Kaffee besteht zu 99% aus Wasser! Und Wasser ist ein wichtiger Geschmacksträger wenn es um Kaffeezubereitung geht: denn zwei Hauptfaktoren beeinflussen den Kaffeegeschmack enorm:

  1. der Mineraliengehalt &

  2. die Wasserhärte.

Die Wasserhärte gibt an wie viele Erdalkalimetalle (insbesondere Kalzium und Magnesium) im Wasser vorhanden sind und wird in °d Härtegraden gemessen. Je höher die Wasserhärte, umso mehr dieser Härtebildner befinden sich im Wasser. Das Waschmittelgesetz regelt die Einteilung der Härtebereiche. Man unterscheidet in drei Härtebereiche:

  • Wasserhärtebereich WEICH: Wasserhärte geringer als 8,4° dH

  • Wasserhärtebereich MITTEL: Wasserhärte zwischen 8,5° dH bis 14,6° dH

  • Wasserhärtebereich HART: Wasserhärte höher als 14,6° dH
     

Wasser als Geschmacksträger

Den Hauptbestandteil unseres Trinkwassers machen Mineralien (kalkbildende Stoffe) aus. Die Mineralien setzen sich aus dem Gesamtsalzgehalt, der Karbonat-, der Permanent- und der Gesamthärte zusammen. Für den perfekten Kaffeegeschmack werden folgende Anforderungen an die Wasserqualität gestellt:
Das Wasser sollte

  • mineralienreich sein

  • frisch und rein

  • frei von Geruch und freiem Chlor

  • Gesamtsalzgehalt 100 - 200 mg/l

  • Gesamthärte 4 - 8 °dH

  • Karbonathärte 3 - 6 °dH

  • Eisen < 0,5 mg/l

  • Kupfer < 0,5 mg/l

 

Wasserhärte

Abhängig von Gesteins- und Bodenverhältnissen können Wasserhärte und pH-Wert stark variieren. Die Regel lautet dabei: je höher der Ionengehalt, desto härter das Wasser.

Erhitzt man karbonathartes Wasser, setzten sich die Ionen als grauer Belag (Kesselstein) ab. An diesen Kalkablagerungen sammeln sich nicht nur Bakterien an. Diese beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer des Kaffeezubereiters immens. Außerdem können sich durch den gebildeten Kesselstein, die Kaffeearomen nicht optimal entfalten und es entsteht ein unappetitlicher Film auf der Oberfläche deines Kaffes.

Wasserfilter

Ist das Wasser aus der Leitung zu hart oder mineralreich, muss man es filtern, um den besten Kaffeegeschmack zu erhalten. Dafür stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung:

  1. Ionenaustauscher: der Tauscher entzieht dem Wasser die beiden Härtebildner Magnesium und Calcium

  2. Umkehrosmose: das Wasser wird ultrafein gefiltert und sämtliche Mineralien werden entzogen.

GO für Ionenaustauscher!

Somit ist klar: für die gute Kaffeezubereitung sind Ionenaustauschfilter DIE richtige Wahl!

  • Vorteil Ionenaustauscher: Die Mineralien bleiben erhalten und somit auch der Geschmack. Auch wird die Maschinenlebensdauer durch das Entziehen von Magnesium und Calcium erhöht.
    Nachteil Ionenaustauscher: gesättigte Filter können oftmals nur durch den Hersteller neutralisiert bzw. regeneriert werden.
     

  • Vorteil Osmose-Filter: sie reinigen das Wasser komplett und werden daher aus Hygienegründen oft in Hotels und Großküchen verwendet. Auch, weil die hochsensiblen Küchengeräte den Osmose-Filter als Voraussetzung benötigen. Bakterien haben da keine Chance. Nachteil Osmose-Filter: durch den Mineralien-Entzug hat der Geschmack hat keine Chance!

Es gibt mehrere Versionen von Filter-Installationen: fixe Installation, flexible (in Form von Flaschen) sowie Tischwasserfilter.

Meine Empfehlungen:

  • Sehr großen Büros empfehle ich fix installierte Ionenaustauscher.

  • Für mittelgroße und große Büros empfehle ich Ionenaustauscher in Form einer Flasche.

  • Für kleine Büros und für zu Hause kann auch ein Tischwasserfilter ausreichen. Für zu Hause empfehlen manche auch stilles Mineralwasser. Ich rate davon eher ab, da Mineralwässer erhitzt oftmals einen starken Eigengeschmack entwickeln. Besonders, wenn es mineralienreich ist. Außerdem ist in letzter Zeit viel Diskussion um die Aufbewahrung in Plastikflaschen entstanden. Da ist ein Tischwasserfilter sicherlich besser. Hygiene ist dabei natürlich wichtig!

Tischwasserfilter sind eine einfache und kostengünstige Lösung

Kaffeegenießer sind wohl Ionenaustauscher in Form eines Tischwasserfilters einfachste und kostengünstigste Lösung. Aus der Filterung resultiert dann ein nahezu kalkfreier Wasserkocher und ein unverfälschter Kaffeegeschmack - also genau das, was wir wollen!

Wie funktioniert ein Tischwasserfilter?
Ein Tischwasserfilter stetzt sich aus 4 verschiedenen Filtersystemen zusammen:

  1. in der Vorfiltration werden grobe Artikel entfernt.

  2. Danach werden durch einen sogenannten Ionenaustauscher kalkverursachende Ionen durch Natriumionen ersetzt und die Karbonathärte wird reduziert

  3. Anschließend werden mit dem Aktivkohlefilter störende Geschmacks- und Geruchsstoffe wie z.B. Chlor aus dem Wasser entfert.

  4. Last but not least hält die Feinfiltration kleinste Partikel und Schwermetalle zurück. Ionische Substanzen wie Mineralien, Salze und Kalk, verbleiben hierbei jedoch im Wasser. Und das ist gut so, denn sie fungieren als Geschmacksträger!

ABER ACHTUNG: Tischfilter sind keineswegs dazu geeignet, Keime aus dem Wasser zu entfernen! Ganz im Gegenteil: Es besteht die Gefahr, dass die Behälter zur Verkeimung neigen. Zwar werden den Filtern antibakterielle Stoffe zugesetzt, dieseWasser als Geschmacksträger waschen sich jedoch aus, weshalb ein regelmäßiger Wechsel der Filterkartuschen umso wichtiger ist.

Wo bekommt man solche Tischfilter?

Ich empfehle die Filter der österreichischen Firma im schönen Mondsee BWT oder auch die der deutschen Firma Brita. Dort gibt's sowohl für den Haushalt als auch für Büros oder Gastro-Betriebe die richtigen Filtergrößen.

Die Tischfilter muss man zwar regelmäßig austauschen, aber bei nicht zu exzessivem Gebrauch stehen die laufenden Kosten immer noch in einem geringen Verhältnis zu festinstallierten Filtern.

Wasserhärte testen

Beim BWT Wasserhärte-Test bzw. auch bei www.wasserhaerte.net kann man mittels Postleitzahl die Wasserhärte des jeweiligen Ortes abfragen. Innerhalb weniger Sekunden kann damit der Härtegrad des Wassers bestimmt werden.
 

Also: es leben die 8 °dH und hoch die reinen Wasserquellen und Tassen!
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

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