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Bulletproof

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Eine Ode an den kalten Kaffee!

“Kalter Kaffee” ist in Österreich ja seit jeher bekannt. Natürlich eher im mystisch übertragenen Sinne - als Hoffnung zum Schönheitsmittel 😉. Diese Geschichte stammt aus dem 18. Jahrhundert. Hier mehr dazu: “Kalter Kaffee macht schön”.

Ob kalter Kaffee wirklich schön macht, ist nach wie vor nicht bewiesen. Eines ist sicher: er erfrischt!
Und: In der Zwischenzeit hat sich rund um den Kaffee (auch um den kalten) viel getan. Und das ist gut so!

Weil Menschen gerne essen und trinken, ist auch in den letzten Jahren viel mit Kaffee experimentiert geworden. Das hat - bis auf ein paar Ausnahmen (z. B. Bulletproof-Kaffee) - durchwegs schöne Geschmacksnuancen auf den Markt gebracht! Und im Zuge der Digitalisierung ist “Foodporn” zu einem Lifestyle geworden, der auch vor Kaffee nicht halt gemacht hat. Man denke an die vielen, vielen Latte Art-Fotos und Videos von Trommelröstern oder dem “Unboxing” von Kaffeemaschinen 😉.

Kaffee gepimpt - geschmackliche Spielvarianten

Zurück zum kalten Kaffee. Gemixed mit Eis und Schlagobers kennen wir: als traditionellen Wiener Eiskaffee. Und im Urlaub in Italien lernte man, bereits als Kind - wenn man Glück hatte -, den Caffè al Affogato oder den Shakerato kennen.

Später kamen andere, neue Varianten dazu:

Die meisten dieser Kreationen schmecken herrlich und bringen etwas Abkühlung in heiße Sommertage. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Alles Mögliche kann dem Kaffee beigement werden - zum Beispiel

  • Hafermilch: am besten in schön geschäumter Latte-Art-Manier

  • Eiswürfel: in Italien Shakerato genannt, wurde er weltweit als “Iced Coffee” bekannt durch die zahlreichen 2ndwave Kaffee-Shops

  • Kondensmilch: Vietnamesischer Eiskaffee besteht aus heißem Kafffee, Eiswürfel und viel Kondensmilch. Seeeehr süß!

  • Alkohol: Kaffee ergibt zum Beispiel durch Zugabe von Eiswürfeln und Malt Whiskey eine schöne malzige Note. Natürlich geht das auch mit Grappa 😉

  • Japanischer Eiskaffee: Filterkaffee wird heiß zubereitet und anschließend in eine Kanne mit vielen, vielen Eiswürfeln geleert

  • Cold Brew bzw. Cold Press: Man lässt den gemahlenen Kaffee über mehrere Stunden in kaltem Wasser oder Eiswasser ziehen. Danach abseihen und genießen - am besten mit einer Orangenspalte oder auch mit Tonic Water: Das Espresso Tonic ist seeeehr erfrischend! Diese Kaffees eignen sich besonders hervorragend für COLD BREW!

  • Stickstoff: Nitro Kaffee mit Guiness-Effekt-Schaum

  • Avocado: Avolatte (=Kaffee in leerer Avocado-Schale —> 100% Öko-Gedanke)

  • Pulverisierte Vitalpilze: Mushroom Coffee

  • Roter Beete oder Rosen-Extrakt und Honig: Pink Latte lässt sich auch einfach selbst zubereiten (Das Original wird eher warm genossen, aber manche Bars bieten auch hiervon Eiskaffee-Varianten an)

  • etc.

Weniger gelungen sind meiner Meinung nach die Flavor-Eiskaffees, also aromatische Zusätze, die Kaffee nach Haselnuss, Vanille, Erdbeere, etc. schmecken lassen. Aber das ist natürlich Geschmackssache! …

Die hervorragendsten Kaffees

Wie sonst überall gilt auch beim Kaffee: Jedem Tierchen sein Plaisierchen!
Und dennoch muss ich sagen: bei aller Liebe zur Experimentierfreudigkeit, mir sind die einfachsten Kaffee-Rezepte die liebsten. Denn sie verfälschen den Kaffee-Geschmack nicht durch Fremd-Aromen oder zu viel Zucker, Obers oder sonstigen Schnickschack. Daher zählen Espresso und Cappucchino das ganze Jahr über zu meinen absoluten Favoriten. Das gilt auch für diese beiden kalten Kaffee-Versionen in der heißen Jahreszeit:

  • Caffè al Affogato und

  • Geeister Cappucchino (Espresso und Milch geshaked mit Eiswürfel. Durch das Schütteln wird die Milch so wahnsinnig cremig und süß, dass man keinen Zucker mehr braucht.

Fazit

Kalter Kaffee schmeckt hervorragend und kühlt wunderbar von innen. Mit vollem Kaffee-Aroma! Und ich bin sicher: er macht jedenfalls schön. Und zwar von innen 😉 - denn er macht zufrieden und glücklich! Damit wünsche ich Euch viele erfrischende Momente,
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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8 Aussergewöhnliche Kaffeevarianten

Hier ein Überblick zu Kaffeekreationen, die nicht alltäglich und nicht überall erhältlich sind. Wenn vielleicht auch nicht für jedermanns/fraus Geschmack, so ist doch der Experimentierfreudigkeit der Menschheit ein gewisser Tribut zu zollen:

1. Flammender Wasserfall Kaffee

Der "flaming coffee waterfall" ist eine mexikanische Spezialität. Dabei werden Tequila und Kahlua mit Kaffee gemischt und flambiert. Bei der Zubereitung wird die Kaffeekreation dann von einer Schale in die andere gegossen und bildet dabei einen schönen flammenden Wasserfall. Und so wird er zubereitet:

Das Getränk wird noch lodernd im Becher genossen und gekürt von einem Klecks Obers und einer Kirsche. Eine Freude für das Auge und die Geschmacksnerven!

2. Kopi Luwak Kaffee

Kaffee aus Fäkalien zu trinken ist sicherlich auch eine Möglichkeit, aufzuwachen 😉.

Kopi Luwak Kaffee ist eine indonesische Spezialität. Die Palme Civet ist eine indonesische Schleichkatze, die ihre fünf Sinne nutzt, um die reifsten und süßesten Kaffeekirschen auszuwählen und sie zu fressen. Einmal verdaut, werden die Kaffeekirschen aus den Fäkalien der Katze gepflückt und geröstet, was zu einem einzigartigen und superfruchtigen Kaffeearoma führt. Mehr zu Kopi Luwak gibt's hier zu lesen...

Grundsätzlich ist zu sagen, dass ich gegen Kopi Luwak Kaffee bin, da die Katzen heute nicht mehr in der Wildbahn ihr Leben genießen, sondern zum Zwecke der Kaffeeherstellung oftmals in winzigen Käfigen gehalten werden. Das entspricht nicht meiner Auffassung von Kaffeegenuss und daher rate ich vom Verzehr des Kopi Luwak-Kaffees dringendst ab!

3. Elefanten-Dung Kaffee

Ähnlich wie der Kopi Luwak-Kaffee, aber in einem viel größeren Maßstab produziert, kommt dieser Kaffee aus dem Mist der Elefanten in Thailand.

Da Elefanten Pflanzenfresser sind, wird argumentiert, dass sie bei der Verdauung weniger Säure produzieren und das soll in einem sehr geschmackvollen Endergebnis resultieren, mit Noten von Schokolade, Obst und nussigen Aromen. Ich selbst hab es noch nicht probiert und ich werde auch nicht. Denn auch hier gilt: die Elefanten werden statt in der freien Wildbahn auf Farmen gehalten, um von dieser speziellen Kaffeeproduktion zu profitieren.
 

4. Kaffee mit Käse

Der sogenannte "Kaffeost" ist eine schwedische Delikatesse, der aber in ganz Skandinavien genossen wird. Es handelt sich dabei um einen Kaffee mit hartem Brotkäse, dem Leipäjuusto.

Dieser quietschende Käse hat einen salzigen Geschmack und eine dicke Textur.
Viele Skandinavier in den ländlichen und vor allem unwirtlicheren Teilen des Landes "pimpen" ihren Kaffee mit Klecksen oder Stücken dieses Hartkäses.

Die Idee dahinter: die Fette, Öle und Salze werden im Kaffee freigesetzt und das führt zu einem wohlschmeckenden, nahrhaften Getränk, das gerade in der kalten bzw. finsteren Jahreszeit dem Körper und auch der Seele gut tun.

5. Die Geschichte zum Wiener Einspänner-Kaffee

Hinsichtlich der Anreicherung mit fettbasierenden Zutaten, könnte man in Österreich den Einspänner als Vergleich heranziehen. Dem liegt ebenfalls die Idee des Nährenden und Wärmenden zugrunde. Die Entstehungsgeschichte ist aber eine andere, nämlich die: Der Einspänner wurde in Wien speziell für die Fiaker zubereitet - daher stammt also die Namensgebung (Kutschen von einem Pferd gezogen). Und was ist das jetzt genau?:
Um für längere Kutschenfahrten gut versorgt zu sein, bedeckte man den schwarzen Mokka (damals noch im Cezve zubereitet) mit einer Schlagobers-Haube. So blieb der Kaffee darunter länger warm!

6. Bulletproof-Kaffee

Der Bulletproof-Kaffee wird zwar auch mit Fetten angereichert, nämlich mit Butter oder Kokosöl, aber dahinter liegt eine ganz andere Idee: es soll beim Abnehmen helfen. Inzwischen ist bewiesen, dass Bulletproof nur wirklichen Sportprofis zu Powerleistungen verhilft, zum Abnehmen allerdings nicht. Bei uns "Normalos" gibt es jedenfalls keine auffällige Wirkung - weder zum Abnehmen, noch zum Leistungskick. Denn dafür bewegt sich unsereins heutzutage einfach zu wenig.

7. Kopi Gu Yu

Der Kopi Gu Yu wird ähnlich zubereitet wie der Bulletproof-Coffee. Er wird in der Regel wie folgt zubereitet: die untere Schicht bildet die süße Kondensmilch, darauf wird ein Stück Butter platziert und darauf der Kaffee gegossen.
In asiatischen Ländern wie Singapur, Thailand und Malaysia glauben die Menschen, dass die Butter hilft, einen dynamischen und reichen Geschmack in den Kaffee zu bringen. Ein bisschen wie beim Yak-Tee, der ja in Tibet eine Art Nationalgetränk ist. Es liegt also, anders wie beim Bulletproof-Kaffee, kein Abnehm-Gedanke dahinter, sondern es stehen der Geschmack und der Genuss im Vordergrund.

8. Eier Kaffee

Skandinavischer Eierkaffee ist eine traditionelle Braumethode, die ursprünglich in Schweden und Norwegen und später auch in Teilen des amerikanischen Mittleren Westens, populär war. Dabei wird das Kaffeemehl mit Eiern gestreckt, bevor das kochende Wasser hinzugefügt wird. Die Technik wurde offensichtlich erfunden, um Ausspeisungen großer Menschenmengen, wie z. B. von Heeren, Armenhäusern oder sonntäglichen Kirchenversammlungen vornehmen zu können. Daher wird er im angloamerikanischen Raum auch liebevoll als "Church Basement Coffee" bezeichnet. Schmecken tut das Gebräu angeblich lieblich aber der Geruch soll etwas abschreckend sein. Ich selbst hab diese Zubereitungsart noch nicht ausprobiert, aber vielleicht mach ich das noch. Ja ja, die Neugier, die Neugier ... 😉.

Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer "Kaffee-Pad 

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