauren Kaffee, der zusätzlich bitter und verbrannt schmeckt. Ich überlasse es eurer Fantasie, das Ergebnis auf die Mund- und Magenschleimhäute zu übersetzen ;)

Kaffee: Die geschmackliche Visitenkarte für Ihre Gäste

Menschen in unseren Breiten werden anspruchsvoller: Qualität ist ein Kriterium im Alltag. Auch im Arbeitsalltag. Das macht auch vor dem Kaffee nicht halt. Keiner trinkt gerne Pulverkaffee aus dem Automaten, wenn es eine andere Lösung gibt. Wir haben sogar manche Kunden, die uns erzählen: “Wir haben anspruchsvolle Gäste, die es gewöhnt sind, beste Qualität zu bekommen. Wenn die bei uns im Büro eine Besprechung oder einen Termin haben, erwarten sie natürlich auch guten Kaffee.”

Einfach zusammengefasst:
Bewirtet man als Büro Besucher (Kunden, Lieferanten, etc.) mit Kaffee, dann soll der im besten Falle mit einem “ah, guter Kaffee” kommentiert werden. So eine Erfahrung kann die beste Basis für einen guten Geschäftsverlauf bieten. Kunden fassen vertrauen und man tauscht sich aus. Ist das Geschmackserlebnis hingegen sauer oder bitter, dann flüchtet man eher aus dem Meeting - man will schließlich seine Zeit nicht vergeuden und sich nur guten Dingen aussetzen …

Daher meine Empfehlung:

Verkosten Sie mit Ihren Mitarbeitern, die gerne Kaffee trinken, ein paar Röstungen und einigen Sie sich auf jene, die den meisten zusagt - wenn sie Glück haben, sagt sie sogar allen zu. Erfahrungsgemäß kann ich Sie aber beruhigen: Dass ein Kaffee wirkliche ALLEN im Büro schmeckt ist eher selten, um nicht zu sagen ein “lucky shot”, denn Kaffeegeschmack ist so vielfältig wie die Menschen selbst: Jede/r trinkt ihn anders.

Jedenfalls: Ist die Mehrheit von ihrem Bürokaffee überzeugt, dann wird er mit großer Sicherheit auch Ihren Büro-Gästen schmecken und da Kaffee etwas sehr emotionales ist, kann er in der einen oder anderen Situation zum Eisbrecher werden und Gespräche kommen in Gang, Dokumente werden unterschrieben und Abschlüsse getätigt.

-> Ja tatsächlich, das habe ich mehr als einmal gehört und auch bereits selbst erlebt! ;)

Ich wünsche uns allen wunderbare Kaffee-Momente und stehe gerne Rede & Antwort, wenn es um Fragen rund um die Verbesserung Ihres Bürokaffees geht!

Patrick Schönberger

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