Seit einiger Zeit wird sogenannter "cold press" oder auch "cold brew" coffee auch in Österreich gerne getrunken. Wieder mal war Nordamerika Trendsetter und ich konnte in New York köstliche Varianten davon kosten.

Hier ein paar Einblicke, wie Cold Brew Coffee hergestellt wird. Geht auch ganz einfach daheim! ;)

Bei Cold Press Kaffee handelt es sich grob zusammengefasst um die Herstellung eines milden, langsam aufbereiteten Kaffees, den man natürlich trinken, aber auch für andere genießerische Zwecke - z. B. als Kuchenzutat oder zum "Verzieren" oder "Aufpeppen" von (Nach)Speisen einsetzen kann.

Zu allererst das Wichtigste:
Cold Brew wird zwar kalt hergestellt, muss aber nicht kalt, sondern kann auch heiß genossen werden.

Und so einfach geht's: 5 Zutaten, 5 Zubereitungsschritte:

I. "Zutaten":

  1. Gute Kaffeebohnen

  2. Kaffeemühle

  3. Mehrweg-Teebeutel (Nylon). Papier taugt nicht, da Beutel lange im Wasser bleibt.

  4. Frisches gutes Leitungswasser

  5. Kanne oder Krug mit 2 Liter Fassungsvermögen

Und falls Ihr eine Kaffeekanne mit dünnem Permanent-Filter wie beispielsweise die Filter-In-Bottle von Hario parat habt, dann habt ihr die Punkte 3. und 5. in einem Aufwasch erledigt. Hier eine Anleitung, wie man Cold Brew toll zu Hause zubereiten kann:

II. Zubereitung:

  • Schritt 1: Kaffee "medium" mahlen, sog. "Filterkaffee"-Qualität --> also etwas feiner als für Frenchpress und etwas gröber als für Espresso.

  • Schritt 2: Gebt ca. 130g von diesem Kaffee in den Mehrweg-Teebeutel bzw. in den Permanet-Filter der Hario.

  • Schritt 3: Diese in die Kanne hängen und mit eiskaltem Wasser bis zum Rand auffüllen. Manche nehmen auch reine Eiswürfel.

  • Schritt 4: Über Nacht in den Kühlschrank stellen. Die Einwirkzeit ist in Kennerkreisen ein viel beliebtes Dikussionsthema. So verrieten uns die Belanich Brüder von Joyride Coffee Distributors, dass sie davon überzeugt sind, dass die exakt optimale Zubereitungs-Zeit 11 Stunden und 40 Minuten ist ;)

  • Schritt 5: Beutel kurz ausdrücken und fertig ist das Konzentrat. Nun - je nach Jahreszeit - den Kaffee kurz erhitzen oder kalt genießen. Das Konzentrat hält gekühlt 14 Tage die Qualität!

  • AD Handmühle: Eine Handmühle reicht völlig aus bzw. macht das Ganze zu einem spirituellen Erlebnis. Wir haben beste Erfahrungen mit der Hario Kaffeehandmühle gemacht. Auch gerne bei uns zu bekommen ;) bzw. in jeder gut sortierten Kaffeeboutique!

  • AD Leitungswasser: Falls Ihr Euch bezüglich Eurer Wasserqualität nicht sicher seid: kocht ca. 2 Liter Wasser ab und lasst es abkühlen bzw. nutzt einen Wasserfilter.

Zubereitungs-Tipps:

  • Verfeinern kann man den Cold Brew mit Tonic oder auch Blutorangen #Lemonaid oder Rosmarin Sirup. Eiswürfel dazu und ein bisschen Soda und fertig ist ein sensationell erfrischendes Cold Brew Wunder!

  • Nach Belieben kann der Kaffee natürlich weiter zu Macchiato, Cappuccino oder Latte Macchiato ververarbeitet werden. Im Sommer auch als "Shakerato" oder "Iced Coffee" besonders beliebt!

  • Wer den Caffè Americano - in Österreich auch als "Verlängerter" bekannt - bevorzugt, kann das Konzentrat im Verhältnis 1:1 mit heißem oder kaltem Wasser ohne Geschmackseinbußen aufgießen.

  • AD Kaffeebohnen: hier gilt wie immer, bitte achtet auf die Trommelröstung. Falls keine zur Hand - wir liefern gerne ;). Warum das wichtig ist: bei Cold Press werden die Bohnen ca. 12 Stunden in Wasser "eingelegt" und daher ist es besonders wichtig, mit hochwertigen Bohnen zu arbeiten. Schließlich wollt ihr keine Chemie, sondern puren Naturgenuß zu Euch nehmen. Von der Verträglichkeit mal ganz zu Schweigen.

  • AD Mehrweg-Teebeutel: Der Mehrweg-Teebeutel, auch als Nussmilchbeutel bzw. im Englischen als "nut milk bag" bezeichnet. Den Veganern unter Euch, die kochen, ist das Passiertuch gut zur Nutzung für die Herstellung veganer Milchalternativen bekannt. Die Beutel sind im gut sortierten Lebensmittelhandel bzw. auch online problemlos zu bekommen (Kostenfaktor ca. EUR 9,-).

Der große Vorteil der Cold Press Kaffees ist, dass das kalte Herstellungsverfahren, anders als die Heißwasserzubereitung, unerwünschte saure bzw. magenreizende Öle und andere Stoffe "links liegen" lässt und nur die aromatischten Geschmacksstoffe herauslöst. Laut Experten ist Cold Press Kaffees um bis zu 67% weniger sauer als bei der herkömmlichen Zubereitungsart. We like!

Gutes Gelingen,
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

PS: meinem Lieblingskaffee, dem Espresso, bleibe ich natürlich treu. Schließlich ist das (m)eine Liebe fürs Leben ;)

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