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Kaffeesatz

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Kaffeesatz als Rohstoff für Pilzzucht!

Ein Beitrag in Sachen Multitalent Kaffeesud.
Wie schon in früheren Beiträgen erwähnt, ist der Kaffeesatz ein wertvolles "Abfall"-Produkt, das ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft vielseitig weiterverwendet werden kann. Ob zur Geruchsneutralisierung in Kühlschränken oder Autos, zum Reinigen von Spülen, als Möbelpolitur, als Pflanzendünger, Schädlingsabwehr oder zur Körperpflege (Haarspülung oder als Peeling mit Anti-Cellulite-Effekt). Und auch die Textilindustrie hat den Kaffeesud für sich entdeckt: so erzeugt z. B. Singtex, Marktführer für Funktionstextilien, sogar Trikots und Teppiche aus Kaffeesatz. Es ist somit also klar: Kaffeesud ist vielseitig anwendbar und erzielt nachweislich beste Effekte!

Kaffee für die Pilzzucht!

Ganz den Gesetzen des "ökologischen Fußabdrucks" bzw. der Blue-Economy folgend, setzen mehr und mehr Private wie auch Betriebe - wie z. B. Gärtnereien - auf den Wunderstoff Kaffeesatz. Perfekt für uns, weil wir trinken und schenken gerne viel Kaffee aus und da ist es uns natürlich umso lieber, wenn nach so einem umtriebigen Tag Nichts übrigbleibt, was bestens als Rohstoff für Anderes dienen kann.  

Ein im deutschsprachigen Raum nicht neuer, aber immer wieder weiterentwickelter Ansatz ist die Zucht von Pilzen. Mittels Kaffeesud-Einsatz bekommen die allseits bekannten Champignonfarmen nun Gesellschaft von ander-n Pilzfarmen, wie z. B. Austernpilz- & Seitlings-Farmen. Denn all diese Pilzsorten lieben Kaffeesatz als Basis für ihr Wachstum. Sie nehmen beim Wachsen allerdings kein Koffein auf und schmecken auch nicht nach Kaffee. Win-Win-Situation, sozusagen.

Vor einigen Jahren gab's bereits im experimentierfreudigen Berlin die ersten Pilzstartups, die sich neben Austernpilzen auf Limonen- & Rosa Seitlinge spezialisiert haben. Und nun ist der Trend auch in Österreich angekommen. So geschieht das z. B. auch beim sympathischen Gründer-Duo von Hut & Stiel, das zu 100% auf Kreislaufwirtschaft setzt und sich auf Austernseitlinge spezialisiert hat. Hier wachsen in einem Keller im 20. Wiener Gemeindebezirk die Seitlinge froh vor sich hin und sind aufgrund ihrer Qualität offensichtlich auch in der Spitzengastronimie sehr beliebt.

Bei solchen Keller-Zuchten kann man - je nach Anbaufläche - bis zu 150kg monatliche Ernte mit guter Qualität erzielen und um eine Idee zu bekommen, welche Kaffeesatzmengen zum Einsatz kommen: aus einer Tonne Kaffeesatz kann man ca. 150 Kilo Pilze ernten.
 

Pilz-Auf-KaffeeSatz-Experiment für zu Hause

Für alle, die jetzt auf den Gusto gekommen sind und selbst mal ausprobieren möchten, ein paar Austernpilze oder Seitlinge zu ziehen, hier eine kleine Anleitung für zu Hause.

Ihr braucht:

  • eine große Schale oder eine Folie

  • ein scharfes Messer oder eine Schere

  • einen Blumentopf mit Loch im Boden

  • eventuell Gartenhandschuhe

  • ca. 300 g frischen Kaffeesatz (maximal 2 Tage alt)

    Und so einfach geht's:

1. Streift die Handschuhe über, wenn Ihr Euch die Finger nicht schmutzig machen wollt.
2. Schneidet dann die Folie mit dem Messer oder der Schere komplett auf.
3. Gebt den Großteil des Kaffeesatzes in den Blumentopf (hebe etwas Kaffeesatz auf, um später die Oberfläche des neuen Gemisches zu bedecken.
4. Nehmt das Substrat aus der Verpackung, zerkleinert es in der Schale oder auf der Folie und vermischt es dann gut mit dem Kaffeesatz im Topf. Wenn gut durchmischt, dann könnt ihr es ruhig etwas fest drücken.
5. Nimm den restlichen Kaffeesatz und bedecke den Topfinhalt damit.
6. Nun stellt den Blumentopf an einen schattigen Platz, ruhig auch im Freien (achtet dabei darauf, dass er nicht zu viel Sonne hat). Fertig!!

Der Pilz macht nun die Arbeit: es dauert nun etwa 14-28 Tage, bis er das neue Substrat komplett durchwachsen hat (ist von der Pilzsorte abhängig). Nach zwei Wochen kann man dann beginnen, das Substrat mit der Gießkanne zu befeuchten - kann ruhig kräftig sein.
Danach regelmäßig (ein bis zwei mal täglich) feucht halten. Nach wenigen Tagen zeigen sich dann erste Fruchtkörper und ein paar Tage darauf kann dann schon geerntet werden!

Viel Spaß beim Experiment!

In der Zwischenzeit könnt Ihr bei uns im Schönbergers vorbeischauen und bei einer guten Tasse Kaffee die Wartezeit verkürzen. Und natürlich könnt Ihr jederzeit gratis Kaffeesud mitnehmen - solange der Vorrat reicht! 😉

Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler
PS: Hier sind noch ein paar Tipps nachzulesen, wie Kaffeesud helfen kann, Tiere gezielt von gewissen Bereichen fernzuhalten.

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Ökologischer Fußabdruck

Wenn Euch der ökologische Fußabruck Eures Unternehmens wichtig ist, dann trinkt Kaffee aus ganzen Bohnen!

Warum? Weil die Weiterverarbeitung und Verpackung des Rohkaffees das Ausmaß des Kaffee-Fußabdrucks enorm beeinflusst.
 

Hintergründe & Verantwortung

Die Ursache für die heutigen und zukünftigen (Umwelt-)Veränderungen und die damit in Zusammenhang auftretenden Probleme auf eine sogenannte Überbevölkerung zu schieben, ist eine einfache Möglichkeit, sich aus der Verantwortung zu stehlen.

Denn es ist nicht vordergründig die Größe der Weltbevölkerung, die zu Klimawandel, Dürrekatastrophen, Umweltverschmutzung, zur Zerstörung ganzer Ökosysteme und Lebensräume führt, sondern der menschliche Umgang damit: wachsender Verbrauch von Energie, Wasser und Rohstoffen, höhere Abfallmengen, intensivere Flächennutzung – und diese sind sehr ungleich verteilt. Die derzeitigen Mechanismen des globalen Handels verschärfen zum Teil die Auswirkungen dieser ungleichen Bedingungen.

Ein guter Bekannter beschreibt das menschliche Verhalten sehr treffend: "Der Mensch denkt oft zwar g'scheid, aber handelt dann dumm". Das gilt ja für viele Bereiche 😉 - und natürlich auch für so manche Kaffeeaufbereitung.

Gott-sei-Dank gibt es mehr und mehr Gegenbewegungen. Da sind z. B. die traditionsbewußte E.S.E-Pad-, Mokkakannen- oder Frenchpress-Trinker, die den Geschmack der herkömmlichen Zubereitung einfach mehr schätzen als neuere Systeme. Auch gibt es die überzeugten Gärtner, die Kaffeesatz nicht mehr nur zur Rosenbeetpflege nutzen, sondern auch zur Schädlingsbekämpfung oder zur Zucht von Champignons. Und natürlich gibt es die schönen Direct Trade-Initiativen, die sowohl ökonomisch als auch sozial erfolgreich gegensteuern und deren Abnehmer diese Bemühungen gerne unterstützen und auch bereit sind, pro Kilo Kaffee ca. 4-5 EUR gerne mehr zu berappen.

Der Kaffee-Footprint

Der ökologische Fußabdruck des Kaffees setzt sich aus 4 Faktoren zusammen:

  • Anbau

  • Aufbereitung

  • Röstverfahren &

  • natürlich die Verpackung.

Fakt ist, dass für die Erzeugung einer Tasse Kaffee 4,3 Quadratmeter Land benötigt werden. Doch nicht nur für die Erzeugung von landwirtschaftlichen Produkten wird Land gebraucht. In all unseren Konsumgütern ist indirekt Land enthalten, das für die Erzeugung genutzt wurde. Die Fertigung eines einzigen Laptops braucht zum Beispiel zehn Quadratmeter Land.

Je nach Aufbereitungsverfahren (trocken oder gewaschen), Röstverfahren (Industrie, Gefriertrocknen oder Trommelröstungen), Handelsverfahren (Börsen, Großvertrieb, Fair Trade, Direct Trade, etc.) sowie Verpackung (Beispiele: umweltbelastende Alukapseln, ganze Bohnen oder ESE-Pads in Säcken bzw. Tüten, verbundstoffreie oder alufreie Hüllen, etc.) entscheiden sich der Farmer, der Röster, der Vertreiber sowie der Konsument für den jeweiligen Gesamt-Footprint.

Ziel ökonomischer Kaffee-Aufbereitung ist natürlich, zu den oben erwähnten 4,3 m2 so wenig wie möglich zusätzliche Quadratmeter dazukommen zu lassen!
 

Der Große Vorteil Des Kaffee-footprints

Warum sich Unternehmer jedenfalls für die ganze Bohne entscheiden sollten:

  • Abgesehen vom besten ökologischen Footprint

  • bietet diese Wahl auch den besten Preis - für Privat und Unternehmen!

  • Mitarbeitermotivation ist dann noch das "Tüpfelchen auf dem i", denn guter Kaffee ist in Büros, Shops, Kanzleien und Labors erwiesenermaßen der Mitarbeitermotivations-Grund Nummer Eins.

  • Und auch Euer Magen wird's Euch danken: gute Trommelröstungen sind für die Magenschleimhäute im Vergleich zu Industrieröstungen ein Wohltat.

Praktisches Beispiel

Das jüngste Beispiel in Sachen "bewusster Kaffee-Konsum" in Zusammenhang mit Unternehmens-Footprint hat jetzt die Verwaltung der Stadt Hamburg gesetzt: dort wurde festgelegt, dass sämtliche Mitarbeiter keine Kaffee-Alu-Kapseln mehr kaufen dürfen. Privat ja, aber nicht auf "Betriebskosten". Man will dort unter anderem auch demonstrieren, dass die Konsumenten mit großem Einkaufsvolumina sehr wohl ein Zeichen für die Umwelt setzen können.
 

Fazit

Die Wahl guter Bohnen ist für Firmen in mehrerlei Hinsicht die beste, die sie treffen können. Wenn man also smart und ökologische handeln möchte, dann wählt man die ganze Bohne!

Und falls man lieber E.S.E.-Pads mag, dann ist das sowohl geschmacklich wie auch umwelttechnisch eine ebenso gute Wahl.

Also: setzen wir ein Zeichen und trinken guten Kaffee! 😉
Euer Kaffeeliebhaber Patrick Schönberger, Euer Kaffeegreissler

 

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